l

Mus Sem HeimatgcbittP

Geöenktage

12. Februar.

1419 Eröffnung der Universität Rostock.

1804 Der Philosoph Immanuel Kant in Königsberg i. Pr. gestorben.

1809 Der englische Naturforscher Charles Darwin in Shrewsbury geboren.

1834 Der Theologe Friedrich Schleiermacher in Berlin gest. 1889 Karl Rover. Reichsstakthalter für Oldenburg und Bre­men. in Lemmwerder i. O. geboren.

1894 Der Musiker Hans von Bülow in Kairo gestorben. 1924 Erstürmung des von Separatisten besetzten Bezirks­amtes Pirmasens: Ende des Separatismus.

1940 Abschluß eines deutsch sowsetrussischen Wirtschaftsab­kommens.

Sonnenaufgang 8.42 Sonnenuntergang 18.40

Mondaufgang 19.31 Monduntergang 8,35

Sauberkeit!

Sauberkeit bei allen Handlungen sowohl im Berufsleben wie im Haushalt ist ein wertvoller Helfer zur Erhaltung der Gesundheit und verhütet andererseus materielle Ver­luste. So zum Beispiel kann man sich tagsüber nicht osi ge­nug die Hände lvaschen. mit denen alle Gebraucksgi gen­stände, insbesondere die Speisen, in Berührung kommen. Die der Körperpflege dienenden Gegenstände must man einer häufigen Reinigung unterziehen. Kämme, Haar- und Klei­derbürsten säubert man in warmen Seifenwasser mit einem Schutz Salmiaks ist worauf sie mit klarem Wgsscr abgespült tverden. Dann denke man immer daran, daß die m der Luft schwebenden oft mit Krankheitserregern erfüllten un­zähligen Staubteilchen sich auf alle Gegenstände legen und sich insbesondere in Kleidertaschen, in der Geldbörse, in Handtäschchen und in sonstigen in ständigem Gebrauch be­findlichen Dingen festsetzen. Beim Reinigen von Anzügen, Ueberziehern usw. eiupfiehlt es sich daher, zeitweise eine be­sonders gründliche Säuberung der Taschen vorzunehmen. Das gleiche gilt von der Geldbörse und den Damenhandta­schen. die täglich dutzende Male benutzt werden. Während die Tuchteile gehörig gebürstet werden müssen, behänd-It man das Leder durch Abwaschen mit einem feuchten Tuch. Der Sauberkeit in der Küche mutz man ebenso eine beson­dere Aufmerksamkeit zuwenden. So soll man nach jeder Mahlzeit das Geschirr abspülen. Natürlich ist auch bas täg­liche Aufwischen der Fußboden in Küchen und den übrigen Wohnräumen sowie das ALstauben von Möbeln, Spiegeln Und Bildern ein unbedingtes Erfordernis.

Kleingärten und landwirtschaftliche Kleinbetriebe

In Ergänzung zu den bisher bekanntgsgebensn Ergebnis­sen der landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939, die sich auf fand- uns forstwirtschaftliche Betriebe mit 0,5 und mehr Hektar erstreckten, veröffentlicht' das Statistische Reichsamt inWirtschaft und Statistik" nun auch Ergebnisse der Zählung über dir Kleingärten und landwirtschaftlichen Kleinbetriebe mit «reuiger als 0,5 ha. Ihre Gesamtzahl be­trug im Jahrs 1939 im ganzen 7 Millionen; sie war dem­nach erheblich größer als die der eigentliches! land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, die 3,9 Millionen betrug.

