Mus dem HeimatgebieW

Gedenktage

20. März

1239 Der Hochmeister des deutschen Ordens Hermann von Salza in Barlotta Apulien gestorben. .

1770 Der Dichter Friedrich Hölderlin in Lausten am Neckar geboren.

!1814 Niederlage Napoleons durch die Verbündeten bei Areis-sur-Aube.

1828 Der Generalfeldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen in Berlin geboren.

>1828 Der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen in Skien geboren.

j1867 Kapnän Paul Koenig. Führer des Handels-U-Bootes Deutschland" geboren.

!1870 Der unbesiegte Verteidiger Deutsch-Ostafrikas General Paul v. Lettow-Vorbeck in Saarlautern geboren.

>1871 Der Dichter Börries Frhr. v. Münchhausen in Hildes- hffrn geboren.

1878 Der Physiker Robert v. Mayer in Heilbronn gest.

18 M Rücktritt Bismarcks.

Amsel, Drossel...

Zeder Naturfreund freut sich über das Wiedereintreffen unserer Zugvögel in der Heimat, ist dies« Rückkehr der gefie­derten Sänger doch ein sicheres Zeichen dafür, daß der Früh­ling ins Land zieht. Das Eintreffen der ersten Zugvögel er­folgt in der Regel schon Ende Februar; in kalten Wintern verzögert es sich etwas. Zuerst tauchen die geselligen Stare wieder auf, und man kann sie in der Nähe ihrer früheren Niststältsn beobachten, wie sie pfeifen, schnurren und schnat­tern. Auch die Feldlerche, die Ringeltaube und der Kiebitz zählen mit zu den Erstlingen der Rückkehrer, ebenso die hoch­beinige Bachstelze. Zu den Ankömmlingen im März in diesem Monat trifft die Mehrzahl der Vögel ein gehören die Hausrrtschwänzchen, die Waldschnepfe, der Turmfalke und die Singdrossel. Nun vernehmen wir in den Gärten den schönen melodischen Schlag der Amsel, die nicht müde wird, ihr Lied zu flöten.

Anfang April neben die Rauchschwalbe, dis große Rohr­dommel und der Wiedehopf ein. Dann folgen Gartenrot­schwanz, Grasmücke, Nachtigall, Goldammer und Wendehals. Gegen Ende April können wir den Kuckuck und die tzaus- schwalbe begrüßen. Im Mai treffen die letzten Zugvögel bei uns ein: die Nachtschwalbe, die Turmschwalbe, die Gar­lengrasmücke und zuletzt die Wachtel. Anfang Mai haben wir al'e Nögel beisammen, und umso lebhafter'wird es dann in den Gärten, in Wald und Wiese. Der Anmarsch des großen Vogelhseres dauert demnach reichlich ein Vierteljahr.

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Betriebsunfälle durch Kriegsereignisse. NaA einer Verlautbarung des Reichsversicherungsamts, ist ein Betriebs­unfall auch dann anzunehmen, wenn bei einem feindlichen An­griff auf eine Stadt zufällig in einem bei der reichsgesetzlichen Unfallversicherung versicherten Betriebe die daselbst beschäf­tigten Arbeiter verletzt werden. Hierbei ist es ohne wesent­liche Bedeutung, ob die schädigsnde^Handlung (Fliegerangriff oder Beschuß) dem Betriebe mutmaßlich gegolten oder ob eine allgemeine schädigende Kriegshandlung Vorgelegen hat. Für diese Unfälle, auch für Unfälle auf dem Wege nach und von der Arbeitsstätte, die durch derartige feindliche Einwir­kung entstehen, sind nach dem Paragraphen 9 der Personen­schädenverordnung in der Fassung vom 10. November 1940 die Träger der 'reichsgesetzlichsn Unfallversicherung entschä­digungspflichtig. Die Gewährung von Fürsorge und Ver­sorgung nach der Personenschädenverordnung kommt in die­sen Fällen nur insoweit in Frage, als diese Verordnung wei- tergehende Leibungen als die reichsgesstzliche Unfallversiche­rung Vorsicht. Betriebsunfälle und Wsgeunfälle der hier be- zeichneten Art sind, soweit die Betriebe bei den gewerblichen Berufsgenossenschaften versichert sind, vom Vetriebsunter- uebmer binnen drei Tagen unter Benutzung der bekannten gelben Unfallanzeigen zu melden, wenn ein im Betrieb Be­schäftigter getötet oder so verletzt ist, daß er stirbt oder für mehr als drei Taae völlig oder teilweise arbeitsunfähig wird.

