Pus Sem HeimatsebieW
Geüenktage
2 2. Januar.
1561 Der Philosoph Francis Bacon von Verulam in London geboren.
172S Der Dichter Gotthold Ephraim Lessing zu Kamenz in der Lausitz geboren.
1775 Der Physiker Andre Marie Ampere in Palognteuv bei Lyon geboren.
1788 Der englische Dichter Lord George N. G. Byron in London geboren.
1849 Der schwedische Dichter August Strindberg in Stockholm geboren.
1850 Der General der Infanterie und preußische Srauts- rat Karl Litzmann in Neu-Globsow geboren.
1897 Arthur Karl Greiser, Gauleiter des Warthegaues. in Schroda. Provinz Posen, geboren.
Sonnenaufgang 9.11 Sonnenuntergang lx.05
Mondaufgang 4.04 Monduntergang 13.54
Eine gefährliche Sache
„Erbschaft von dreitausend Mark? Das laß ich mir gefallen! Was sängst du nun mit dem Geld an, Otto?"
Otto tat so, als habe sein Freund Ludwig eine vollkommen belanglose Frage berührt: „Was ich damit anfange? Hm . . . Zunächst . . ."
„Zunächst hast du deinen Zaster auf die Sparkasse gebracht, selbstverständlich!"
„Wieso selbstverständlich?" Otto steckte sich eine Zigarette an und die Hände in die Hosentaschen. „Was soll das Geld aus der Sparkasse? Sieh mal. Ludwig, man weiß doch in Kriegszeiten nie, was der nächste Tag bringt. Ein paar Groschen Bargeld muß man schon im Haus« haben . . ."
„Du machst wohl Witze, Otto? Dreitausend Mark? Das ist ja ein ganzes Jahresgehalt! Und das nennst du ein paar Groschen? Du bist ja ein Geldhamster!"
„Bitte sehr, keine Beleidigung! Wer hamstert hier denn? Ich kann mit meiner Erbschaft anfangen, was ich will!"
„Ohne Zweifel! Aber du fängst ja mit ihr garnichts an! Du legst das Geld einfach unters Kopfkissen, weil . . . Hast »s ja selbst gesagt, weil dir vor lauter schwülen Fragezeichen über das, was in Kriegszeiten der nächste Tag bringen könnte, der Hosenboden durchhängt! Also hamsterst du Geld! Eine 'gefährliche Sache, Otto! Das Geld gehört auf Sparkasse oder Bank, dorthin, wo es durch seinen Nund-Hsrum-Wert der Allgemeinheit nützlich ist. Wer das vergißt und nur an seinen eigenen wackligen Geldsack denkt, dem kann so ziemlich genau gesagt werden, was für ihn der nächste Tag bringt: Kittchen! Und die Erbschaft geht obendrein flöten, denn gehamstertes Geld wird eingezogen!" Zinn.
Wenn der Gast in die Bäume steigi
„Fabian und Sebastian treiben den Saft im Baum hinan", sagt eine alte Bauernregel. Sie will damit an- deuten, daß nun der härteste Winter überstanden ist und die Natur sich im Innersten wieder zu regen beginnt. Das geheimnisvolle Strömen der Baumsäfte ist das erste Anzeichen ihres Wiedererwachens. Die Namen der beiden Heiligen Fabian und Sebastian — Fabianus ist ein um die Mitte des 3. Jahrhunderts regierender Papst. S e - bastian ein von Bogenschützen unter Diokletian getöteter Märtyrer — haben mit der Bauernregel keine Beziehungen. wenngleich Sebastian.in allen Darstellungen vor einem Baum abgebstdet wird und sein Märtyrertod von der mittelalterlichen Legende mit natürlich zu erklärenden Wunderkräften in Verbindung gebracht wird.
Um diese Zeit treiben die Reben ebenfalls ihr erstes Blut, wenn es der Winter nicht gar zu streng meint; und in südlicheren Ländern, wo der Weinbau seit Urzeiten beheimatet ist, wird am 22. Januar St. Vincenz als Wintertag gefeiert. In der oberbadischen Weingegend ist St. Urban der Winzerpatron. Sein Tag fällt auf den 25. Januar. Die Winzer veranstalteten früher häufig Bittprozesfionen auf St Urban, auch erlangten sie nach dem altem Volksürauch auf Urbanstag das Recht aus die kommende Ernte. Der Vorort Herdernbei Freiburg, seit alters, her als Weingegend bekannt, hatte einen lustigen Vers auffSt. Urban gezimmert:
Der heilige St. Urbe seit (sagt'
Manne, i kennst
Dr Win isch für d' Mensche,
Un's Wasser für d' Gäns.
