Donnerstag de« 30.3a««ar 1941
Der Enztöler
99. Jahrgang Nr. 28
(Fortsetzung von Seite 2)
Luftwaffe und die Streitttiifte r» U-drrfee, in fyjtematifchem Ansatz diese Zufuhren erfolgreich stören »nd in immer steigendem Matze täglich wertvolle Tonnage versenken, so ist es ganz klar, datz Lnglano früher oder später zum Erliegen kommen mutz, weil sein Leben und seine Existenz mit seinen Zufuhren steht »nd fällt, denn England ist heute nicht mehr in der Lage, die furchtbaren Schiffsveckuft« durch Neubauten a«s-> zugleichen.
Auch die Beschlagnahme großer Teile von Handelsflotten der von Deutschland besetzten Länder hat die Verluste nicht weltmachen können. Und was an beschädigtem Schiffsraum in England selbst liegt, bleibt entweder verwendungsunfähig, oder mutz auf Kosten der Neubauten in monate- und wochrnlanger Arbeit wieder fahrbereit gemacht werden. Wenn wir uns vollends vergegenwärtigen, datz unsere Luftwaffe bei ihren kühnen und erfolgreichen Angriffen aus die britischen Häfen und Industrieanlagen mit voller Wucht auch die Werften trifft, wo die Neubauten liegen und die ohnehin schon beschädigten Schiffe wieder repariert werden sollen, so leuchtet es ein, datz der Versuch, die Verluste durch eigene Anstrengungen auszugleichen ein hoffnungsloses Beginnen ist.
Und so stehen wir heute vor der Tatsache, datz England immer röscher dem uuaurw i' iich.n Untergang entgegen geht. Keine Macht der Erde kann dieses Verhängnis mehr aufhatten. Enaiand kann sich nicht mehr helfen, und jede Hilfe von außen kommt angesichts der Wucht der deutschen Schläge in jedem Falle zu spät.
Es ist.-in sehr schlechtes Geschäft, auf das sich England mit diesem Kriege eingelassen hat. Die überheblichen und höhnischen Phrasen, die wir noch zu Beginn des Krieges von jenseits des Kanals zu hören bekamen, sie sind längst verstummt. Dis Clique der Kriegshetzer versucht trotzdem noch, dis vor ihren Augen stsh'nd? fürchterliche Niederlage vor dem eigenen Volk mit allen Mitteln zu verbergen. Aber dis Er- henntnis von der hoffnungslosen Lage Englands sickert all- mäk'ö'h doch durch. Darum geht heute das Ailfsgeschrei der britischen Machthaber über dm Atlantischen Ozean hinweg hinüber nach Amerika. Wie kläglich ist dieses Schau- spiel einer zusammenbrechende« Macht, die sich nicht scheut, vor der Welt das Beisviel des demUsi^en Bittstellers ni neben. Wenn es überhaupt einen Beweis für die dahinsinkende, so heute in Wahrheit schon gebrochene Macht Englands zu geben braucht, so ist es dieses Aufgeben des Stottes und das Hilsesucken um ieden Preis bei fremden Mächten. Dieses Weltreich lebt nur noch von seinem Nimbus, mit dem es sich durch 300 Jabrs umnrben bat.
