Dienstag den 14 Januar 1941

Der Enzlöler

99. Jahrgang Nr. Li

^vvjahriger General

Der ältest» Inhaber des Eilernen Kreuzes - Theodor von Bomhard wurde l»o Jahre alt

Ist es wirklich wahr Exzellenz va>z sie noch mit über 90 Jahre» oftmals an den Chiemsee hinuiiiki zum Schwim­men sannenJa das stimmt Ick leie auch ahne

Brille und lchreilie mir all» Tage auf, was draunen an der Front vorgeht Ich mache mir Auszüge aus den Beuchten des Obe« kemmanoos der Wehrmacht und schreibe meine An- schaunng dazu nieder" Es ist der alte bayeiilch- General her Artillerie Th odoi van Bombard der am 12 Januar aul volle hundert Lebensiahre zurückblicken konnte der m-> in einer angelegten Unterhai »na ftück und lelieirdia noch -ein paar Einzelheiten aus seinem Leben erzählt, :-> hat»- ihm aber versprechen müssen,nur T-rttachen keine Lob­hudeleien" zu schreiben

Pom Garten seines schönen Landsitzes in Ernsdorf, un­weit des Chiemsees kann man hiniintersckanen aui die In­sel Herrenchiemsee mit dem Schloß Ludwia II Und von der Altane des Hauses Bomhaid nehi man das Raibaus am Chiemsee mit der Reichsau obahn Der G'veral aibt mir lächelnd recht daß diese beiden Bauten eigentlich Sinnbil­der seines weitgespannten Gebens seien. Denn beide Epo­chen brachten kür ihn der die Generationen üb rschaur wie er selber sagt, die aller stärksten Eindrücke: zur Zen Ludwig II. die Gründung des Zweiten Reiches - der damalige Obecleutnan: Bomhard war im Schloßzu B -> rsail! es Augenzeuge der Kaiserproklamatien - und nun rn der Zeit Adolf Hitlers das Großdeutsche Reich die Erfüllung des tausendiährigen sehnsuchtsvollen Traumes der Deutsch»

Von 1871 erzählt Th odor von Bomhard.An die Alv Offiziere waren wir damals ,m Spiegelsaal von Versailles Der heutige Grueralfeldmarschall von Mackensen war auch dabei. Wir sind wohl überhaupt die beiden einzigen noch lebend» deutschen Otiziere die zur Kaiservroklamation ab- kommandier« waren ich der letzte der bayerischen Armee" Warum er abkomandieri war. das ermahnt er nicht: als Auszeichnung für hervorragende Tapferkei:. Wir wissen >a. daß er als einzig» Offizier seines Regiments des i Bayeri­schen Feldartillerie-Regirnents an der Kaiservroklamation teilnahm: daß ihm bei Sedan und bei Artenay zweimal das Pferd unter dem Leib weggeschossen wurde, daß der junge Soldat an die zwanzig Gerechte und Schlachten nu machte, immer durch vorbildliche Tapferkeit aufkiel und sich be: Orleans noch einmal auszeichnete daß er znm Oberleutnant befördert wurde, lnrld Führer der 2. Leichten Batterie war und schon bei Sedan das Eiserne Kreuz und das Ritterkreuz 2. Klasse des Bayerischen Militärn-rdienstordens erhielt Davon erzählt der alte Herr nichts Tapferkeit war. chn Wohl eine Selbstverständlichkeit wie kür leben deutschen Offizier Aber diese Ding, lind auch Tatsachen Erzellenz!

