Vermischte Nachrichten

Wn eiserner Zeuge aus dem 30jährigen Krieg. Wer hätte 1« gedacht, daß in unseren Tagen noch ein Zeuge aus dem 30jährigen Krieg gefunden wird? Nicht wie sonst bei Erd- nrbeiten wurde dieser Zeuge gefunden, sondern beim Fällen eines Baumes, Stand da seit undenklichen Zeiten in den städ­tischen Anlagen von Regensburg ein alter Kastanienbaum. Er mußte jetzt aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Nach­dem dieser Baumveteran der Axt zum Opfer gefallen, wurde der Stamm zerkleinert. Das Erstaunen der mit dieser Arbeit beschäftigten Männer war groß, als sie im Stamm eine eiserne Kanonenkugel fanden. Das Geschoß wies bei einem Durchmes­ser von 10 Zentimetern ein Gewicht von 2)4 Kilogramm auf. Sofort ergab sich die Frage: wann ist diese Kanonenkugel ab­geschossen worden? Es bleibt nur die Zeit des 30jährigen Krieges übrig. Richtig da meldet sich auch schon unser Ge­schichtswissen aus jener Zeit des tragischen Bruderkrieges. War es nicht im Jahre 1633, in dem der Herzog Bernhard Von Weimar die Stadt Regensburg belagerte? Die Ginge- j schlossenen wehrten sich natürlich tapfer, und sie ließen ihre Kanonen sprechen. Eine Kugel drang dabei in jenen Kasta­nienbaum. Der, sehr lebenskräftig, überstand dieVerwun­dung". Er wuchs mit den Jahren und Jahrzehnten und tarnte" die, Kugel so geschickt, daß sie später nie entdeckt wurde. So ist das Geschoß jahrhundertelang in jenem Kasta­nienbaum gehlieben, und erst in unseren Tagen hat sie das Licht dieser Welt wieder gesehen. Ein später eiserner Zeuge aus der Zeit des 30jährigen Krieges...

Wo gibt es die meisten Radfahrer in Deutschland? DaS Stahlroß spielt auch im Leben vieler Werktätiger in Deutsch­land seine helfende und zeitsparende Rolle. Welche Stadt in Deutschland hat Wohl im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl die meisten Näder? Wenn wir recht unterrichtet sind, so kann die rührige Textilstadt Nordhorn in Westfalen zum min­desten beanspruchen, in der Spitzengruppe zu liegen, wenn sie nicht überhaupt als Favoritin zu gelten hat. Die Stadt hat 23 000 Einwohner. Neulich wurde eine Erhebung über die Zahl der iu Gebrauch befindlichen Fahrräder angestellt. Es ergab sich, daß von den 23V00 Einwohnern nicht weniger als 10446 über ein Fahrrad verfügten, jeder zweite Nordhorner benutzt also ein Stahlroß. 6585 Fahrräder wurden zu beruf­lichen Zwecken verwendet, 2558 dienten den Hausfrauen zur Erledigung ihrer Einkaufswege und 416 wurden von Kindern benutzt, die einen sehr weiten Schulweg hatten. Aus diesen Zahlen geht wieder einmal die praktische Bedeutung des Fahr­rades klar hervor.

Ein Bote legte 177 0»a Kilometer zurück. Angesichts der gewaltigen und staunenswerten Leistungen, die heute inbezug auf die zurückgelegten Strecken von Flugzeugen, Automobilen und Eisenbahnen vollbracht werden, ist man oft geneigt, die Rekorde zu übersehen, die manche schlichte Fußgänger wie Landbriefträger und ländliche Boten auch heute noch aufstellen. Da gibt eS z. B. zu Dingelstedt im Kreise Oschersleben den Apothekerboten Karl BekuhrS, der jetzt auf eine 35jährige Tä­tigkeit zurückblicken kann. Seine Aufgabe ist es, täglich mit Ausnahme des Sonntags von Dingelstedt nach Papstdorf zu wandern, auf der dortigen Apotheke die ärztlichen Rezepte einzulösen und die Medikamente dann den verschiedenen Kran­ken zu überbringen. Seine Marschleistung je Werktag, die er regelmäßig bei jedem Wetter vollbringt, beläuft sich durch­schnittlich auf 16 Kilometer. Man hat ausgerechnet, daß Karl Bekuhrs im Dienste der Kranken auf diese Weise im Verlauf der dreieinhalb Jahrzehnte seiner Tätigkeit rund 177 000 Kil^ Meter, das Vierfache des Erdumfangs also, zu Fuß zurück­gelegt hat.