Die Gesamtfläche dieser Kleinstbetriebe umfaßte rin ganzen Reich 714000 ha, also nur 1,3 Prozent der gesam­ten land- und forstwirtschaftlichen Betriebsfläche (54 Mil­lionen ha). Von diesen kleinsten Betrieben haben 3,2 Mil­lionen (46 Prozents eine Fläch: bis zu 500 gm. Dieser gro­ßen Anzahl steht eine verhältnismäßig kleine Gesamtfläche zur Verfügung, und zwar insgesamt 70 OM ha oder nur 0,1 Prozent der gesamten land- und forstwirtschaftlichen Be- triebsfläche. Die durchschnittliche Fläche eines solchen Klein­gartens beträgt nur 220 gm.

Auch Lei den rund 1,5 Millionen Betrieben mit be­wirtschafteten Bodenfiächen von 500 bis 1000 qnr überwie­sen dw Betriebe mit klein gärtnerischem Gepräge, wäh­nend in den Größenklassen von 1000 bis 5M0 qm, zu denen 2,4 Millionen Betriebe mit 542OM ha gehören, bereits Be­triebe mit landwirtschaftlicher Betriebsweise, teilweise mit Viehhaltung, darunter auch Deputatlandbetriebe, stärker her­vortreten. Seit 1933 hat die Zahl der Kleingärten und landwirtschaftlichen Kleinbetriebe unter 0,5 ha im alten Reichsgebiet um 954000 oder 13 Prozent und die Fläche um 88 OM ha oder 16 Prozent zugenommen.

Der Vater bestimmt den Vornamen. Am 11. Juli 1910 wurde einem Kaufmann von seiner Ehefrau eine Tochter geboren. Der Vater war am Tage vor der Geburt verreist und kehrte erst am 14. Juli nach Hause zurück. Am 13. Juli Nahm die bei der Geburt zugegen gewesene Hebamme auf Veranlassung einer Schwester der Mutter die Anmeldung beim Standesamt vor und gab dabei als Vornamen des Kin­des auweisungsgemätz die Ra nie» Ruth Gertrud an. Dem­entsprechend wurden auch die Vornamen des Kindes in daS Geburtsbuch eingetragen. Den Antrag des Vaters des Kin­des. die Geburtseintragung dahin zu berichtigen, daß die Vornamen Mechthild Gertrud lauten, hat das Amtsgericht mit der Begründung zurückgewiesen, datz das Kind als Ruth Gertrud zum Geburtenbuch angemeldct und Vatzvr richtig eingetragen sei. Das Landgericht Münster in Westfalen hat, wie die ZeitschriftDeutsches Recht" mitteilt, die Be­schwerde des Vaters als begründet erklärt. Das Recht, den Vornamen des Kindes zu bestimmen, sei ein Ausflutz des Personenrechts und stehe daher nach Paragraph 1627 BGB dem Vater zu. Der Mutter stehe das Recht bei vorüberge­hender Abwesenheit des Vaters nicht zu.

Verbot bes Tragens schwerer Lasten für Frauen. In der grob- und feinkeramischen Industrie ist es bisher be­kanntlich schon verboten gewesen. Frauen schwere Lasten tragen zu lassen. Diese Unsitte hat sich bei anderen Betrie­ben, die bisher nicht unter das ausdrückliche Verbot iielen, bei der Uebernahme von Männerarbeit durch Frauen wie­der in breitem Matze eingeschlichen, so dass «ich der Reichs- arbeitsmmister veranlaßt gesehen hat. die Gewerbeansstchts- ämler daraus hinzuweijen, das Tragen von Lasten über 15 Kilogramm für Frauen in allen Gewerüezweigen zu ver­bieten. Des weiteren hat der Rcichsarveitsuiinister die Ge- werbeanfsichtsämter ersucht, darauf hinziiwirkeu. datz Frauen nicht ausschließlich zu Transportarbeiten hinzugc- zoaen werden. Für diese Arbeiten sollen männliche Hilrs- kraste eingesetzt werde». Vielfach wird auch durch mechani­sche Einrichtungen (Kräne, Transportbänder usw.) das Transportieren von Hand ersetzt werden können.

