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Gauleiter Reichsstatthatter Murr zum Jahreswechsel
Parteigenosse»! Volksgenossen!
Mit dem zu Ende gehenden Jahr ging ein Jahr gewaltigster Ereignisse in die Geschichte ein. Dank seiner genialen Führung hat der unvergleichliche deutsche Soldat wieder einmal der Welt seine absolute Neberlegenheit bewiesen. Die Hilfsvölker Englands sind vernichtend geschlagen. England selbst ist auf seine Insel zurückgedrängt. Vom Nordkap bis zur Biskaya umklammert die deutsche Faust das Land Churchills. Seine Versorgungslage wird durch die kühnen Angriffe unserer U-Boote immer schwieriger. Unsere todesmutige Luftwaffe aber zerhämmcrt in unaufhörlichen Schlägen die englische Rüstung.
Deutschland dagegen ist so gut wie unversehrt. Riesige Reserven sichern unsere Ernährung. Unserer Kriegswirtschaft stehen die Hilfsquellen des ganzen europäischen Kontinents zur Verfügung. Die deutsche Rüstung wird von Monat zu Monat gewaltiger. Mächtige Verbündete stehen uns zur Seite.
So sahen wir das letzte Kriegsjahr zu Ende gehen von tiefem Dank erfüllt gegenüber dem Führer und seiner sieggewohnten Wehrmacht. Dank gebührt aber auch der Heimat, die getreu wie der Soldat an der Front ihre Pflicht tat.
Ein neues Kriegsjahr hat nun begonnen. Was es an Sorgen und Entbehrungen und Wohl auch an Opfern bringt, wir wissen es nicht, wir wissen nur, dieser von den westlichen Plutokraten gewollte Krieg entscheidet über die Freiheit unseres Volkes, so wie er über die englische Weltmacht entscheidet.
Im Bewußtsein dieser folgenschweren Bedeutung des uns aufgezwungenen Kampfes marschieren wir zuversichtlich und in eiserner Entschlossenheit in das neue Jahr. Unsere Zuversicht wurzelt im blinden Vertrauen zum Führer. Unsere Entschlossenheit schöpfen wir aus der unerhörten Kraft unseres Volkes, das unüberwindlich ist. weil es einig ist.
Es lebe der Führer!
Es lebe die deutsche Wehrmacht!
Es lebe unser deutsches Volk!
Wilhelm Murr.
Gauleiter.
Reichsstatthalter in Württemberg.
Neujahrs Glückwunsch des Württ. Ministerpräsidenten an den Führer
„Mein Führer!
Für das Kriegsjahr 1941 senden Ihnen Volk und Regierung von Württemberg in stolzer Zuversicht und nicht enden- wolle:ider Liebe die herzlichsten Glückwünsche.
In diesem Sommer, als Sie, mein Führer, unsere Heere auf allen Kriegsschauplätzen vom Nordkap bis zu den Pyrenäen zu beispiellosen Siegen führten, da haben wir in unbändigem Stolz mitgejubelt. Aber noch hat sich unser ,Hauptgegner, England, der endgültigen Niederlage entzogen. Seine kümmerlichen Luftangriffe dringen bis in unser Land. Doch Wetteifernd mit'unseren Soldaten reihen wir uns alle willig und freudig mit ein in die große Abwehr- und Siegesfront, die unerschütterlich steht.
Mein Führer, möge die Vorsehung auch im kommenden Fahre wie bisher mit Ihnen sein, damit Sie sich nach glücklicher Beendigung des Krieges bald den großen Werken des Friedens zuwenden können, die Sie znm Besten Deutschlands und auch der Welt Vorhaben!
Heil, mein Führer!
Mergenthaler.
Württ. Ministerpräsident, SA--ObergruPPenführer."
