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Ein Erlebnis im erobertes Belgien

WaS gibt'S denn heute mittag?" fragt -er kleine rotbäckige Infanterist.Mensch, hast du keine Augen im Koppe?", fragt ihn sein Nachbar und stuppst ihn schmunzelnd an die große Wanne mit Schweinebauch, der eine zweite mit Kartoffeln und eine dritte mit Sauerkraut folgt.

An der Sauerkrautwanne stehe ich als junge Rot-Kreuz-Helferin im Einsatz für unsere Wehrmacht und keile aus. Dir Sonne scheint warm über Belgien, wo wir uns seit einiger Zeit befinden. Die Soldaten strahlen über das prächtige Essen, sie löf­feln ihre zwei, drei Teller im Freien aus.

Unser Freund, der Küchenunteroffizier, guckt mir im Vorübergehen auf die Finger und mahnt:Nicht zu viel. Kameradin, nicht zu viel. Die Jungens sollen lieber nochmal nachsassen." Nun gebe ich meine Riesenpor­tionen nur noch an solche ab. die schwören,^ daß sie sie bestimmt bewältigen könnten.

So gegen Ende der Essenausteilung war es, als die Uhr der nahen Kathedrale schlug und einer der Kameraden seine eigene da­nach stellte. Was für eine Uhr war denn das? Die hatte doch auf ihrer Rückseite ein rotes Kreuz gehabt. Das fällt unsereinem auf. wenn man auch schon so müde ist. daß man den Blick kaum mehr von den hingehaltenen Tellern zu den Gesichtern hebt. Das Rote Kreuz, in dessen Zeichen, man selber seine Arbeit tut.

Die hat schon 14 den Krieg mitgemacht", erklärt der Junge und zeigt sie uns noch ein­mal. die kleine Damentaschenuhr, die er sorgsam befestigt an silberner Kette bei sich trägt.Die hat meiner Mutter gehört".

Teller auf Teller wird hingereicht und ich fülle weiter mein Sauerkraut, Kartof:eln und Fleisch.

Hinter der Reihe der Essenholer wartet der junge Gefreite und sagt:Meine Mutter, die ist nun zwar schon über zehn Jahre tot".

War Ihre Mutter Schwester?"Ja im Weltkrieg"

Und die Uhr?"Die hat Wohl zwanzig Jahre stillgestanden. Aber nun geht sie wieder!"

War Ihre Mutter damals auch im Westen?" Ein Strom von Essenholern drängt sich dazwischen, und ich habe im Augenblick vollauf zu tun.

Als es etwas abgeebbt ist, steht der junge Pionier hinter mir und beantwortet meine Frage:Im Westen war sie, drei Jahre lang, und später in Warschau." Dann grüßt er und geht.

Bitte, mir auch noch ein bißchen Sauer­kraut", mahnt eine frische Männerstimme, und über der Wanne warten schon wieder fünf neue Teller. Flott, flott, denke ich und zwischendrein sehe ich wieder den jungen Ge­freiten mit der Uhr seiner toten Mutter vor mir.

Ihr schon war die Uhr eine treue Beglei­terin in schweren Stunden, und nun nahm er, der Junge, sie auf seinen Weg in den Krieg wieder mit. Es ist doch gut, wenn einer jetzt seine Mutter da drüben hat und von ihr weiß: sie hat das ebenso gut gekannt und ist auch damit fertig geworden, mit all dem Schweren. Auch die Größe und Schön­heit solcher Zeiten hat sie gekannt: die Größe des Heldentums aus dieser Erde. Und was ihr, der Mutter, zu erleben nicht beschicken war: der Sieg den darf ihr Junge jetz« an seinem kleinen Teil miterkämpfen.

Die Sauerkrautwanne ist leer und wir dürfen selbst zum Essen gehn und ausruhen. Was werde ich selbst meinem Jungen nach Hause mitbringen, wovon auch er einmal sagen kann: das hat schon meine Mutter im Kriegseinsatz getragen. Ein Rotes Kreuz muß-dran sein, damit die Männer es immer vor Augen haben und daran erinnert wer­den, daß unmittelbar neben Kampf und Ver­nichtung die Liebe und Hilfsbereitschaft steht DRK.-Helferin Roberta Ripke.

