Donnerstag den 26. September 1846

Der Enztäler

98. Jahrgang Nr. 226

Fünf Zchre neue A-Vooltvasse

AS In dem Kampf gegen England, der die ganze Welt ln Atem hält, stehen die Männer unserer U-Boote mit in -er vordersten Front. Immer wieder haben diese Tapferen in den letzten zwölf Monaten aller Augen auf sich gezogen. Weder Entfernungen noch die Stärke feindlicher Sicherun­gen, noch die geschützte Lage der Zufluchtsorte der Home Fleet haben die Männer unserer U-Boote hindern können. Wagemutig bahnen sie sich bei Tag und Nacht ihren Weg, und wo feindliche Kriegs- oder Handelsschiffe sichtbar wer­den, senden sie ihnen ihre verderbenbringenden Torpedos in die stählernen Rippen.

Und doch sind erst fünf Jahre seit der Gründung der neuen deutschen U-Boot-Waffe vergangen. Gerade das aber beweist, daß auch hier eine alte und ruhmreiche Ueberliefe- runa in besten Händen ruht. Die Kapitäne und die Besät- zungen der deutschen U-Boote sind ihrer Vorgänger, die im Weltkrieg für England zu Schrecken geworden sind, würdig- Die Begründung der neuen deutschen U-Boot-Waffe erfolgte am 27 September 1935 mit der Indienststellung der Unter- seebootflottilleWeddigen". Boraufgegangen war diesem historischen Ereignis die irn Mär, des gleichen Jahres er­folgte Sprengung der militärischen Klausel des Versailler Diktats durch den Führer. Aber auch diese Maßnahme diente ausschließlich der Sicherung der deutschen Unabhängigkeit, wir denn auch der Führer, um jede Rivalität mit England auszuschalten, sich im Juni 1935 bereitgefunden hatte, mit England ein Flottenabkommen abzuschliehen, das die Stärke der deutschen Kriegsflotte aus 35 Prozent der britischen Flotte begrenzte. Deutschland hatte also keineswegs den Ehrgeiz, nun in die Reihe der großen Seemächte einzutre­ten, sondern beschränkte sich von vornherein auf das zur Verteidigung unbedingt Notwendige. Angesichts der Klein­heit der deutschen Kriegsflotte konnte natürlich der Prozent­satz von 35 Prozent auf die U-Boot-Waffe keine Anwendung finden. Grundsätzlich wurde deshalb hinsichtlich der U- Boote die völlige Gleichstellung mit England vereinbart. Um noch ein klebriges-zu tun, erklärte der Führer sich bereit, diesen Satz von 100 Prozent bis auf weiteres nicht auszu­nutzen, sondern die deutschen U-Boote auf 75 Prozent der britischen Unterseeboottonnage zu beschränken. Der Aufbau der deutschen U-Boot-Waffe erfolgte also im Einklang mit den ernsten Bestrebungen des Führers. Europa einen lan­gen und dauerhaften Frieden zu'sichern- Eine neue Lage er­gab sich, als nach der tschechischen Krise England im Dezem­ber 1938 ein gewaltiges Aufrüstungsprogramm einleitete. Nunmehr konnte Deutschland auf die volle Ausnutzung des ihm zustehenden Rechtes auf die Gleichstellung der deutschen U-Boote mit der englischen Unterseeboottonnage nicht mehr verzichten. Trotzdem fielen die letzten Fesseln erst im Früh­jahr 1939. Dieser kurze Hinweis läßt erneut erkennen, daß der Führer alles getan hat. was möglich war, um mit Eng­land im Frieden zu leben. Wenn wir trotzdem jetzt Eng­land den Vernichtungskrieg haben ansagen müssen, so hat die Verantwortung dafür die britische Regierung zu tragen, die systematisch jeden Ausgleich verhindert hat aus Feind­schaft gegen das deutsche Volk.

