Kanonen sind älter, als man denkt
Mit Feuerwaffen gegen den Feind — Der Geist beherrscht das Material
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Die kriegerisch- Anwendung des Feuers ist weit älter, als man im allgemeinen weist. Schon in den älteste» Denkmälern der SanSkritliteralur. in den Vedas, finde« sich die Mitteilung ve« Feuerpfeiken der Inder Die griechische Sage erzählt, vag der ostwärts vordringende Herakles an der Grenze Indiens Mi« Blitz und Donnerschlügen empfangen und dadurch zur Rückkehr gezwungen wurd- Alexander der Große soll ein wei
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selben. Der griechische Geschichtsschreiber ThukvdideS beichreibi eine Feuerwakse der Böotier, mit der gegnerische Verleidt- gungsaniagen in Brand gesetzt wurden Ter römische Geleyrtc Vilnius berichtet, daß gegen die Sarrosaia stürmenden Krieger brennendes Naphtha geschleudert wurde Unter den ostromischen Kaisern von Bvzanz wurde von dem geheimnisvollen „grie chifchen Feuer" ausgiebig zu militärischen Zwecken Gebrauch gemach« und auch eine Art von Handgranaten als Kampkmitie. eingesühr« Lange Zeit waren diese Feuerwassen byzantinischer Meinbesitz und bedeuteten einen großen technischen Vorsprung anderen Staaten gegenüber.
Daß die Chinesen nm das Jahr 900 nach unserer Zettrech nung rin Feuerwerkspulver erfunden haben, mag gelten, nui haben sie bestimmt nicht verstanden. Pulver als Treibmittel zu gebrauchen Diese Ersindung ist zweifellos deutschen Ursprungs und wird - ob mit Recht oder Unrecht, bleibe dahingestellt - dem Benhold Schwarz genannten Franziskanermonst zugekchricben Sicherlich beeinflußte die chinesische Anregung du kriegerische Feuerwerkerei des Nahen Ostens Das bald nack 1300 erschienene „Buch von den Kriegsmaschinen" des Hassar Airammah Nedschm eddin unterrichtet über Feuerwaften, di, als Bomben gedacht waren, ferner über einen mi, Naphtha Meiallspänen 'und einer stark salpeterhaltigen Mischung ge füllten eiförmigen Körper aus Eisenblech mit Schwlmmstan qen und vorwärtsrreibender Rakete, also über einen im Gründe zwar noch recht einfachen, in seinem Wesen aber unverkennbaren. sich selbst bewegenden Torpedo. Bemerkenswerter als dieses Werk und andere fremde Veröffentlichungen ist die deutsche artilleristische Literatur, di- mit den Schriften des U9L in Lauingen geborenen Grasen Albert von Boüstadi, genannt Albert Magnus, eines Humboldts des 13. Jahrhunderts, be gini». In ihrer stattlichen Reibe finden sich verdienstvolle Arbeiten des Felix Hemmerlin, des Abraham von Memmingen des Konrad Kyeser und auch manche aufschlußreiche von un- k>-tnnn>cn Verfassern.
