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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung öirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

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Nr. «8

Neuenbürg. Freitag den 2t. Mürz 194t 99. Jahrgang

M durchschlagender Wirkung!

Angriff auf die kriegswichtigen Ziele der britischen Haupt­stadt. Unterseeboote versenkten 59 500 BRT. 7999- Tonner durch Aufklärungsflugzeuge versenkt.

Berlin. 20. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

«Unterseeboote versenkten aus stark gesicherten Geleit­zügen 59 500 BRT. feindlichen Handelsschiffsraums, dar­unter ein Walfangmutterschiff von über 20 999 BRT. Wel- kere Handelsschiffe mit zusammen 21 000 BRT wurden schwer beschädigt.

Kehr starke kampfverbände der Luftwaffe führten in der vergangenen Rach, bei guter Sicht Angriffe mit durchschla- gender Wirkung auf kriegswichtige Ziele der britischen Hauptstadt durch, hierbei wurden vor allem die Hasen- und Dockanlagen mit Sprengbomben aller Kaliber und Brand­bomben belegt. Der sechs Stunden lang rollende Angriff richtete schwerste Zerstörungen in den Royal Victoria-Docks. Royal Albert-Docks. King-George-V.-Docks sowie in Hasen- anlagen des Themsebogens an. Ausgedehnte Brandfelder und weithin sichtbare Explosionen wurden beobachtet. Auch ln Fabrikanlagen nordostwärts des Themsebogens sind Bombenvolltreffer erzielt worden. Handelsschiffe aus der Themse gerieten in Brand.

Aufklärungsflugzeuge griffen am gestrigen Tage einen stark gesicherten Geleitzug erfolgreich an. Lin Handelsschiff von rund 7900 BRT wurde versenkt. Zwei weitere Schisse von insgesamt etwa 10 009 BRT wurden durch Bomben­wurf schwer beschädigt.

Bei einem Zagdvorstoh gegen Südengland verlor der Feind ln Lustkämpfen drei Flugzeuge vom Muster Spik- fire.

Zn Rordafrika schoß deutsche Flakartillerie ein britisches Kampfflugzeug ab.

Der Gegner flog ln der Rächt zum 29. März nur mit wenigen Flugzeugen in Westdeutschland ein. Durch Abwurf «einer geringen Zahl von Spreng- und Brandbomben wurde lediglich Gebäudeschaden im Wohnviertel einer Stadt her­vorgerufen.

Die Verluste des Gegners am gestrigen Tage betragen vier Flugzeuge, eigene Alugzeugverluske sind nicht eingetre- ten.7

Tausende von Bomben"

Associated Preß bezeichnet den Angriff sehr starker Kampsverbände der deutschen Luftwaffe aus die kriegswich­tigen Ziele Londons in der Nacht zum Donnerstag ais bis­herschwersten dieses Jahres" Taulende von Bomben seien aus die Stadt herniedergeprasselt. Der Berichterstatter derNewyork Times" gibt der Meinung Ausdruck, daß der Angriff mit den großen Angriffen des vorigen Herbstes zu vergleichen sei. Die deutschen Bomber leien in solchen Mas­sen oder so niedrig geflogen, daß die Luft von Motoren- geräulch erfüllt war. Das Donnern der Flak sei lo intensiv gewesen wie bisher noch nie. Es lei anzunehmen, daß neue Flakbatterien beteiligt waren. Schwere Detonationen hätten ganze Stadtteile erschüttert. Bezeichnend ist der Saß des Berichtes, es seinur erlaubt, mitzuteilen, daß Häuler in Armendistrikten, Wohn- und Geschäftshäusern zerstört wur­den".

Ein Girom von Granaten"

Der Luftkrieg kehrte nach London zurück".