Ausführlich spricht General von Bomliard von dem zu- sälligen Zusammentreffen mit dem Führer in Lambach 64 Jahre später und non der warmen Herzlichkeit mit der sich Adolf Hi ler mit ihm unterhielt. Noch an ied- Ein­zelheit erinnert lich der alte Soldat. Sein Gedächtnis ist überhaupt bewunderungswürdig Selbst an das Revoiu- tionsiahr l ?48 kann er sich noch entsinnen. Als steben-ahri- gen Buben des R.ntbeamten Bomhard von Wunssedel in der Oberpfalz überraschte ihn diese stürmische Zeit Sechs Jahre einer harten, aber vorzüglichen Schule «m Münckiener Ka> det.enkorps hat der junge Bomhard hinter sich oa wird -r 1869. just als das österreichische und das sranzössiche Heer mobilmachcn in di- bayerische Armee übernommen. Im Bruderkrieg von 1868 erhält Bomhard keine F u.'rtaufe und trägt einen Säbelhieb davon. Nach den ruhmvollen Kampf­tagen des Krieges 1870/71 bleibt er zunächst bei den Besat­zungstruppen in Frankreich. Stell geht dann seine militä­rische Laufbahn auflvärts. - Georg Tenkl.

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Das nationalsozialistische Deutschland Hot den Genera! der Artillerie Theodor von Bomhard an seinem hundertste,. Geburtstage hohe Ehre und Auo.znümnng als dem ältesten Soldaten des Reiches zuteil werden lassen. Dies kam zum S olz deS Jubilars vor allem in d.m herzlichen telegraphi­schen. Glückwunsch des Führers in einer durch den Obersten Bes-hl?'---lier d-r Wehrmacht voraenommen»

yoyen militärischen Ehrung, tu dem perioniichen wnich des Stellvertreters des Führers Rudolk Heß und in de, Beglückwünschung durch Generaloberst Haider im Name» des deutschen Heeres zum Ausdruck Eine besondere Freude machte dem Jubilar das Erscheinen eines Schütz n Scr als jüngster Angehöriger der deutschen Wehrmacht dem älresten deutschen Soldaten seinen Glückwunsch überwachte. Nebcn diesen persönlichen Glückwünsclien kür den rüstigen Hunder:- jährige». in dessen Familienkreis auch sein Enkel. General­leutnant Adolf von Bomhard den Tag miterlebte, war noch eine Fülle von telegraphischen und brieflichen Kundgebun­gen der Verehrung und des herzlichen Gedenkens emgetro»- ren. Allen Gratulanten aber war d r Wunsch gemeinsam daß es dem Jubilar der einst kür das Reich Bismarcks ge­kämpft und geblutet hatte, vergönnt sein möge nun auch noch den Sieg und die glorreiche Vollendung des Großden:- schen Reiches Adolf Hitlcrs zu schauen.

Legionäre und Feldgraue

Rumänien nach dem Umbruch - Tie den fche LÜrtruppe

NSK. Land in Bewegung. Volk in Umbruch. Wagen- nnd Eisenbahnzüge »oll Menschen und Gepäck aus allen Straßen und Strecken Völkerströme von Um- und Rückss->d- lern in beiden Richtungen über die veränderten äußeren Grenzen. Demobilisierung einer Millionenarmee. Zusam­menballung unendlicher Fliichtlingsmassen politischer und

geologischer Erdbeben in allen Zentren des Landes Banal aber treffend zum Vergleich das Bild eines auigescheuchten Ameisenvolkcs in dessen kunstvollen Bau soeben das Geschick mit hernen Füßen trat Das war Rumäniens Gesscht vor dem Eintri-, in das Jab, t94l

Schon dieses rein äußere Bild ist bewegt genug, so daß man leicht den Schrvingungsgrad des Geschehens ahnt das «Ich dahinter im Innern vollzieht Wer im Lande die Gren­zen Großriimonievs non 191« das Europa d-r Pariser Var- ortsverträg- di? gewalttätige Feudalkvrruv'ion Carole N und über dem allem die bibelfeste Weither,schakt de, briti­schen Gnldsnckarist-krasse kür unnerriicklrare Großen von Gor- teS Gnaden aebalten batte der mußte «ich am Ende dieses er. elanisrelck»» IabreS freilich genau ko aus allen Wolken ae- kassen Vorkommen wie etwa d-rssenige der in der Nacht des großen Erdbell-nS nlötzlich aus dem Bett gework n und ba'ki- nackt ank die Straße getrieben wurde Viel mein Grund innerlich bewegt zu kein als der Rumäne dieser Tage kann ein Mensch mahl kaum Hab n Dies kestgehalten verdien: vermerkt rn werden doß er im übrigen kein Geschick mit ver­hältnismäßig großer Fassung trägt England wäre -s nicht selbst wenn es in keiner offiziellen und inoffiziellen Propa­ganda ank den billigen und au? d n ersten Blick karalp'au- stblen Schlager verzichten würde daß kein Sieg stehe Ik1l8

