Brüderlich verbunden"

Glückwünsche Viktor Lmanuels und Mussolinis zum Iah- restag der deutschen Erhebung.

DNB. Berlin. 31. Jan. Anläßlich des achten Jahres- tages der deutschen Erhebung hat König und Kaiser Viktor Emanuel das nachstehende Telegramm an den Führer ge-

^Zur S. Wiederkehr des Jahrestages Ihrer Macht­ergreifung. der mehr als se die ganze germanische Welt um Ihre Person und um Ihr Werk geschart findet, übermittle ich Ihnen. Führer, meine wärmsten Glückwünsche zugleich mit meinen Wün'chen für Ihre Person und für die Größe der verbündeten deutschen Nation"

Der Führer hat hieraus wie folgt telegrafisch geant­wortet:Euer Majestät danke ich herzlich für die mir zum 8. Jahrestage der Machtergreifung übersandten freund­lichen Glückwünsche. Mit meinem Dank dafür verbinde ich meine aufrichtigsten Wünsche kür die Zukunft Italiens und das Wohlergehen Eurer Majestät."

Der Regierungschef des faschistischen Italien, Musso­lini. richtete an den Führer das folgende Telegramm:

Der 8. Jahrestag Ihrer Machtergreifung findet Ita- llsn und Deutschland brüderlich verbunden in dem großen revolutionären Endkamvs zur Schaffung des neuen Europa. Mir mir vereinigt sich dag ganze italienische Volk anläßlich der heutigen Feier in unveränderlicher Treue mit dem un­erschütterlichen Vor?ah, bis zum Endsieg zu kämpfen. Ich sende Ihnen zugleich mit meinen Glückwünschen meine ka­meradschaftlichen Grüße."

Die A n t w o rt d e s F ü h re rs an ihn hat den nach­stehenden Wortlaut:Ich danke Ihnen, Duce, für das freundschaftliche Telegramm, das Sie mir zum Jahrestag der deutschen Erhebuna übersandten. Schulter an Schulter mit dem befreundeten und verbündetsn Italienischen Volk sümpft das nationalsozialistische Deutschland in fester Ent­schlossenheit und !m sicheren Bewußtsein des Endsieges wei­ter für das neue Europa. In kameradschaftlicher Verbun­denheit! gez Adolf Hitler."

Unablässig gegen England

Bewaffnete Aufklärung. Industrieanlagen und wichtige Ziele um London angegriffen.

Berlin. 30. Jan. Dag Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Bei bewaffneter Aufklärung über den britischen Inseln griff die Luftwaffe Industrieanlagen an der Ostküste Mil- telenglandg sowie im Südosten Englands an.

Fernkampfartillerie des Heeres beschoß militärische Ziele in Südostengland.

Stärkere kampffliegerkräfte bekämpften ln der 71 acht zum 30. Januar kriegswichtige Ziele um London mit Spreng- und Brandbomben.

Der Feind warf in der gleichen Tlachl im nordmestdent- schen Küstengebiet an zwei Orten Bomben, die ausschließ­lich Wohnviertel, darunter ein Arbeitslager, trafen. Meh­rere Zivilpersonen wurden getötet oder verletzt. Der auge- richlete Sachschaden ist unerheblich.

Vas lm gestrigen Wehrmachtsbericht als vermißt gemel- dete deutsche Kampfflugzeug ist inzwischen zurückgekehrt."

^ Stunden über London

Der Londoner Nachrichtendienst gab Donnerstaabormit- tag bekannt, daß die deutsche Luftwaffe in der vergangenen Nacht Luftangriffe auf London und die benachbarten Graf­schaften durchgeführt habe. Bei diesen Angriffen, die schon vor Emire en der Dunkelheit angefangen und gegen Mit­ternacht wieder aufgehört hätten, seien wiederum Brand- lind Sprengbomben abgeworfen worden, die eine Anzahl Häuser und Geschäftsgebäude" zerstört, andere beschädigt hätten. Unter der Bevölkerung habe die deutsche Luf.tätig- keit ebenfalls eine gewisse Zahl Opfer gefordert. In einer früheren Mitteilung hatte der englische Nachrichtendienst gemeldet, London habe am Mittwochabend einen Lnftalarm von vier Stunden ausznhalten gehabt.