Japs
Zur Weihnachtsfeier des „Liedcrkranzes" am Stephanstag wird uns berichtet, daß die „Sonne" kaum alle die Sänger- kameradeu und Sängerfreunde aufnehmen konnte, die der Einladung des Vereins gefolgt waren. Es war ein richtiger „Familienaüend" für die Sänger und deren Angehörigen wie für die Urlauber mit ihren Frauen, die sich wieder einmal im Kreise der Kameraden daheim fühlen durften. Unter der Leitung des stv. Chorleiters Fritz Hammer brachten die Sänger die alten schönen Chöre zum Lob der Heimat und des Vaterhrndes zum Vortrag. Chorleiter Armbrust, der ebenfalls den Weihnachtsurlaub daheim verbringen durfte gab seiner Befriedigung Ausdruck über den schönen Zusammenhalt unter den Daheimgebliebenen und über die guten Leistungen des Chors, der trotz stark verminderter Sängerzahl alle Schwierigkeiten überwunden und weitergearbeitet hatte. Vorstand Schwizgäbele betonte in einer Ansprache die Notwendigkeit, Weihnachten Heuer als eine Gelegenheit zur dankbaren Einkehr über das Erreichte zu begehen und bei dieser Einkehr sich auf die weiteren Ziele zu besinnen, denen uns das kommende Jahr 1941 näher bringen wird: Ein großes, starkes Reich aller Deutschen, das Ehre und Achtung genießt, ein brüderliches Europa voll Frieden, eine neue Weltordnung des guten Willens und der Gerechtigkeit! Der draußen stehenden Sängerkameraden wurde in Treue gedacht, an sie ging wieder ein poetischer Gruß hinaus, der ihnen über die Arbeit im Verein und über besondere Ereignisse berichtete. Zwei Sänger, Heinrich Röth und Hermann Riexing er, wurden für 15jährige treue Sängertätigkeit geehrt. Der gute Wille, im Rahmen der Heimatfront für die Volksgemeinschaft zu wirken, war auch in dieser Veranstaltung zu verspüren.
80 Jahre „Liederkranz" Calmbach. Gleichzeitig mit seiner Weihnachtsfeier feierte der „Licderkranz" sein 80jähriges Bestehen. Bei diesem Anlaß wurden drei Mitglieder für 4vjäh- rige Zugehörigkeit zum Deutschen Sängerbund geehrt, ferner vier Mitglieder für 15jährige Vereinszugehörigkeit. Gesang, lebende Bilder und Theatervorführungen gaben der Feier einen würdigen Nahmen und fanden bei den zahlreich erschienenen Mitgliedern und Freunden des Gesangs reichen Beifall. — Kurz vor Ablauf des alten Jahres verschied nach längerer Krankheit unser ältestes Ehrenmitglied Phil. Bott, Maurermeister. 57 Jahre war der Entschlafene Mitglied des Vereins, der es als seine Pflicht erachtete, diesem treuen Diener und Förderer des deutschen Liedes das Ehrengeleite zu geben.
Ein Gruß an das Heimatblatt
Oft schon ist darauf hingewiesen worden, ivelch seelische Erquickung für den Soldaten im Feld die Heimatzeitung bedeutet, welche Freude man dem Frontkämpfer durch die Uebersendung dieses Künders und Boten der Heimat machen > kann. Nun hat ein Soldat selbst in hübschen Versen darüber gesprochen. Das „Reichenhaller Tagblatt" erhielt folgenden gereimten Gruß:
Ein kleines Blatt im grauen Gräben, ein Bote aus der Heimat kam.
Als Ich es aus den andren Gaben in meine harten Hände nahm, — es war. als ob der Drahtzaun schwände da tut sich auf ein Land voll Licht, und Blumen blühten ohne Ende.
Und wie das letzte Blatt ich wende, steht leuchtend über dem Gelände vor mir der Heimat Angesicht. '
Das Antlitz der Frau
V. -V. Einst lächelten die Damen von der Galerie auf die ritterlichen Spiele hernieder, die ihnen zu Ehren veranstaltet wurden. Den Kopf umrahmte feierlich die Halskrause, und der Gruß des huldvoll sich neigenden Angesichts dünkte den Rittern höchster Lohu. Später im Zeitalter des Rokoko: Welch ein Rausch von Farben und Formen in der Kleidung! Tiek der Ausschnitt und reich geschmückt die hochgetürmte, gepuderte Frisur — und doch alles dies nur Rahmen für das Antlitz der Frau. Einerlei, in welche Zeit wir zurückschauen, in die napoleonische, die fredericianische, die Biedermeierzeit oder die um neunzehnhundert: Gewiß, Wohl gab es Glanz der Schitltern, zierlichen Schwung der Taille und Spiel der Hände — stets aber dominierte das Antlitz der Frau. Immer wieder ist es im Lauf der Jahrhunderte von Dichtern besungen und von Malern auf die Leinwand gebannt worden — so» wie es war und so, wie cs ersehnt wurde: das wunderbar gütige Madouueugesicht, das Antlitz der Dame voller Ruhe und Würde, das innige, heitere Angesicht der Geliebten.