In der vergangenen Nacht wurden die Londoner, so meldet der Korrespondent des schwedischen BlattesNya Dagligt Allahanda" aus der britischen Hauptstadt, gründ­lich aus dem Optimismus wachgerüttelt, in dem sie sich ge­wiegt hatten in dem trügerischen Glauben, daß die schwe­ren deutschen Bombenangriffe gegen London setzt nicht mehr wiederkommen würden In der vergangenen Nacht kehrte der Krieg wieder nach London zurück in Gestalt von nicht endenwollenden Mengen deutscher Bombenmaschinen, der Luftkrieg mit leinen ungeheuren Mengen von Spreng- und Brandbomben. Zehntaulende von Brand­bomben wurden allein m einem einzigen Stadtviertel Londons abgeworfen. Die Sirenen auf den Dächern heul- ten ununterbrochen.

An vielen Stellen, so meldet der Korrespondent weiter. Wurden Gebäude durch die Gewalt der Explosionen einfach zersplittert In anderen Bezirken reichte bei der Masse der diesmal abgeworfenen Brandbomben die Zahl der verfügbaren Brandwachen nicht mehr aus. Lon­don mußte in dieser Nacht das seit langem h e s t i g st e Flakfeuer anhören Zeitwelle riß der Kanonendonner überhaupt nicht mehr ab. und die Granaten eraosien sich wie ein förmlicher Strom in den Nachthim' mel. Das Brummen der Motoren der deutschen Bomber war außerordentlich stark. Entweder lo meint der Korrespon­dent. müssen sie außergewöhnlich niedrig geflogen 'ein. oder in größeren Mengen als sonst über der britischen Hauptstadt erschienen sein.

(Sin guter Anfang

Erste Wasfensendung aus USA versenkt.

Rom. 29. März. Die erste Wasfensendung der Ver­einigten Staaten nach England nach Annahme des Eng- landhilssgesetzes ist wie Ägcnzia Stefani aus Gibraltar über Algeciras meldet, von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden.

Neuer TaüeSalarm in London

Auch eine Stadt an der Südkiiste und an der Südostküste angegriffen Amerikanische Augenzeuge« berichten

über das Inferno des nächtliche« Großangriffes

Netvhork, 20. März. Nach dem schweren Schlag in der Nacht zum Donnerstag hatte London, einer Meldung der Agentur Associated Preß zufolge, in den Nachmittagsstunden des Donnerstag erneut Luftalarm. Nähere Einzelheiten fehlen noch.

Ferner hat die deutsche Luftwaffe, wie der Londoner Nach­richtendienst berichtet, im Laufe des Donnerstag eine Stadt an der Südküste sowie an der Südostküste angegriffen. Es seieneinige Verluste" zu beklagen, auch sei Sachschaden an­gerichtet worden.

Sämtliche Newhorker Mittagsblätter bringen ausführliche Schilderungen über den Nachtangriff auf London, der von der hiesigen Presse allgemein als schwerster des Jahres bezeichnet wird.

Der Korrespondent von United Preß schreibt, daß Don­nerstag morgen immer noch Bergungsmannschaften, unter­stützt von Freiwilligen, fieberhaft die Trümmer der zerstör­ten Gebäude durchsucht hätten. Wellen deutscher Flugzeuge hätten während der Nacht Tausende von Bomben geworfen. Stundenlang habe das Gekrache der Bomben und das Ge­belle der Flakartillerie die Stadt zu einem Inferno gemacht. Nur ab und zu habe man das Motorengeräusch britischer Jagdflieger hören können.

Tausende von Brandbomben seien allein in ein bestimmtes Gebiet (die Docks) gefallen. Die Brande, die ein Gebiet von 30 bis 40 Quadratmeilen erleuchtet hätten, seien schlimmer gewesen als irgend einer seit dem Angriff vom 29. Dezember. Das britische Luftfahrt- und Innenministerium hätte zugc- gegeben, daß das Verkehrswesen sowie die Gas-, Elektrizitäts­und Wasserversorgungzeitweilig beeinträchtigt waren. Kurz nach dem Angriff sei der Himmel voller Leuchtfackeln, krepie­render Granaten und Leuchtkugeln gewesen. Die Außen­bezirke hätten die Hauptlast des Angriffes auszuhalten ge­habt. Eine dichtbevölkerte Gegend (das Hafenviertel), die be­reits früher Gegenstand von Massenangriffen war, sei schwer betroffen worden. Teilweise seien ganze Reihen von Gebäu­den vernichtet worden. Vier Bomben hätten ein achtstöckiges Gebäude getroffen. Drei Luxushäuser in einer vornehmen Straße seien durch Feuer vernichtet worden.