Großrnmänien der Sieg Deutschlands aber stehe 1940!

das G-aentell bedeute Indem s geklissentlich daraus bin» ivelst daß der Sturm der heu e das politische Gesicht ganz Europas umgestaltet aus Deutschland kommt, vei schweigt es natürlich anderers-its ebenso aeffiss ntlich. daß dieser Sturm von niemand anderem als von der Politik Enalands heranf- beschw-ren wurde und daß es im rumänischen Teilabschnitt Europas nur die notorischen Fehler des krüberen enn-avd- börig n Regimes waren d!- das Land !m schickialhas en Angenbi'ck in ungünstigster Position und Verkassuna der vollen Wucht dieses gewaltigen Zeitensturmes aussetzten. Allein schon dieker Hinweis täßi erkennen welches Maß non volitischer Einsicht und Selbstbeherrschung der Rumäne heute ankbrinoen muß Es gilt nach einem schönen Traum sich mit der Wirklichkeit abznkinden

Die Mystik der Legioiiärslu-wegung Codr-anus gepaart mit den klaren Gedanken des S aatskührers Geinral Anto- n scu scheinen vom Schicksal in einzigartiger Weise dazu be­fähigt und ausersehen. den schmalen und «'teilen Wea in die Ankunft des rumänisch» Volkes zu linden und zu rühren Seit der dramatischen Stunde da stch König Caro! gezwun­gen sab alle Macht für die zur Verfügung zu stell n gegen die er ste bis dahin eingesetzt batte ist die Legionäisbeweguna nach italienischem und deutschem Vorbild die einzig? politi­sche Willens rägerin d r Nation Wie kehr ste iedoch - und nach derart lang zurückgestauter und dann vlötz'icü durchgc- bnE"tso't"ng ist dies durchaus natürlich - noch s-lk-ß

Das Geheimnis üer heiligen Lauft

Roman von Viktor von Ranke

Vertriebsrecht bei! Eenleal-Bueca» für die deuNchc Preise GmbH., Berlin «W Mi. Krledrichstr. r«

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Ist schon alles abgemacht, Herr Kapitän! Old Shatterhdnd will dort eine Station einrichten, zwischen dem S'meru und dem Ajek-Ajek. Da soll ein geheimnis­voller See liegen, Ranu-Pani heißte er. An seinen« silbernen Gestade schlagen wir unsere Wigwams auf. Die ganze Nacht wird Feuer brennen, und wenn die Berg­katze heranschletcht, dann ergreift Old Shatterhand seinen Bärentöter und untrüglich trifft sein Blei..."

Halt, halt!" ruft Kapitän Glowitz lachend.Und wie denkst du zurückzukommen? Etwa allein?"

Jngeborg macht eine große Gebärde und fährt im gleichen Ton fort:Mein Vater irrt stch. Winnetou, der braune Bruder Old Shatterhands, geleitet mich ans seinen Mustangs zurück in dein Pueblo!"

Uffl", sagt Kapitän Glowitz immer noch lachend. Aber die Tatsache, daß Kossomo mitgeht, will ihm nicht ganz gefallen. Er sagt aber nichts, um seiner Tochter die Frende nicht zu verderben.

Im javanischen Hochland

Droben, auf Javas Bergen, zwischen den Feuer­bergen S'meru und seinem Sohn Ajek-Ajek, liegt ein kleiner See Ranu-Pani.