Es sind unschätzbare Quellen unseres Wissens um eine ver Wichtigsten Erscheinungen aus dem Gebiete des Kriegswesens, die Verwendung des Pulvers als treibende Kraft zur Absendung von Geschossen und die damit verbundene Entwicklung deS Geschützes. Die allerersten Kanonen waren bauchige, vasenähnliche GeMde, denen die röhrenförmigen Klotzbüchsen folgten. Man baute dann immer größere Kaliber und brauchte als Geschoß Steinkiigeln. Der Krupp des Mittelalters, der Hochmeister des Deutschen Ordens. Ulrich von Jungingen. richtete um 1400 zu Marienburg eine große Geschützgießerei ein Von ihm soll sich der Nürnberger Burggraf Friedrich die sagenhafte »Faule Grete" geliehen haben, mit der er die Burgen der märkischen Junker zertrümmerte und so die Herrschaft der, Hohenzollern festigte. Eine Fundgrube der Fortschritte des! Geschühwesens sind die „Zeughausbücher" des Kaisers Maximilian I. Hier ist die Rede von einer „Orgel mit 32 Pfeisen, auf denen ver Tod seine Tänze spielt", einem Geschütz, das aus einer Anzahl zusamniengefaßler Kanonen kleineren Kalibers besteht lind als Vorläufer des Maschinengewehrs gelten kann Praktisch blieb cs ein Kuriosum Größere Aufmerksamkeit erregten im Dreißigjährigen Kriege die Lederkanonen Gustav Adolfs, dünne Eisenrohre, über die nasses Leder gezogen war. das sich beim Trocknen stark zusammenzog und den Laus preßte; ihre wesentlichen Vorteile lagen in dem leichteren Gewicht gegenüber den Bronzegefchützen und den niedrigen Herstel- liingskosten. In der Frage des Geschützgewichts wurzelt auch die Begründung der preußischen Reitenden Artillerie durch Friedrich den Großen;
Der Weg von der mechanisierten Steinschleuder bis zum Pulvergeschiitz, vom akren Mörser bis zur „Dicken Berta" des Weltkrieges ist durch die gewaltigen Fortschritte gekennzeichnet, die die Technik des gesamten Wassenwesens der letzten sechshundert Jahre zu verzeichnen hat. Er führt von den Vorder- laderohren zu de» um die Mitte des vorigen Jahrhunderts eingefnhrten Hinterladern, die in ihrem Grundbegriff allerdings schon sehr alt sind, von den massiven Rohren ver früheren Zeiten zu den aus mehreren Lagen nach der sogenannten „künstlichen Meiallkonstruktion" geschaffenen, von anfänglicher Unzulänglichkeit zur heutigen Vervollkommnung. Diese Entwicklung ist mit veranlaßt durch das gewaltige Aufblühen der Explostvindustrie. Länger als ein halbes Jahrtausend herrschte das Schwarzpulver. Den Sprengstoffen der modernen organischen Chemie mußte das alte Dreigemisch Kohle. Salpeter und Schwefel wcichen.-
Jm Jahre l»46 entdeckte Christian Friedrich Schönbeln die Herstellung eines Sprengstosses aus Baumwolle und Salpetersäure. Fast gleichzeitig gelang cs. das Nitroglyzerin berzustel- len. »no zwei Jahrzehnte später gab Nobel mit Hilfe des Äuf- saugestofses Kieselgur dem Nitroglyzerin die brauchbare Form als Dynamit; nochmals 2V Jahre währte es. bis die Fertigung eines verwendbaren Pulvers aus Schießbaumwolle gelang Endlich sind die durch die Erfindung des rauchschwache» Pulvers eingetretenen Verbesserungen nicht zu unterschätzen. Längst auch hatte sich die Kugelgestalt des Geschosses zum Langgeschoß »ewandelt. das hinsichtlich der Ueberwindung des Lustwider- standes den Kugeln überlegen ist. Die ursprünglichen Brennzünder wurden durch mechanische Zeitzünder verdrängt. Der
Cinstutz ver modernen Fortschritte ver augciiieiueu Lecynti prägt sich am stärksten in der Lafettierung aus. nachdem Jahr- Hunderte hindurch eine nennenswerte Entwicklung auf diesem Gebiete nicht zu verzeichnen war. Diese Entwicklung bewegt gch von der starren Lafette über den gebremsten Lafetlenrna- lauf bis zur Einführung des Rohrrücklausprinzips, dessen Anwendung aus die Rädergeschütze nach alter Erfahrung den Weg von der komplizierten Lösung zur einfachen fand.
Wenn auch der lebendige Fluß geschichtlichen Geschehens an keiner Stelle eine Unterbrechung ersah«, bars man doch sagen, daß der Weltkrieg innerhalb der Entwicklung auch von Munition und Geschütz einen in doppelter Hinsicht bedeutsamen Abschnitt varstellt. In ihm finde« eine vielhunderrjährige Entwicklung ihre letzte Vollendung und einen gewissen Abschluß, und gleichzeitig liegen hier die enlscheidenden Anfänge einer neue» Entwicklung, deren Laus und Fortgang noch in keiner Weise abzujeben ist Seit dem Weltkriege hat die Technik aus allen Gebieten flauiienerregende Fortschritte gemacht; die Wirkungen von Munition und Geschütz sind um ein Vielfaches gesteigert. Uebcrragende Leistungen vermag nur ein Volk zu vollbringen, das ans sich heraus die dazu notwendigen Kräfte entwickelt und von den ihm verliehenen Begabungen den rechten Gebrauch macht. Daß das deutsche Volk nun wieder auch die überlegenen Feuerwassen besitzt, die es zu seinem entscheidenden Lebenskämpfe gebraucht, verdankt es neben seinem Fleiß und seiner Tüchtigkeit vor allem dem Führer, der die neue Wehrmacht schuf, „die beste, die die deutsche Nation je besessen bat, zahlenmäßig stark, tvafsenmäßig auss höchste gerüstet, führungsmäßig in besserer Verfassung als jemals zuvor"
Fr. K. Koetscha ».