Der Br-chung diser Zwingherrschaft gilt unser Kampf «nd unser Sieg! Me wl-d'k soll es England gelüsten, feine Hand zum Raube wehrlosen Landes auszuttrecke», nie wieder sollen freie Völker dem unersättlichen Machthunger jener Ausbeuter geovfert werden, und nie wieder soll ein fremder Poli-iler das Wort »ussprechu». datz 20 Millionen Dentsche zuviel leben, nur weil es den Geldinterersen internationaler Kapitalisten nicht gefällt, daß das deutsche Voll seinen Matz in der Wett verlangt, der ihm nach seiner Tüch- tig' it md Kraft, nach seinem geistigen und kulturellen Reichtum gebührt i
kei^unaen 8er Werttarbe ier
Der deutsche Arbeiter steht neben dem deutschen Soldaten in vorderster Front im Kampf um die deutsche Freiheit. Sein Werk und seiner Hände Arbeit schaffen das Instrument, das die Erlösung seiner Familie und seiner Nachkommen von den Auswirkungen fremder Herrschaft bringen mutz: die deutschen Waffen. So fällt dem deutschen Rüstungsarbeiter eine gewaltige und verantwortungsvolle Aufgabe zu, von deren Erfüllung das Schicksal der Nation genau so abbängt, wie von der Führung der Waffe. Für die Kriegsmarine svielt gerade der Werftarbeiter eine besonders wichtige Rolle. Von seinem Können und seiner Leistung hängt die Wirksamkeit und Schlagkraft des Kriegsschiffes ab. An ihn müssen daher außerordentlich hohe Anforderungen gestellt werden. Jeder Einzelne mutz durchdrungen sein von der Be- deutung, die er und sein Werk für das Ganze haben. Die Leistungen, die bei den Werften seit Kriegsbeginn bis heute vollbracht worden sind, waren besonders grotz. Ich erkenne sie dankbar an nnd erwarte, datz der hohe Stand der Arbeitsmoral, der Miß und die Leistung in dem so wichtigen Jahr 1941 aus der gleichen Stu?e bleiben.. Ich weitz, datz die Leistungen im vergangenen Jahr« znm Teil unter recht schwierigen Verhältnissen erzielt worden sind. Es ist so mancher Verlust cingetreten, und ich möchte an dieser Stelle der tapfren und treuen Arbeitskameradeu gedenken, die im letzten Jahr für die Erfüllung ihrer Aufgabe ihr Leben gelassen haben.
Aber auch auf den Wersten selbst givr es große Schwierigkeiten zu überwinden. Für viele Dienstverpflichtete z. B. ist die lange Trennung von ihren Familien ein großes Opfer, den Kindern fehlt der Vater zu Hause und die Frau muß in manchen Familien für sich und für die Familie wichtigen Fragen aus den Rat und die Unterstützung des Mannes verzichten. Manch einer kommt aus dem jonmgen und wärmeren Süden in das feuchte und neblige Klima an der Küste. Ein nicht zu unterschätzender Punkt ist auch die E r n ä h r u n g an der Küste, die aus das Klima zugeschnitten sein muß, wenn sie ihren Zweck, die Erhaltung der Arbeitskraft erfüllen soll. Zu den Schwierigkeiten gehören natürlich noch manche andere Dinge. Dem Wohnungsbau für die Gesolglchaftsmitglieder der Wersten hat die Kriegsmarine stets ihre besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Auch äußerlich zeigt der Krieg seine Wirkungen. Die Werften sind, wie dis reinen Wohngebiete, nächtlichen britischen Bombenangriffen ausgesetzt Die Verluste und Schäden waren glücklicherweise belanglos, obgleich sich die Luftgefahr verstärkt hat. Ich freue mich besonders, hier feststellen zu können, daß die Gefolgschaften eine hervorragende Arbeitsdisziplin gewahrt und damit die Störungsversuche des Feindes erfolgreich vereitelt haben Hierbei hat sich gerade auch der Werkluft'chutz stets voll eingesetzt Die Bedeutung des Werklustschutzes und der Werftfeuerwehr kann daher nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich betracht? es als ein Verdienst des Arbeiters. daß wir im Bereich der Kriegsmarine nicht nur unsere Schisssreparaturen, sondern auch unser Neubauprogramm termingerecht haben durchführen können.
Oie Erfolge unserer Kriegsmarine
Wir müssen uns die Erfolge der Kriegsmarine immer wieder vor Auaen halten und dabei berücksichtigen, wie Nein
unsere Flotte zu Beginn des Krieges noch war. da sie mlt dem Ausbau eben erst begonnen hatte 6.3 Millionen Brut- to-Register-Tonnen feindlichen Handelsschifssraums sind seit Kriegsbeginn bei Operationen unlerer Seestreitkräfte versenkt worden. Gut zwei Drittel davon entfallen allein auf die U-Boot-Wafse Die Vernichtung feindlicher Kriegslchifts- tonnage ist gleichfalls bedeutend lieber 456 060 Tonnen hat der Feind selber zugegeben Demgegenüber sind un>ere eigenen Verluste gering Hier hat sich das vorzügliche deutsche Schisssmaterial ausgezeichnet bewährt Gewiß läßt sich die Quantität nicht immer durch die Qualität ausgleichen Aber sie sichert ein Gefühl der lieber egenheit auch dann, wenn es heiß«, sich mit zahlenmäßig überlegenen Kräften messen zu müssen Wir sind in der Entwicklung unterer Kriegsschiffe technisch außerordentlich rasch vorwärtsgeschritten und haben manche große Schwierigkeiten zu überwinden gehabt Aber wir können lagen, daß wir die Probleme nicht nur mutig angefaßt, sondern auch erfolgreich gemeistert haben Wenn wir heute Schisse haben, deren Fahrbereiche viele taulend Seemeilen betragen und die für unsere Kriegssührung gegen die englischen Zufubren von ausschlaggebender Bedeutung sind, so ist dies vor der Welt ein neuer Beweis für die deutsche Leistungskraft. Sie wird uns auck den Enderfolg sichern.
