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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
/Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung öirkenselöer-, (alrnbacher- un- Herrenalber Tagblatt
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Dt« tllet» 1 p»Illge mm-Zeite , Rp>., 3amU,c,länze!gen 8 Rpsg., amt. lich« Anzeigen S,L Rpsg„ PextzeUe 34 Rpsg. Schluß der Anzeigen- »»nähme Uhr oormittag». Gewähr wird „nr chr lchristlich ertellt« Aufträge überuammen. 3m übrigen gelten dt« oom Werberal der deutschen Wirtschaft ansgestellten Destlmmnngrn. Vordruck liehen zue Bersügung. Zurzeit Io Preisliste Nr. 8 gültig. Verlag und Rotation»- drnck: C. Meeh'sche Buchdruckerel. 3nh. Fr. Bleslnger. Neuenbürg.
Nr. 69
Neuenbürg. Samstag den 2S. März 1941
99. Jahrgang
Diesmal Plymouth!
Angriff m:l stärkeren Kräften. — Vorzügliche Trefferlage.
Volltreffer auf Flugplätzen.
Berlin, 21. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibi bekannt:
»Die Luftwaffe griff in der letzten Nacht mit stärkeren Kampffliegerkräften den Hafen Plymouth erfolgreich an. Besonders gute Sichlverhältniffe erleichterten den gezielten Bombenwurf und führten zu einer vorzüglichen Trefferlage. In den Hafen- und Dockanlagen entstanden Großfeuer. Mehrere Schiffe gerieten in Brand. Das Marineverpflegungsamt wurde schwer beschädigt. Andere Kampfflugzeuge belegten abermals London mit Bomben.
Im Laufe des 20. März erzielten Aufklärungsflugzeuge auf Flugplätzen in Südengland Bombenvolltreffer in Hallen und Unterkünften. Bei Abwürfen aus nur ISO m höhe wurden Bombeneinschläge in unmittelbarer Bähe einer gröberen Zahl abgestellter Jagdflugzeuge beobachtet. Ein weiterer Angriff mit guter Wirkung richtete sich gegen den Hafen Elackon-on-Sea.
Vor der britischen Südostküste versank ein Irachtdamp- fer von 8000 BRT nach drei Bombeneinschlägen auf Heck und Vorschiff. Bei dem im gestrigen Wehrmachtsbericht gemeldeten Angriff auf einen Geleitzug wurde noch ein viertes Handelsschiff von 6000 BRT in Brand geworfen.
Ein Minenräumboot schätz in der Bordsee ein britisches Flugzeug ab.
Der Feind flog in der vergangenen Bacht in das Reichs- gebiet nicht ein."
*
Dichter Bombenregen
Nach Meldungen aus Newyork erlebte Plymouth in der Nacht zum 21. 3. seinen bisher schwersten Luftangriff. Auf die militärisch wichtigen Werke dieses bedeutenden Ankerplatzes im Süden der Insel ging ein dichter Bombenregen nieder. Trotz scharfen Abwehrfeuers der starken Küstenbatterien wurden die Staatswerften und die Ankerplätze im Plymouth-Sund mit weithin sichtbarer Wirkuna angegriffen.
Zu dem deutschen Nachtangriff aus Plymouth wird ergänzend noch Folgendes mitgeteilt: Der Angriff, der in der Nacht zum 21 3. aus den zweitgrößten englischen Kriegshafen, Plymouth, stattfand, wurde bei ausgezeichneter Erdsicht durchgetührt Die Explosionen der deutschen Bomben lösten zahlreiche Brände aus von denen sich ein zusammenhängendes Flammenmeer aus einer Rieienfläche abzcich- nete. Im Kriegshasen brannte ein großes Verpslegungs- depot der englischen Kriegsmarine völlig nieder. Mehrere im Hasen liegende Schisse brannten aus.
Als Gesamtergebnis dieses letzten starken Angriffs auf England läßt sich schon seht feststellen, daß die Zerllörun- gen im Kriegshafen von Plymouth und an den kriegswichtigen Anlagen im übrigen Stadtgebiet äußerst schwerer Batur sind.