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5« Jahre im Dienst. Der Gürtler Friedrich WildPrett von hier erhielt das vom Führer verliehene Treudienslehren- zeichen für 50jährige Dienstzeit bei der Firma . Gebr. Hepp GmbH, in Pforzheim.

Schwann, 18. März. (Ehrenvolle Auszeichnung.) Im Wehrmachtsbericht vom 9. März 1941 wurde die Besatzung eines Aufklärungsflugzeuges wie folgt hervorgehoben:An der Luftaufklärung vor der englischen Südostküste hatte die Besatzung eines Aufklärungsflugzeuges: Oberleutnant Schofer, Feldwebel Nowakowski, Feldwebel Rüstig und Obergefreiter Hubert, besonderen Anteil". Oberleutnant Richard Schofer ist Bürger der hiesigen Gemeinde. Wir gratulieren dem tapferen Offizier und wünschen ihm weiterhin guten Erfolg.Fr. Ar."

Loffenau, 20. März. Gemeindepfleger uird Waldmeister Karl Seeger konnte vor kurzem sein silbernes Dienstjubi- läum begehen. Aus diesem Anlaß erhielt der Pflichttreue Ge­meindebeamte das vom Führer gestiftete Treudienst-Ehren­zeichen, das ihm Bürgermeister Bauer mit Worten des Dankes und der Anerkennung überreichte und zugleich die Glückwünsche von Landrat Dr. Haegele übermittelte.

Mühlacker, 19. März. (Kind aus der Enz gerettet.) Ein dreieinhalbjähriger Junge fiel beim Spiel in die Enz. Ein des Weges kommender Mann sprang dezn Kind, das bereits abgetrieben war, nach und rettete es vor dem Tode des Er­trinkens.

Bernbach, 20. März. Der Heldengedenktag wurde in der Gemeinde würdig begangen. Die Gedenkfeier fand vor dem Kriegerdenkmal statt. Neben den Formationen der Partei und Vereinen beteiligte sich auch die Einwohnerschaft zahlreich an der Feier. Die Gedenkansprache hielt Kameradschaftsführer Gröner, der auch die Ehrung der toten Helden vornahm. Der würdige Gedenkakt fand mit dem Gesang der beiden vaterländischen Hymnen seinen Abschluß. Die Krieger- kameradschaft hielt vor einiger Zeit im Gasthaus zumLö­wen" ihren Generalappell ab. Kameradschaftsführer Gröner erstattete den Tätigkeitsbericht, während Kamerad Aichele Aufschluß über die Kassenverhältnisse gab. Besprochen wurden dann noch einige sonstige Fragen der Kameradschaft, die Kriegswaisensammlung wurde wie üblich durchgeführt und er­brachte ein schönes Ergebnis. Im GewannSchmidt". Neufeld" undAlte Hofwiesen" wurde eine Entwässerung durchgeführt, eine zweckmäßige Maßnahme, die sich insbeson­dere auch für die Gewinnung von Bauland auswirkt.

Enzklösterle, 18. März. Am Heldengedenktag marschierten die Formationen der NSDAP geschlossen zum Kriegerdenk- > mal. Nach dem Chor .Heilig Vaterland", gesungen von der NS-Frauenschaft und dem BdM, sprach Bürgermeister Schmid. Er gedachte der toten Helden Und erinnerte an den Kampf, den wir heute gegen die dunklen Mächte zu führen haben, die immer Wieder zum Kriege Hetzen, und die unserem^ Volke den Platz an der Sonne nicht gönnen, den es kraft seiner Fähigkeit zu beanspruchen hat. Er mahnte zum Zu­sammenhalt, bis der Sieg errungen sei, damit wir uns der Gefallenen würdig erweisen. Die HI trug verschiedene sinn­volle Worte, welche auf die Feier abgestimmt waren, vor. Der stellvertr, Ortsgruppenleiter Holweger gab die Na­men der Toten des Weltkrieges und des jetzigen Krieges be­kannt. Hierauf erfolgte die Kranzniederlegung. Die Feier wurde durch verschiedene Lieder der NS-Frauenschaft und des BdM umrahmt. Mit dem Gesang der beiden Nationallieder wurde die schlichte Feier beendet.