Vor dem Enoramps
Der Endkampf gegen England wird nicht leicht sei« Wir werden unsere Schläge mit aller uns zu Gebote steher» den Kraft auskeilen und dem Feind ständig an der kling« bleiben.
Wir unterschätzen ihn keineswegs und wißen, daß el zäh ist. Er kämpft um lein Leben und wird selbstverständlich versuchen, mit allen seinen Mitteln das Unheil abzuwehren. Aber er wird dielen Kamps nicht bestehen, weil wir gewiß sind, daß wir die Tüchtigeren sind. Uns aber geht «s um uniere Freiheit und um unser Lebensrecht. um un
sere ganze Zukunft als Volk und Staat In vielem Kampf müssen wir siegen und wir werden siegen! Wir werben den Sieg erringen, indem auch die Kriegsmarine mit demselben Angriffsgeist wie bisher kühn und zum letzten ent- 'chlossen den Lebensnerv der britllchen Intel unpackt. Für uniere Streitkräfte sind die britischen Zufuhren das Ziel Wir werden sie ab'chn erden in einem zähen und unerbittlichen Ringen und dem Feind damit die Lebenskraft nehmen Gleichzeitig aber wird die Luftwaffe auf der Insel selbst die Zerstörung kriegswichtiger Ziele vollenden. Die Kriegs- »nd Rüstungsindustrie, Hafenanlagen und Werften. Versorgungszentren und Verbindungswege werden ihr anheimfallen
Und dieser gemeinsame Kampf wird solange fortgejehk, bis die Stunde der Entscheidung kommt. Großbritannien hat den Krieg gewollt. Großdeutschland wird ihn siegreich beenden.
Wie bei den bisherigen und künftigen Erfolgen der Kriegsmarine werden die Werften auch am Siege ihren großen Anteil haben Ieden einzelnen von Ihnen wird es dann voll Stolz erfüllen mitgewirkt zu baben an der endlichen Befreiung unseres Volkes, dessen Aufstieg und Freiheit unser Führer immer im Auoe gebaut hat. Unsere Flotte wird die Ausgestaltung und Größe erfahren, wie sie einer Weltmacht würdig ist In unseren großen über- leeischen Stützpunkten wird es eine Fülle von Arbeit aller Art geben Der deutsche Werftarbeiter wird in der Zukunft auch dort sein Tätigkeitsfeld finden und Anteil haben an der Schönheit der Welt Unsere Arbeitskraft aber wird den Maßstab bilden für den Wohlstand in unsrem Volk, denn sie ist, wie unter Führer in seiner großen Rede in die Rüstungorbeiter im Dezember tagte, unser Gold, heute dankt die Kriegsmarine durch mich allen ihren Wersen und ihren Werftarbeitern kür das im Jahre 1940 Geleitete. Das neue Jahr toll uns in echter Kameradschaft zu ge» neinlamer Arbeit in bedingungslosem E'nlatz vereint sehen, >m das Untr-ae zu tun sür den endgültigen Siea."
Borbereiirmg aus Entscheidungen
Dr. Goebbels ose PK^-Chefs.
DNB. Berlin, 29. Jan. Reichsminister Dr. Goebbels sprach zu den zu einem Lehrgang in Berlin weilenden Chefs der Propaganda- und Kriegsberichterkompatzten des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe und gab ihnen in längeren Ausführungen ein umfassendes Bild der politischen und militärischen Lage sowie Richtlinien für die aktuelle Arbeit der PK.