Großes Kühlschiff getroffen

Associated Preß zufolge meldet das NeuhorkerMarine- Register", daß der britische FrachterShekatika" 15458 BRT) in der Nähe der irischen Küste torpedier: wurde und gesun­ken ist. Ferner erhielt das britische KühlschiffBeacon Granne" 110119 BRT) das eine Fleischfracht an Bord hatte, nach derselben Quelle zwei Treffer, die das Hinterschiff in Brand setzt.n. Die Mannschaft mußte das Schiff an der englischen Küste auf Strand setzen. Das Feuer konnte erst nach sechs Tagen gelöscht werden.

Dr. Goebbe's bei der Panzerirupps

Berlin, 30. Jan. Reichsminister Dr. Goebbels sprach auf einem Truppenübungsplatz vor einem größeren Kreis von Kommandeuren und Kompaniechefs der Panzertruppen. Dr. Goebbels legte den Offizieren in einem ausführlichen Vortrag die großen Aufgaben der politischen Kriegssüh- rung dar. Auch in der geistigen Auseinandersetzung mit sei­nen Gegnern habe das nationalsozialistische Deutschland wie die jüngste Vergangenheit beweise, entscheidende Er­folge davongetragen.

Oer italienische Wehrmachtsbericht

Australische Abteilungen In Ostafrika zurückgeworfen.

R o m. 30. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt oekannt: An der griechischen Front verhinderte das »chlechke Wel­ker Kampfhandlungen. Bei großen Vatrouillenunkernehmen wurden Gefangene und Waffen eingebracht.

In der Eyrenaika lebhafte Tätigkeit der Artillerie sowie der Spähtrupps und kleinerer schneller Einheiten, die von unserer Luftwaffe aktiv unterstützt wurden.

In Ostafrika hoben wir an der Tlordfronk australi­sche Ableilungen zurückgeworfen und eine von ihnen er­reichte Ortschaft wieder beseht. Ls wurden Gefangene und Beute gemacht. An der Südsront haben wir an drei ver- schiedenen Abschnitten feindliche Kolonnen angegriffen und in die Flucht gesagt. Verbände unserer Luftwaffe haben motorisierte Truppen und Stellungen bombardiert.

Die englische Luftwaffe hat Angriffe aus einige Flug- slohpunkte unternommen, wobei leichterer Schaden ange- richtet wurde. Lin felndllches Jagdflugzeug wurde abge- fchosscn.

Fortsetzung der Führeeeede

tretest und behauptest, Vast die sogen, totalitären Staaten die Welt erobern wolltest, während ln Wirklichkeit un- ftre alten Feinde seit feher die Wslteroberer sind! 1 Lebhafter Beifall). Dieses britische Weltreich hat auf dem Weg seiner Entstehung nur einen einzigen Strom von Blut und Tränen Hintersassen. Es beherrscht heute ohne Zweifel einen gewal­tigen Teil der Erde. Allein, auch setzt wird diese Weltbeherr- schaing nicht etwa durch die Macht einer Idee durchgeführt, sondern im wesentlichen durch die Macht der Gewalt und, soweit diese nicht ausreicht, durch die Macht kapitalistischer oder wirtschaftlicher Interessen.

300 Jahre hat es ein Deutschland praktisch nicht gegeben. Während die Briten wohl von Gott redeten, aber ihre wirtschaftlichen Interessen im Auge hatten, hat das deutsche Volk aus einer Ueberspannung religiöser Streitfra­gen heraus jahrhundertelang innere blutige Kriege geführt, was mit die Voraussetzung war für die Möglichkeit der Ent­stehung des britischen Weltreiches. In eben dem Maße, in dem das deutsche Volk feine Kraft im Innern verbrauchte und damit als Machtfaktor nach außen ausschied, konnte England ftin Weltreich zusammenrNibern!

Aber nicht nur Deutschland war in diesen drei Jahr­hunderten praktisch vom Wettbewerb dieser Erde ausgeschak- kt. Das Eieiche galt auch von Italien. Dort waren es ähnliche Erscheinungen wie in Deutschland, weniger religiö­ser, dafür staatlicher und dynastischer Art. Und wieder aus anderen Gründen kam das Ausscheiden weiterer großer Natio­nen in Ostasien, die ebenfalls seit 400 Jahren sich von der übrigen Welt abzusehsn begannen und, den eigenen Lebensraum nicht beachtend, sich in ihre freiwillige Zurück­gezogenheit versenkten.