Beim Ausbruch des Krieges verfügte die deutsche Kriegs­marine nur über etwa 50 Unterseeboote. Erschwerend fiel weiter, ins Gewicht, daß diese U-Boote absichtlich klein ge­halten worden waren und nur 250 Tonnen umfaßten. Das galt insbesondere von der U-Boot-FlottilleWeddigen". Später wurden dann einige größere Boote gebaut, die sich zwischen 600 und 740 Tonnen hielten, also ebenfalls noch bescheiden waren. Dank dem Geist, der die Kommandanten und die Besatzungen beseelte und dank der Güte des deut­schen Materials waren freilich auch diesen kleinen Booten Höchstleistungen möglich. So konnte bereits im OKW-Be- richt vom 23. September 1940 ein deutscher U-Boot-Kom- mandant, Oberleutnant z. S. Lueth, mit Namen genannt werden, der mit einem kleinen U-Boot vier feindliche Han­delsschiffe mit 29 000 BRT versenkt hat. Mit dem Krieg setzte selbstverständlich sofort ein verstärkter U-Boot-Bau ein, und vor allem wurden die U-Boote auch größer. So ist es uns gelungen, nicht nur die Zahl der eingetretenen Verluste auszugleichen, sondern wir haben unseren U-Boot-Bestand wesentlich erhöht und sind auf dem besten Wege, ihn stän­dig weiter zu vergrößern.

Schon sind 4.3 Millionen Bruttoregistertonnen feind­lichen Schiffsraums im Handelskrieg versenkt worden und davon 2.8 Millionen BRT allein durch die Unterseeboot- wasfe. Jeder neue Monat bringt neue Rekorde, und so wird auch das Septemberergebnis wiederum erheblich über dem des Vormonats liegen, in dem unsere U-Boote nicht weniger als eine halbe Million BRT versenkt haben. Recht groß sind vor allem auch die Erfolge unserer U-Boote im Kampf gegen die feindlichen Kriegsschiffe. So hat Kapitän­leutnant Prien, wie der OKW-Bericht vom 25. Septem­ber mitteilt, bereits 151 400 BRT feindlichen Handelsschiff­raums versenkt, davon 45130 BRT auf seiner letzten Feindfahrt. Außer dem Kapitänleutnant Prien, der zum ersten Male durch die Versenkung des SchlachtschiffsRoyal Oak" in der Bucht von Scapa Flow die Augen der Nation auf sich zog, haben bereits weitere sechs U-Boot-Komman- danten über 100 000 BRT versenkt, nämlich Kapitänleut­nant Kretschmer. Kapitänleutnant Herbert Sckulke. Korvettenkapitän Werner Hart mann, Oberleutnant z S End ratz, Kapikänleurnanr Nau­mann und Kapitänleutnant Schepke. Eine Reihe an­derer Kommandanten ist dabei, die 100 000-Tonnen-Grenzs zu überschreiten.

So groß die Erfolge sind, die die Männer unserer U- Voote im Kampf gegen England bereits errungen haben, noch besser sind die Aussichten für den weiteren Kampf. Mit der Uebernahme der Wacht an den Küsten Norwegens. Hollands, Belgiens und Frankreichs sind die Anmarsch­wege wesentlich verkürzt worden, sind unsere Soldaten näher an den Feind herangerückt Umso harter aber wer­den die Schläge ausfallen, die sie weiterhin austeilen wer­den, um England niederzuringen und unserem Volk end­lich einen gesicherten Frieden zu erkämpfen.

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Rio de Janeiro. 22 griechische Matrosen und Offiziere de« im hiesigen Hafen liegenden griechischen FrachtersAle- randros", der mit einer Manganerzladung nach England fahren soll, sind in Differenzen mit dem Schiffskapitän ge­raten, weil sie sich weigern, um englischer Interessen willen in den sicheren Tod zu fahren

26 Schiffe versenkt!

Ritterkreuz für Sapltanleuknant Schepke.

DRB. Berlin, 25. Sept. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh ans Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine. Großadmiral Raeder, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes kapitänleuknant Joachim Schepke.

Kapitänleutnant Schepke hat als Kommandant eines kleinen U-Bootes in der Nordsee 11 bewaffnete feindliche Dampfer mit 18 063 BRT versenkt. Als Kommandant eines anderen U-Bootes versenkte er im Handelskrieg im Atlantik in zwei Unternehmungen weitere 15 bewaffnete feindliche Schiffe mit 104 380 BRT, davon 13 Schiffe aus gesicherten Geleitzügen. Die Versenkung von insgesamt 26 Schiffen mit 122 443 BRT ist eine vorzügliche Leistung. Sie ist dem frischen Unternehmungsgeist und der besonde­ren Tüchtigkeit des Kommandanten zu verdanken.