Ansei* stloäevoi'seklag

Pelzstoff für die Mäntel

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Zeichnung: dlüller-. .VI.

verschlug macht clie /tenclerung besoncler« flott t^k>l>. rechts/ l^o nur schaclna/te stellen ru veseiichssn sincl, machen wir einen Linsair in lorm eines großen mu/fartiZen LraZens Olbb. ü/ittel ocler seiren eine Lasse ein kckbh unten/. Oftmals sincl clie laschen unansehnlich Ae- worclen,' auch cliesen Hchaclen beheben wir clurch clas clufsetren neuer laschen aus Lelr- besatr ocler -stoff t/lbb links uncl unten/. Dieses Usterial eignet sich übrigens such rum verlängern cler'ntel.

Praktische Hausfrau

Warme Schuhe aus Resten

kur kleine Lincler kann man «ehr gut warme Hchuke aus ll'ollstoffresten anfertigen. Oie Arbeit ist nickt schwer, an Material fehlt es nickt Zuerst nehmen wir A/sF uncl fertigen clie Schnitte von Hohle, forcier teil uncl llinter» teil an Dar» beclienen wir uns cles Lar«»» netres lVack clem A/a/? cler Hohle wirck cla» Laroneir oergrö/lert, uncl so kann man /ecls 6rö/?e cles Hcknitte, Herstellen. Dis Hoble wir/

Zeichnung: ^lüller-kl. ktl.

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wircl.

Trotz soll nicht gebrochen, sondern gelenkt Wersen

Wie alle Erkenntnisse, die mit der Zeit reifen, machen auch die Grundsätze der Er­ziehung Wandlungen durch. Vor Jahren glaubte man einen guten Schritt weiter zu sein, als man das sogenannteTrotzalter", Las etwa beim dritten Lebensjahr liegt, als notwendige Entwicklungsstufe des Kindes er­kannte. Der Trotz muß gebrochen werden, hieß es damals.

Jetzt stehen wir wieder vor einer neuen Erkenntnis. Der Trotz wird nicht mehr als bloße Widersetzlichkeit und Bockigkeit ange­sehen, sondern man wertet ihn nur als äuße­res Zeichen für einen sehr wichtigen inneren Vorgang: das Kind lernt zum ersten Maie sich zu entscheiden. Jetzt hat man erkannt, daß man dem Trotz nicht mit elterlicher Ge­walt begegnen darf, sondern ihn sogar unter­stützen muß.

Das Kind, das alles erst langsam lernt und begreift, braucht für alle Entwicklungs­vorgänge Zeit und viel Geduld von seiten der Eltern. Geduld und Verständnis also auch beim Trotz. Immer, wenn das Kind in Trotz ausbricht, müssen wir versuchen, zu er­gründen, was das Kind wohl wollte, gegen welchen Zwang es sich wehrt. Es wäre voll­kommen falsch, wenn man den Trotz brechen wollte. Man muß im Gegenteil diesen er­wachenden Entscheidungswillen des Kindes zur Erziehung ausnutzen, indem man z. B. dem Kind eine scheinbare Entscheidung Nicht wahr, du willst doch mitkommen" zu­schiebt.

Man wird auf diese Weise nicht gleich beim ersten Male den Trotz umlenken können, aber mit der nötigen Ausdauer wird es gelingen und man wird dann feststellen, daß viel Tränen und Nervenkraft aus beiden Seiten gespart werden. Den allergrößten Dienst aber haben wir damit dem Kinde selbst er­wiesen. Wir haben ihm nämlich geholfen, Über die schwere Zeit der ersten Entscheidun­gen hinwegzukommen und seine Persönlich­keit zu formen.