Tiefblaue Nacht liegt auf den nrwald- lind mimosen- vewachsenen Hängen rings um den See. Zwischen zotti­gen, verwitterten, tuschschwarzen Baumstümpfen am User stehen ernlge kleine Zelte, liegen Kisten und Koffer, grasen kleine, struppige Pferde. Es ist still um das einsame Lager am s'merii. Windlose. feuchte Kühle erfüllt die Nacht, ruhig spiegelt sich das Millioncnheer der Sterne in der pech,chwarzen Fläche des Ranu-Pani.

I» emem Zelt liegt auf einem Feldbett Wolfgaug ^ ^ ^0- Ek ist wach und starrt auf die dünne Seide des Zeltes, durch die die Sterne schimmern. Eine un­ruhige warnende Stimmung erfüllt ihn, und kein Ohr lauscht ln die Nacht. Schrecklich, diese Stille! Aber nein, es ist gar nicht still; nur das Ohr, das an die Tonwell Msn an A Küste gewöhnt ist, empfindet das leise Schlürfen, Flüstern und Glucksen fast als völlige Stille Nebenan, in einem größeren Zelt, das Uitting selbst ein­gerichtet Hai und um das er Salz der Schlangen wegen gestreut hat, schläft Jngeborg Glowitz.

Er lcat die Hand auf die Augen und erlebt noch ein

nrai die Augenblicke vor dem Schlafengehen. Jngeborg hatte thm stark und kameradschaftlich die Hand gedrückt und war in ihr Zelt geschlüpft, und als er das seine be­trat. entdeckte er, daß auch sein Bett bereits gerichtet war und aus dem Taburett einige Blumen lagen. Das Kopf kiffen hatte eine kleine Vertiefung in der Mitte, und als er sich hinlegte, glaubte er einen leisen Dust zu spüren, jenen Duft, der Jngeborg immer begleitete. So roch es damals auch in dem Zimmer in Zürich. Plötzlich wurde ihm ganz heiß: hatte sie vielleicht das Kissen geküßt? War nicht die kleine Vertiefung der Abdruck ihres Gesichts? Dann hatte er stch wieder hingelegi und tief eingeatmet, aber der Dust war inzwischen verflogen...

Nun liegt er schon viele Stunden wach. Und seit- sam, mit dem Dust des Kopfkissens war auch das Gefühl des Glücks verflogen und machte einer dumpfen, un­ruhigen Laune Platz. Widerio? Ja, wo war Widerio hingegangen? Als die Nacht aufzog, sagte er, er wolle noch etwas spazierengehen. Uitting hatte ihn nie zuvor so aufgeregt gesehen.

Was meinte eigentlich Widerio mit demAustobcn" damals in Bandung, und warum wollte er auch hierher an den Ranu-Pani? Wieder die heilige Lanze? Immer wieder die heilige Lanze.'... Ha! Das ist ja Wahnsinn, der durch den Brief des guten Piet, desSchicksals­zwillings", damals in Berchtesgaden geboren wurde. Fort damit, fort mit den Halluzinationen einer anderen Welt, in der er nicht lebt »nd nicht leben will!

Aber er grübelt weiter und kommt schließlich zu der Uebcrzeugung, daß Widerio hierher anscheinend unbe singt mußte und die Gelegenheit ausnützte, um unauf fällig hierherzukommen. Ja, aber warum?

Und bei diesen Gedanken schläft Wolfgang Uitting ein und steht lauter blinkende, bunte Edelsteine... oder find es die Sterne, die durch die dünne Seide des Zeltes ;u sehen sind...? Durch dieses bunte Geflimmer sieht er ;wei Hände, eine Weiße und eine dunkle, die<Finger be­rühren stch... jetzt greisen ste ineinander, ganz fest, und bunte, flimmernde Edelsteine fallen auf diese zarten, nervigen Hände...

Taptaptap... Da geht jemand draußen, man hört es kaum im weichen Rasen, um die Zelle. Wolfgang springt aus dem Zelt heraus, vor ihm steht Widerio Kossomo.

Es ist noch volle Nacht, doch irgendwo ist der Mond hinter den Bergen aufgegangen und beleuchtet den kahlen Konus des fast 4000 Meter hohen Vulkans S'meru, der gleich einem japanischen schatten- und perspekttvenlosen Gemälde aus dem schwarzen Nichts in den dunklen, üernenübersäten Himmel enivorragt.

