Pus dem HeimatgebieW

Gedenktage

2 3. Dezember.

1587 Der Dichter Martin Opitz in Bunzlau geboren.

182? Der österreichische Admiral Wilhelm von Tegethoff, der Sieger von Lissa (20. Juli 1866) in Marburg a. d. Drau geboren.

1865 Der Generalfeldmarschall Herzog Albrecht von Würt­temberg in Wien, deutscher Heerführer im Weltkrieg in den Schlachten im Elsaß, Lothringen und Flandern geboren.

Sonnenaufgang 9.21 Sonnenuntergang 17.29

Mondaufgang 2.34 Monduntergang 14.02

Am allersichersten

,NSK. Morgen, Frau Wenzel. Leben Sie denn noch? Ich habe Sie eine Ewigkeit nicht gesehen! Wo waren Sie denn beim letzten Fliegeralarm?"In den Luftschutzkeller gehe ich nicht. Frau Sauer! Kann mich ja keiner dazu zwin­gen!" Frau Sauer nickte mit hochgestellten Augenbrauen: Doch, Frau Wenzel, jeder Volksgenosse hat die Pflicht, bei Alarm oen Luftschutzraum auszusuchen." Ungläubig winkte Frau Wenzel ab:Wo steht denn das?"Na haben Sie denn in der Zeitung die Mitteilung des Luftsahrtministe- riums nicht gelesen?"Na ja. aber was gehts einem ande­ren an, ob mir was passiert oder nicht! Mit meinem Leben kann ich anfangen, was ich will!"

Da sind Sie aber stark im Irrtum!" sagte Frau Sauer. Ihr Leben gehört der''Gemeinschaft, für sie haben Sie es zu erhalten! Und dann so allein da oben zwischen den vier WändenI Ist ja beklemmend. Bei unS im Luftschutzraum wird erzählt und gelacht, man macht Handarbeiten, und wer sich Decken und Schlummerrolle mitbringt, kann auch ein Nickerchen machen!"Ist es denn da unten sicherer als in der Wohnung?"Ganz gewiß, Frau Wenzel. Ist amtlich fest­gestellt, daß der vorschriftsmäßig ausgebaute Lustschutzraum der sicherste Aufenthalt ist. Und dann.... Wer sich nicht im Lustschutzraum aushält, bekommt, wenn was passiert, keine Entschädigung!"Hm Dann werde ich lieber herunter­kommen, Frau Sauer. Ist auch wirklich zu ungemütlich bei Utarm allein an der Wohnung." Zinn.

Bewerbungen für den leitenden Dienst in Sicherheit^ Polizei und SD. Der Chef der Sicherheitspolizei und de- SD gibt bekannt, daß Bewerbungen von Schülern der 7. uni 8. Klaffen höherer Lehranstalten, von Jungmannen entspre chender Züge der natchnalpolitischen Erziehungsanstaltei und von Lehrgangsteilnehmern des Langemarck-Studiunn der Reichsstudentenführung für die Laufbahn des leitender Dienstes in der Sicherheitspolizei und dem SD ab l. De- zember 1940 entgegengenommen werden.- Merkblätter über die Voraussetzungen und über di? Ausbildung zur Laufbahn des leitenden Dienstes sind anzufordern bei allen Staats- polizei-(Leit)-Stellen und SD-(Leit)-Abschnitten, sowie bei den Gebietsführungen der HI und den Beratungsstellen des Reichsstudentenwerkes oder unmittelbar beim Reichs­sicherheitshauptamt. Berlin SW 68, Wilhelmstraße 102. Auch Bewerber, die sich zurzeit beim Reichsarbeitsdienst, bei der Wehrmacht und der Waffen.)- befinden, können an Auslese­lehrgängen teilnehmen. Der erforderliche Urlaub ist bei ihrer Einheit unmittelbar zu- beantragen. Bewerber ohne Abitur können im Falle der besonderen politischen Bewäh­rung und bei hervorragender Begabung zu Ausleselehrgän- aen zugelassen werden. Sie habrn im Falle der Annahme. ^ Gelegenheit, die Reifeprüfung über das Langemarck-Stn- dium der Reichsstudentenführung abzulegen.