— Zar Altersversorgung für das Deutsche Handwerk. Der Reichsarbeitsminister veröffentlicht im Reichsgesetzblatt 1 Nr. 2221 vom 31. Dezember 1840 eine Verordnung, in der auf Grund des Gesetzes über die Altersversorgung für das Deutsche Handwerk vom 31. Dezember 1938 im Einvernehmen mit dem Neichswirtschaftsminister der Paragraph 1 Satz 2 der Ersten Verordnung zur Durchführung und Ergänzung des erwähnten Gesetzes vom 13. Juli 1939 durch folgenden Halbsatz ergänzt wird: „Der Handwerker hat aber, soweit er neben selbständiger Tätigkeit auch in einem Beschäftigungsverhältnis bei einem Unternehmer steht, gegen diesen einen Anspruch auf die Unternehmerhälfte des ersparte» Pflichtbeitrags, und zwar auch dann, wenn er auf Grund eines Lebensoersicherungsvertrags Versicherungsfreiheit oder Halbversichsruna geltend macht."
An die Schkrerberwundcten! Bon zuständiger Stelle wird mitgeteilt: Da fesigestellt worden ist. daß noch nicht alte in diesem Kriege, schwervcrwundeten Angehörigen des Heeres, insbesondere diejenigen, die bereits aus dem aktiven ?"Adienst entlasten worden sind, im Besitz der ihnen zuge- dachten Anszeichnungen, zum Beispiel des Verwundetenab- zeichens litld. werden sie hiermit anfgesordert, sich bei ihrem zuständigen Wehrmeldeamt zu melden. Unter den Begriff von schweren Verwundungen fallen Verlust von Land. Fuß «I* Au§e, völlige Taubheit oder an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit. Als Schwerverwnndete sind weiter an.zn- sprechen Hrrnverletzte und solche Kriegsbeschädigte, die Ent. stellungen des Gesichts erlitten haben.
— Lebensversicherung der Gcfolgschaftsmitglicdcr. Das
ReichsarbeitLblatt veröffentlicht in seiner Nummer 1. 1941. Ten II, Seite 4, eine grundsätzliche Entscheidung des R.-'chS- versichsrungsnints. in der fesigestellt wird, daß eine Lebens- berficherung. die ein Unternehmer zugunsten seiner Gefoig- schaftsmitgsteder abschiicßt, ohne das; diese auf die Anszah- mst ^Arbeit rechnen können, nicht nach Paragraph
'00 Reichsversicherungsordnung zu behandeln ist, das'
also Versicherungsbeiträge nicht zum Entgelt gehören.
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- Die Gausammlung am letzten Sonntag für das Kriegs- Winterhilfswerk stand im Zeichen der schwäbischen Trachten. Verkauft wurden Abzeichen mit hübschen Trachtcnfiguren, die restlos ihre Liebhaber fanden. Die Sammlung wurde von den Warten und Wartinnen des Reichsluftschutzbundes durchgeführt, die in ihrer Tätigkeit einen erfreulichen Eifer zeigten. Ein recht schönes Ergebnis erbrachte dann noch abends die Sammlung in den Gaststätten.
Neuer Postamtsvorstand. Am 15. Januar übernahm Postinspektor Ammann die Leitung des hiesigen Postamtes. Während der Zeit, da die Vorstandsstelle unbesetzt war, führte Postinspektor Bo PP die Dienstgeschäfte.
„Mit Schiff und Farbfilm um die Welt", unter diesem Leitgedanken hielt am letzten Sonntag Bordphotograph Gras- ser-München einen lehrreichen Lichtbildervortrag, zu dem zahlreiche Zuhörer erschienen waren. In fesselnden Bildern gab er einen Ausschnitt von Vorderindien, Südsee, Australien, vom. Panamakanal, von Brasilien und vom Mittelmeer und seinen angrenzenden Ländern. Der Vortrag wurde beifällig ausgenommen.