Launen des Schicksals... Eine geradezu unheimliche Ver­kettung von tragischen Zwischenfällen trug sich in Mährisch- Trübau zu. Ein Reisender wurde in dem Augenblick vom Schlage getroffen, als er am Bahnhofsschalter eine Fahrkarte lösen wollte. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den inzwischen eingetretcnen Tod feststellen. Das Auto, mit dem der Arzt zum Bahnhof fuhr, hatte unterwegs einen Unfall, der dem Mediziner beinahe daS Leben gekostet hätte. Von einem Hausdach lösten sich große Schneemassen, die auf das Dach des Autos stürzten und an dem Fahrzeug erhebliche Be­schädigungen auslösten. Der Arzt mußte die letzte Strecke Wegs zu Fuß zurücklegen. Der Totenwagen, mit dem der Leichnam des Reisenden in die Leichenkammer geschafft werden sollte, fuhr unterwegs in einen Autobus hinein. Eines der Pferde wurde auf der Stelle getötet und der Leichnam von der Bahre geworfen.

Bauernhäuser versinken in die Tiefe. In dem Dörfchen Bournac Lei Clermont-Ferrand ereignete sich nach schweren Niederschlägen ein katastrophaler Erdrutsch. Zwölf Anwesen mußten in größter Eile von ihren Bewohnern geräumt wer­ben, sieben davon versanken im Erdboden. Die Hauptstraße wurde an mehreren Stellen aufgerissen. Der Boden innerhalb der Häusergruppen des Dorfes hob sich unter dem Einfluß der Erdbewegungen um mehr als einen halben Meter. Der bisherige Schaden beläuft sich auf über eine Million Franken.

Krähenjagd mit Dhnamit. In einzelnen Gebieten der Ver­einigten Staaten sind die Krähen sehr unliebsame Gäste. Be­sonders im Staate Illinois haben sie so überhand genommen, daß der Staat wirksame Mittel gegen sie ergreifen mußte. Er hat sich dabei an einen Fachmann, den Inspektor an der Forst­akademie Davis gewandt. Was hat dieser geraten? Auf die Bäume, die von den Krähen des Nachts als Ruhestätte auf­gesucht werden, Dynamit zu legen und dieses, wenn sie sich alle zum Schlaf versammelt haben, zu entzünden. Mit Hilfe dieses Mittels hat er in einer Nacht 11 000 Krähen erlegt; im Laufe des vergangenen Jahres 328000! Nun erhebt sich aber gegen diese Art der Krähenvernichtung der Tierschutzverein. Dieser bezweifelt, daß die Krähen dem Landwirt so viel Scha­den anrichteten; sie brächten ihm, so führt er ins Treffen, auch viele Vorteile. Der Tierschutzverein hat nun die Entscheidung der Gerichte angerufen. Die Oefsentlichkeit in Illinois ist ge­spannt, was das Gericht dazu sagen wird.

Meerwasser gibt Magnesium frei! In dem Wasser der Meere sind nicht nur. wie allgemein bekannt, allerlei Salze enthalten cs birgt auch Metalle in feinsten Mengen, darun­ter Magnesium. Dieser Stoff hat in neuerer Zeit als Lcicht- metall erhöhte Bedeutung gewonnen. Nun ist cs dem Ita­liener Franco Sciacea gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, U n,! man das im Mccrwasser in immerhin beträchtlichen ^ . > ? enthaltene Magnesium ausziehen kann. Es besteht im darin, daß das Meerwasser zunächst mit Kalk ansgenilit und daii" dnrw verschiedene chemische Prozesse wei-

Wappen als Spiegel der

irtschaftsgeschichte

Von Werner Lenz

V.A. Die Heraldik ist ein außerordentlich wichtiges Ge­biet der Kulturwissenschaften, denn die Erforschung von Wap­pen aller Art dient nicht etwa nur den Interessen und Be­langen des Wappeneigners selbst, sondern sie gibt dem volk- lichen Gemeinschaftsleben überhaupt wichtige Deutungen. Ist doch das Wappen mag es nun ein Staat, eine Stadt, eine öffentlich-rechtliche Körperschaft oder eine Sippe führen letzten Endes ein urkundliches Zeichen, das einerseits manche geheimnisvolle Symbolik enthält, andererseits manche kultur­historische Tatsache zu berichten weiß.