Einheitliche Verficherungsbedingungen auch für alte Verträge. Nach der Verordnung vom 29. November 1940 kann das Reichsaufsichtsamt für Prirrtversicherung anordnen, daß Allgemeine Verficherungsbedingungen einschließlich der Zu­satz- und Sonderbedingungen auch mit Wirkung für lau­tende Versicherungsverträge an die Stelle der bisher gelten- den Verficherungsbedingungen treten. Damit soll erreicht werden, daß im Zusammenhang mit der am l. Januar l94l in Kraft tretenden umfangreichen Aenderung des Versiche­rungsvertragsgesetzes sowohl für die neu abgeschlossnen Verträge als auch für die alten Verträge einheitliche Ver­sicherungsbedingungen gelten. Soweit im Einzelfalle beson­dere Vereinbarungen getroffen sind, werden diese jedoch von der Anordnung des Reichsaussichtsamtes nicht berührt und bleiben weiter in Kraft. Die Anordnung des Reichsaufsichts­amts. von der Ausnahmen zulässig sind, bezieht sich auch aus die von ihm nicht beaufsichtigten Versicherungsunternehmun- gen, namentlich also auf die öffentlichen Anstalten.

Dienstvervslichtung und Urlaubsanspruch. Der Reichs- arbeitsminister hat in der zweiten Aenderungsanordnung zur Dienstpflicht-Durchführungsverordnung vom 12. Dezem­ber 1940 bestimmt, daß bei Dienstverpflichteten die frühere Betriebszngehörigkeit ans die Wartezeit für den Erwerb des Urlanbsanspruches anznrechnen ist, wenn die Diensteinstel­lung mindestens 2 Menate gedauert hat. Bisher fand eine - solche Anrechnung nicht statt.

I» Feindesland mißhandelte und internierte Volks­genossen meldet euch bei der AO. der NSDAP. Die Aus­land s o r g a n i s a t i o n der NSDAP, teilt mit: Die­jenigen Volksgenossen, dke während des Krieges ln Feindes­land schwere Mißhandlungen oder sonstige Willkürakte zid.er- dulden hauen, sowie Volksgenossen, die in Feindesland inter­niert waren, werden ersucht, sofort mit Postkarte ihre Anschrift an die Auslandsorganisation der NSDAP.. RechiSann, Berlin Wilmersdorf, Westfälische Straße 1, bekannlzugeben. Die interniert gewesenen Volksgenossen werden gebeten, gleich­zeitig mitzuteile». in welchen Internierungslagern sie sich be­funden haben.

Kriegsschäde» und Versicherungen. Der Ausschuß für Ver- sicherungsrechi der Akademie für Deutsches Recht hat sich erneut mit dem Problem der Kriegsschäden beschäftigt und beschlossen, im Einvernehmen mit den Behörden dahin zu wirken, daß zwischen den Verpflichtungen des Reiches aus den Kriegs- schädeugesetzen und den Leistungen der Versicherungsunier- nehmungen eine klare Abgrenzung geschaffen wird.

Ausstellung von Postsparbüchern aus Antrag Dritter. Die Ausstellung eines Postsparbuches hatte der Sparer bisher grundsätzlich selbst beim Postamt zu beanttragen. Auf An­regung aus Kreisen der Sparer stellt die Deutsche Reichspost künftig auch Postsparbücher ans Antrag Dritter aus. Will je­mand einem anderen ein Postsparbuch zuwenden, so kann er den Antrag bei jedem Postamt stellen, das dann dem Sparer das Postsparbuch übersendet.