Stiickgutberkchr nach de» besetzten Gebieten Frank­reichs. Da bekanntlich zurzeit nnr Wagenladungen nach den besetzten Gebieten Frankreichs aufgegeben werden können, »eisen dieDVN" in ibr?r Nr. 23 daraus hin. datz ad lachen und Frciburg i. Br. Sammelsadungsverkebre nach saris bestehen, mit deren Hilfe Sttickgutseiidunarn nach )aris und damit auch nach den übrigen Teilen des lwsttzten "ebirtrs auf den Weg gebracht werden können.

?. Württemberg. Auftragsbörse

Der Verlauf der 7. Württ. Auftragsbörse in Stuttgart hat gezeigt, daß diese Einrichtung sich immer mehr in den Rahmen der süddeutschen Wirtschaft emfügr. Sie bezweckt bekanntlich eine möglichst günstige Verteilung der öffentli­chen Aufträge. Die Teilnahme der auftragvergebenden und -suchenden Firmen ist noch intensiver geworden. Man sah eine ganze Reihe von Unternehmen, die wohl zum ersten Male an dieser Veranstaltung teilgenommen haben. Jeden­falls ist der Zweck der Börie, im unmittelbaren Verkehr zwischen den Vertretern der auftraggebenden und der aus- tragsuchrnden Firmen des metallverarbeitenden und ver­wandten Gewerbes, Aufträge zu vermitteln, voll erreicht worden. Dis Bezirksausgleichsstelle für öffentliche Aufträge unter Leitung von Pg. Motzer hat wieder in positiver Weise für eine Vermittlung möglichst gleichgelagerter Arbeit ge­sorgt. Von Seiten der Interessenten waren Vertreter aus Württemberg, aus Bayern, aus dem Saarland und sogar aus dem Sudetenland anwesend. Eine erhebliche Zahl von Arbeiten konnte an die Interessenten vergeben werden, wenn auch vielleicht noch immer als ein Hemmnis die Tatsache anzu'ehen ist, daß viele kleinere Unternehmen nicht so in der Lage sind, besonders feinmechanische Arbeiten nach der Zeichnung auszuführen.

Vergeben wurden Arbeiten in Schnitt- und Stanzwerk­zeugen, auch solche in kleineren Vorrichtungen, die als Roh­arbeit für die Fertigstellung eines ganzen Stückes aber be­sonders wichtig sind. Auch Arbeiten für die automatische Drehbank, ferner Stücke aus Sandformguh und solche für galvanische Oberflächenbehandlung standen zur Ausfüh­rung bereit. Ferner wurden auch Arbeiten beispielsweise für Gerätekoffer aus Holz von einer bekannten Firma aus Ludwigsburg angeboten.

Nicht alle angebotenen Arbeiten konnten untergebracht werden. Der Kreis der Interessenten bleibt schließlich immer auf eine bestimmte Art der Arbeiten beschränkt. Aber ein großer Teil des ausgeschriebenen Arüeitsmaterials konnte untergebracht werden, wobei die Preisfrage noch nicht einmal so stark in das Gewicht fiel, d. h. das Stück, das ver­geben wurde, ließ einen verhältnismäßig guten Gewinn zu.

Es hat sich schon die Frage ergeben, ob man die Bör­sen auch in späterer Zeit weiter abhalten wird, oder ob sie nur Kinder der Kriegszeit sein sollen. Es scheint aber, daß die Bestrebungen bestehen, die Auftragbd'rsen gerade in Zeiten einer Demobilmachung weiter abzuhalten, da dann der Uebergang von der Kriegs- zur Normalproduktion ver­hältnismäßig schwierig ist.

Wundenpflege im Obstbau

Den Obst bäumen werden mit und ohne Absicht Wunden zugefügt Durch sie werden Wachstum und Frucht­barkeit gestört, weil die Bäume zur Verheilung Nähr­stoffe benötigen Oft kommt es zu einer Verheilung über­haupt nicht, so daß die Obstbäume frühzeitig eingehen. Der Obstbauer muß daher die Bäume bei der Verheiluna unter­stützen.