Die deutschen Städtewappen, von denen wir hier plau­dern wollen, haben sich ab etwa 1200 aus den Stadtsiegeln entwickelt, die als Nrkundszeichen bürgerlichen Gesamtwillens schon frühzeitig verwendet wurden; bei der wirtschaftspoli- tischen Bedeutung solcher autoritären Wahrzeichen war na­türlich die Auswahl des Siegel- und Wappenbildes eine ernste Angelegenheit, und somit wählte man mit Vorliebe statt phan­tastischer Symbole bildliche Darstellungen, die für den Stadt­charakter bezeichnend waren oder auch irgendwelche Sonder­rechte dokumentierten. So erkennt der Historiker eine ehemals freie Reichsstadt meist daran, daß das Stadtwappen den hal­ben Reichsadler aufweist. Andere Wappen verraten etwas über die Ortsgründung, so das Mönchlein im Münchener Wappen; diesMünchner Kindl" erinnert daran, daß wir es mit einer alten Klostergründung, die sich zur Stadt entwickelte, zu tun haben. Lindau bewahrt sich eine Linde als Wappen­zeichen, empfing auch den Stadtnamen aus der bezeugten Tatsache, daß dort ein Grafengericht tagte, also dort die Ge­richtslinde gestanden habe. Die Stadt Thorn wiederum war ein Tor für den Wirtschaftsverkehr mit dem Ostlande, sinn­gemäß zeigt das Wappen ein Stadttor, daS zugleich wenn auch etymologisch etwas kühn auf den Stadtnamen Thorn anspiclt. Auch das Wappen Straßburgs zeigt, daß diese Burg an der Straße einen bedeutenden perkehrswirtschaftlichen Cha­rakter besaß und besitzt, denn das Band, das sich durch Stratz- burgs Wappen zieht, ist das stilisierte Bild einer Straße, ebenso wie im Wappen Innsbrucks der Inn als ein Band er­scheint, den eine Brücke überquert. Ansbach zeigt drei Fische im bandartig dargestellten Bache, Linz an der Donau hin­gegen ein Stadttor, daran im Flusse zwei Fische vorüber­schwimmen. Lötzen, eine Wirtschaftszentrale der ostdeutschen Fischerei, inmitten der masurischen Seen gelegen, führt sim Wappen drei Fische auf wasserblauem Grunde. Kottbus führt früherem Naturreichtumc entsprechend, einen Krebs, und Use­dom läßt in seinem Wappen die Sage sich Widerspiegeln, nach der alljährlich zwei Störe dem Kloster zuschwammen, oder was rechtlich ein Zinsforderungsrecht gewesen sein dürfte von der Fischergilde geliefert werden mußten; das Wappen weist einen Greifen mit einem Störschwanz auf; der Greif

ist Wappensymbol sehr vieler pommerscher Städte seit der Regierungszeit des Greifengeschlechts.

Naturlage und die damit verbundene Wirtschaft ist über­haupt wesentliches Darsteüungselement städtischer Herolds­kunst. Dinkelsbühls Wappen berichtet, daß dort Landbau mch Getreidehandel blühen; Dinkel ist eine Weizenart, auch Schwa­benkorn genannt, und mit Bezug darauf zeigt das alte Wap­pen der Frankenstadt drei goldene Halme auf drei Büheln, Hügeln. Eberswalde führt einen Eichbaum, der den Begriff Wald" widergibt, und darunter 2 Eber. Bekanntlich ist die Umgebung von Eberswalde waldreich und Wohl geeignet zur Aufnahme seiner weltberühmten Forstakademie. Ein Wild­schwein führt auch Schweidnitz, doch scheint die Wortverknüp­fung ziemlich kühn zu sein, was aus der ehedem noch sehr un­sicheren Etymologie zu erklären sein dürfte. Um so klarer ist der Name Stuttgart, denn tatsächlich lag dort früher ein be­rühmtes Gestüt, einStutengarteu"; eine Stute ziert das Stadtwappen der schwäbischen Hauptstadt. Hirschbergs Wap­penhirsch weidet auf einer Bergwiese. Apolda zeigt im Wap­pen, daß seine Umgebung waldarm war oder künstlich abge­rodet ist; Wappenzeichen ist nämlich ein Baumstumpf. Viel­leicht war die Rodung zu landwirtschaftlichen Zwecken vorgc- nommen worden, denn nach einer alten Quelle soll die Stadt ehedemApelde" geheißen, reiche Apfelbaumplantagen besessen und im alten Stadtsiegel zwei Aepfel geführt haben.