Rückkaufsrecht der ehemaligen Hundebesitzcr. Gemäß einer Vereinbarung mit dem Oberkommando des Heeres gibt der Reichsführer )) und Ches der Deutschen Potizet in einem Er- laß bekannt: Die von Privatpersonen aus Grund des Reichs- leistnngsgesetzeS für die Kriegsdauer angekaufien Hunde wer­den nach dem Kriege an die Borbesitzer zurückveräußen, soweit Nicht besondere dringliche dienstliche Interessen der Rückgabe »u diesem Zeitpunkt enigegenstehen. Nicht znrückbehalten wer­den dürfen die vom Reichsverband für das Hundewesen für besonders zuchlwerivoll erklärten Hnude Im allgemeinen wird der Rückkaufsbeirag nicht höher als ein Drittel des Ankaufs­preises sein Die Freigabe der zurückzugcbenden Hunde wird nach und nach, angrpahl an die Beschass,masmöglichkeil von Ersatzhnnden, erfolgen.

X Filmvorführung brr Gaufilmstelle. Am Samstag abend zeigte die Gaufilmstelle in der Städt. Turnhalle den Lustspiel­film:Anton der Letzte" mit Hans Moser in der führenden Rolle. Vom ersten Augenblick an verstand es dieser waschechte Wiener Komiker, die Herzen für sich zu gewinnen. Man konnte nicht ausruhen vom Lachen, so unaufhörlich bombar­dierte er die Zuschauer mit seinem köstlichen Humor und quicklebendigen Wesen. Das war Arznei für Nerven und Ge­müt. Voraus ging die neueste Wochenschau mit packenden Bildern von U-Boot-Kaperfahrten, vom schweren Dienst auf hoher See, von den Unterzeichnungsfeierlichkeiten anläßlich des Beitritts Rumäniens und Ungarns zum Dreierpakt. Man sah auch deutsche Flugzeuge über der zerklüftete» Küste Nor­wegens auf Beobachtungsfahrt, man bekam Einblick in die schwierige Kampfcsweise der Italiener an der lhbischcn Grenze. Nachmittags wurden der Jugend, HI-,Heime gezeigt, die ihre Helle Begeisterung erweckten.

Am Sonntag-Nachmittag erfreuten die Mädels vom BdM und der Jungmädelschaft die Insassen des Krciskrankenhauses durch den Vortrag einiger schöner Lieder. Einige Jungens der Ackermannschcn Musikschule begleiteten die Mädchen mit Block­flöten. Die Insassen des Krankenhauses nahmen die Dar­bietungen freudigen und aufgeschlossenen Herzens entgegen.

Doppeltes Glück. Saß da am Sonntag abend ein neu ver­mähltes Ehepaar im Gasthaus zurRose", um sich nach der anstrengenden Traunngszeremonie zu stärken. Zum gemein­samen Glück kam noch der Glücksmann. Die Braut irahm zwei Lose und hatte 50 Reichsmark gewonnen. Das nennt man doch Glück im Glück!

70 Jahre Turner

Es gehört gewiß zu den Seltenheiten, daß jemand für 70- jährige ununterbrochene Zugehörigkeit zur Deutschen Turner­schaft geehrt werden kann. Ein solcher Fall kann beim hiesigen Turnverein registriert werden. Im Verlauf der gestrigen Weihnachtsfeier, über die wir noch berichten werden, gab Vor­stand Gaum unter dem Beifall der zahlreichen Mitglieder und Gäste bekannt, daß Alt-Sensenschmisd Wilhelm Seeg er volle sieben Jahrzehnte hindurch dem Turnverein Neuenbürg angehört und seine Treue und seinen Eifer für die Sache Jahns bis in die Gegenwart hinein bewahrt !Rrt. Die dem Turner-Veteranen zuteil gewordene Ehrung war deshalb wohlverdient. Der Jubilar selbst berichtete, wie er im Jahre 1870 mit noch acht anderen Kameraden zum Turnverein Neuenbürg gestoßen ist; er erzählte vom Auf und 8lb des Vereinslebens der damaligen Zeit und bat die Eltern, ihre Kinder dem Reichsbund für Leibesübungen zuzuführen, wo Körper und Geist geschult urrd gestählt werden. Er selbst sei nicht nur äußerlich Mitglied des NSLB, vielmehr treibe er jeden Tag noch Gymnastik und erhalte sich dadurch gesund und frisch. Dies sah man dem wackeren Kämpen auch an. Wir beglückwünschen ihn zu dieser seltenen Ehrung und hoffen ihn noch manches Jährle-n In den Reihen der Turner marschieren zu sehen. ^ kb-

Der Kaperkrieg der HZ.