Loffenau, 17. März. Die Feier zu Ehren der Gefallenen wurde hier am Vorabend des Heldengedenktages iin Gebäude

üer Deutschen Volksschule abgeyalten. Es ha .en sich außer oen Vertretern der Partei auch Abordnungen der verschiedenen Vereine eingefunden. Die Durchführung der Feier hatten HI und BdM übernommen. Sie stand unter der Leitung der BdM-Führerin Mathilde Gußmann, die die Feier in Form und Inhalt gleich eindrucksvoll zu gestalten verstand. Pg. Bürgermeister Bauer gab in kurzen Worten den Ge­danken und Empfindungen Ausdruck, die uns inmitten eines neuen schweren Kampess am Hcldengedenktag bewegen. Er hob insbesondere die Verpflichtung hervor, die der Opfertod so vieler deutscher Männer ;edem Einzelnen von uns auf­erlegt. Am Heldengedenktage selbst legte in Anwesenheit von Abordnungen der Partei, der Kriegerkameradschaft und der NSKOV der Ortswalter der Kriegsbeschädigten, Jakob Klenk, nach einer Ansprache am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder.

Äus ^Pforzheim

Medizinalrat Dr. Friedrich Nupfi j

Im Städt. Krankenhaus verstarb Medizinalrat Dr. meL. Friedrich Rupp im Alter von 78 Jahren. Der Dahingeschie­dene hat die chirurgische Abteilung des Städt. Krankenhauses 34 Jahre lang geleitet und diese aus kleinen Anfängen her­aus zur jetzigen Bedeutung erhoben. Bei der Bevölkerung von Pforzheim-Stadt und Land genoß der Verstorbene unbegrenz­tes Vertrauen. Während des Weltkrieges hatte er auch di? Leitung des Kriegslazaretts in der Osterfeldschule. Am Mon­tag nachmittag wurde die sterbliche Hülle unter großer Be­teiligung beigesetzt. Stadtbaudirektor Seibel widmete dem Dahingeschiedenen namens der Stadtverwaltung einen ehren­den Nachruf.

Die Speise- und Getränkekarte

Die neuen Vorschriften für Gaststätten

Durch die vom Reichskvmmissai für die Preisbildung kürzlich erlassene Verordnung über Preisauszeichnung ist auch das Gaststatlengewerbe weitgehend der Preisauszeich» liungspilicht unterworfen worden, Regierunasrat H H. Bornemann beim Preisbildungskommissar erläutert nun diese Pieisvorschriften soweii sie die Gaststätten betreffen. Diese Erläuterungen sind natürlich für die Besucher der Gaststätten von qroyem Interesse

Die Inhaber von Gaststätten und Speisewirtschatten ein­schließlich der Gartenlokale sind also verpflichtet, Preis­verzeichnisse für Speisen und Getränke in hinreichen­der Zahl aus den Tischen auszuleqen und jedem Gast vor En.gegennabme von Austrägen und bei der Abrechnung aus Verlangen vorzulegen Nicht erfaßt sind l dialich die nicht öffentlich zugänglichen Gaststätten wie Werkskantinen, Kasinos Klubrestaurants und dergleichen. Der Gast muß selbst auf seinem Tisch oder in erreichbarer Nähe auk ein -nt Nebentisch die Preisverzeichnisse vorffnden. Es ist also un­zulässig und strafbar die V'rzeichnisse gesammelt an der Kaste oder am Büfett aukzubewahren und sie dem Gast nur aus Verlangen zu bringen. Ganz und gar unzulässig ist dir bisher da und dort geübte Methode daß lediglich der Ober­kellner ein Verzeichnis der Speisen und Ge ränke bei sich fühlt, das er dann jedem Gast erst bei Entgegennahme der Bestellung unterbreitet. Nicht in dw Tasche des Obers ge­hört des Preisverzeichnis sondern ,n genüaender Anzahl auf die Tische. Was muß nun das Preisverzeichnis enthal­ten? Mino stens müssen die teweUs angeboienen Spellen und Getränte in den V'rzeichnllsen enthalten sein. Selbst­verständlich ist dabei, daß bei jeder Speise und bei jedem Ge­tränk der genaue Preis v rzeichne sein muß. Das Preisverzeichnis muß immer dem Stand des iewelliaen An­gebots entsprechen, das heißt ansgegangene Sveisen muten g strichen und etwa dafür neu angebotene'Speisen wüsten zusätzlich in das Verzeichnis ausgenommen werden. Zu den Zuschlägen die in einer Anmerkuna in den Preisverzeichnissen anzuführen sind, gehört der Kriegszll- sckilag. Werden die Zuschläge nicht gesondert in Rechnung gestellt sondern sind sie bereits in den geforderten Preisen en halten so muß das aus ^er Anmerkuna ersichtlich sein.