Recht interessant sind Wappenmotive von manchen Städ­ten, die eine technische oder industrielle Berühmtheit haben. Da ist das sächsische Städtchen Planitz; es hat Industrie, Im­kereien und eine Bauernhochschule; drum wählte der Rat als Wappenbilder eine Harke, einen Bienenkorb und zwei ge­kreuzte Hämmer. Die berühmten Schwarzwälder Uhrcnorte Schramberg und Schwenningen erkoren sich ein Uhrenrad zum Emblem. St. Ingbert im Saarland nahm den Berg­knappen, der der Gemeinde Brot schlifft, ins Wappen auf; das Gleiche tat Beuthen in Oberschlesien. Solingen, die Eisen- und Stahlstadt, führt sinngemäß und traditionsgetreu zwei gekreuzte Schwerter und einen Anker im Wappenschilde.

Dieser Querschnitt mag zeigen, daß die Wapvenvilder und Wappenschilder deutscher Ortschaften mancherlei zu erzählen wissen. Ja, manchmal berichten sie auch etwas, was die Nach­welt schon vergaß. Weshalb nämlich führt Friedrichshofen am Bodensec im Wappen eine Buche und daneben ein Jagdhorn? Nun, es war vor dem in neuzeitlicher Vergangenheit vorge- nommenen Namensaustausch ein redendes Wappen, und es redete sehr deutlich; denn Friedrichshafen hieß früher Buch­horn. Altes Geheimnis umschließt auch das Wappen Erfurts; es dürfte damit ein Mühlrad gemeint sein; denn nach einer alten Ueberlieferung hat an einer Furt durch die Gera ein Müller namens Erp seinen Besitz gehabt, und der Name Erp-Furt" habe sich noch erhalten, als sich um die Einöd- mühle allmählich ein Ort herumgcbaut habe.

Aus dem Bilderbuch unserer Sprache

Kultur und Wirtschaft im Spiegel des deutschen Wortschatzes

Von Werner Lenz

l

V. K. Die Sprache ist das wichtigste Band familiären, volklichen und menschlichen Zusammenlebens; sie ist zugleich ein Urelement aller sittlichen, künstlerischen und wirtschaft­lichen Kultur; und schließlich ist die Sprache auch ein beredtes Zeugnis der menschlichen Entwicklungsgeschichte. Wohl ver­standen gemeint sind hier nicht der ehrwürdig alte Buch­text, die noch ältere Handschrift auf Pergament oder der in ferner Frühzeit gemeißelte Runenstein mit ihren Berichten! Schon das einzelne Wort, losgelöst aus dem geformten Satze, ist ein bedeutsames Wahrzeichen der Vergangenheit

Vom Urwerkzcuge und seiner Benamsung

Ein Hammer ist bekanntlich ein Schlagwerkzeug aus Eisen oder Stahl an einem hölzernen Stiele. Was aber bedeutet sprachlich der NameHammer"? Das althochdeutsche Wort hamar" heißtStein",Fels", .Klippe"! Wie reimt sich das mit der heutigen Bezeichnung zusammen? Nun, sehr einfach! Zahllose Funde beweisen, daß derUrhammer" in einer Zeit, die noch keine Metallverarbeitung kannte, aus Stein war; später wurde aus alter Gewöhnung der Name beibehalten, als sich das Steinwerkzeug mit fortschreitender Technik schon zu einem Eisengeräte entwickelt hatte. Solche etwas gedanken­lose Eingewöhnung findet noch heute ihre Gegenerschei­nung. EinManuskript" beispielsweise ist eigentlich eine .Handschrift"; aber auch für ein maschinell angefertigtes Orignalschrerben sagt man seit der Erfindung der Schreib­maschineManuskript", obwohl es sich um einMaschino- skript" handelt. Doch kehren wir zurück zu alten Geräte­benennungen, die uns ein Stück Kultur- und Wirtschafts­geschichte entrollen! Ein ganzer großer Volksstamm hat nach seiner Nationalwaffe und volklichem Gebrauchsgerät seinen Namen erhalten, nämlich die Sachsen. Sie trugen ein Ge- waffen bei sich, das in ihrer Gausprachesahs" genannt wurde, ein Mittelding zwischen Schwert und Dolch. Auch die­ser Name verrät, daß er schon bestand, als man noch keine eisernen, sondern erst steinerne Geräte benutzte, denn das Wortsahs" steht sprachlich zum lateinischensaxum",Stein, Fels". Steinklingen, auch in Form von Sicheln, Sägen, vor allem aber als Messer sind häufig aufgefunden worden. 'Ja, im Wort Messer steckt noch das gleiche Urwort; es ist über das Zwischenwortmezzari" von madsahs" abgeleitet;