Schulsparen in Conweiler
Recht klein waren die Summen, die bei Einführung des Schulsparens im Jahre 1937/38 jeweils am „Schulspartag" zusammenkamen. Es war der Montag gewählt worden, und die Folgezeit hat diese Wahl auch als günstig erwiesen. Vom 1. bis 8. Schuljahr sparen, mit ganz geringen Ausnahmen, regelmäßig alle Schüler, mal mehr, mal weniger. Kommt es vor, daß das Zehnerle oder der Fünfziger vergessen wurden, so ist es andern Tags soviel wie sicher, daß das Versäumte nachgeholt wird. Im Jahr 1939 wurden so rund 1000 Mark gespart, im Jahr 1940 waren es genau 2000 Mark. Insgesamt haben die gegenwärtig die Volksschule besuchenden Kinder rund 10 000 Mark Sparguthaben.
Um von der „andern Seite" nur ein Beispiel zu nennen: Zugunsten des Roten Kreuzes haben die gleichen Schüler letzten Sommer 361 Mark gespendet.
Führertagung der Hitler-Jugend in Calw
Am Samstag und Sonntag den 18. und 19. 1. 1941 fand in Calw eine zweitägige Führertagung der Hitlerjugend Bann Schwarzwald (401) statt. Bei der Eröffnung am Samstag begrüßte K.-Bannfühxer Bischofs die Einheitsführer. Anschließend wurden zwei Filme über die Arbeit der Hitler- Jugend vorgeführt. Die Führertagung wurde am Sonntag den 19. 1. 1941, morgens 8 Uhr, fortgesetzt. Der K.-Bann- führer und seine Mitarbeiter sprachen über folgende Themen: „Deutsche Kolonien, Krieg 1939/41, Deutsche Leistungen im Ausland". Der K.-Stellenleiter gab einen Bericht über die Schimeisterschaften der HI. Die Ausführungen wurden von dem K.-Hauptstellenleiter ll vervollständigt. Sie gaben eine Vorschau über die in Zukunft durchzuführenden sportlichen
Veranstaltungen der HI. Der Verwalter des Bannes 401 machte Ausführungen über Fragen der Verwaltung. Nach einer kurzen Pause, in der die Führer gegenseitig Erfahrungen austauschten, gab Hauptgefolgschaftsführer Bechthold Erläuterungen zur K.-Ausbildung Zum Schluß sprach der Sachbearbeiter Jugendfilm über seine Erfahrungen und über den Einsatz von Lichtbildern. Die Veranstaltung wurde durc> Lieder der HI umrahmt. Nach einem politischen Lageverich: beschloß der K.-Bannführer die Tagung.
Nagold, 22. Jan. Letzten Sonntag fand in der Gaststätte „Linde" die Hauptversammlung der Gärtner des Kreises Calw statt. Kreisfachwart M. Haas referierte über Berufsfragen, während Fachgruppenleiter Flammann-Stnttgart zu den Ge'folgschaftsangehörigen, die sich in der „Krone" versammelt hatten, über wichtige Fragen sprach. Ein Vertreter der Landesbauernschaft behandelte ebenfalls wichtige Bernfsfragen unter Berücksichtigung der Kriegs-Verhältnisse und des Vierjahresplanes.
Erziehung zum guten Geschma.
NSG. In Zusammenarbeit mit der TAF hatte kürzlich die Sachbearbeiterin für Heim-, Kleid- und Werkgestaltung von der Gaufrauenschaftsleitung eine Lehr- und Vortrags- reise in Württemberg unternommen. Es wurden die Arbeitskameradinnen verschiedener Betriebe im Schwarzwald und auf der Alb erfaßt. Zuerst sprach sie in einem Kreis zu d u Heimleiterinnen der Mädchenheime, die den größeren Betrieben anges. .losten sind, und zu den sozialen Betriebsarbeite- rinnen. In andern Kreisen wurde die Lehrstunde in den Werkfrauengruppen abgehalten. Es ging darum, alle» den Zu- höreriunen die Grundsätze der.Geschmacksbildung nahe zu bringen. Man wollte sie zunächst einmal anleiteu, sehen zu lernen, was handwerklich gut und formenschön ist und zu erkennen, wie jede Frau durch eine eigene Note ihrem Heim einen besonderen und persönlichen Ausdruck geben kann. Zum großen Teil zeigten sich auch die Mädchen aufgeschlossen und ließen sich sehr gerne allerlei schöne Handarbeiten zeigen.