Burg der 44 Tore
Einzigartiges Kulturdenkmal Kärntens.
Seit 1570 ragt die Burg Hochosterwitz als stolzes Zeichen deutschen Wehrwillens auf Kärntner Boden auf. In unveränderter Gestalt ist sie bis in unsere Tage erhalten geblieben. Unter Aufwand bedeutender Mittel ließ sie der damalige Landeshauptmann von Kärnten, Graf Khevenhüller,. erbauen, um dem Bedroher abendländischer Kultur im 15. Jahrhundert, dem Türken, einen trotzigen Wall, eine unbezwingbare Feste entgegenzustellen. Der unbekannte Baumeister der Burg Hochosterwitz — er muß allen Forschungen zufolge ein bedeutender Mann gewesen sein — setzte seinen Fähigkeiten durch den strategisch und künstlerisch wertvollen Bau, der von 1570 bis 1586 entstand, ein bleibendes Denkmal. Gleich einem steinernen ,te,en, r-.c ^»..ce ichcrmend über das weite Land des Rollfeldes breitet, steht die Feste mit ihren Türmen und Basteien auf dem beherrschenden Felsen in der Ebene. Der Burghügel ist mit vielgestaltigem Grün überwuchert, aus dem die grauen Zinnenmauern mit ihren Toren gigantisch in die Höhe streben. Durch 14 Tore ist der Aufgang zur Festung durchbrochen, die alle bestimmt sind, den Eingang in das Hauptgebäude zu schützen. Sie bleiben das charakteristische Wahrzeichen von Hochosterwitz. In ihrer Mannigfaltigkeit als Verteidigungszweck, die von Tor zu Tor neue Ueberraschungen bietet, stehen sie einzigartig da. Herrliche malerische Blickwunder nehmen unsere Augen gefangen, wenn wir sie über die Zinnenmauern hinweg in die bunte Schönheit der Landschaft streifen lassen.
Das erste Tor, das Fähnrichstor, an dem noch Spuren von Fresken gemalt sind, bitzet den Eingang zur Burg. Das Wächtertor, das zweite am Wege, läßt einen gewaltigen Blick ins Land offen. Engeltor und Löwentor sind so rechte Verteidigungstore, zu denen man erst gelangt, wenn man die Schlucht übersetzt hat. Das prächtigste aller Tore ist das dreistöckige Khevenhüller Tor mit dem Hochreliefbildnis des Erbauers. Er war selbst stolz auf sein Werk und wir können auf der marmornen Gedenktafel im geräumigen Burghof unter anderem lesen, er habe zur Zeit des Friedens die Butg geschaffen, indem er das Ungemach des Krieges erwog, um sich und seinem Hause eine allgemeine Schutzniederlassung zu errichten. Hochosterwitz blieb eine bedeutende Festung. Selbst Napoleon hatte dies erkannt. Er rammte und schleifte die Schutz- cmlagen der Stadt Klagenfurt, die um 1550 herum eine der kühnsten österreichischen Festungen überhaupt war, besetzte aber 1809 Hochosterwitz, ohne der Burg den geringsten Schaden beizubringen. Die Verschmelzung des militärischen Charakters der Festung mit künstlerischer Anmut, die im nordischen Frühbarock des 16. Jahrhunderts gehaltenen Formen verleihen dem Bau versöhnende reizvolle Schön- heit. Ob wir durch den kreuzgewölbten Arkadengang schreiten oder den romantischen Weg bis zur Apsis der Burgkapelle wandeln, immer nimmt uns der kühne Stolz, der in diesen Mauern herrscht, gefangen. Die trauliche Stimmung, die im Burghof raunt, wenn die hohen Kastanienbäume ihre Zweige schattend breiten, flößt erquickende Ruhe in unser Gemüt. Weit reicht der Blick in die Ferne, umfaßt das hochgelegene Wallfahrtskirchlein auf dem
Ein von deutschen Stukas zerstörter englischer Transporter im griechischen Kriegshafen Piräus.