„Nacht -es Schreckens"
Schwere Schäden in Plymouth zugegeben.
lieber den Angriff deutscher Kampffliegerverbände aus Englands zweitgrößten Kriegshafen, Plymouth, gab United- Preß eine erste Meldung, die natürlich die englische Zensur passieren mußte und infolgedessen auch nichts über die Zer- torung kriegswichtiger Anlagen enthält. Sie besagt, daß tieffliegende deutsche Bomber zu Hunderten in der Nacht zum Freitag eine Stadt an der Südküste Englands überflogen und in der schärfsten Form bombardiert hatten, die sie bisher erleben mußte Geschäfts- und Wohn- Hauser seien zerstört worden. Die Zahl der Toten und Per- mundeten sei fortgesetzt gestiegen. Trotz des icharfen, erbst- terten Sperrfeuers der britischen Flak hätten die Wellen der Angreifer Stunde um Stunde in einer Nacht des Schreckens immer mehr Zerstörung über den Hafenplatz gebracht. Hun- derte von Personen seien obdachlos geworden. Die Angriffe hätten bis nach Mitternacht gedauert.
Der englische Nachrichtendienst, der zunächst gleichfalls den Namen der angegriffenen Hafenstadt nicht nannte, sah sich am Freitagmittag gezwungen bekanntzugeben, daß es stch be, der in der vergangenen Nacht von der deutschen Luftwaffe „besonders heftig" angegriffenen Stadt um den Kriegshafen Plymouth gehandelt habe. Hier hätten vor al- wm „Geschäftshäuser" durch die Bombenabwürfe gelitten. 2 s seien verschiedene Brände, darunter einige Großfeuer ausgebrochen. In verschiedenen Teilen der Stadt sei auch Schaden durch Sprengbomben entstanden.
«soo« BRT versenkt!
Aus gesichertem Geleitzug herausgeschossen.
Merlin, 21. März. Das Oberkommando der Wehr- macht gibt bekannt:
An der afrikanischen Westküste- operierende Untersee- haben aus einem nach England bestimmten stark ge- ^sen^ ^000 BRT Schiffsraum herausgeschos-
Minenräumbool schoß Flugzeug ab.
Ein Minenräumboot schoß am 19. März in der Nordsee ein britisches Flugzeug nach kurzem Feuerkampf ab.
Aubenrniniftee Vardoffh beim Führer
Empfang im Münchener Führerbau in Gegenwart Ribbentrops
der traditionellen Freundschaft
Besprechung im Geiste
München, 21. März. Der Führer empfing am Freitag in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Nib- bentrop im Führerbau in München den königlich ungarischen Außenminister Ladislaus von Bardossy. Die Besprechung verlief im Geiste der traditionellen und^erzlichen Freundschaft, die Deutschland und Ungarn verbindet.
Im Anschluß an die Besprechung stellte der ungarische Außenminister dem Führer die Herren seiner Begleitung vor: den Kabinettschef Gesandten von Bartheldh, den Leiter der politischen Abteilung, Gesandten von Ghhczy und den Leiter der Presse- und Kulturabteilung, Gesandten Ullein-Rcviczki.
SÄiMalSgememfchatt -er Tat
Empfang Ribbentrops zu Ehren des ungarischen Außenministers — Die Ansprachen des Reichsanßenministers u. Bardosshs
München, 21. März. Zu Ehren des zu seinem ersten Besuch in Deutschland weilenden königlich ungarischen Außenministers Ladislaus von Bardossh gab der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop am Freitag mittag in München einen Empfang, an dem die Begleitung des ungarische« Außenministers und von deutscher Seite Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht teilnahmen.
Von ungarischer Seite waren anwesend: Der ungarische Gesandte Sztojay, Gesandter von Bartholdy, Gesandter von Ghyczi, Gesandter Ullein-Reviczki. und der ungarische Generalkonsul in München, Freiherr von Mieske-Gerstenbcrger.
Von deutscher Seite nahmen an dem Empfang teil: Reichs- statthaltcr Ritter von EPP, Reichsleiter Bouhler, Reichsletter Dr. Dietrich, Reichsleiter Bohrmann, Ministerpräsident Sievert, Gauleiter Adolf Wagner, General von Wachenfeld, SS- Obergruppenführer Freiherr von Eberstein, SS-Brigadefüh- rer Steiner, Gesandter von Dörnberg, ferner war der deutsche Gesandte in Budapest, von Erdmannsdorff, zugegen.