Eine Werkfrauengruppe legte einen besonderen Eifer an den Tag. Ihr wurden allerlei hübsche Spiele gezeigt, die sie selbst basteln konnte. Bald waren auch manche Talente edt- deckt, die sich für das Zeichnen und sogar für den kleinen Unterschriftsvers eines Quartettspiels besonders eigneten. Auch in den Mädchenheimen verschiedner Betriebe sprach die Gausachbearbeiterin. Hin und wieder galt cs da bei einzelnen das „Ideal" einer Wohnungseinrichtung ein 'wenig zu korrigieren, denn manche traf man, die eben gerade für ein Hochglanz-Schlafzimmer schwärmte und weder den roten Fußteppich noch die dreispiegelige Frisiertoilette missen wollte. An einem Ort konnte fesigestellt werden, daß das gute Beispiel noch immer die einprägsamste Lehre gibt. Dort lebten die Arbeitgeber dieses Beispiel vor und erzogen so ohne viel Worte ihre Gefolgschaftsmitglieder zum richtigen Empfinden für die Schönheit der Einfachheit in der Wohnungsgestaltung.
Großes Interesse fand überall der Lichtbil", Vortrag, viel gefragt waren Handarbeiten, die man aus alten Dingen Herstellen konnte. Im ganzen betrachtet, zeigte sich überall eine schöne Aufgeschlossenheit und Bereitwilligkeit, mitzuarbeiten an dieser Geschmacksbildnng, die jedem einzelnen nur zugute kommt.
Abhärtung in der ungeheizten Turnhalle
Anregungen für die turnerische Arbeit
NSG. Jede turnerische Arbeit stellt besondere Forderungen an den Wärmehaushalt unseres Körpers, je nach der Umgebung, in der sich diese vollzieht und nach der Art und dem Ausmaß, in denen diese geschieht. Schweißtreibende Arbeit auf den Sommerübungsstätten in möglichst unbekleidetem Zustande gab ja dieser Arbeit den Namen: Gymnastik, von gym- nos — nackt. Die Schutzhüllen des Körpers können in der Sommerszeit weitgehend abgelegt werden, alle Bewegungen erfolgen dann frei und ungehemmt. Die Reizwirkungen von Luft und Licht empfinden wir sehr wohltuend, sie fördern die Hauttätigkeit, die Abhärtung. Störungen im Wärmehaushalt sind nicht zu erwarten, die gut durchlüftete und durchsonnte Haut gibt einen Schutzpanzer ab gegen Verkühlungen und ihre unangenehmen Folgen.
Anders im Winter. Da müssen den Turnleiter andere Erwägungen bei der hygienischen Betreuung seiner Turnerschar leiten. Die augenblicklichen Einschränkungen im sparsamen Umgang mit Heizstoffen erstreckten sich auch auf die Turnhallen. Vielfach herrscht die irrige Meinung, daß hier am Wenigsten Schaden angerichtet werden kann, weil die Turnenden die Möglichkeit haben, sich warm zu turnen. Es stimmt schon: Unter dem Einfluß der Bewegung und der Wärmeentwicklung erweitern sich die Blutgefäße, die Haut wird rot, was allgemein als Zeichen des wohltuenden Einflusses des Turnens auf den Körper gilt. Dabei vergißt man nur eines, daß auch unter Kältereizen, nach anfänglicher Blässe, die Haut rot wird. Kälte zieht die Blutgefäße zusammen, macht ungeeignet für die turnerische Arbeit. Es ist daher kein Wunder, wenn der Turner mit schlecht durchbluteter Muskulatur nach einer Schnellkraftübung, zum Beispiel beim Hochsprung oder Unterschwung am Reck, sich einen Muskelriß, am Bein bzw. am Oberarm, zuzieht. Wer mit klammen Händen an der kalten Reckstange, an dem kühlen Leder der Sprunggeräte schwierige Hebungen versucht, muß mit Verletzungen rechnen. Wer die Hemmungen bei der Benutzung ungeheizter Turnhallen kennt, weicht ihnen nicht aus, sondern umgeht sie weise.