L. R.

Meerrettich zur Tunke darf niemals aus­gekocht werden, weil er sonst die Würze ver­liert. Kann man ihn nach dem Reiben nicht gleich verwenden, tut man gut, wenn man etwas Mehl darüber streut und mit einem gut schließenden Deckel daZ Gesäß verschliekl

Gefrorener Meerrettich ist eine sehr delikate Beigabe zu verschiedenen Gerichten wie Pökelrinderbrust und verschiedenen gekochten Fischen, z. B. Makrelen. Meerrettich, zur Hälfte mit geschälten Aepfeln gerieben, ist eine ausgezeichnete Beigabe zum weihnacht­lichen Karpfen.

Die Heilkräfte des Meerrettichs richten sich auf harnsaure Blutentmischung, Rheuma, Gicht» Blasensteine. Da er sehr stark aus dis Niere wirkt, muß man jedoch beim Genuß vorsichtig sein; bei Empfindlichkeit kann er Nierenbluten verursachen, wenn man ihn in überreichlichem Maße genießt. Nierenkranke beraten sich darum am besten erst mit ihrem

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Die kinderreiche Mutter bleibt geschützt

Als mit dem neuen Ehegesetz in besonderen Fällen eine Erleichterung der Scheidung er­möglicht wurde, hat man vielfach befürchtet, daß auch die ältere kinderreiche Mutter ihren Schutz verlieren würde, soweit die sonstigen Voraussetzungen für eine Ehescheidung ge­geben sind. Kürzlich ist nun ein Urteil des Reichsgerichtes ergangen, das diese Befürch­tungen gegenstandslos macht.

Ist das Verhältnis zweier Menschen, wenn sie mehrere Kinder haben, anders zu beur­teilen, als. wenn die Ehe kinderlos blieb? Das Gericht sagt jal Und soll der Schei­dungsklage des Mannes auch dann stattge­geben werden, wenn seine Frau Mutter mehrerer Kinder ist und für diese Kinder ihre Gesundheit geopfert hat? Auch diese Frage beantwortet das Reichsgericht zu­gunsten der kinderreichen Mutter.

Das Reichsgericht stellt sich aus den Stand­punkt, daß es nicht angeht, der kinderreichen Mutter als der Trägerin der völkischen Zu­kunft, wenn sie alt geworden ist, die Lebens­grundlage zu entziehen. Es liegt im Allge­meininteresse, die kinderreiche Mutter, die ihre Pflichten in der Ehe treu erfüllt hat und deshalb nach nationalsozialistischer Auf­fassung besondere Anerkennung verdient, da­vor zu schützen, im Alter der Sorge preisge­geben zu sein. In solchen Fällen kann es ge­rechtfertigt sein, heißt es in der Urteilsbe­gründung, zum Schutze, der kinderreichen Mutter den Ehemann an seinen Verpflich­tungen festzuhalten und seine Scheidungs­klage mit Rücksicht aus die von der Frau durch zahlreiche Geburten und durch die Kindrrcrziehuna gebrachten Opfer znrückzu- Weisen.

Konflikte und Schwierigkeiten in der Ehe

Glückliche Ehe und Krisen? Fast klingt es wie ein Widerspruch! Und doch ist es eine alte Erfahrung, daß es das sogenannteun­getrübte Glück" nicht gibt, so wenig, wie es einen Menschen gibt, dessen Wesen im Laufe seiner Entwicklung keinen Veränderungen unterliegt. Man muß also wissen, daß Kon­flikte und Schwierigkeiten auch in der glück­lichsten Ehe auftauck>en können, um ihnen rechtzeitig zu begegnen und sie auszuschal­ten. Aerzte und Rechtsanwälte sind überein­stimmend der Ansicht, daß nach dem Durch­schnitt aller Fälle drei Epochen des ehelichen Zusammenlebens tn dieser Hinsicht beson­dersgefährlich" sind.

Um das dritte Jahr etwa kann die erste Krise eintreten. Ihr liegt als tiefste Ursache der ewige Kampf der Geschlechter zugrunde. Er besteht auch dort, wo beide Partner ihn ableugnen, wo beide vermeintlichnur für den anderen leben" Er wird geführt von der anschmtegenden, nach männlichem Schutz ver­langenden Gattin ebensogut wie von dem energischen und zielbewußten Ehemann. Liebe enthält ja bereits den Wunsch nach Führung. Aber der Kampf um den seelischen Besitz des geliebten Mannes kann sich zu einem gefährlichen Konflikt auswachsen. Der Anlaß kann so geringfügig sein, daß er einem Dritten unverständlich scheint. Es gibt zwei Lösungen: die Niederlage des einen und da­mit das Ende der glücklichen Ehe oder gegen­seitige Anerkennung.