Der Reichsaußenminister richtete an den ungarischen Außenminister herzliche Begrüßungsworte und führte im einzelnen aus: „Eure Exzellenz! Als im Jahrd 1918 unsere beiden Staaten nach dem — wie der Führer es bezeichnet hat — größten Betrug der Weltgeschichte die Waffen niederlegten, wurde es bald offenbar, daß Deutschland und seine ehemaligen Verbündeten ein schweres Schicksal auf sich genommen hatten. Der Leidensweg, der von da ab dem deutschen und auch dem ungarischen Volk beschieden war, war schwer, schwerer noch als die schlimmsten Voraussagen es damals erwarten ließen. In dieser Zeit erst der Erniedrigung, dann der Ohnmacht und schließlich des scheinbaren Verfalles haben Deutschland und Ungarn, so wie es sich für Kampfgenossen des Weltkrieges geziemte, sich die Treue gehalten. Fa, in der Erkenntnis, daß sie in einer Schicksalsgemeinschaft aus Gedeih und Verderb verbunden waren, sind sie noch enger zusammengerückt. Keine Unbill und kein Leid aber konnten in unseren beiden von glühendem Patriotismus gleichermaßen beseelten
Völkern den Glauben zum Erlöschen bringen. Laß cs Loch noch einmal anders kommen müßte und daß am Ende dieses Leidensweges der Wiederaufstieg unserer Nation stehen werde.
Als es dann in wenigen Jahren dem Führer gelang, Deutschland aus seiner Ohnmacht wieder zu einer der stärksten Mächte der Welt zu erheben, da war auch der Zeitpunkt gekommen, die unerträglichen Fesseln der Verträge von Ver- sailles und Trianon zu sprengen und unseren Völkern wieder den Lebensraum zu sichern, der ihnen naturgemäß zukam. In diesen Jahren — das möchte ich heute feststellen — hat die ungarische Nation unter Führung Seiner Durchlaucht des Herrn Reichsverwesers von Horthh sich immer enger mit der Achse verbunden und aus der Schicksalsgemeinschaft des Leidens erwuchs die Schicksalsgemeinschaft der Tat. So war Ungarn der erste Staat, der sich nach Abschluß des Dreimächtepaktes den Verbündeten Großmächten Deutschland, Italien und Japan anschloß. Daß auch Deutschland und Italien in dieser Zeit für Ungarn eintraten, war selbstverständlich und daß cs im Laufe dieser Ereignisse gelang, schweres territoriales Unrecht, das Ungarn im Vertrag von Trianon angetan wurde, wieder gutzumachen, war uns eine besondere Genugtuung. Ich möchte nicht verfehlen, in diesem Zusammenhang ihres Herrn Amtsvorgängers, des ungarischen Staatsmannes Grafen Esaky, zu gedenken, dessen frühzeitiger Tod uns alle vor kurzem in aufrichtige Trauer versetzte. Gras Esaky, für den wir alle die freundschaftlichsten Gefühle hegten und mit dem ich persönlich auf das engste zusammenarbcitete, war es, der mit sicherem Instinkt und klarem Blick die nunmehr ein- gctretene europäische Entwicklung voraussah und für Ungarn hieraus die Konsequenzen zog. Seine Arbeit hat denn auch im entscheidenden Maße zu der heutigen engen Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern beigetragen.
Exzellenz! Wie uns gesagt wurde, ist es auch Graf Esaky gewesen, der noch während seiner Krankheit Sie als den Mann bezeichnet hat, der im Falle seiner Verhinderung im besonderen dazu berufen sei, die Politik, die er in so glücklicher und für sein Land so segensreicher Weise begonnen hat, aufzunehmen und weiterzuführen. Seien Sie versichert, daß Sie bei der Verfolgung dieser Politik der engen Freundschaft zwischen unseren beiden Verbündeten Ländern immer auf der Reichsregierung und meine wärmste Unterstützung rechnen können. In diesem Sinne habe ich die Ehre, Eure Exzellenz im Namen der ReichsregierLng heute hier auf das herzlichste willkommen zu heißen.