Dr. Goebbels ging in seinen Darlegungen von der Aufgabe der Prspagandalompanien aus, mittels der Presse, des ' Rundfunks und des Films das deutsche Voll am Äben und Kämpfen seiner Soldaten teilhaben zu lassen. Diese Ausgabe fei in Zeiten großer militärischer und politischer Ereignisse leichter als in scheinbaren Ruhepausen, die den Feind schon wiederholt zu gefährlichen Illusionen verleitet hätten, Es sei das bezeichnendste Merkmal der deutschen Kriegsfüh- rung, datz längeren schöpferischen Pausen ein hartes, dramatisches, aber blitzschnelles Ringen folge, das stets auch eine siegreiche Entscheidung bringe. Der jetzige Krieg beziehe zum erstenmal in der Geschichte der Menschheit alle Gebiete des völkischen Lebens in sich ein. Daraus erwachse dem Reich die große Ausgabe, auch die Kräfte der geistigen Kriegsführung zu mobilisieren, um sie in dieser geschichtliä>en Auseinandersetzung zum entscheidenden Einsatz zu bringen. Die Kunst- der Führung sei es, in scheinbar weniger ereignisreichen Monaten das deutsche Volk auf kommende Entscheidun- gen vorzubereiten und seinen kriegerischen Geist und seine Bereitschaft wach »halten.
Dr. Goebbels gab den Chefs der Propagandakampanien wichtige Hinweise und Richtlinien für die Durchführung ihrer verantwortungsvollen Arbeit, von der das deutsche Volk erwarte, datz sie stets eng verbunden sind mit dem gewaltigen Geschehen unserer. Tage.
Ritterkreuz für tapferen Flieger
Angriff auf „Empreß of Vcitain" fein Werk.
DNB. Berlin, 29. Jan. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Oberleutnant Jope in einem Kampfgeschwader.
Oberleutnant Jope hat sich im Einsatz gegen Polen, Frankreich und England als tapferer Offizier und hervor- ragender Flugzeugführer ausgezeichnet. Seine bedeutendste Waffentat ist der Angriff auf die 42 000 BRT. große „Empreß sf Britain", das zweitgrößte Schiff der britischen Handelsflotte. Mit zwei Bombenvolltreffern warf er das Schiss in Brand, sodaß Abschleppen erforderlich wurde; das Schiff wurde später von einem deutschen Unterseeboot ver- senkt.
O
Oberleutnant Bernhard Jope wurde am 10. Mai 1914 in Leipzig als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er besuchte das Realgymnasium zu Leipzig, das er 1933, nach Ablegung des Abiturienteneramens verließ, um auf der technischen Hochlchule Danzig Flugzeugbau zu studieren. Am 1. April 1935 tral er als Flieger in die Luftwaffe ein, wurde zur Luftkriegsjchule Gatow versetzt und dort zum Fahnenjunker, gesreile-o, später zum Fahneniunkerunterossisier und 1936 zum Fähnrich befördert. Nach Abschluß seiner fliegerischen Ausbildung wurde er als Flugzeugführer in ein Kampfgeschwader versetzt und am 20. April 1937 zum Leutnant befördert. Er fand als technischer Offizier Verwendung, wurde 1938 Oberleutnant und erhielt 1939 in Anerkennung besonderer Leistungen als Angehöriger der „Legion Londor" ein vorgerücktes Rangdienstalter. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm im September 1939, das Eiserne Kreuz 1. Klasse im September 1940 verlieben.
Narvik-Phantasien der RAF
. Das britisGe Lnstsohrtministerium behauptet, daß Streit- kräste der RAF am 27. Januar Narvik zum dritten Mal ^n diesem Jahre angegriffen hätten. Von zuständiger den scher Stelle wird hierzu bemerkt daß man auch in diesem Fall die RAF aus einen bedauerlichen Irrtum ausmerksam machen müsse. In Narvik sei nämlich an d-esem Tage wett und breit kein englisches Flugzeug zu entdecken gewesen. Wahrscheinlich hat den englischen Piloten ihre sprichwörtliche geographische Unkenntnis wieder einen bösen Streich aesvielt.
Kurrmerdurwen
Chicago. Der USA.-Verband der Werkzcugmechanlkcr berichtet, daß in der metallverarbeitenden Industrie Amerikas fast 1,25 Müliowen Facharbeiter für die Durchführung des Rüstnngsprogramms fehlen.
Newnork. Wie „World" berichtet, verlaute in Newysr- der Bankkreiseß, daß der USA.-Kreuzer „Louisville" in der Letzten Woche Gold im Werte von 200 Millionen Dollar von Südafrika nach Mwnork gebracht bat.
Verkommene Plrrlokraten
Churchill tritt für dm Gauner Boothby ei».