Tie ungeheizte Turnhalle bietet für die Abhärtung eine geeignete Gelegenheit, wenn wir unter Abhärtung die Uebung und Gewöhnung an Kältcreize verstehen. Wir wollen auch im Winter . keinen Bruch unserer Gemeinschaft, wenn niedrige Wärmegrade den Aufenthalt in der kalten Turnhalle nicht so angenehm gestalten. Wir wissen, daß der Aufbau^ einer Gemeinschaft sehr schwer durchzuführcn ist, und darum gilt es, den Turnbetridb auf alle Fälle aufrechtzuerhalten. Der Leiter hat Vorsorge zu treffen, daß das Ausmaß der Arbeit sich so vollzieht, daß Schäden verhindert werden. Die Turnenden sollen auch in der kalten Jahreszeit die Turnhalle mit dem starken Bewußtsein verlassen, an Gesundheit und, Wohlbefinden auf-, nicht abgebaut zu haben. In kalten Turnhallen verbietet sich vor allem das Nacktturnen. Die Jugend glaubt an Abhärtung nicht genug tun zu können und meint in kalten Räumen vor allem ihren heroischen Einsatz unter Beweis stellen zu müssen. Hier wird Heroismus zur Dummheit. Der
Trainingsanzug ist das passende Kleidungsstück bei turnerischer Arbeit in ungeheizten Hallen. Der weite, luftige Raum zwischen Körperoberfläche und Stoff wirkt wie eine Wattelage und verhindert die unmittelbare Berührung des Körpers mit der kalten Außenluft. Erstes Gebot beim Betreten der Kleiderablage ist deshalb: rascher Wechsel der Straßenkleidung mit dem Schutzanzug und den Turnschuhen, damit dem Körper möglichst wenig Wärme verloren geht. Nach dem Umkleiden bleiben die Turnenden in Bewegung, müßiges Hcrumstehen oder -sitzen ist zu vermeiden. .
Das Atmen darf nur durch die Nase geschehen. So natürlich das ist, sollte doch darauf mit hingewiesen werden. Für alle Turnarbeit gilt das Gebot, diese nicht bis zu heftigem Schweißausbruch zu betreiben. Manche Leiter glauben richtig zu handeln, wenn sie die einleitenden Hebungen, ein Spiel oder Gang-, Lauf- und Sprungformen, die sogenannten „Warmmacher", bis zur völligen Erhitzung der Teilnehmer durchführen lassen. Nichts ist verkehrter als das. Bei der
Lur Krünäung uinl keMgung SvsKsiäwH- vm Iluär iür «eine Vertviäiger
Verdunstung des Schweißes würde eine zu starke Abkühlung der Hautoberfläche erfolgen. Immer aber sind gesundheitliche Nachteile zu erwarten, wenn feuchte oder nasse Kleider am Körper selbst trocknen sollen. Der Wärmchaushalt des Körpers erleidet dadurch einen schockartigen Einbruch, die Widerstandskraft gegen die Anstecknngsstoffe wird geschwächt, die Neigung des Körpers, ihren vergiftenden Einflüssen nachzugeben, verstärkt. Die tiefen Temperaturen des sibirischen Winters haben unsere Gefangenen im Weltkriege nur ertragen, weil die Luft und ihre Kleidung trocken waren. Polarforscher bestätigen immer wieder, daß sie die 40 Grad Kälte nur deshalb ohne Schaden überstanden, weil sie ln ihrem mörderischen Kampfe gegen die Tücken der Eiswelt sich vor Schweißausbruch hüteten. Der Hebende kann ja nicht dauernd, durch 60—90 Minuten, in stärkster Tätigkeit gehalten werden, er muß dazwischen rasten, um den lebenswichtigen Organen, Herz und Lunge, Gelegenheit zur Beruhigung zu geben. Gerade diese kurzfristigen Pausen bedeuten aber eine Gefahr bei feuchter Ober- oder nasser Unterkleidung. Nach den einleitenden und den Hauptübungen müssen sich die Tunenden hüten vor Luftzug auf den Gängen, in den Aborten, in den Windfangtüren, vor schlecht schließenden Fenstern, vor dem Sitzen auf dem ausgekühlten Boden oder auf den lederüberzogencn Geräten. Wer unbelehrbar ist, muß die Folgen tragen. Erkältungen baut der Leiter auch vor, wenn er kleine Riegen unter Ausnützung aller Turngeräte bildet, wenn der Vorturner nur kurze UebungszusammenstellN'ngcn wählt. Bodenübungen, dir