Kleine Betriebe sind von der Verpflichtung zur Auslegung der Preisverzeichnisse auf den Tischen befreit, wenn ste in den Gasträumen ein Preisverzeichnis an leicht sichtbarer Stell' anbrinflen. das gut lesbar ist, Gaststätten, die ausschließlich kalte Sveisen führen, wie zum Beispiel Wurst Anffchnitt Käse Soleier Gurken usw unterliegen dieser Vorschrift nicht. In ErfrstckuinaSballen. S ebbierhal-

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Sicherlich. Aber die Hauptsache ist doch, daß du zum Erfolg gelangt bist, in dieser großartigen Stadt, dazu in einer so schönen Stellung . . . nachdem wir uns da­mals in Cuxhaven unter so ganz anderen Umständen Lebewohl gesagt haben."

Ja, das Leben hat uns beide seither wunderliche Wege geführt. Und ich muß immer wieder meine Ber- uud Bewunderung darüber ausdrücken, daß du, vor­bestimmter und angehender Medicus, so plötzlich unter die Dichter gegangen bist. Ja, bei dir mutz man wohl sagenDichter", mein alter Arm. Denn selbst ich. der prosaische Zeitungsmensch, habe deineVenezianische Ballade" als Dichtung empfunden . .

Der Zug ruckt an. Und Sylvia - zuckt zusammen.

Venezianische Ballade" ... der NameArm"-

-alles, deutet unmißverständlich darauf hin» daß dieser Mann Rust sein mutz, Arwed Rust! . . .

Welch ein Dorf kann Berlin doch mitunter sein! Syl­via, jäh interessiert, zieht sich behutsam an der Rückwand ihres Abteils hoch und lugt hinter sich.

Allzuviel erspäht sie nicht von den beiden Herren, die allem Anschein nach durch gemeinsame Jugenderlebnisse zu einer Dnzkameradschaft gelangt sind. Etwas mehr gewahrt sie immerhin von dem intelligenten, scharf um- rissenen Gesicht des Journalisten. Bon dem andern je­doch gewinnt sie nur den etwas allgemeinen Eindruck, - er ein brauner Bursche ist mit weißen Zähnen, einer starken Nase und einer auffallend hohen Stirn.

Während ihrer hastigen Beobachtungen ist ihr die Fortsetzung des Gespräches entgangen. Nun mag sie mcht änger Lauscherin sein, sie erhebt sich und geht mit lang- am, festen Schritten an die gegenüberliegende Fenstcr- eite ihres Abteils, angeblich aufmerksam nach draußen pähend. Der erwartete Erfolg ist, daß die beiden Män­ner sofort ihre Unterhaltung sümpfen, sowie sie der An- mewnbeit einer zweiten Person im Waaen inne werden.

Aber längst als Sytvia schon ausgestlegen ist, klingt rn ihr nach, was sie gehört hat. Der Sinn der Worte, die die beiden gewechselt haben der illusionslose, kritische Journalist und der gläubige junge Dichter und dar­über die Glimme Rusts als tiefe, volltönende Glocke ...

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Am Tage vor der Hauptgerichtsverhandlung über die Venezianische Ballade" wie Keil die von Glüwer an­beraumte Generalbesprechung darüber nennt, sagt Syl­via plötzlich zur Plank:

Falls Herr Rust anrufen sollte, verleugnen Sie mich nun doch nicht." >

Kopfschüttelnd nimmt die Sekretärin dies zur Kennt­nis. Chefs sind eben doch immer unberechenbare Ge- ! seilen. Sogar diese Jdealerscheinung der Doktorin Kar- ding.