Am 21. Januar kam im britischen Unterhaus, wie er- innerlich, ein« üble Skandalgeschichte zur Sprache, die mit intensiver Klarheit die ganze moralische Verkommenheit der in England herrschenden Plutokratenclique enthüllt«. Der „sehr ehrenwerte" Abgeordnete Sir Robert Boothby hatte sich wegen Bestechung und Unterschlagung von Geldern zu verantworten, die aus der Abwicklung gewisser tschechischer Guthaben in England herrührten. Obwohl eine Unter- luckningskommission des Unterhauses nicht umhin konnte, eine Erklärung abzngeben, in der festgestellt wurde, datz Boothbys Verhalten „die Würde des Parlaments kränk«", sah dieser typische Vertreter seiner Kaste keinerlei Veranlassung, auf feinen Sitz in der britischen...Volksvertretung" zu verzichten. Lediglich als parlamentarischer Sekretär des Ernährungsministeriums trat er — um eine gewisse Form zu wahren — zurück. Mit derselben schamlosen Dreistigkeit bemühte sich Boothby am Dienstag, sich von den gegen ihn gerichteten Vorwürfen reinzuwaschrn. Er stellte sich mit der Miene eines Biedermannes als Opfer eines ..tragischen Justizirrtums" dar und leugnete, entgegen den Feststellungen der Untersuchungs- kommission, hartnäckig, ein materielles Interesse an der Angelegenheit gehabt zu haben. Er hätte allerdings wohl „viel- leicht" dem Schahkanzler mitteilen sollen, inwieweit er an den Tschechenaeldern interessiert sei, aber er habe damals die Sachlage nicht so genau übersehen!
Diese krampfhaften Ausflüchte und Rechtfertigungsversuche d«s nlntokratischen Gauners sind natürlich nicht weiter verwunderlich. Umso verblüffender ist dagegen die Haltung, die Churchill einem Manne gegenüber einnimmt, der durch einen Untersuchungsausschuß des Parlaments übler und ehrenrühriger Verfehlungen überführt worden ist. Der oberst, Plutokratenhäuptling erklärte sich — sichtlich betreten — mit dem Bericht der Untersuchungskommission einverstanden,. um dann aber sogleich zu versichern, wie schmerzlich es ihm sei, daß er gegen einen „alten Freund und Mitarbeiter" so Vorgehen müsse. Boothby werde aber, so fügt« er hinzu, Ge- begenheit haben, seine Ehre wieder herzustellen! Sa wird man den Gauner Boothby, der nicht umsonst zur engsten politischen Elr--« des Kriegsverbrechers Nr. 1 gehört, wohl bald wie- der auf einem einflußreichen und natürlich auch finanzW einträglichen Posten auftauchen sehen — womit wieder «in- mal mit aller Deutlichkeit gezeigt wird, daß eine plutokratifche Krähe der andern kein Auge aushackt.
Antobusunglück — 6 Tote, LN Verletzte Bern. 29. Jan Auf der Straße' von Clermant-Ferronv nach Aulnat ereignete sich ein Antobusunglück. Sechs Personen kamen ums Lebens 20 wurden verletzt. Das Unglück erfolgte durch einen Zusammenstoß zwischen zwei Lastkraftwagen. Ein Au'obus. der kurz daraus au der Unsallstelle anlangte vermochte den beiden Fahrzeugen die die Sf>oßk versperrten nicht mehr ansznweicheu. Es kam zu einem mrcht.rlichen Zusammenstoß, durch welchen der Nut.u'u? zum größten Teil zertrümmert wurde.
Volkrsch-ädllng hingerichtet.
DNB. Brill». 29. Jan. Am 23. Januar ist der am 21. Februar 1914 in Gelsenkirchen geboren« Bernhard Bardtke bingerichtet worden, den das Sondergericht in Wien als Gewaltverbrecher nnd Volksschädsing znm Tode verurteilt hatte. Bardtke, der wiederholt vorbestraft und arbeitsscheu war, hat als Mitglied einer Bande mehrere Einbruchsdiebstähle und Raubübe'rfälle — teilweise unter Ausnutzung der Verdunkelung — begangen. Bel seiner Festnahme durch die Poli*i leistete er mit einer entsicherten Pistole Widerstand.
Bolksverräter hingerichtet
DNB. Berlin. 29. Jan. Der vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode verurteilte Arthur Jonelett ans Jurkcn ist hingerichtet worden. Der Verurteilte bat aus Gewinnsucht im Herbst 1938 einem fremden Nachrichtendienst Staatsgeheimnisse verraten.