Frau und Volk

' ES können Männer Welte« bauen.

ES steht und fällt ein Volk mit seinen Frauen.

Ein Plätzchen für Beschaulichkeit

Zu einer wirklichen Entspannung gehört auch ein Plätzchen, das zur Ruhe einlädt. Viele Frauen haben nur deshalb nicht das Bedürf­nis nach eine Ruhepause, weil ne nicht wissen, wo sie sich gemütlich niederlaffen sollen. In der ganzen Wohnung, die sie täglich ver­sorgen. haben sie keinen Platz, zu dem es sie besonders hinzieht, wo irgend etwas sie er­wartet. was ihr Herz erfreut und wieder frisch macht.

Das Nähtischchcn, das noch in der Gene­ration unserer Mütter und Großmütter für jede Frau ein selbstverständliches Besitztum war. ist heute unmodern geworden. Der Brauch an sich aber und die Gewohnheiten, die sich an das Nähtischchen knüpften, waren gut und können uns Beispiel sein. Denn in den allermeisten Fällen war das Nähtischchen nicht nur ein Arbeitsplatz. Meist wurden in einem Fach besonders liebe Briefe gesammelt, die man von Zeit zu Zeit wieder las. Oder eS standen die Bilder geliebter Menschen auf dem Tischchen, die beim Betrachten das Herz froh werden ließen. Außerdem waren immer Blumen in der Nähe des Nähtischchens auf­gestellt. so daß auch das müdeste Auge, das hier ausruhen wollte, ihre Schönheit wahr­nehmen und sich daran erbauen mußte.

Die Entwicklung wollen wir nicht auf­halten. Das Nähtischchen gehört vergangener Zeit an, aber an der Beschaulichkeit, zu der es seine Besitzerinnen häufig eingeladen hat, wollen auch wir festhalten Es braucht weder ein eigenes Zimmer noch eine große Ecke zu sein, wo wir uns ein Plätzchen für beschauliche Augenblicke einrichten. So viel Raum haben wir nicht immer. Es genügt, daß wir irgend-, einen Platz in der Wohnung mit ein paar persönlichen Dingen versehen, an die wir gerne denken. Das kann ein schönes Bild sein, eine bescheidene Blume, die wir sorgsam pflegen oder ein beschauliches Buch, in dem wir in Augenblicken der Entspannung ein Paar Zeilen lesen.

Begegnung auf dem Bahnhof Sorge ist ihr Lebensinhalt

Es war auf einem kleinen Vorstadtbahnhof. Ein paar Menschen standen mißmutig und schweigsam herum. Draußen ging auf die i kahlen Felder ein feiner Regen nieder. Die Wartenden schienen nicht mehr darauf zu hoffen, daß der Zug noch kam.

Nur ein altes Mütterchen lief regsam hin und her. Es siel unter den hindämmernden Gestalten aus. Bald sah es zum soundsovielten Male auf den Fahrplan, dann auf das weiße Schild, das schon über eine Stunde lang die Fahrtrichtung des erwarteten Zuges angab. Dann saß es ein Weilchen auf der Bank und ordnete eine Menge kleiner, sorgsam ver­packter Paketchen in ihrer großen altmodischen Reisetasche. Und während es da so saß. winzig auf der großen Bank, wanderten ihre munte­ren Augen von einem zum anderen und musterten jeden Wartenden so kritisch, als sei sie für seine Erscheinung verantwortlich.

Plötzlich blieb der Blick der alten Frau an der Gestalt eines jungen Mannes haften, dann schüttelte sie mißbilligend den Kopf, auf dem ein kleines, längst der Mode entwachsenes Hütchen balancierte, murmelte etwas zwischen den Lippen, und schließlich erhob sie sich und schritt entschlossen auf den Gegenstand ihrer Betrachtung zu. Der junge Mann war ein Riese gegen das Mütterchen, aber das hielt sie nicht ab. Hochaufgerichtet. so viel sie es nur vermochte, stellte sie sich vor dem jungen Mann auf. maß ihn wieder mit ihren klaren Augen und dann hörte man sie sagen: ..Sie müssen sich aber Ihre Hosen kürzer machen, sonst treten Sie sich ja drauf und dann sind sie schnell kaputt!"