Ein weiterer United-Preß-Bericht sagt, daß die Londoner Donnerstag früh mit roten Augen zur Arbeit gegangen seien. Müde Feuerwehrleute seien zu ihren Stationen zurückgekehrt und Luftschutzwarte taumelnd vor Erschöpfung zu ihren Re­vieren gegangen. Aufräumnngs- und Sprengkolonnen hätten

Berlin, 20. März. Wie Reuter meldet, wurde in einer Geheimsitzung des Unterhauses bei einer Besprechung über die Lage der Handelsmarine wieder einmal heftige Kritik an den Schiffsverantwortlichen geübt und auf die Ernennung jüngerer Kräfte gedrängt.

Associated Preß berichtet aus London, daß in einer Ge- heimsttzung des Unterhauses eine Besprechung über die Be­dingungen des amerikanisch-britischen Zerstörerhandels gegen Flottenbasen verlangt wurde.

Schließlich gibt der Londoner Nachrichtendienst bekannt, daß Churchill in einer Geheimsitzung des Unterhauses ver­sprach, der Staatshaushalt solle noch vor Ostern besprochen und verabschiedet werden. Das genaue Datum werde in einer Geheimsitzung bekanntgegeben.

Werfen schon die angeschnittenen Probleme ein bezeich­nendes Licht auf Englands Lage zur See sowie auf seine Finanznöte, so wird die wachsende Unsicherheit und Verzweif­lung der britischen Kriegsmacher völlig klar durch die Tat­sache, daß alle diese Besprechungen hinter verschlossenen Türen stattfanden.

Churchills Spiel muß verteufelt schlecht.stehen, wenn er durch Geheimsitzungen ängstlich zu verhüten sucht, daß die Öffentlichkeit einen Blick in seine Karten werfen könnte.

Ungeheuerliche englische Provokation

Valencia, 21. März. (Eig. Funkmeldung.) Ein für die Brutalität der Engländer bezeichnender Zwischenfall ereignete sich vor kurzem im Hafen von Valencia. Die Besatzung eines englischen Dampfes warf kleine Weißbrotstücke unter die auf dem Kai befindliche Bevölkerung und rief dazu, daßnur die Freunde Englands Weißbrot zu essen" hätten. Dabei warfen die Engländer das Brot absichtlich so ungeschickt, daß die Mehrzahl der Brotstücke ins Wasser fiel, und machten sich über die Männer lustig, die nach den Brotstücken griffen. Obwohl die spanischen Behörden diesen Vorgang angesichts der eng­lischen Blockade gegen Spanien selbstverständlich als eine un­geheuerliche Provokation anffaßten, gelang es ihnen doch erst

gefährliche Mauern getroffener Gebäude niedergelegt. Ganze Gebiete hätten wegen Einsturzgefahr abgeiperrt werden müs­sen. Viele Verkehrsmittel seien auf der Strecke licgengeblieben, da die Straßen durch Trümmer versperrt waren. Zahlreiche Londoner hätten in den Morgenstunden feststellcn müssen, daß ihre Arbeitsstätte beschädigt oder zerstört war und sie somit arbeitslos geworden waren. So sei ein großes Waren­haus völlig ausgebrannt. In einem anderen Stadtteil sei das Druckereigebäude einer Zeitschrift getroffen worden, die be­reits bei anderen Angriffen in Mitleidenschaft gezogen wor­den war.