Und heute? Die Frau hat längst ihre Beine entdeckt, sie zeigt von ihrem Körper mehr als jemals, und doch ist es immer noch das Antlitz, das das Wesen der Frau ausmacht, das ihre Wirkung bestimmt. Denn es ist Spiegel der Seele. Sinnbild des Charakters und der Lebensart. Darum soll die Frau vor allem auf die Wirkung ihres Angesichtes bedacht sein. Es genügt nicht, wenn sie sich entzückend kleidet und ihr Gesicht „herrichtet". Die eleganteste Kleidung und die sorgfältig':. Aufmachung, ja, selbst die Schönheit eines gut geschnittenen Gesichtes verblassen vor dem Zauber, den ein ruhiges, freundliches Frauenantlitz, sogar wenn es weder jung noch schön in, auf seine Umgebung ausübt.
Die schönste und wichtigste Aufgabe bietet sich ihm im natürlichsten Beruf der Frau, dem der Gattin, Mutter und Hausfrau; denn der häusliche Herd, und sei er noch so einfach, und die Familie, und sei sie noch so klein, sind der Kraftquell, aus dem wir alle schöpfen. Wieviel freudiger wird der Tag begonnen, wenn die Hausfrau den Ihren mit heiterem Gesicht einen „Guten Morgen" wünscht (wenn auch gerade am Morgen die vielen Mühen und Sorgen des Haushaltes auf sie einstürmen), auch wenn die Putzfrau sie im Stich gelassen hat oder sie bet allem Vormittags-Haushalts- Trubel noch Besorgungen in der Stadt machen mutz — als wenn man ihrem Antlitz anmerkt, was alles sie bedrängt. Der Gatte geht frohgemut an die Arbeit, die Kinder stehen viel leichter auf, und allen schmeckt das Frühstück, wenn der Familientisch frohe Gesichter vereint. Der Alltag ist nicht grau, und die Arbeit geht viel besser von der Hand, wenn man an ein liebes Angesicht denken kann, das daheim wartet. Auch die Gäste fühlen sich bei der Frau mit dem liebenswürdigen Antlitz, selbst wenn es nicht in ihrer Art liegt, in der Unterhaltung zu glänzen, Wähler als bei der lebhaften Gesellschafterin, die ihre Mienen nicht beherrschen kann, wenn einmal jemand ein Glas umwirft — womit sie ja gar nicht? bessert, im Gegenteil!
In den Stürmen des Lebens — und solche hat es zu allen Zeiten, auch der „guten alten" gegeben — ist ein von innen her mit ruhiger Heiterkeit erfülltes Frauenantlitz etwas unendlich Beglückendes, so etwas wie ein Hafen, in dem sich die Wogen des Tages glätten, ein Ruhepunkt, um den sich das Geschehen seiner Umwelt dreht. Und gerade letzt in schwerer Zeit, da die Frau zur Hüterin der Heimat — ja, zum „Soldaten der Heimat" geworden ist, soll der Ausdruck ihres Angesichtes Symbol und Beweis sein von der unerschütterlichen Ruhe und Freudigkeit, mit der sie die Front unserer deutschen Männer stützt in dem Kampk für Deutschlands Lebensrecht, in dem sie selbst jede Stunde in der Heimat unbeugsam steht wie eine Burg mit festen Mauern.