Im übrigen: warum sollte der wohlerzogene, gedul­dige Autor derVenezianischen Ballade" ausgerechnet heute doch noch anrufen? Für diese, im stillen aufgewor- > fene Frage findet die Plan! ebensowenig eine Antwort j wie Sylvia selbst.

Aber dann, gegen vier Uhr nachmittags, heißt es plötz­

lich doch:

Herr Rust, Fräulein Doktor . . .1"

Ja ... so stellen Sie doch um!" wünscht Sylvia selt­sam ungeduldig.

Herr Rust ist nicht am Telephon, sondern persönlich hier "

Ach ... also dann, ich laste bitten."

Sylvia Karding, Dr. phil-, Vorstand des dramaturgi­schen Büros der Globus, immer kühl und sachlich, stets überlegen und in Form, durchaus gewöhnt wie geübt, wichtige Unterredungen mit wichtigen Persönlichkeiten nicht nur zu führen, sondern auch sehr klug zu leiten, wird die Beute einer scheuen Verlegenheit.

Weil ich gelauscht habe! will sie sich dieses merkwürdige Gefühl erklären. Aber es müssen doch wohl noch andere Gründe und Ursachen diese seltsame Nervosität be- wirken...

Allein sie faßt sich rasch, indem der Mann erntrttt, den sic nun miedererkennen mutz. Und sie wird in der Folge um so rascher Herrin der Situation, als sie seine Un­sicherheit gewahrt.

" übi

Verzeihung

ich wollte Doktvr Kar-irr-.*

Ganz richtig, «sie und vei Lottor Karorng."

Sie neigt den Kopf noch einmal. Betonter als bei der ersten, stummen Begrüßung.

Er vergißt eine Erwiderung im Uebermaß jäher Ueber- raschung.

Aber ich meine ... nämlich Herr Doktor Grulich vom Hamburger Stadttheater ..."

Mein lieber, verehrter Lehrer und väterlicher Freund überschätzt mich zuweilen. Ja, ja, das kommt immer wieder vor. Aber deswegen Müssen Sie doch nicht gleich so entgeistert sein, Herr Rust. Oder haben Sie noch nie­mals einen weiblichen Doktor gesehen? Noch dazu nur einen Doktor phil.? Na also . . ."

Er übernimmt ihr Lächeln und steigert es zum Lachen. Der Kontakt schließt sich zwischen den beiden.

Man drückt sich die Hand. Sehr fest. Sitzt einander; gegenüber. Zwanglos. Die Worte fließen. Selbstver- stündlich. Blicke begleiten sie, die Freude geben und nehmen; dazu Gesten, die wundersam vertraut er« scheinen.

Sie sind zur rechten Stunde gekommen, Herr Rust."

Ein Jugendfreund, Robert Hayesien, er ist Journa­list an einer hiesigen großen Zeitung und steht also die­sen Dingen auch irgendwie nahe, hat mir geraten, mich direkt mit Ihnen in Verbindung zu setzen, eine persön­liche Fühlungnahme mit dem Dramaturgen zu suchen, der sich für mein Stück einsetzt. Denn dieses versicherte mir wiederum Herr Doktor Grulich ganz ausdrücklich

Und mit Recht! Ja, so ist das alles. Und morgen steht nun das Manuskript in großer allgemeiner Be­

ratung zur Diskussion."

^Unsere Hausautoren, die Herren Falke und Schind­ler, sehr begabte und geübte Filmschriststeller, haben ein Treatment verfaßt .. /

Treatment?" '

Das ist der technische Ausdruck fürFilmnovelle", die Grundlage des späteren Drehbuches. Denn es ist natürlich nötig, Ihr Bühnenwerk, das übrigens, wie Sie durch Doktor Grulich wissen werden, auch nicht eigent­lich ein Theaterstück ist, dem Film, seinen Möglichkeiten, Voraussetzungen und so weiter anznpassen, es eben filmgcrecht" zu machen. Aber das ist doch kein Grund, reich ein so enttäuschtes Gesicht ausznsetzcn, Herr

gieiai

Nult.

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