Alle Wartenden hatten sich inzwischen nach diesem unerwarteten Zwischenfall umgewandt. Eigentlich war es zum Lachen komisch, und dennoch blieben alle ernst, genau so ernst, wie es dem Mütterchen um diese Angelegenheit war. Selbst der so angeredete junge Mann, der zuerst ein recht verdutztes Gesicht gemacht hatte, schickte sich sehr gehorsam an, dem Nebel abzuhelfen.

Nun mochte das Mütterchen, das sich plötz­lich zum Mittelpunkt der unfreiwilligen Ver­sammlung geworden sah, doch etwas unsicher

geworden sein, denn es fuhr fast entschuldi­gend fort:Wissen Sie, als Mutter kann man so etwas gar nicht sehen. Mein Junge ist auch so lang wie Sie und der hat sich auch immer drausgetreten, als er noch hier war. Jetzt ist er ja bei den Soldaten und da passen andere auf ihn auf. Grad will ich zu ihm hinfahren und nach dem Rechten sehen . . ." Und nach einer kleinen Pause der junge Mann hatte inzwischen ihren Vorschlag aus­geführt. was sie mit sachverständigem Blick be­gutachtete hörte man wieder ihre Stimme: Sie haben vielleicht keine Mutter mehr, die Ihnen so was sagt, und da darf man doch nicht schüchtern sein. Als Mutter sieht man doch alles . . ."

Die letzten Worte des Mütterchens ver­hallten in dem Lärm des endlich einfahrenden Zuges. Der junge Mann schüttelte die Hand der alten Frau und verbeugte sich vor ihr. Wenige Sekunden später war der Bahnsteig leer. Die Abteiltüren klappten zu und die Räder rollten wieder. Die Zugestiegenen, die jetzt mit in den Abteilen saßen, versanken wieder in ein schläfriges Dahindämmern, aber in ihrem Innern klang ein Erlebnis fort. Sie waren dem immer wachsamen Auge einer Mutter begegnet, der nichts entging, die immer sorgte und keinen Unterschied machte bei den Menschen, denen sie helfen konnte.

L. Ballnet.

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Oie seelijche Pffege des Patienten

Die Pflege eines Kranken, den wir zu Hause zu versorgen haben, darf sich nicht in Aeußer- lichkeiten erschöpfen. Wenn auch die äußeren Dinge der Pflege die erste Voraussetzung für sein Wohlbefinden und seine Genesung sind, dir seelische Betreuung ist von gleicher Wich­tigkeit. Kranksein, Schmerzen und allerlei Unpäßlichkeiten anslialten macht nörgelig und reizbar. Die meisten Kranken besonders wenn sie längere Zeit liegen müssen sind sehr empfindlich, gegen jede äußere Ruhe­störung wie auch gegen manche ganz harmlose Aeutzerung. Durch manchmal geradezu lächer­liche Ursachen kann es zu Erregungen des Kranken kommen, die ihm mehr schaden können «lS eine äußere Vernachlässigung. Alle auf­regenden Mitteilungen soll man einem Kranken grundsätzlich fernhalten. Es ist auch grundfalsch, von anderen Erkrankungen in der Bekanntschaft oder gar von Todesfällen z« erzählen. Jede Unterhaltung mit dem Kranken muß darauf hinzielen, den Kranken in seinem Gcnesungswillen zu stärken. Dazu gehört auch, daß man die eigene Sorge ver­birgt und den Verlaus der Krankheit immer als sehr hoffnungsvoll betrachtet. Bei lang­sam Genesenden kommt es häufig vor. daß ihr Zustand sich zwischendurch immer wieder mal verschlechtert. Dann darf man nicht fassungs­los die Hände über dem Kopf zusammen­schlagen und vollkommen ratlos vor den Kranken hintreten. Man muß im Gegenteil gerade dann den Kranken mit einem guten Zuspruch ermuntern und ihm sagen, daß er wieder besser aussel-e.

Zur seelischen Betreuung eines Kranken ge­hört aber noch mehr. Viele Menschen neigen dazu, sich mit ihren Gedanken vollkommen in ihre Krankheit zu verstricken und ihre Leiden zu übertreiben. Sie lassen sich davon gewöhn­lich auch nicht abbringcn. weder im Guten noch im Bösen. Man erreicht bei diesen Kranken nur etwas, wenn man sie auf ge­schickte Art und Weise von ihren Beschwerden nblcnkt. Auch Ungeduld ist nur mit Ablenkung zu bekämpfen. Es ist dagegen verkehrt, Stnnge anzuwenden. Sie wird immer falsch

verstanden und sehr persönlich aufgefaßt. Vor allen Dingen aber darf man einem Kranken auch wenn man eine, noch so viel beschäftigte Hausfrau ist nie spüren lassen, daß man durch ihn Unbequemlichkeiten und Mehrarbeit hat. Es wird oft große Ueberwindung kosten, aber je mehr Frohsinn man an ein Kranken­bett trägt, desto mehr erleichtert man dem Kranken seinen Zustand und fördert seine Ge­nesung.