10 S45 RM. im Krcls Calw

Die über Las vorletzte Wochenende von der Hitler-Jugend in Form eines lustigen Blockade- und Kaperkrieges durchge­führte vierte Reichsstraßensammlung für das Kriegs-Winter­hilfswerk hat in unserem Kreis ein Scnsmelergebnis von 10 945F8 RM. erbracht. An den beiden Sammeltagen wurden im Kreis Calw 45000 Abzeichen von unserer Jugend an den Mann gebracht.

Ehrung der Arbeit

Die Handwerkskammer Reutlingen konnte auch im Laufe dieses Jahres wieder eine Reihe Ehningen an Angehörige des Handwerks vornehmer:.

Eine Ehrenurkunde für 288jähriges Bestehen des Geschäftes wurde dem Metzgermeister Christian Lutz in Al­ten steig verliehen. Diese Auszeichnung gilt für Handwerks­betriebe, die sich mindestens hundert Jahre in der gleichen Fa­milie befinden.

Zum 50jährigen Meisterjubiläum wurde der Tischlermei­ster Ludwig Knöller in Höfen-Enz mit einer Ehren- urkunoe ausgezeichnet.

Glückwunschschreiben zur Goldenen Hochzeit erhielten: David Burkhardt, Fleischermeisters Eheleute in Alt­burg, Kreis Calw; Ernst Hermann und Frau, Glaser­meisters Eheleute in Herrenalb; Wilhelm Knöller und Frau, Küfermeisters Eheleute in Höfen-Enz.

Ein Wort der DAT. an die Hausfrauen

NSG. Die kalten Tage geben uns Anlaß zu einem Hin­weis. Es handelt sich um den Aufenthalt der Hausgehilfin bei ihrer Arbeit und Freizeit. Viele unserer Hausgehilfinnenzim­mer sind unheizbar. Vrele Küchen haben nur Gasherde und Steinböden. Wir wissen, datz man viele dieser Zimmer auch beim besten Willen nicht Heizen kann und wir wissen auch, daß Kohlen gespart werden müssen. Wir hören aber immer wieder von Hausgehilfinnen, daß sie abends in der kalten Küche sitzen müssen, da sie keine Möglichkeit haben, ihr Zimmer gemütlich und nett zu daß die Arbeitgeber nicht daran den­

ken, die Hausgehilfinm das eigene Wohnzimmer zu nehmen.

Jetzt sind Zeiten, in denen wir nicht nur von Gemeinschaft reden wollen, sondern sie durch die Tat beweisen müssen. Die Hausgehilfin arbeitet für die Hausgemeinschaft und deshalb steht ihr auch der Platz in dieser Hausgemeinschaft zu. Aus­gabe der Hausfrau ist es, die Hausgehilfin zur Familie zu er­ziehen und ihr in diesen kalten Wintertagen insbesondere aber an Weihnachten ein Heim zu geben, ihr ihre Heimat zn er­setzen.

