I

lNrrmmm

w

Bezugspreis!

Durch Träger monatlich RM. 1.40 einschließlich 20 Rpfg. Zustell­gebühr, durch die Post RM. 1.76 (einschließlich 36 Rpfg. Post­zeitungsgebühren). Preis der Einzelnummer lO Rpsg. In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückerstattung des Bezugspreises. Gerichtsstand für beide Teile ist Neuenbürg (Württ.) Fernsprecher 404. Verantwortlich für den gesäurten Inhalt Fridolin Biesinger, Neuenbürg (Württ.)

Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt öes Kreises Calw für Neuenbürg und Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- und Herrenalber Tagblatt

Anzeigenpreis»

Nie klein gallig- niin-Zritk , Rpt., rtamiücnanzeig«» « Rpfg., amt­liche Anzeige» 6,» Rpfg., Textzeile 24 Rpfg. Schlug der Anzeigen» minahm« Uhr oormUtag». lSewäl,, wird nur >ii- schriftlich erteilt« Aufträge iibernommen. 3m adrigen gelten die vom Werber»» der deutsch«« WIrtschap »usgestelllen Bestimmungen. Vordrucke flehen znr Verfügung. Zur itit !> Prei.liste Nr. S gültig. Verlag und Rolationr- druck: L. Meeh'iche Buchdruckerei, 3nh. Fr. Biesinger. Neuenbürg.

Rr. 302

Neuenbürg, Dienstag den 24. Dezember 1V4V

98. Jahrgang

Denische Kriegsweihnacht 1940

Politische Gedanken zum Fest.

Kriegszeit ist eiserne Zeit. Wenn ein Volt in einen! Kampfe um Leben und Zukunft steht, in einem Kampfe, den ihm fremde Machthaber aufgezwungen haben, weil sie ihm Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit rauben wollten dann dürfen die Gedanken aller Volksgenossen nur um ein ein- ' ziges Ziel kreisen: Wie erringen wir den Sieg? Den Sieg, der künftig alle Versuche unmöglich macht, ein intelligen­tes, tüchtiges, fleißiges und in Nöten und Stürmen tausend­fach erprobtes Volk in Ketten zu legen.

In dieser Lage befindet sich heute das deutsche Volt. Plutokratische Machtgier in England und Frankreich hat gegen Deutschland einen Krieg entfesselt, der uns vernich­ten sollte. Daß diese Plutokraten, die da auszogen, um zu siegen, eine schwere Niederlage nach der anderen einstecken mußten, hat ihrem Größenwahn noch keine Zügel angelegt. Umso fester ist die Entschlossenheit des deutschen Volkes, den um ein Wort des Führers zu gebrauchen glorreichsten Sieg der deutschen Geschichte zu erringen, der die deutsche Freiheit und die deutsche Zukunft endgültig und für alle Zeiten sichern wird.

So werden auch in diesem Jahre an den Weihnachts» seiertagen unsere Gedanken sich mit diesen großen nationa­len Di-gen beschäftigen. Wir grüßen unseren Führer, wir grüßen in heißer Dankbarkeit die tapferen deutschen Solda­ten aller Wehrmachtteile, und wir gedenken in Ehrfurcht derer, die ihr Leben vor dem Feinde ließen, die da starben, damit Deutschland lebe! Und wir versprechen den Kamera­den, die das Ehrenkleid der deutschen Soldaten tragen und geloben im Gedenken an die Gefallenen, daß die Heimat sich auch weiterhin der Front würdig erweisen wird und damit die beste Gewähr für den Endsieg schafft.