-PK.-Baner-Weltbild (M
Magdalenenberg und streift dann über das «ans, das wie ein bunter Teppich um den Burgfelsen liegt. Man könnte stundenlang diesen historischen Ort durchforschen, die Seele der Burg Hochosterwitz ist unergründlich. Immer neue Gedanken spinnen uns ein und versuchen, eine Zeit vor unser geistiges Auge zu zaubern, die längst im Moder der Vergangenheit zerging.
Oer Hallfchirnifchühe
Der Fallschirmspringer war schon um das Jahr 1300 in China Akannt und diente dort zur Belustigung des Volles, so wurden z. B. im Jahre 1306 Fallschirmabsprünge bei Krönungsfeierlichkeiten vorgeführt. Später geriet das Fallschirmgsrät aber in Vergessenheit, um 1495 von Leonardo da Vinci für Europa erfunden zu werden. Er und der Venezianer Veranzio machten verschiedene Versuch«. 1777 konnte Josef Msntgoifier durch einen Fallschirmabsprung von seinem Hause die Anwendung dieses Gerätes praktisch beweisen. Mil der Erfindung des ersten Luftfahrzeuges, des Luftballons, erlangte der Fallschirm praktische Bedeutung als Rettungsgerät. Als 1785 bei einem Ballonaufstieg dem Franzosen Blanchard in Unkenntnis physikalischer Gesetze die Hülle seines Ballons platzte, rettete ihn der Fallschirm. Aus der Geschichte des Fallschirms sei noch hervorgehoben, daß es der Deutsche Heinecks war, der einen in einen Sack verpackten Fallschirm konstruierte, der sich durch eine am Flugzeug befestigte Leine erst nach erfolgtem Absprung. entfaltete, sodatz sich Fallschirm und Flugzeug nicht verwickeln konnten»
Di« Grundausbildung des Fallschirmschützen ist. sehr umfangreich und verlangt Mut, Männlichkeit und soldatische Umsicht. Der Fallschirmschütze erhält zu Beginn seiner Ausbildung seinen Fallschirm, den er pflegt, wartet, grundsätzlich selbst zum Sprung packt und für den er allein verantwortlich ist. Der Fallschirmschlllsr lernt weiter das Verhallen des Fallschirms beim Absprung kennen, vor allem den Oeffnungsvorgang, das Sinken, die hierbei auftretende Sink geschwindigteit, di« Landung und das Verhalten des Schirmes nach der Landung. Während der Failschirmschühe all« di« vorgenannten Kenntnisse sich aneignet, macht er eine für das Springen geeignete Körperschulung durch. Seine Lande« lechnik mutz einwandfrei sein, er darf sich nicht verletzen, den Futz verstauchen usw. Denn sobald der Fallschirmschütze gelandet ist, braucht er seinen Körper voll und ganz zu den - Aufgaben, die er als Kämpfender am Boden, meist unter schwierigen Umständen, zu lösen hat. Der Grundausbildung schlietzt sich die Gefechts- und Verbandsausbildung in der Fallschirmtruppe an. Bewährt sich der Fallschirmschühe in seiner Trupp« und wird seine Äerbandsausbildung als abgeschlossen betrachtet, dam erhält er das äutzere Abzeichen, das er so Hertz ersehnt hat und auf das er so stolz ist. Das deutsche Fallschirmschühenabzeichen mit seinem zum Sturz in die Tieft ansetzenden Adftr ist Symbol für diese Waffengattung. .
Dft Kühnheit und Einsahfreudigteit unserer Fallschirm- truppen hat in diesem Kriege schon wiederholt Entscheid»«. M herbeigeführt. -
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Versenkte oder ausgebrannte englische Transporter im Hafen in Piräus.
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