So entstand besonders in Eurova eine politische Kon­stellation die England als sogen. Gleichgewicht der Kräfte bezeichnte, die aber in Wirklichkeit eine Des­organisation des europäischen Kontinents zu Gunsten des britischen Jnselreiches war. Daher war es auch das Ziel der britischen Politik seit Jahrhunderten, diese Desorgani­sation aufrecktzuerhalten: natürlich nicht unter diesem Wort, sondern unter einem schöneren. Man redete, wie ge­sagt, nicht von Kattun und nicht von der Desorganisation der Völker, sondern von Gott oder vomGleichgewicht der Kräfte". (Stürmischer Beifall.) Und nur dieses sogen. Gleichgewicht der Kräfte d. h. in Wirklichkeit die innere Ohnmacht Europas, hat es England ermöglicht, immer wie­der voriWfall zu Fall und je nach Bedarf Staat gegen Staat auszuspielen, um dadurch die europäische Kraft stets in innere Kämpfe zu verwickeln und seinerseits nun in aller Ruhe in verhältnismäßig widerstandsärmere Räume der Welt vorzustoßen.

Und dach wenn wir heute noch von einer Weltmacht Englands oder von England als Herrn der Welt sprechen, so Ist das nur ein Wahn. England ist im Innern trotz sei­ner Welteroberung der sozial r ü ck stä n d! a st e Staat, d n es in Europa gib"! Ein Staat, dessen gesamte Ausrich­tung nach den Interessen einer verhältnismäßig kleinen und dünnen Oberschicht bin erfolgt und einer mit ihr verbunde­nen jüdischen Genossenschaft. Die Interessen der breiten Massen spielen bei der Ausrichtung dieses Staates über­haupt keine Rolle. So ist es möglich daß in einem von der Na ur so ges gnetem Gebilde, in einem Staat der über die größten Reichtnmer der Erde verfügt, dem gigantische Le­bensräume zur Verfügung stehen, der im gesamten gesehen kaum einen M nschen auf den Quadratkilometer beützt. Millionen Menschen an diesen Segnungen keinerlei Anteil haben, sondern armseliger leben als die Menschen in unse­ren üb rvölkerten mitteleuropäischen Staaten. Das Land, das für einzelne Wenige ein Paradies ist ist für die Moste in Wirklichkeit nur ein endloses Elend: ein Elend in..der

Ernährung, ein Elend in der Kleidung, ein Mekw vov aviMi in der Wohnung, in der Sicherheit des Verdienstes und der' gesamten sozialen Gesetzgebung.

Und wenn heute plötzlich ein britischer Arbei­te r s e k r e t ä r. der aber nebenbei alsOppositioneller" von Staats wegen bezahlt wird, nun, auftritt und sagt: England wird nach diesem Krieg, nach seinem Sieg, be­ginnen müssen, soziale Fragen ln Angriff zu nehmen und soziale Probleme zu lösen; wir werden uns auch um die breite Masse kümmern müssen usw." so kann ich diesem Sekretär nur sagen: Das ist bei uns schon längst geschehen! (Brausender Beifall.)

Auch nach außen ist diese Weltbeherrschung ein Schein! Die Wett hat neue Zentren erhalten. Riesenstaaten sind außerhalb dieses europäischen Kontinents oder weit über ihn hinausgreifend entstanden, die von England weder an­gegriffen, ja nicht einmal bedroht werden können; die ganze britische Weltbeherrichungside- basiert jetzt nur noch darauf, immer wieder