Aber sind solcherlei Ueberleo.ungen nicht das Gegenteil von Weihnachtsgedanken? Ist Weihnacht denn nicht das Fest des Friedens? Sind Weihnachten und- Krieg nicht scharfe Gegensätze? Es ist richtig, daß die christliche Weih­nachtsbotschaft vom Frieden auf Erden spricht. Aber sie fügt auch hinzu, daß dieser Friede nur denen gelte,die guten Willens sind". Das deutsche Volk darf sich zu den Menschen guten Willens rechnen. Es will den Frieden Auch sein Führer will ihn Wie oft hat er nach Frankreich und England die Friedenshand ausgestreckt! Aber immer und immer wieder hat man seine Angebote zurückgewiesen. Weil man da drüben nicht guten Willens war. Weil man den Krieg wollte. Der Führer hat auch setzt schon ein ge­waltiges Sozialprogramm ausgestellt, das verwirklicht wer­den ioll. wenn die deutschen Waffen den Sie^ erfochten ha­ben Cr will aufbauen, nicht zerstören Aber die Feinde wol­len das Gegenteil. So bleibt nichts anderes übrig, als sie niederzuringen, um den Weg zum friedlichen Neuaufbau ft eizumachen. Die Freude über den Sieg der Sonne gehört zum uralten gedanklichen Inhalt des Weihnachtsfestes. Wenn in dunkler und kalter Winternacht die Kerzen am Tannenbaum aufflammen, verheißen sie die Wiederkehr der Sonne nach vielen, vielen Tagen der Finsternis. Ein solcher Sieg des Lichts wird auch der deutsche Sieg in diesem Krieg sein. Noch haben wir ihn nicht endgültig errungen, wie auch der Frühling noch nicht heute oder morgen seinen Einzug halten wird. Aber daß der Lenz kommen wird mit all sei­nen Herrlichkeiten das ist die frohe Verheißung der Win­tersonnenwende. Und ebenso gewiß wird am Ende Vieles Ringens der deutsche Sieg stehen als Vorbedingung und Grundlage für eine große deutsche Zukunft, für einen ge­rechten und gesicherten Frieden. Dergestalt sind Weihnachts, gedanken und Kriegsinhalt keine Gegensätze. Freilich nur für jenen Teil der Kriegführenden, der weiß, daß er für eine gute Sache kämpft, für eine Sache, für die zu kämp­fen sich lohnt. Das ist in diesem Krieg nur die Sache Deutschlands und seiner Verbündeten.

Zugegeben: Zeiten, in denen weltgeschichtliche Entschei­dungen fallen, sind keine behäbia-gemütlichen Zeitläufte. Es sind wir sagten es schon eiserne Zeiten. Auch die besinnlichen Stunden der Feiertage bekommen in solchen Zeiten einen neuen Sinn. Aber ist es nicht eine köstliche Sache, diele Zeiten weltgeschichtlicher Entschei­dungen miterleben, ja sogar mitgestalten zu dürfen? Ist es nicht eine köstliche Sache, zu sehen, wie das Werk öes Füh­rers gedeiht wie das namenlose Unrecht, das sich an den Namen Versailles knüpft, Stück um Stück wieder gutge­macht wurde? Wie Großdeutschland geschaffen worden ist, wie deutsche Menschen, die teils Jahrzehnte, teils Jahrhun­derte außerhalb des Reiches standen, in die deutschen Reichsgrenzen und damit in die große deutsche Volks- und Schicklalsgemeinschaft wieder zurückgeholt worden^ sind? Wir wissen, daß alle deutschen Volksgenossen diese Fragen mit einem lautenJa" beantworten und daß sie unter dem brennenden Lichterbaum in dankbarer Freude der weltge­schichtlichen Erfolge des Führers gedenken. Es sind keine behäbig-gemütlichen Zeitläufte, aber es ist eine große und damit eins herrliche Zeit. Es ist nicht nur Sonnenwende, es ist Zeitenwende Ueberlebte Begrifse sinken mit den bombardierten und torpedierten enalsichen Schiffen in die Tiefe. Eine neue Zeit zieht herauf. Und das deutsche Volk ist stolz daraus, daß sein Führer ihr Wegbereiter ist.

Auch in diesem Kriegssahr werden überall, wo deutsche Menschen sind, die Lichterbäume brennen und die alten lie­ben Lieder erklingen. Und die Gedanken der Volksgenossen in der Heimat werden draußen sein in löst und West bei

deutscher Großangriff aus Mancheffer

Das größte britische Alurninirirnwerk in Nordschottland schwerstens getroffen

Berlin. 23. Dez. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Tätigkeit der Luftwaffe beschrankte sich gestern tagsüber im allgemeinen aus bewaffnete Aufklärung. Eia Aufklärungsflugzeug griff das größte britische Aluminium- werkFort William" in Nordschottlan- trotz starker Ilak- abwehr in kühn geführtem Tiesflug an. Durch Treffer ln die wichtigsten Anlagen mit nachfolgenden Explosionen wurde das Werk schwerstens getroffen. .

In der Nacht zum 23. Dezember griffen starke Der- bände die bedeutenden Industrieanlagen in Manchester mit großem Erfolg an. Riesige Brandherde ln den Fabrikanla­gen und Lagerräumen waren die Folge. Außerdem wur­den kriegswichtige Ziele in London, Bristol, Liverpool. Southampton und Portsmouth und anderen Städten an­gegriffen.