Kapitänleutnant Schepke wurde am 8. März 1912 in Flensburg geboren. Am 1. April 1930 trat er in die Kriegsmarine ein. Als Seekadett nahm er auf dem Kreuzer Emden" an einer Auslands-Ausbildungsreise um die Welt teil. 1935 begann die Laufbahn des inzwischen zum Leutnant zur See beförderten Offiziers als Ü-Bootführer. Anfangs 1940 erhielt Kapitänleutnant Schepke das Kom­mando über ein U-Boot.

Kinder auf Kriegsschiffen!

Das angeblich torpedierte Flüchtlingsschisf war ein Hilfs­kreuzer. Gewissenlose Verbrechermekhoden.

Newyork, 25. Sept. Rach nunmehr acht Lagen hat sich der Obergangster Churchill endlich dazu bequemt, den Na­men des angeblich mit Flüchtlingskiadern an Bord torpe­dierten Dampfers bekaunlzugebeu. Es handelt sich um die City of Benares", die wieNewyork Sun" au versteckter Stelle milleilt, zu den vielen Passagierdampsern gehört, die von der britischen Admiralität für Kriegsdienste übernom­men wurden.

Der Kriegsverbrecher Nr. 1 hat sich also immer vor­ausgesetzt, daß der Untergang desFlüchtlingsschiffes" tat­sächlich erfolgt ist nicht gescheut. Kinder auf einem Hilfs­kreuzer, also einem Kriegsschiff, unterzubringen, um bei einem etwaigen Verlust des Schiffes wenigstens den pro­pagandistischen Erfolg für sich buchen zu können. Dieser teuf­lische Plan ist in seiner ganzen Anlage so pervers und nie­derträchtig ausgeklügelt, daß er aus dem Hirn eines Chur­chill entsprungen sein kann. Wenn diese gewissenlosen Ver­brechermethoden weiter Schule machen, kann man nächstens erwarten, daß die Engländer neben jeder Munitions- oder Flugzeugfabrik ein Kinderheim errichten, damit aus der Zerstörung solcher kriegswichtigen Anlagen wenigstens noch einiges propagandistisches Kapital geschlagen werden kann.

Nur 7 Kinder, aber INS Erwachsene?

Die englischen Berichte über die angebliche Torpedie­rung eines Kindertransportschisfes stellen einen Skandal größten Ausmaßes dar. England besaß Kenntnis von der totalen Blockade, und es ist unverantwortlich, Kinder der Gefahr eines solchen Transportes auszusetzen. Gekrönt wird dieser Skandal jedoch durch die Feststellung, daß von 406 an Bord befindlichen Passagieren, unter denen sich 90 Kinder und 316 Erwachsene befunden haben sollen, nur 7 Kinder, aber 105 Erwachsene gerettet worden seien. Weyn die Lon­doner Berichte die tapfere Haltung der Kinder loben, so un­terstreichen sie damit nur umsomehr die verantwortungslose und erbärmliche Haltung der Erwachsenen, die offenbar die Kinder zurückgestoßen haben, um ihr Leben zu retten. Nur so wäre es zu erklären, daß 6 Prozent Kinder, aber 30 Prozent Erwachsene gerettet worden sind?

Im Sold Englands gesunken.