Eines kommt noch hinzu: So wie die Seele das Angesicht bildet, so bildet das Angesicht die Seele; da die Untrennbarkeit von Körper und Seele eine gewisse Harmonie zwischen beiden bedingt, treiben wir unwillkürlich „Seelengymnastik", wenn wir uns um den Ausdruck unseres Angesichts bemühen. Denn nur Heiterkeit und Güte von innen heraus formen das Gesicht so, wie wir es erstreben. Darum sollte jede Frau es
Las öesteimnis der heiligen Laust
Roman von Viktor von Ranke
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Das Wiedersehen mit Wtdcrto Kossomo gestaltet PL anders, ganz anders, als es sich Wolfgang Uitting aus gemalt hatte Keine Spur der Neberraschung zeigte Kossomo. Er Haie zwar von Kapitän Pierersen van der Geest erfahren, daß sein Jugendfreund in Genua an Bord käme, aber immerhin... Uitting war enttäuscht, und mir Unbehagen mußte er feststellen, daß Kossomo ihm fast völlig fremd geworden war. Nicht, daß Widerio sich äußerlich viel verändert hatte, ja, etwas männlicher ist er geworden, nicht mehr so jung und zarr, aber es lag etwas Merk- würdiaes. etwas Loderndes in diesen bodenlosen Augen
Das Wiedersehen mit Käpten Plet seooch war uver- aus herzlich, laut und von mehreren Whiskys begleitet. Kapitän van der Geest war auch etwas bescheiden, wenn er von einigen Kabinen schrieb, denn die „Jane" hatte sehr schöne Räumlichkeiten, einen kleinen Rauchsalon, eine Bar, einen Speifesaal, sogar eine „Kinderkammer" und ein großes, sauberes Promenadendeck. Wahrlich, mit der „Jane" reiste es sich entschieden nicht schlechter als mit irgendeinem anderen Ostindiensahrer Und die Passagiere? Piet lacht: genau dieselben wie auch aus anderen Schiffen. In der Zahl an die zwanzig, meistens Beamte und Angestellte der Plantagen aus Java. Sumatra und Celebes, mit und ohne Frauen, einige Kinder, ein schweigsames englisches Touristenpaar, ein deutscher Arzt, ein Missionar und schließlich der javanische Prinz Kossomo Di; Bedienung besteht 'auch wie anderswo ans javanischen Bovs.
Die Fahrt ist schön und abwechslungsreich. Die „Jane" läuft Alexandria an. dann Port Said. Hier geht man an Land, fährt mit der Bahn nach Kairo, besucht die Pyramiden, knipst sehr fleißig, steigt wieder in die Bahn und fährt nun durch eine richtige Wüste nach Pvrt Suez Inzwischen hat die „Jane" den Suezkanal passiert. Man geht wieder an Bord, und dann beginnt allerdings für einige Tage die Hölle. Zwar zeigt der Kalender Ende November an. aber die Hitze ist unglaublich. Der leichte, schneeweiße Anzug wird von dem feurigen Wind wie heißes Blech an den Körper gepreßt, so daß man vergeblich nach Atem schnappt.
Wolfgang Uitting sitzt zu Jngeborgs Füßen auf einem niedrigen Deckstuhl. Er hat in rührender Weise diese Tage sich um sie gesorgt, und Jngeborg fühlt sich fast beschämt. Aber die Hitze lähmt sie. Jetzt sitzt er da und erzählt von seiner Arbeit in Indien, von der Besteigung der Vulkane, von der Einrichtung der Beobachtungsstationen, von seiner Erfindung, die zwar noch nicht ganz ausgearbeitet ist, jedoch, wie er glaubt, kurz vor der Vollendung steht.
Jngeborg wird lebendig: „Sie können Erdbeben Voraussagen?"
„Ja", sagt Wolfgang Uitting bescheiden. Er nimmt eine Zeitschrift und zeichnet darauf. „Sehen Sie, Fräulein Jngeborg, denken Sie sich diesen Strich als eine lotrechte Radel zum magnetischen Meridian. Nun gehen jedem Erdbeben elektromagnetische Veränderungen in der Tiefe voraus, die die empfindliche Magnetnadel in Schwingungen versetzen. Ich habe einen kleinen Apparat konstruiert und praktisch ausprobiert. Er wurde in einem Städtchen unterhalb des Vulkans S'meru ausgestellt und betätigte automatisch eine elektrische Sirene. Und, tatsächlich, eine Tages heulte die Sirene, die Leute stürzten aus die Straße, und gleich darauf kamen die Stöße. Es war ein ganz Keines Erdbeben, aber es hätte auch gefährlich werden können, und dann hätte die Sirene vielen Menschen das Leben gerettet."