Zwei Gaswerke in Flammen aufgegangen

Stockholm, 20. März. London veröffentlicht durch das britische Luftfahrt- und Sicherheitsministcrium am 20. März, daß der in der vorausgegangenen Nacht erfolgte Großangriff sehr starker deutscher Kampfverbände sehr heftig war und gibt zu, daß große Schäden an öffentlichen Gebäuden und Ver­kehrseinrichtungen hervorgerufen worden sind. Das Gaswerk Beckton sowie ein weiteres Gaswerk ostwärts des Themfe-O- Bogens sind in Flammen aufgegangen. Außerdem sind schwere Schäden in den Western-Docks entstanden.

Alle Flugzeuge unversehrt zurückgekehrt

Berlin, 20. März. Von dem Großangriff auf London in der Nacht zum 20. März, an dem, wie der Bericht des Ober­kommandos der Wehrmacht bereits gemeldet hat, sehr starke Kampfverbände der deutschen Luftwaffe beteiligt waren, sind sämtliche Flugzeuge unversehrt in ihre Flughäfen zurückgekehrt.

Sinclair« »Gleichstand" der Luftwaffen

Auf ein englisches Flugzeug mindestens 15 deutsche

Berlin, 20. März. Für die Luftkriegslage, die sich im Zuge der deutschen Großangriffe gegen England in der letzten Zeit herausgebildet hat. ist die Tatsache kcnnzichnend, daß das Ver­hältnis des Kräfteeinsatzes auf deutscher und englischer Seite mit 15:1 nicht zu hoch gegriffen ist. Das Verhältnis der ab­geworfenen Bombenlast aber ist für die RAF noch um ein Vielfaches ungünstiger. So sieht in der harten Wirklichkeit des Kriegesder qualitative und quantitative Gleichstand der deutschen und englischen Luftwaffe" aus, den der englische Luftfahrtminister Sinclair in seiner letzten Rede vor dem bri­tischen Unterhaus feststellen zu können glaubte.

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Churchills N8te verheimlicht

nach längerem Bemühen, dem Schauspiel ein Ende zu machen. Am nächsten Morgen versuchten die Engländer, die Szene vom Vortage zu wiederholen, wurden aber von der Polizei sofort daran gehindert.

Im Gegensatz hierzu steht das Verhalten des Kapitäns eines gleichfalls im Hafen von Valencia liegenden deutschen Frachtdampfers, der den spanischen Behörden eine gewisse Menge Mehl zur Verteilung an die Bedürftigen der Bevölke­rung zur Verfügung stellte.

Staatsprüfident Ismet Inönü an den Führer

Berlin, 20. März. Der türkische Botschafter Gerede hat dem Führer ein persönliches Handschreiben des türkischen Staatspräsidenten Ismet Jnönü überreicht. Der Führer hat den türkischen Botschafter gebeten, dem türkischen Staatspräsi­denten seinen Dank für die Botschaft zu übermittcln.

Kabineltsfitzung in Belgrad

Belgrad, 21. März. (Eig. Funkmeldung.) Unter Vorsitz des Ministerpräsidenten Zwetkowitsch fand am Donnerstag von 21 bis 24 Uhr eine Kabinettfitzung statt, an der alle Mit­glieder der Regierung tcilnahmen. Einer amtlichen Mittei­lung zufolge, welche vonPolitika" undVreme" in beson­derer Aufmachung auf der Titelseite veröffentlicht wird, war die ganze Sitzung der Betrachtung aktueller Fragen in Ver­bindung mit der gegenwärtigen außenpolitischen Lage ge­widmet.

Neuerliche Begegnung Eden und Saracogln

Ankara, 20. Marz. Nach einer Verlautbarung der Agence Anatolie hat auf englischen Wunsch dieser Tage auf Cppcrn eine neuerliche Begegnung - zwischen dem britischen Außen­minister Eden und dem türkischen Außenminister Saracoglu stattgefunden.

..Geheim, geheim, geheim

Debatte über Schiffahrtslage und Finanzsorgen hinter verschlossenen Türen -