Mit Regenmantel und Kapuze

Verweichlicht und wasserscheu sind wir heute glücklicherweise nicht mehr! Auch die oft unfreundlichen Regentage mit ihrem gräm­lichen Gesicht können uns nicht schrecken. Wir haben ja so viele Möglichkeiten, auch bei Regen zweckmäßig gekleidet zu sein!

Aber soll man mißtrauisch stets den Regen­mantel mitführen und ihn vermutlich häufig als störenden Ballast aus dem Arm tragen? Das ist nicht nötig. In einer kleinen Tasche, in der Jacken- oder Handtasche tragen wir un­sere punktfreie Regenhaut bei uns, um sie im Bedarfsfall umzulegen. Es handelt sich um die neuartige Oelhaut, die sich zu kleinstem Paket Zusammenlegen läßt und uns bei Regen als durchsichtiger, aber wasserdichter Umhang trefflich zu schützen weiß. Das Kostüm, das Kleid oder der Mantel sind darunter gut ge­borgen. und selbst das hübsche Hütchen gerät nicht in Gefahr, denn eine Kapuze gehört na­türlich auch dazu und umrahmt das Gesicht ebenso praktisch wie kleidsam.

Die Regenmäntel aus imprägnierter Seide sind sehr elegant, wenn auch nicht gerade für Wolkenbrüche eingerichtet.

Aus einem alten Regenmantel von der Mutter oder größeren Geschwistern kann die geschickte Frau einen reizenden kleinen Regen- umhang für das Kleinkind arbeiten. Der gradlinige Umhang, der aus den tadelfreien Stellen des alten Mantels geschnitten oder zusammengesetzt wird, braucht nur vorn einen Verschluß zweckmäßig durch unterwärts an­

gesetzte Laschen und Knöpfe, sowie zwei kleine Einschnitte für die Arme. Die Kapuze wird mit einem weichen Gummizug gehalten, damit sie dem lebhaften Kind nicht stets vom Kopf rutscht.

Zum Regenanzug gehören dann noch Kleinigkeiten. Der Klappschirm in kleinstem Format, der in der Handtasche mitzuführen ist, hat sich immer größere Beliebtheit er­worben. Wenn man Halbschuhe trägt, sind Spritzer rückwärts am Strumpf kaum zu ver­meiden. Wir helfen uns. indem wir am Ab­satz oberhalb des Schuhrandes ein durch­sichtiges, schmutz- und wasserdichtes Schildchen einführen.

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Dasneue" Frühjahrskostüm

lVicllt überall wercten rum Krüll/allrskostünt ckie tunkte reichen. clas llsi/ll aber nicht, ctal? mir ganr aus clieses liebgeworclens Htück ver­richten müsse», me»» wir nur ei» alle» Kostüm im Hellrsnke llängen baden Liet- leicht ist vier Koch verschlissen ocler ru eng, vielleicht gilt ctas gleiche /ür clie ^acks. ll/ä

Pflichljahr in Kinderheimen

Die erweiterte Kinderlandverschickung, die fert einiger Zeit zur Durchführung gelangt, erfordert für das Haus- und Küchenpersonul der Heime zusätzliche Hilfskräfte. In erster Linie wurden bisher für diese Hilfeleistung Mitglieder des BDM. herangezogen. Jetzt kann die Haus- und Küchenhilfe in einem der­artigen Heim als Pflichtjahrtätigkeit ange­rechnet werden. Junge Mädel, die nach be­endetem Schulbesuch den Wunsch haben, die Ableistung ihres Pflichtjahres in einem dieser Heime zu erfüllen, müssen vor Antritt an der Arbeitsstelle die Zustimmung des Arbeits­amtes einholen.