die Hilfe Fremder

zu bekommen, um gegen den Kontinent vorzugehm. Außerhalb dieses europäischen Kontinents kann die briti­sche Diplomatie höchstens durch den Versuch des Aussvie- lens anderer Kräfte ihre Stellung zu halten versuchen. Das heißt also, sie muß schon ietzt sich bemühen, das sogen. Gleichgewicht der Kräfte in Europa zu einem Gleichgewicht der Kräfte der Weit zu erweitern, mit anderen Worten. Weltstaaten gegeneinander auszuspielen, um wenigstens einen Teil ihrer Weitmaä i ausrecht ftu erhalten. In Europa hat das Erwachen der Völker die sogen. Gleichgew.chts- theorie. also das Prinzip der Desorganisation des Kon­tinents, bereits beseitigt In diesem desorganisierten Kon­tinent hat die Volkwerdung der deutschen Na­tion und damit die Bildung des neuen Reiches brgonnen. Im Süden von uns ging Italien den gleichen Weg. Damit sind neue Elemente gekommen, die das Gleichgewicht der Kräfte zu einer Schimäre werden lassen. Und darin sehen wir nun den wirklichen und tieferen Grund zum Weltkrieg.

Der Weltkrieg, der 1814 bis 1918 Europa erschütterte, war ausschließlich das gewollte Produkt britischer Sraals- kunst. Trotzdem nun damals die ganze Welk gegen Deutsch­land mobilisiert worden war. Ist Deutschland tatsächlich nicht besiegt worden. Wir können das henke ruhig aussprechen. Ich mochte nicht Kritiker der Vergangenheit sein, solange ich eine Sache nicht besser gemacht habe. (Sisirmischcr Bei­fall). Heule aber kann ich als einer der Männer, die die Sache besser aemachl haben, tlanganbaltevder. brausender Beifall), auch die Vergangenheit kriklsch betrachten und be­urteilen.

Und ich kann nur sagen: drr Erfolg des Jahres 1918 ist das ausschließliche Ergebnis einer seltenen Anhäufung per- sönlicher Unfähigkeiten in der Führung unseres Volkes, einer einmaligen Anhäufung, die in der Geschichte bisher weder da war, noch in der Zukunft sich wiederholen wird, das kön­nen Sie mir glauben! (Erneuter stürmischer Beifall). Und' trotzdem bat der deutsche Soldat über vier Jahre lang dem Ansturm einer feindlichen Welt standgehalten. Und er hätte noch länger standgehaltsn, wenn nicht als weiteres Moment die damals noch vorhandene Gläubigkeit des deut­schen Volkes in die Ehrenhaftigkeit einer übrigen demokra­tischen Welt und ihrer Staatsmänner hinzugekommen wäre. Diese Gutgläubigkeit des deutschen Volkes, die von vielen damals bedauert wurde, hat einen furchtbaren geschichtlichen Lohn erhalten.

Und wenn nun heute die Engländer kommen und glau-" ben, daß es genügt, ksie alten Vrovagandawalren des,Jahres (Fortsetzung Seite 3)

Um die wirtschaftliche Beherrschung Südamerikas

Nordamerikanische Industrie- «nd Vankkapitäne gehen ans «Studienreise"

Bucnos-Aires, 31. Jan. fEig. Funkmeldung.) Der USA- Plan, Südamerika in wirtschaftliche Abhängigkeit von Nord­amerika zu bringen, nimmt immer konkretere Formen an. Für Anfang April ist eine Südamerika-Reise von rund 20 Präsidenten und Direktoren der bedeutendsten USA-Jndu- strien, Firmen und Banken angesetzt, die auch eine Woche in Buenos-Aires bleiben wollen.

Zur Vorbereitung dieses Besuches traf hier der Abtei­lungsdirektor in USA Nationalrat für industrielle For­schung Maurice Holland ein. Offensichtlich in der Befürch­tung, daß das beabsichtigte Mastenauftreten nordamerikani­scher Millionäre bei der argentinischen Bevölkerung Miß­trauen erweckte, erklärte Maurice Holland sofort, daß der Zweck der Reisenicht etwa Gewinnsucht", sondern die Absicht sei, den südamerikanischen Industrien beim Ausbau ihrer Industrieberatend zur Seite zu stehen". Er mußte jedoch zugeben, daß die USA besonders interessiert seien an der Verarbeitung jener Rohstoffe, die für Bedürfniste der USA in Frage kämen. Die Abordnung werde bei ihrem kurzen Aufenthalt noch keine Beschlüte treffen, jedoch hoffe man, durch Studium des Landes die Bedingungen und die Grund­lage zu schaffen für spätere Verhandlungen über die Forde­rung der Industrien, wofür die USA weder Geldmittel noch technische Beratung versagen würden.