Er erzählt weiter von den Abenteuern, die er bei den Besteigungen der Feuerberge erlebt hat. Wie er einmal in den Krater von Bromo gestürzt war und sich an einem Felsvorsprung stundenlang halten mußte, ehe man ihm eine Leine zuwerfen konnte. Er lacht dabei und nennt dieses Abenteuer „zu Besuch bei Luzifer".
Jngeborg lauscht, und in ihrer Mädchenseele erwacht etwas ganz Seltsames. Zum erstenmal in ihrem Leben steht sie einem Mann mit Bewunderung und mit stiller Bangigkeit in die blauen Augen... Da tritt Kossomo heran.
„Störe ich?" fragt er. Jngeborg fühlt instinktiv, daß diese Frage irgendwie taktlos ist. Und sie ist still, wie sie es immer in der Gesellschaft dieses schönen, geheimnis- vollen Mannes ist. Sie hatte nie einen hochgestellten Javanen gekannt. Für sie waren es von Kindestagen an nur Djongos und Babus. Diener und Dienerinnen, über die man befehlen konnte... Dies hienist ein Herr. Er spricht ihre Muttersprache so fließend und gewählt, wie sie cs nicht besser tun kann.
Aber. Gott lei Dank, da ist Wolkaana und rette,! "
Situation. „Keineswegs, Widerio! Komm, fetz' dich zu uns!" Er wiederholt das Thema, und Jngeborg ist ihn, tief dankbar...
Als die Nacht kommt, liegt Jngeborg ränge wach. Ist es die Hitze, die sie nicht cinschlafen läßt? Irgendwo, im Gedächtnis, hört sie nochmals die weiche, tiefe Stimme: „...und dann hätte die Sirene vielen Menschen das Leben aerettet."
Jngeborg liegt ganz still und flüstert: „...und dann hättest du vielen Menschen das Leben gerettet!" Sie weiß nicht, warum Tränen in ihre Augen steigen und warum das Herz weh tut und ihre ganze Seele voller quälender Wonne ist... Was ist mit dir. Jngeborg. kleiner, kecker Junge?
„Jane van der Geest" gleitet immer weiter durch das ölige, heiße Wasser des Roten Meeres. Tümmler de- gleiten sie. Sicher und ruhig eilt der weiße Leib gen Süd- osten. Vorbei an Bab el Mandeb. dem Tor der Tränen, durch den Golf von Aden, immer und unaufhaltsam weiter. Dann nimmt die ungeheuere Dünung des nncnd tischen Indischen Ozeans das Schiff auf...
Zwischenspiel ln Paris und Java
An einem dieser Tage stehen zwei Männer im trüben Zwielicht eines regnerischen, traurigen Abends des Spätherbstes am User eines breiten Flusses. Die Männer haben die Kragen ihrer Mäntel hochgeschlagen, blicken zeitweilig aus die erleuchteten Fenster eines Palastes, der am Ufer steht. Dieser Fluß ist die Seine, das Ufer der berühmte Quai d'Orsay, der Palast dcS Außen- Ministerium».
Einer der beiden Männer schimpft leise, aber mu Nachdruck. Worüber schimpft er denn, wer ist dieser Mann, wer ist der andere? Oh. jeder Pariser kenn, diese Männer. Der kleine, zarte, der gerade schimpft, ist Monsieur Le-Noir, ein geborener Pariser, elegant, gepflegt, und wenn er jetzt auch schimpft, so gebraucht er doch keine häßlichen Worte; der äußerste Ausdruck seiner Un Zufriedenheit ist: In Gottes Namen! Er ist ein eigen artiger Mann, weder Hochstapler noch Abenteurer, und doch beides. Ein berühmter Flieger. Kriegsberichterstatter ans aller Welt, Detektiv und ein Mann, der ewig in großartige Pariser Skandale verwickelt ist. Der andere Mann ist sein Bordfunker. Mechaniker und unzertrennlicher Freund, eine Normanne, arob Mond
(Fortsetzung folgt.)