maüsahs aber heißtMähmesser", vonmade", d. i. Schwade, undsahs", Steinmesser. Der eben erwähnte Dolch ist sprach­lich fremdstämmig und geht auf das slavische Worttulich" zurück, das wiederum im arischen Sprachbcrciche zum bei Homer vorkommenden Wortedolichos",lang", gehört, wo­mit sich der Dolch alsLangmesser" ausweist. Das Wort Schwert" wiederum kommt vonsweran", wehe tun, Schmerz bereiten; Schiverthiebe bereiten Schmerzen, und in den Be­griffenSchwären" undGeschwür" ist dieser Begriff noch erhalten; Schwert und Geschwür zerreißen schmerzhaft die Haut. Sehr bildhaft, wahrhaft tonmalend, ist auch der Name der Axt. Althochdeutsch hieß sieacchus", auchackes"; griechisch nannte man sieaxine". Kann man ein Gerät, das beim Einschlagen ins Holz diesesächzen" undkrächzen" hören läßt, anschaulicher benennen? Und auch das Beil ist ihr nach dem Urbegriff verwandt. Ursprünglich hieß csbihal", das bedeutet derBeißer", denn es beißt ins Holz.

Auch Ticrnamen sind aufschlußreich

Das Schaf hieß im Althochdeutschenscaf", und diese Be­zeichnung geht auf ein Sanskritwort Sanskrit ist eine derv ältesten Schriftsprachen des arisch-indogermanischen Kultur­kreises zurück; dort bedeutetchaga" soviel wieBock". Lamm kommt vom Sanskritwortelambt", tönen, blöken. In Hammel steckt das althochdeutsche Worthamalon", ver­stümmeln, sodaßhamal" als der entmannte Schafbock leicht erkenntlich wird. Ja, sein Name verrät sogar, wie damals die Kastration vorgenommen wurde, nämlich mittels eines hamar", eines Steinhammers, und tatsächlich ist die un­blutige Hodenzertrümmerung germanischer Brauch gewesen im Gegensatz zu der blutigen Verschneidung, die orientalischer Herkunft ist. So deutliche Kulturzeugnisse gibt ein einziges Wort! Der Stier, althochdeutsch stior, kommt vonstiuri", stark, stattlich, her; der Ochse hingegen hieß bei unseren Vor­fahrenohso"; darin steckt die altarische Wortwurzeluks", groß werden, wachsen. Im Worte Sau findet sich das San­skritwortsu", beleben, zeugen, gebären. Der Name des weib­lichen Schweines weist also auf die auffallende Fruchtbarkeit desselben hin. Und so wirdSau" zum Namensvetter von, Sonne", denn auch in diesem Worte istsu"beleben", Leben spenden" enthalten. Ist doch die Sonne das leben­weckende, zeugende Element der irdischen Natur!

tergesührt schließlich zu Magnesiumchlorid gewandelt wird, das mit einem Zusatz von Kaliumchlorid der Elektrolyse un­terworfen wird: das Ergebnis ist dann metallisches Magne­sium in 99,8 Prozent Reinheit! Da die Zusätze ebenfalls im Meerwasser enthalten sind, so ist auch eine wirtschaftliche Grundlage des Verfahrens gegeben.

Seit 22 Jahren in Windeln. Einer Meldung desUj biemzedek" aus Stuhlweißenburg zufolge lebt dort ein mensch­liches Wesen, das eine ausgesprochene Mißgeburt darstellt und seit Jahren bereits die Aerzte lebhaft beschäftigt. Seit 22 Jah­ren liegt die Mißgeburt in Windeln, ohne auch nur die ge­ringste Fortentwicklung zu zeigen. Nur der Kopf lveist ein gewisses Wachstum aus, im Gesicht sind bereits Bartstoppeln

wahrzunehmen. Merkwürdig dabei ist, daß die Eltern dieser Mißgeburt mehrere andere Kinder haben, die durchaus nor­mal entwickelt find. Bisher ist es den Aerzten nicht gelungen, eine einwandfreie Erklärung für dieses medizinische Phäno­men abzugeben.

Nur eine kleine Müde... Das Städtchen Maalöy, so er­fahren wir aus Oslo, war infolge eines Kurzschlusses stunden-, lang ohne Licht- und Kraftstrom. Monteure, die den Schaden zu beheben hatten, stellten zu ihrer nicht geringen Ueber- raschung fest, daß eine kleine Möve die Ursache der Strom- störung war. Das Tierchen war mit seinen Flügeln mit zwei Leitungen in Berührung gekommen und hatte so den Kurz­schluß ausaelöst.