Um den amerikanischen Export nach Rußland

Stockholm, 31. Jan. (Eig. Funkmeldung.) Infolge der Ab­lehnung des Staatsobersekretärs Hüll, die von England ge­wünschte und durch Lord Halifax erneut in Washington ge­forderte Drosselung der amerikanischen Rohstoffzufuhren nach Rußland vorzunehmen, hat man in London beschlossen, neue Vorstellungen im Weißen Haus zu erheben, um die Bereinig­ten Staaten zu einer Aendernng ihres Standpunktes gegen­über Rußland zu bewegen. Wie in hiesigen eiugeweihten Krei­sen aus London bekannt wird, will Winston Churchill durch einen neuen englischen Vorstoß erreichen, daß die Vereinigten Staaten in ihrer Haltung gegenüber Rußland sich dem eng­lischen Standpunkt anpaffen, um unter diesem Zwange Ruß­land zu einer Aendernng seines Einvernehmens mit dem Deutschen Reiche zu bewegen. Man weiß hier aber, daß Staatssekretär Hüll die amerikanische Ablehnung gegenüber dem englischen Wunsche aufgrund wiederholter Vorstellungen der notleidenden Baumwollproduzenten der Südstaaten getä­tigt hat, und die Lage der amerikanischen Baumwollprodu­zenten die Wiederaufnahme ihres Exportes nach Rußland zu einer Lebensfrage macht.

In Kreisen, die der englischen Botschaft in Washington

nahestehen, ist man tief enttäuscht und verärgert über die zurückhaltende Aufnahme neuer englischer Forderungen, vor allem so weit sie verschärfte Blockademaßnahmen berühren. Man bezeichnet in der britischen Botschaft die Auffassung des amerikanischen Staatssekretärs Hüll, die USA-Ausfuhr nach Rußland sei unwesentlich für die deutsche Kriegführung als ebenso erstaunlich wie unverständlich.

Die verschiedenen britischen Vertretungen in USA Vers doppeln in der letzten Zeit ihre Bemühungen, die Außen­politik Washingtons völlig in den Rahmen der britischen Kriegs- und Blockadepolitik einzugliedern. Täglich werden neue zusätzliche englische Forderungen durch die verschieden­artigsten Pressekanäle in die Öffentlichkeit lanziert. Diese Forderungen beziehen sich nicht nur auf eine Blockierung, bezeichnenderweiseKontrolle", aller von USA über den Pa­zifik nach Japan und Rußland gehenden Waren, sondern sie umfassen auch die sofortige Einrichtung eines amerikanischen Ministeriums für wirtschaftliche Kricgsführung. Sie verlan­gen ferner Ausübung des schärfsten wirtschaftlichen Druckes aus Brasilien, damit die brasilianische Regierung die italie­nische Luftlinie RomRio de Janeiro durch Verweigerung von Brennstoff lahmlege.

Die rücksichtslose Art, mit der die Engländer diese Forde­rungen durchzusetzen versuchen, beweist, wie schwierig die Lage Englands geworden ist.

Neuseeland will ein Arauenfliegerkorps zu Hilfe schicken

Berlin, 31. Jan. (Eig. Funkmeldung.) Wenn man briti­schen Meldungen glauben könnte, so stünde die RAF heute weit stärker und größer denn je zuvor da. Die Wirklichkeit sieht offensichtlich anders aus. Wie käme sonst der Minister­präsident Neuseelands dazu, die Bildung eines Hilfsflieger­korps anzukündigen, das aus weiblichen Mitgliedern bestehen soll! Er hat nach einer Meldung des Londoner Rundfunks vom 29. Januar sogar hinzugefügt, daß dieses Hilfsflieger­korps die gleichen Pflichten und Aufgaben zu erfüllen haben werde wie die männlichen Piloten.

Man versuche es sich einmal auszumalen, welche, große Aufregung sich sämtlicher Nachrichtenbüros und Rundfunkge­sellschaften im britischen Solde bemächtigen würde, wenn etwa in Deutschland weibliche Hilfstruppen für die Luftwaffe aufgestellt werden würden. Wie stark muß sich schon im Em­pire der Mangel an Fliegern auswirken, wenn das ferne Neu­seeland sich entschließt, Herrn Churchill mit einem Frauen­fliegerkorps zu Hilfe zu eilen.