«m Fluß begriffen iss daS kann man an manchen Anzeichcss des gegeiiwärt'aen rumänischen Alltags keüen

Ank diesem käst tn ied r Hinsschi beißen und beweaten Bo­den ssebt nun schon k?!t vielen Wacken de, denticke Sol­dat Zunächst 'ss er wohl anck -in neues Element der Be­wegung mindestens soweit sein Antransport sein Auftreten -m Straßenbild die nock weitere Steiaenma d-r Fülle der Erscheinungen durch ihn in Frag kommt. Anck er. und selbstredend er erst reckt iss meist .'hm es zu wissen oder auch nur zu ahnen nmbrandet vom Gewoge eaiv?r oder auch raffinier, gemachter Meinungen Stimmungen Gerüchte. Selber davon unberührt wiikt er troyd m 'der .«erade ehen deshalb wvbltnend b?ruhiaend aui ie'--? ganze Umgebung In keiner Eigenschaft als Lebrtrnppe ffir die »m-inffchc Wehrmacht erscheint er als der weithin sichtbare Reprä- '»"taut der europäisch» Nen >« dnuna und de-, unbedingten Sicherheit dessen was Rnnivn-en ne,blieb In dem Maße, in dem «ich das Verlä'tnis »m Reich fe­stigt und v rtiekt. festigt stch anck '-er schwankend? Grund Rumäniens und wird bereit aus den Trümmern de? areßen Umbruchs und Bebens neues Leben e-steben zu lassen.

Dr. -?-ffek Bar:b

Neues aus aller Welt

Marie Hamsun liest in Deutschland. Die norlvegiscb Schriftstellerin Marie Hamsun. Gattin von Knut Hamsun wird von Mitte Januar an eine zweimonatige Vortragsreis, durch das Reich umernehmen. Marie Hamsun ist in Deutsch­land ei» bekannter und gern gesehener Galt.

Vom Schwungrad getötet. Der Bauer Kvrbiuia: Bauer in Pfaffing bei Steinkirchen geriet beim Fruterschiici- den in das' Schwungrad und wurde zur Seite geschleudert Zwei Stund» später starb der 64iähnge Mann.

** Aus Eifersucht dir Geliebte erstochen. Wie die Justiz Pressestelle bei dem Amtsgerich: Wunssedel mitteiit. versetzte in den Luisenburggastslättcn der SO Jahre alte Fritz Küsper.' von Tröstau dem 23 führ. Hausmädchen Margarete Könii, mehrere Messerstiche in die Brust, die den alsbaldigen Tod der König herbeisührten. Der Täter versteckte sich, wurde aber schon nach kurzer Zen kestgenvmmen. Das Motiv de, Tat ist Eikersucht und verschmähte Liebe.

** Un er den Schneepflug geraten. In der Nähe von Würnreuth gelier der 84 Jahre alte Maurer Johann Kreu zer aus Floß so unglücklich unter den Schneepflug ein?? Lastkraftwagens, daß Ser Tod aus der Stelle eintrat

** G:mcinsam gestorben. Im Alter von 84 Iayren ist n> Kirchdorf der Binderm.-ister Georg Juli dieser Tage gestor­ben. Seine Ehefrau folgte ihm am Tage darauf im Aller von 81 Jahren im Tode nach. , ,

"" Eine Ktnocryano ragte aus dem Wancr. LU, oec Werse bei Ahlen sah ein Mann an einer zum Fluß rühren­den Steintrevve eine Kinderhand aus dem Wasser'ragen. Es gelang ihm die Hand zu ergreifen und einen Jungen au Land zu zieh». Wiederbelebungsversuche gelang». El stellte nch heraus, daß mehrere Kinder an der Werse gespielt hatten und ein Junge ins Wass-r gestürzt war. Daraufhin waren die übrigen Kinder voller Angst forrgelaufen. so daß ohne das zufällige Vorbeikommen des Retters das Kind er trunken wäre

Zugunfall bei Verona. Im Bahnhos Nogara bei Ve rona streifte bei der Durchfahrt während der Nachtstunden ein Persvnenzug einen aus Bologna kommenden GüterMg Hierbei wurden zwei Personen grtötet und 32. zum Teil schwer, verletzt.