Die zweite Krise kann um das siebente bis

neunte Ehejahr einsetzen. Beide Ehegatten sind ruhiger geworden. Man hat sich anein­ander gewöhnt, und diese Gewohnheit kann ist dem Augenblick zur Fessel werden, wo dem einen oder anderen Ehepartner in Gestalt einer dritten Person einneues, an­regendes Leben" erscheint. Der Wunsch nach Abwechslung wird übermächtig. Es gibt drei Wege, die aus der Krise hcrausfnhren: Ueberwindung der .Wünsche kraft des Ver­antwortungsgefühls der eigenen Ehe gegen­über. Die zweite Möglichkeit liegt in dem Unterliegen eines Ehepartners und liebe-, vollen, verständnisvollen Verzeihen des an-, deren. Drittens: haßerfülltes oder gleichgül­tiges Auseinanderleben verbitterterMenschcu.^

Dasgefährliche Alter" ist die dritte der kritischen Zeiten. Sie ist nach oben hin un­begrenzt. Die Angst vor der entschwindenden Jugend äußert sich in dem Wunsch, aus die­sem Leben noch so viel an Erlebnissen her» auszuziehcn, als nur irgend möglich. Es ist eine Zeit, in der temperamentvolle Mensche» imstande sind, größere Torheiten zu begehen als in der Jugend. Dem Sprung ins Unge­wisse steht die Ehe als Hindernis gegenüber, darum wird diese Zeit ebenfalls leicht zur Ehekrise, wenn der Partner es nicht versteht, mit sehr viel Feingefühl, Einfühlungsve« mögen, Ruhe und ein bißchen Humor den Sturm zu bändigen.

Krisen der glücklichen Ehe ein Geheim­mittel zu ihrer Ueberwindung: Güte, Ver­ständnis. Selbstlosigkeit!

Bevor die nasse Witterung einsetzt, muß das Winterschuhwerk für die kommenden Strapazen instand gesetzt werden. Recht­zeitige Vorbereitung hilft nämlich sehr mit, uns vor nassen Füßen zu schützen. Leider wird die Vorsorge für das Schuhwerk ge­wöhnlich so lange hinaus geschoben, bis das schlechte Wetter da ist. Wenn sich die Schuhe oder Stiefel erst einmal gründlich mit Was­ser vollgesogen haben, läßt sich das Leder längst nicht mehr so gut gegen Nässe schützen, als wenn man es rechtzeitig vorher tut.

Auch heute noch gibt es Leder-Vorberei­tungsmittel. mit deren Hilfe man das Schuh­leder pflegen und wasserdicht machen kann. Es kommt aber nicht nur auf die Pflege des Oberleders mit diesem Mittel an, auch die Sohlen müssen in der gleichen Weise be- bandelt werden. Das Imprägnierungsmittel

wird natürlich oftmals angewandt, da es mit der Zeit seine Wirkung verliert. Vor jeder Vorbereitung müssen die Schuhe gut ans­getrocknet sein.

Wer als Hausfrau geschickte Hände hat kann sich auch beschädigte Gummisachen selbst ausbcssern. Wie leicht kommt es z. B. vor; daß ein Gummischuh ein Loch oder einen Riß bekommt. Für die Ausbesserung ver­wende man einen alten Gummiteil, dünnt die Ränder mit einem angefeuchteten Messer und rauht dann -die aufeinanderzuklebende Stellen mit etwas Sandpapier gut auf. Es darf kein Schmutz oder Gummistaub Zurück­bleiben, wenn der Flicken richtig kleben soll. Nach diesen Vorbereitungen werden die auf- einanderzukleb-nden Stellen mit Klebstoff eingestrichen.