Das Verminen britischer Häfen nahm seinen Fortgang.

Feindliche Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht an wenigen Stellen im westlichen Grenzgebiet eine kleine Anzahl von Spreng- und Brandbomben. Ls entstand nur geringer Personen- und unbedeutender Sachschaden an Wohnhäusern.

Jagdflieger schossen gestern ein feindliches Flugzeug och. Lin eigenes Flugzeug ist nicht zurückgekehrk.

Beim Angriff auf das Aluminlumwerk Fort William zeichnete sich die Besatzung eines Aufklärungsflugzeuges, Kommandant Oberleutnant Jidorra, Flugzeugführer Leut­nant Mündet, Bordfunker Oberfeldwebel Gothe, Bordschützr Unteroffizier Lemberg besonders aus."

Das brennende Liverpool

Liverpool wurde, wie bereits im OKW-Bericht gemel­det, in der Nacht zum Sonntag von starken deutschen Kampfverbänden angegriffen. Die Wirkung dieses erneu­test Großangriffs gegen die wichtigsten britischen Häfen war besonders heftig. Riesenbrände entstanden in den Dock­anlagen und Großspeichern sowie in den Tanklagern von Birkenhead. Zahlreiche Explosionen mit hohen Stichflam­men wurden von unseren Besatzungen beobachtet. Der Lichtschein des brennenden Liverpooi konnte noch bis aus eine Entfernung von mehr als 200 Kilometer wahrgenom­men werden.

Die neuen deutschen Großangriffe haben dem britischen Jnformationsministerium sichtlich den Atem verschlagen. Der britische Rundfunk kann nicht umhin festzustellen, daß die letzten deutschen Angriffe auf englisches Gebieteinen be­trächtlichen Umfang" gehabt und fast die ganze Nacht hin­durch gedauert hätten. In der Hauptsache hätten sie sich auf Livervool und das Gebiet des Flusies Merscy erstreckt,

wo großer Schaden angerichtet worden sei. Einemelye von Bränden" sei ausgebrochen, und sehr viele Handelshäuser seien zerstört oder beschädigt worden. Die Brände habe man allerdingszum Teil" schnell löschen können- Auch im Stadt­gebiet von London seien im Laufe der Nacht Bomben ge­fallen. die Schadenan Häusern" angerichtet hätten. Auch der Bericht des Luftfahrtministeriums und des Ministeriums für die innere Sicherheit muß zugeben, daß die Tätigkeit der feindlichen Luftstreitkräfte gegen Liverpool und die Ufer de« Merseyin bedeutendem Umfang" erfolgten und bis in di, frühen Morgenstunden fortgesetzt wurde.

Rückkehr zur Blitzkriegiechmk"

Der United Preß-Korrespondent Rüssel berichtet au» London, daß deutsche Flugzeuge den Nordwesten, den Nor­den und den Nordosten Englands sowie die Midlands ange­griffen haben, nachdem sie während der Nacht Liverpool und das Gebiet des Mersey-Flusses stundenlangin Rück­kehr zur Vlitzkriegtechnik" bombardiert hätten. Es sei klar geworden, daß die Deutschen totale Zerstörungsiaktiken längs des Mersey-Flusses anwandten. Sie konzentrierten den Angriff auf Liverpool, um die Docks zu zerstören Der Angriff auf Liverpool habe viele Stunden gedauert. Zahl­reicheGeschäfte seien durch unaufhdrltchen stiegen von Spreng, und Brandbomben zerstört worden".

Nach einer schwedischen Meldung müssen die englischen Masonit-Fabriken ohne Unterbrechung Weiterarbeiten. In diesen Fabriken würden nämlich aus Zuckerrohr Ersatz- scheiben für die unzähligen, durch deutsche Bomben zer­störten Fensterscheiben hergestellt. Diese Maßnahme iei not­wendig gewesen, um nur einigermaßen ein gleiches Tempo mit den deutschen Bomben Hanen zu können, die unaufhör­lich die Fensterscheiben der britischen Hauptstadt und ande­rer Städte zertrümmerten.

Halifax maß gehen!

Eden britischer Außenminister.

Stockholm, 23. Dez. Einer Mitteilung des Londoner Außenministeriums zufolge ist Lord Halifax, der bisherig, Außenminister im Kabinett Churchill, zum Botschafter in den Bereinigten Staaten von Nordamerika ernannt wor­den. Den Platz von Halifax im Kabinett wird der gleichen Mitteilung gemäß der bisherige kriegsministsr Eden ein­nehmen.