Me Sage wunden sind mit einem Messer glatt zu schneiden und mit Baumwachs oder Wundsalbe. Teerbäum­wachs oder Teer zu bedecken.

An den Stämmen und Aesten finden sich vielfach Frost­munden vor. Wenn der Frost nur die äußeren Ninden- teile tötete erhalten die Wunden Mitte April ein oder zwei Schröpfschnitte und werden dann verheilen. Vielfach ist aber die Rinde bis aufs Holz vernichtet. Dann muß die Wunde Ins aufs Holz und die gesunden Rindenteile ausgeschnitten iverden. Der frische Wundrand ist mit Baumwachs, der Holzkörper mit Teer zu bedecken.

Krebswunden pflegen von selbst nicht zu verheilen. Meist werden sie van Jahr zu Jahr größer. Je früher sie behandelt werden, desto größer ist die Aussicht auf Erfolg. Jeder Obstbauer sollte daraufhin leine Obstbäume jährlich durchsetzen. Die Wunden werden etwa Mitte April bis auf die . gesunden Rinden- und Holzteils ausgeschnitten. Hierbei darf man nicht ängstlich sein; es ist besser, etwas zu viel, als zu wenig wegzuschneiden, denn lonst bleiben Reste vom Krebspilz in den Wunden zurück und machen eins Verhei­lung unmöglich. Die Wunden werden dann mit den schon genannten Mitteln bestrichen.

Durch Ackergeräte hervorgerufene Verletzungen der Rinde sind sofort zweifingerdick mit der alten Baum- falbe aus Lehm und Kuhfladen zu bedecken und mit Sack­leinen zu umwickeln. Höchstens ist zersplittertes Holz zu be­seitigen. Dann trägt auch der Rest des Kambiums aus dem Holz zum Verheilen bei. Aeltere Stammwunden sind wie >)ie tiefgreifenden Frostwunden zu behandeln.

Wenn die Hasenfraßw unden sich auf den ganzen rder annähernd ganzen Stammumsang erstrecken, ist eine Rettung des Baumes ausgeschlossen. Er sollte tunlichst bald lurch einen neuen Baum ersetzt werden. Kleinere Wunden l ind mit Baumwachs zu bedecken.

Astlöcher werden von den morschen Holzteilen gesäu­bert und nachdem sie aut ausgetrocknet sind mit hei­lem Teer ausgestrichen. Hierauf füllt man sie mit Mörtel ins Sand und Zement.

Durch sachgemäße Wundenpflege kann man Obstbäume >ft nicht nur um Jahre, sondern sogar um Jahrzehnts län­ger erhalten.

Was lut man gegen die »Fallsucht" bei üoyi?

Auch der Kohl wird, wie alle Kulturpflanzen, von Krankheiten und Schädlingen nicht verschont, die den Pflanzen mitunter nicht unbeträchtlichen Schaden zufügen können. Das gilt besonders für eine Pilzkrankheii die die Pfahlwurzel und den Strunk des Kohls in der Nähe der Bodenoberfläche zum Faulen bringt. Man spricht hier von der Umfallerkran-kheii oder Fallsucht. Borbeugen ist auch hier besser als heilen Zur Bekämpfung hat sich, wie aus einer Mitteilung des Pflanzenschutzamtes hervorgeht, die Warmwasferbehandlung des Saatguts bewährt. Das in kleineren Mengen gebeutelte Saatgut wird 20 Minuten lang in gewöhnliches Wasser von 51 Grad getaucht und dann getrocknet. Es empfiehlt sich, nach der Behandlung eine Keinmprobe vorzuuehmen, um sestzustrüen. ob der Samen nicht gelitten hat. Da der Pilz sich auch im Bo­den hält, sollte man das Saatbeet dort anlegen wo längere Zeit kein kohlartiges Gewächs gestanden hat. Bei Kasten-- anzucht empfiehlt es sich, jährlich frische Erde zu nehmen, die mit Kohl noch nicht in Berühruna kam. Die Entseuchung der Anzuchtbeete hat sich auch sehr gut bewährt.