Oslo, 25. Sept. Das im Solde Englands fahrende 3971 BRT große norwegische MotorschiffNorne" ist nach einer Meldung aus Bergen gesunken. Acht Mann der Besatzung werden vermißt.

perfidie der Verbündeten von gestern"

In Zusammenhang mit dem neuen feigen britischen Ueberfall auf Dakar bringt der dem Vizepräsidenten Laval nahestehendeMoniteur" einen außerordentlich lcharfen Kommentar gegen England und den von diesem ausgehal- tenen Emigranten de Gaulle. Las Blatt schreibt u. a.. in Frankreich habe es noch Leute gegeben, die aus Verblen­dung oder einer falschen Sentimentalität unsinnigste Hoff­nungen an die schändliche Aktion des Generals de Gaulle gesetzt hätten. Nunmehr 'eien ihnen die Augen geöffnet. Das WortVerrat" sei das einzige, das voll und ganz das Unternehmen de Gaulle's charakterisiere. In Mers-el-Kebir hätten die Engländer allein aus französische Soldaten ge­schossen in Dakar werde diese schändliche Geste von einem doppelten Verrät begleitet. Das Drama von Dakar lei das heftige Nachspiel einer Reihe von Intrigen, die London seit mehreren Wochen unternehme, um sich franzö­sischer Ueberseebesitzungen zu bemächtigen. Mit Hilfe des Exgenerals de Gaulle habe England gehofft, Revolutionen anzuzetteln Da sie damit nicht zum Ziele gekommen wären, hätten die Engländer und die Vertreter de Gaulles. nach­dem sie die Maske nun ganz abgeworfen hätten, versucht, mit Gewalt das zu erreichen, was sie durch List und Verrat nicht erreichen konnten.

Scharfe Stellung gegen den Ueberfall nimmt auch die weitverbreitete Lyoner ZeitungNouvellist".Frankreich hat es heute", so schreibt das Blatt,mit der Perfidie des Verbündeten von 'gestern unter vollkommen entehrenden Umständen für die britische Flagge und kür die britische Regierung zu tun. Die Churchill-Regierung ist heute bei einer Perfidie und bei einer Gemeinheit angelangt, die von ganz besonders erschwerenden Umständen umgeben ist. Ein ehemaliger französischer General, ein ehemaliger Minister von Paul Reynaud, hat einen Tiefstand von Unwürdigkeit und Raffinement im Verrat erreicht, der nicht mehr über­troffen werden kann. Von neuem donnern die englischen Kanonen gegen die Seeleute, welche drei Viertel der bri­tischen Armee in Dünkirchen gerettet haben. Wäre eine solche Feigheit überhaupt möglich, wenn es sich nicht um einen lang überlegten Plan handelte? Scheint die Zerstö- rung der französischen Flotte und die Ausplünderung un­seres Kolonialreiches heute nicht das unbestreitbare Ziel der Politik Churchills zu sein?"'

Ms Sen Nachbargauen

Eberbach. (Auto gegen Langholzfuhre.) In den Abendstunden verursachte ein unbeleuchtetes Langholz- suhrwerk ein schweres Verkehrsunglück. Ein hiesiger Ge­schäftsmann fuhr auf den Wagen auf. Der Zusammenprall war so stark, daß das Vorderteil des Autos zertrümmert wurde und ein Brand entstand. Der Autolenker konnte sich glücklicherweise noch aus dem brennenden Auto retten und kam mit dem Schrecken davon, ein mitfahrender Arbeiter erlitt jedoch Brandwunden im Gesicht.

Eppingen. (Kinder im Verkehr.) Im benachbar­ten Mühlbach sprang ein sechsjähriger Junge aus dem Haus auf die Straße und wurde vom Beiwagen eines Motorrad­lers erfaßt. Das Kind erlitt erhebliche Verletzungen am Fuß und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Rodalben. (Kind lief in den La st wagen.) Hier lies ein dreijähriges Kind in der Hauptstraße vom Hoftor aus direkt in die Fahrbahn eines Lastkraftwagens. Obwohl der Lenker des Autos geistesgegenwärtig auswich, kam das Kind doch zu Fall und erlitt einen Beinbruch. Es fand Auf­nahme im Krankenhaus.

Viernheim. (Fahrlässige Tötung verneint.) Marie Rhein von hier war wegen fahrlässiger Tötung an- geklaat. Als sie eines Tages in ihrer kleinen Küche arbeitete, huschte Plötzlich das noch nicht zweijährige Kind ihrer Schwester herein und siel unversehens in einen neben dem Herde stehenden Topf mit heißem Wasser. Das Kind hatte sich dabei derart verbrüht, das; sein iunqes Leben nicht mehr zu erhalten war. Der Angeklagten, die selbst sehr an dem Kinde hing und stark unter seinem tragischen Tod litt, war eine Fahrlässigkeit nicht nachzuweisen. Sie wurde deshalb frei gesprochen.