Als Kriegsminister tritt David Margesson, der parla- mentarischer Sekretär des Schatzamtes und Haupteinpeit­scher der konservativen Partei war, in das Kabinett ein. Lord Cranborne, der Dominienminister, wurde zum Peer erhoben, um das Amt als Sprecher der Regierung, die bisher von Halifax im Oberhaus vertreten wurde, zu übernehmen.

Englischer Hilfskreuzer versenkt

Weitere Gegenangriffe an der griechischen Front

Rom, 23. Dez. Der italienische Wehrmachtsbericht hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der Grenzzone der Lyrenaikaist die Lage unverändert. Bombenangriffe aus einen vorgeschobenen feindlichen Stütz­punkt sowie Angriffe gegen feindliche Panzerwagen wur­den von unserer Luftwaffe wiederholt.

Lin Torpedo-Flugzeug hat einen englischen Hilfskreu­zer getroffen und versenkt.

Der Feind hat einige Zentren Libyens bombardierk; ein Toter und drei Verwundete.

An der griechischen Front wurden feindliche An­griffe durch unsere Gegenangriffe zurückgewiesen. Wir ha­ben dem Feind beträchtliche Verluste zuaefügt und automa- tische Waffen erbeutet. Jagdformationen baden im kampi mit neun Flugzeugen vom Blenheim-Typ vrei avgebyopen.

In ONasrika wurden feindliche kraitwaoen und

Stellungen in einer Ortschaft des Oberen Sudei-.rs vonroar- diert.

Während ebne, feindlichen Luftangriffs gegen da» Gebiet des Mutterlandes wurden in der Nacht vom 21. ans 22. auch einige Bomben auf die Lcumne von Venedig ab- geworfen» die weder Personen- noch Sachschaden an-'ch- telen."

*

Graziani berichtet dem Duce.

Marschall Graziani hat dem Duce einen ausführlichen Bericht über die Kampfhandlungen zwischen Sidi Barani und Bardia übersandt, der zunächst die durch die völlig, Wasserarmut des Kampfgebietes verursachten ungeheuren SDwierigkeiten in der Frage des Nachschubs schildert.

Dieser Umstand machte auch eine sofortige Fortsetzung der italienischen Offensive nach der Einnahme von Sidi Barani unmöglich, da .zunächst eine Wasserleitung von 120 Kilo­

oen oeuischen Soldaten. Und die da vrautzen weroen ihrer Lieben in der Heimat gedenken Und die Heimat wird glück­lich sein, daß sie im Schutze der deutschen Wehrmacht Weih­nachten feiern darf, Vas inntasie und darum deutscheste der großen christlichen Feste. Wie anders hatten es sich die vorgestellt, die diesen Krieg inszenierten! Die Ver­nichtung Deutschlands war ihr Ziel. Not und Elend wollten sie über Deutschland bringen, die Zeiten, da das deutsche Volk in den Sklavenketten von Versailles schmachtete, wollten sie zurückführen ... Was wären es für traurige Weihnachten geworden, wenn sie auch nur einen Bruchteil dessen erreicht hätten, was sie sich als Ziel ge­setzt hätten. Aber dank der Schlagkraft der deutschen Waf­fen haben sie nichts erreicht und es steht längst fest, daß der deutschen Sache der Endsieg gehören wird Die deut­sche Fahne weht am Nordkap und an den Pyrenäen» am AUon'ik und drüben im Ollen wo einst polnisches Gebiet

war. Wir feiern unser Wethnachtsfest in Dankbarkeit und Vertrauen zu Führer und Wehrmacht, die uns einen Frie­den der Ehre und der Ehrlichkeit, einen deutschen Frie­den heraufführen werden. Den aber kann es erst geben, wenn kein England, keine britische Plutokratenschicht mehr in Europa etwas zu sagen hat.

Wenn wir also nach der kurzen Ruhepause dieser Feiertage, in denen wir mit doppeltem Dank unserer Frontkämpfer draußen gedenken, wieder aus unsere Ar­beitsposten gehen, dann mit dem stillen, aber unerbittlich Harken Entschluß: es gibt keinen unter uns. Mann oder Frau, der nicht an seinem Posten in seinem kleinen Ar­beitskreis mitwirkt an dem großen Endsiege über den bri- ischen Staaten- und Menschheitsfeind England! Nur lg er­kämpfen wir alle miteinander den Da u e r f r I e d e n, der die größte Tat in Adolf Hitlers einzigartigem Leben sein wird!