Calw, 12. gedr. Ein Soldar zog dieser Tage aus dem Glückskasten eines WHW-Losverkäusers einen iOO-Mark-Ge- winn. Dem Feldgrauen tvar dieser Gewinn um so mehr zu gönnen, da dieser schon öfter WHW-Glückslose gekauft hat. - Der MGV. .Liederkranz" hielt zum Wochenende im Hont .Waldhorn" seine Jahres-Hauptversammlung ab. Vereins­führer Wochele jr. sprach über den Bercinsbetricb im letzten Jahr und Chormeister Gollmer über die derzeitige Lage im Gesangsleben.

Äus Pforzheim

Die Berlegerm desPforzheimer Anzeigers" gestorben

Am Samstag starb die Verlegerin desPforzheimer An­zeigers", Frau Elisabeth Bode, nach kurzer Krankheit im Alter von 70 Jahren. Nach dem Tode ihres Gatten, des Hauptschriftleiters und Verlegers Johannes Bode, wurde die die Verstorbene Teilhaberin und später alleinige Inhaberin desPforzheimer Anzeigers". Im Jahre 1940 nahm sie ihren Sohn, Hauptschriftleiter Dr. Paul Bode, als Teilhaber und Verleger in die Firma auf.

Ein Schwan

tummelte sich tagelang im Enzkanal. Er lenkte natürlich die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich und man suchte i ach des Rätsels Lösung, wie der Rotschnabel sich hierher verirren konnte. Unwillkürlich fiel da manchem Zuschauer das schöne Lied ausLohengrin":Nun sei bedankt, mein lieber Schwan" ein, denn seinen Dank verdiente der Schwan für sein unver­hofftes Kommen wie für die unverhoffte Freude, die er den Pforzheimer» beschert hat.

Selbstmord

Auf dem Bahndamm unweit Pforzheim wurde die Leiche eines Mädchens gefunden, das sich vom Zuge überfahren ließ. Die Tote ist 22 Jahre alt und stammt aus Pforzheim. Un­glückliche Liebe hat die Bedauernswerte in den Tod getrieben.

Wenn man die Heiratspapiere im Auto liege« lätzt!

Ein Mädchen aus Pforzheim, das sich in einem Nachbar­ort verheiraten wollte, fuhr mit einer Kraftdroschke zusammen mit dem Bräutigam von Pforzheim nach seinem künftigen Wohnort. Als man sich zum Standesamt begeben hatte, fehl­ten die Heiratspapiere. Die Braut hatte ihre Handasche im Taxi liegen lassen, in der die Papiere verwahrt lagen. Es dauerte geraume Zeit, bis die Tasche herbeigeschasft war und man war glücklich, endlich in den Hafen der Ehe steuern zu können. Hoffentlich beeinflußt diese erste Hemmung nicht das künftige Eheleben.

Das Roklschnhlaufen

auf den öffentlichen Gehwegen der Stadt ist zur leidigen Un­sitte geworden. Der Verkehr wird dadurch erheblich gestört und ist absolut nicht vereinbar mit den Verkehrsvorschriften. Meist sind es noch die Anfänger, die noch nicht fest auf den Beinen sind und alle Nase lang hinpurzeln. In der Bahuhof- stratze in der Nähe des Autoparks blieb gestern abend ein Dreikäsehoch durch einen Sturz mit einer Futzverrenkung lie­gen. Er hatte sich in den Strudel des Verkehrs gewagt und sein Unfall dient ihm und anderen hoffentlich zur Warnung.