** Holländischer Dampfer gesunken. Der holländisch! DampferSoemba" (6718 BRT) sank im Atlantik insalg! Verlagerung der Stahlladung. Mindestens 34 Mann der B.- satzung und ertrunken. Die Ueberlebendcn sind in cineir ostkanadischen Hafen gelandet.

Tschechischer Mörder hingerichtet.

DNB. Berlin, 12. Jan Am 11. Januar ist der ^881 in Nestomitz geborene Jo'ef Tichy hingerichtet worden. Sen das Sonderqericht in Leitmeritz wegen Mordes und 'cknveren Landesfriedensbruches zum Tode verurteilt batte. Tichy, ein vielfach vorbestrafter t'chechffcher Kommunist, hat am 12. S»vtember 103« W A,>N'n einen S>idet>>nt'»cs^'en ermordet.

Komm", sagt Widerio mit leiser, zitternder Stimme, ich habe es gesunden... aber ich fürchte mich... das Wasser ist so dunkel..

Wolfgang Uitting sagt nichts, er starrt nur seinen Freund an, und ihn beschleicht ein Grauen. Ein Wahn­sinniger!» zuckt es durch seinen Kopf. Aber Widerio sagt, als habe er seine Gedanken erraten:Ich bin nicht wahn­sinnig, Wolfgang, komm nur mit, bitte... ich kann's nicht allein schassen..."

Wolfgang Uitting wirst seinen Bademantel um. schlüpft in seine ledernen Sandalen und geht wortlos hinter seinem Freunde am Ufer des Ranu-Pani entlang. Sie gehen wohl zehn Minuten und haben bereits die andere Seite des Sees erreicht. Da bleibt Widerio stehen. Hier!" sagt er leise.

Wolfgang sieht stch um. Zur Linken geht es steil hin auf. Dunkel steht die Wand des Urwalds. Auf dem schmalen Ufer liegen zerstreut seltsam geformte Steine. Es sind Reste von zertrümmerten und verwitterten Buddhastatuen, und das steile Ufer ist eine fast voll­ständig zerfallene Mauer.

Ja, hier ist es", wiederholt Widerio,sieh, wie dnnkel das Wasser ist! Bitte, Wolfgang, warte einen Augenblick, ich bin gleich wieder da..

Er duckt sich, gleitet über die Mauer, und glucksend schließt stch das schwarze Wasser über seinem Kopf.

Wolfgang Uitting sicht die Kreise, die immer Weiler vom Ufer gleiten, blickt hinüber über das Wasser, dorr erheben sich die Kulissen der Berge, hinter denen der Mond aufgeht. Irgendwo, ganz weit, donnert ein Stein den Berg lnnab, kracht gegen das Geäst des Urwaldes, und dann ist alles wieder still. Der Mann am Ufer er schauert wieder, glaubt jeden Augenblick, ein riesenhaftcc- Tier aus jener versunkenen Zeit aus dem Wasser aus tauchen zu sehen... ja, dort ragt der lange Hals eines Tieres aus dem dunklen Wasser...

Ein Plesiosaurus... mein Gott!" flüstert Wolsgang und starrt das Untier an... Nein, Unsinn, cs ist ein Baumstamm...

Endlich! Kossomos Kops taucht auf, eine dunkle Hand sucht Halt am alten Gemäuer des Ufers, und schlangen­artig gleitet der zarte, sehnige Körper des Raden über die verwitterten Steine.Komm!" sagt Kossomo.Ick habe es!"

Ein maßlos erregter, jauchzender Jubel zittert »> diesen Worten. Er hebt einen dunklen Gegenstand, cin- Schale ist es oder ein Becken, hoch empor, und dm» laufen bc'dc zu den Zellen... ...

(Fortsetzung kclzm.