Exzellenz! Heute stehen die verbündeten Grotzmachre Deutschland, Italien und Japan mit den ihnen angeschlossenen Freundesstaaten, von denen der erste Ungarn war, in dem Endkampf zur Niederringung ihres letzten Gegners: England. Daß die Ereignisse des Jahres 1910 diesen uns von England durch seine Kriegserklärung vom 3. September 1939 aufgezwungenen Krieg bereits zu Gunsten Deutschlands und seiner Verbündeten entschieden haben, hiervon sind wir überzeugt. Das Jahr 1941 wird den endgültigen Beweis hierfür erbringen und die Ereignisse dieses Jahres werden unsere Geg- (Fortsetzung Seite 2)
Englands Hoffnung sinkt in den Atlantik
Neue Namen versenkter Schiffe «erden bekannt
Newyork, 22. März. (Eig. Funkmeldung.) „New Jork Times" zufolge erfuhren hiesige Reederkreise, daß folgende drei britische Frachter aus dem Wege zwischen den Vereinigten Staaten und England versenkt wurden: „Trelawny" (4689 Bruttoregistertonnen), „Cape Nelson" (3807 BRT.), „City of Vedford" (6402 BRT-).
Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß der finnische Frachter „Wirta" (4028 BRT.) mit Zuckerladnng an der Küste Islands scheiterte.
Lissabon, 22. März. (Eig. Funkmeldung.) Ans Sao Viccnte auf den Kap Vertuschen Inseln wird gemeldet, daß das holländische Tankschiff „Tapanoelt" (7034 BRT.) im Atlantik torpediert wurde. Ein Teil der Besatzung des Dampfers ist auf der Insel Boavista eingetroffen. Ein portugiesischer Küstendampfer hat die Suche nach weiteren Schiffbrüchigen ausgenommen.
Zwei britische Borpostenboote versenkt
Stockholm, 22. März. (Eig. Funkmeldung.) Wie Reuter meldet, gibt die britische Admiralität die Versenkung der Vorpostenboote „Kerryado" und „Culfoß" bekannt. Die Angehörigen der Besatzungsmitglieder seien benachrichtigt worden.
Die Treffsicherheit der deutschen Flieger
Stockholm, 22. März. (Eig. Funkmeldung.) Wie wenig die häufigen englischen Behauptungen, der deutschen Luftwaffe sei es noch nicht gelungen, wirklich lebenswichtige Ziele in
England zu treffen, den Tatsachen entsprechen, geht aus einer Rede des Labourabgeordneten Pall im Unterhaus hervor. Pall erklärte, die deutsche Luftwaffe habe in letzter Zeit eine ' große Menge wichtigen Kriegsmaterials, das gerade in Eisenbahnzüge verladen werden sollte, mit großer Präzision bombardiert. In einem Hasen seien Schisse, die eben erst voll- beladey eingelaufen waren, mit Bomben belegt worden. Auch die Eisenbahnwagen, die das Material aufnehmen sollten,seien getroffen worden.
Während Churchills Lügenapparat den deutschen Fliegern jede Treffsicherheit bestreitet, beschwert sich dieser Abgeordnete darüber, daß sie zu gute Treffsicherheit besitzen.
Bor der Wucht des deutschen Angriffs zufammengebrochen
Stockholm, 22. März. (Eig- Fukkmeldunl»4, Die in der Nacht zum Donnerstag von der deutschen Luftwaffe Lombardierten kriegswichtigen Ziele in London bieten nach den Berichten der schwedischen Blätter einen furchtbaren Anblick. Die Zerstörungen in vielen Straßenzügen seien ebenso schlimm, wie die schlimmsten in Coventry. An vielen Stellen seien die Rettungsmannschaften immer noch an der Arbeit. Ter deutsche Angriff habe ein solches Ausmaß angenommen, daß trotz aller Erfahrungen des vergangenen Septembers die in London neu vorgesehenen Hilfsmaßnahmen „und vieles andere" sich als völlig unzureichend erwiesen hätten.