Zeichnung: ktüller-k!. dl.

etwas Oeschick uncl Oectulcl lä/?i sich llier /tb- llil/e schs//en Oe» Kock kann ms» mit ei »er Lorclerbslln aus anclsrem Hto// au/ clle rich­tige stelle bringen t/Ibb. link«), clle ^ack« cturch kleine /lenclerungen i» cler Korm, ckurch ^u/setren oo» Laschen u»cl Lerwenclung cle» Oürtels wiecler brauchbar uncl psssencl mache» s^lbb rechts) O/t genügt scbon c/as Karbe» cles allen Kostüms.

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Leineweber mit Salat

Wir verraten Ihnen hier einmal eine gute Verwendung von restlichen Bratkartoffeln. Die Bratkartoffeln müssen sehr gut durch­geröstet sein und klein gehackt werden. Aus Mehl, Milch und einem Ei (bzw. Ei-Ersatz) macht man einen dünnflüssigen Teig, in den die warmen oder kalten Bratkartoffeln ge­rührt werden. Das Ganze mutz recht herzhaft abgeschmeckt sein. Dann bäckt man aus dieser Masse etwa ein Zentimeter dicke Pfannkuchen bei kleinem Feuer in zugedeckter Pfanne auf beiden Seiten gar und reicht zu diesen ,Leine- webern" (das Gericht stammt aus Westfalen) Endivien- oder sonst einen frischen Salat.

Den Geschmack des kurz geschmorten Weiß­kohls. den viele nicht so gern mögen, kann man durch einen kleinen Trick verändern. Man schält zwei bis drei rote Rüben (rote Bete), läßt sie halbweich kochen und gibt sie dann mit ihrem Saft in den überbrühten Weißkohl, der zum Schmoren aufs Feuer ge­setzt wird. Der Kohl bekommt dadurch einen anderen Geschmack und auch eine leicht bräun­liche Farbe, die ihm gut steht.

Ein kleiner Schrank wird selbst gemacht

Im Haus wird ein kleiner Schrank für die Aufbewahrung von Mappen usw. benötigt. Vielleicht findet man zwei passende Kisten im Keller. Diese Kisten nageln oder schrauben wir aufeinander. Das Ganze wird an den beiden Längsseiten und oben mit Satin oder Leinen bespannt (soweit natürlich der Stoff, den wir in der Kiste haben müßten, nicht für ^notwendigere Zwecke gebraucht wird), die Kanten nach innen herumgelegt und hier mit Blaustiften befestigt. Sind die Kisten außen glatt genug, kann man sie auch mit Lackfarbe anstreichen. In jede Kiste fügt man nun ein bis zwei Zwischenbretter ein, so daß der Schrank mehrere Fächer enthält. Statt der Tür wird ein farbiger Vorhang angebracht, den man oben einfach mit Reißnägeln be« festigt, am besten jedoch auf einer Stange mit Ringen zum Hin- und Herschieben. Zwei Fußleisten werden von innen angeschraubt.

praktische Itaustrau

Kleine Kniffe in der Küche

lssanchmal ist es nur ein kleiner Kni//, cter. cias Keinigen bestimmter Hacken um ein Lisl- /acllos erleichtert Oeskalb wollen wir geracks cliese kleine» Kni//e »ns merken uncl selbst anwencke» Oa sinct r 6 clle zchmukrige» Löp/e ltlan kann sie mit ätsche räubern, aber auch mit klolrwokle, mit cler man übrigen« auch Lorrellan sauber bekommt t>tbb. links

*^»nuag: kcküller-kl. XI.

Dankbar sür gute Pflege

Alpenveilchen halten sich lange, wenn man sie zwischen den Fenstern aufstellt, vorausge­setzt. daß es nicht friert. Dann sind die Fugen unten am Fenster und die kalte Außenscheibe mit Tüchern abzudecken und die Jnnenscheibe ein wenig zu öffnen, um etwas Wärme her- einzirlassen-

oben). Hchmutrigs Llascllen si»cl niemals? llo//nungslose Lalle, wenn man iknen mi( Lierschalen ocler Karto//elscllalen ru Leibs gellt (/tbb. rechts obe») clusgepre)?te Zi­trone», ctis sonst im lssülkeimer encte», vsr- wenclet man nicht nur rum Kernigen cler k/äncle, sonclern such von Kup/er uncl 5/erring s^tbb links unten), uncl Linien- uncl Kost- /lecke bringt man mit einigen Lrop/en 2i- tronensa/k /ort f^bb. rechts unken).