Reichste Zwetschgenernte seit einem Menschenatter

NSG. Die diesjährige Zwetschengernte in dem Herrenber­ger Bezirk war derartig reichlich, daß man sagen kann, sie war weitaus die beste seit einem Menschenalter. Es muß jedoch auch dabei die Tatsache hervorgehoben werden, datz diese Re­kordernte vor allem der tadellosen Banmpflege. die die Obst-

anbauer ihren Bäumen angedeihen lassen, zu verdanken ist. Sie ist aber auch eine Auswirkung der regelmäßigen Spritz­ung der Zwetschengenbäume. Einwandfrei wurde festgestellt; daß weniger gut gepflegte Bäume auch eine weniger gute Ernte einbrachten. Ein Fachmann hat angesichts dieser Rekord- zwetschgenernte in bündiger Weise geäußert:Dle Düngung ist die Grundlage der Baumpflege, die Spritzung ihre Krö­nung". Dieser Ausspruch muß angesichts der diesjährigen Zwetschgenernte als durchaus wahr genommen werden und es kann dem Obstanbauer nur empfohlen werden, dies zu beher­zigen.

Weihnachtliche Mahnung

NSG. Wie sind doch unsere Gedanken damit beschäftigt, die Vorbereitungen für das Fest zu treffen und uns auszu- Lenken, womit wir unseren Lieben Freude bereiten können. Aber denken wir dabei auch an unsere stillen Arbeitskame- raden, die Tiere? Wie schön wäre es, diesen geduldigen Ge­fährten in Freud und Leidetwas Besonderes an Weihnachten zukommen zu lassen. Das kostet uns nicht mal Geld, es kostet nur Liebe, die wir in diesen weihnachtlichen Tagen ohnehin im Ueberfluß bereit haben. Sehen wir uns einmal in der Tier-, Welt um, wo es fehlt und was zu ändern in unserer Macht steht. Da ist ein frierender Hund an einer viel zu kurzen Kette vor einer schlechten Hütte. Welcher Jubel, wenn wir ihn von der Kette erlösen und seine Hütte in Ordnung bringen. Dort steht ein altes Pferd ungeschützt in Regen und Wind vor einer Wirtschaft; möge sein Herr sich ans die Fürsorge besin­nen, die er ihm schuldet. Wessen ist die Katze, die heimatlo,, struppig und mager in Höfen und Schuppen Schutz und dürf­tiges Futter sucht? Wer weiß, was Liebe ist, darf auch am notleidenden Tier nicht kalt vorübergehen.

In kleinen Kisten hocken geduldig und steif Tiere, Lener', der Schöpfer flinke Beine verlieh; der Mensch aber sieht in ihnen nur den Hasenbraten und doch, wie gut würde den Tieren mehr Bewegungsfreiheit gefallen. Weil wir gerade bei den Braten sind, sei auch des Geflügels, insbesondere der Weihnachtsgänse, gedacht. Bei lebendigem Leibe vor dem Tode blutig gerupft Werder: und aus dem Transport die lebende Ware eng zusammen zn quetschen ist eine unverzeih­liche Rohheit. Unser weihnachtlicher Garrg führt uns weiter irr sogenannte Stallungen von Kühen, Ziegen und Schweinen, die sich leider vielfach in nichts von finsteren Kerkern, unter­scheiden. Mehr Liebe ist alles, was hier in erster Linie ver­mißt wird.

Schließlich fallen uns noch unsere Vögel ein urrd ihr An spruch an die Brosamen, die bei uns abfallen, denn sieben Jahre ohne Vögel würde das Ende der menschlichen Existenz bedeuten. Diese wenigen Andeutungen mögen genügen, um den vorweihnachtlichen Gedanken die gewünschte Richtung zu geben. Unser Weihnachten mutz liebend auch die Tierwelt um­fassen, denn sie ist wehrlos und hilflos fiir Leben und Ster­ben in des Menschen Hand gegeben.