Kohlen anzunden ohne Holz

V- K- Datz wir in Zeiten des Auf- und Ausbaues der deut­schen Wirtschaft und besonders jetzt während des Krieges Holz sparen müssen, wo es nur geht, hat sich ja schon herumgc- sprochen. Leider wird es noch nicht überall befolgt, jedenfalls nicht in dem Maße, wie cs möglich wäre. So wird noch viel zu viel Holz zum Anzunden des täglichen Feuers in KuckM- herd und Stubenofen verbraucht, Holz, aus dem die deutsche Industrie viel wertvolle Sachen Herstellen könnte. Unseren ge­samten Holzbedarf können wir sowieso nicht ans den deutschen Wäldern decken, daher ist damit zu rechnen, datz in Zukunft bedeutend Iveniger Holz zum Zweck des Feueranmachens zur Verfügung gestellt wird. Nun ist ein findiger Kopf auf einen neuen Gedanken gekommen und hat sich einen kleinen Apparat ausgedacht, mit dem man Feuer anzünden kann, ohne über­haupt auch nnr ein Gramm Holz zu verbrauchen. Da dieser kleine Apparat auch dazu noch sehr billig in der Anschaffung ist, wollen wir ihn uns einmal etwas näher ansehcn.

Er besteht aus Eisenblech in der Form einer rechteckigen Pfanne, 6 Zentimeter hoch, in der Grütze von 10x15 Zenti­meter und ist oben und unten offen. An der einen Schmalseite hat er einen 4 Zentimeter langen Griff. In der Mitte dieser Pfanne ist ein wagerechter Rost (man kann auch sagen, ein Sieb mit großen Löchern) eingebaut, der sie in zwei gleiche Hälften teilt, eine oben und eine unten. In den unteren Teil steckt man etwas Zeitungspapier, ungefähr in Grütze einer viertel oder halben Seite, oder man legt es zusammengeknüllt darunter. Dann zerschlägt man in einem alten Beutel oder in einer alten Zeitung ein halbes Braunkohlenbrikett zu kleinen Stücken (Haselnutzgrötze, je kleiner die Stückchen, desto schneller brennt das Feuer) und legt diese Stücke in den oberen Teil der Pfanne auf das Sieb. Der so gefüllte Apparat kommt nun in das Feuerloch des Ofens, das Papier im unteren Teil wird mit einem Streichholz angesteckt und die Ofentür geschlossen, die Aschenkastentür aber offen gelassen, damit Luft zugeführt wird. Hat der Ofen keinen Rost, stellt man das Ganze auf zwei Briketts, damit die Luft von unten heran kann. Nach un­gefähr fünf Minuten (je nach Zug des Ofens) hat man in der Pfanne lauter hellglühende Kohlenstückchcn. Der Apparat wird nun mit einem Topflappen am Griff erfaßt, innerhalb des Ofens umgekippt, sodatz die Glut ans den Rost oder auf den Boden des Ofens fällt, der Anzünder wird herausgenommen und Briketts zum weiteren Feuern nachgelcgt. Auf diese Weise hat man ein Feuer angemacht, ohne auch nur ein einziges Stückchen Holz zu gebrauchen.

Billig ist der kleine Feueranzünder, wie schon oben gesagt; er kostet weniger als ein Paar Glas Bier und weniger als das Anmacheholz für 14 Tage. Dabei ist es nur eine einmalige An­schaffung. Die Kosten für das sonst regelmäßig gebrauchte Holz fallen ja auch fort. Dieser nenerdachte Apparat ist in einer großen Anzahl Haushaltungen ausprobiert und für gut und sehr praktisch befunden. Auch maßgebliche Prüfungsstellen im deutschen Reich haben ihn als gut anerkannt. Er hat darum auch das bekannte Zeichen DRGM für Gebrauchsmusterschutz erhalten. Man merke sich nur noch seinen Namen:Grub". Er ist in allen guten Essenwaren- oder Haushaltsgcschäften zu haben- N. Buchholl-