Das Salz war einst ein Zahlungsmittel

Die Geschichte Pom unentbehrlichen Mineral

V. /i. Man spricht nicht mit vollem Recht von Deutsch­land alseinem mit Naturschätzen wenig gesegneten Lande". Wohl fördern unsere Bergleute verhältnismäßig wenig Edel­metalle; und die Kürze des Sommers läßt kostbare Gewürze und anspruchsvolle Früchte spärlicher bei uns gedeihen als in klimatisch begünstigteren Ländern. Aber neben der kostbaren Kohle haben wir in ungeheuren Mengen ein Mineral im Lande, das eine volkswirtschaftliche Seltsamkeit einer­seits sehr billig ist, andererseits sämtliche anderen Berg­werksprodukte an Wert weitaus übertrifft; das ist das Salz. Wem dies wunderlich vorkommt, der vergegenwärtige sich die schwierige Lage von Völkern, die selbst ohne Salzprodnk- tion von der Einfuhr aus Salzgewinnungsländern ab­hängig sind; und die Unverzichtbarkeit des Salzes leuchtet jedem sofort ein, der mit Widerwillen einmal allzu fade Speisen essen mußte. Es geht jamal" auch so, wie diese wahre kleine Geschichte aus den Befreiungskriegen dartut: Nach einer gewonnenen Schlacht cs war bei Wartenburg 1813 belegte Blüchers Stab Quartier in dem Elbschlosse dortselbst; an Nahrungsmitteln waren aber, da der Troß noch nicht hatte Nachkommen können, nur Kartoffeln zu haben. Diese standen bald auch in Mengen alsPellkartoffeln" aus dem Tische. Da rief der Major Scharnhorst, des Waffen­schmiedes tüchtiger Sohn, nach Salz; doch war keins aufzu­treiben. Blücher lachte in seinen Schnauzbart:Wat, Scharn­horst, er is Wohl ooch so'n Jurmce (Gourmet), dat er sogar Salz hab'n muß!" Nun, es ging auch so, aber ans die Dauer kann weder die einfachste noch die anspruchsvollste Küche das Salz entbehren. Alte Schriften schon berichten, daß das Fehlen von Salz als Nahrungsznsatz Seuchen in den Be­völkerungen salzarmer Gegenden hervorgerufen hat. Und historisch steht es fest, daß die germanischen Stämme unter sich oft erbitterte Fehden um den Besitz von Salzlagern oder Salzquellen geführt haben. Ist doch das Salz schon in Ur­zeiten gesucht und geschätzt worden; ja, es bestand sogar ein erhöhtes Bedürfnis danach, als der Mensch der Jungsteinzeit durch den aufkommenden Ackerbau statt vorwiegenden Fleischgenusses vorher sich stark zur Pflanzenkost hin­wandte.

Was nun die Salzgewinnung anbelangt, so gab es schon in frühesten Zeiten neben dem im Bergbau gewonnenen Steinsalz das aus Meerwasser und Solquellen ausscheidbare Salz, das zumal an der Seeküste sowie in Gruben der Steppe sich anreichert oder wie in Friesland schon vor Jahrtausenden durch Schütten des Meerwassers auf er­hitzte Steine zur kristallinischen Ablagerung gebracht wurde. Auch auf Zweige goß man Salzwasser und zog das körnige Salz aus der Asche künstlich heraus. SolcheAschcnbrennerei" hat sich bis ins 18. Jahrhundert erhalten. Doch schon im Jahre 1579 erfand der Arzt Matthäus Meth in Langensalza dieGrädierhäuser" zur Anreicherung der Salzsole erst­mals in Nauheim behufs Gewinnung von Kochsalz; und 1726 wurde eine weitere Verbesserung dadurch erzielt, daß man anstatt der zur Uebergießung verwendeten Strohbündel Schwarzdornzweige nahm; dieseDornengradierung" ist dann bis in unsere Zeit hinein herrschend geblieben.

MoVe"lIienWsngrrMeWgenanlrSk!e?bM

HJ-Gefolgschaft 12/401 und Motor-HI. Montag. 23. 12.: Schar 1, Spielmannszug und Motor-HI Antreten um 20 Uhr am Heim. Warme Kleidung, Mantel.

BdM-Gruppe und BdM-Werk 12 401. Montag. 23. 12.: Antreten um 20 Uhr am Leim. Warme Kleidung.