Lampertheim. (Gemeiner Obstbaumfrevel.) In der Obstbaumanlage eines Gärtners an der Wormser­straße wurden unter dem Schutz der Dunkelheit die Kronen zweier dreijähriger Obstbäume von frevlerischer Hand aus­einandergebrochen. .

Grotz-Bieberau. Odenwald. (Auf dem Schulweg in den Bach gestürzt.) Ein Junge verlor beim lieber- gueren des Baches über einen schmalen Steg die Herrschaft über sein Rad und stürzte kopfüber in den hochgehenden Bach, wobei er noch mit dem Kopf auf einen Stein aufschlug und bewußtlos im Bach liegen blieb. Seine Kameraden sprangen sofort hinzu und retteten ihn vom Ertrinken.

Neues aus aller Welt

" Fra» ermordet aufgefunden. Auf dem Felde zwischen der Fetschenhofer- und Triererstraße in Luxemburg wurde die Leiche der berufslosen ledigen 28jährigen Anna Back aus­gesunden. Die Tote war durch ein Kopfschutz niedergestreckt worden. Von dem Täter fehlt bis jetzt jede Spur.

** Die abgeschmttenen Zöpfe. In der Nähe Mettmanns kam ein junges Mädchen, dessen Wunsch, endlich seine lan­gen Zöpfe auch mit einem Bubikopf vertauschen zu dürfen, von seinem Vater mehrfach abaelehnt worden war. auf den Einfall, diesen Wunsch mit Ast zu verwirklichen. Nachts wurden die Zöpfe einfach abgeschnitten, und ein Einbruch wurde vorgetäuscht. Nach den Aussagen des Mädchens sollte der unerkannt gebliebene Einbrecher ihm die Zöpfe kurzer­hand abgeschnitten haben. Bald darauf aber mußte sich oas junge Ding zu einem Geständnis beauemen.

** Das verheimlichte uneheliche Kinb. Die vor einigen Wochen in Haverlah gemachte Entdeckung, daß ein Kind von 3Vr Jahren vor der Welt verheimlicht worden ist, weil die Eltern, der Einwohner A. H. und seine Wirtschafterin H sich schämten, ivar jetzt Gegenstand einer Verhandlung vor dem Schöffengericht in Goslar. Das inzwischen verheiratete Paar hatte sich wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu ver­antworten. Die Geburt wurde nicht beim Standesamt an­gezeigt und der Aufenthalt des Kindes auf das Wohnzim­mer beschränkt, so daß es mit keinem Menschen zusammen­kam. Durch den Mangel an Luft und vor allem an Sanne hat es gesundheitlich Schaden genommen, wenn sonst seine Behandlung auch sehr Pfleglich und liebevoll war. Als Gründe für die Verheimlichung gab der Angeklagte Rück­sichten auf das Erbhofgesetz und auf seine Mutter an. Das Gericht berücksichtigte die Unbescholtenheit der Angeklagten und die Tatsache, daß das Kind nicht mißhandelt worden war, und erkannte auf ein Jahr Gefängnis.

Vom vierten Stock auf die Straße gefallen. Ein 56- jähriger Kohlenhändler stürzte aus seiner im vierten Stock ge­legenen Wohnung in der Liebigstraße in München. Erblieb mit zerschmetterten Gliedern tot auf der Straße liege,,.

" Zar Feuecsäule geworden. Die 42jährige Maria Fritz in Rott am Inn fand einen schrecklichen Verbrennungstod. Sie hatte, um rasch Feuer im Herd zu entfachen, ausnMer Blechkanne Spiritus nachgegossen. Im Herd war noch etwas Glut, der Inhalt der Spirituskanne explodierte und brannte sofort lichterloh. Im Augenblick glich die Frau einer Feuer- säuls. Eine Nachbarin wollte der Frau, die über die Trepp« hinuntereilte, helfen, trug aber selbst Brandwunden davon. Nach ihrer Verbringung ins Rosenheimer Krankenhaus starb die Verunglückte nack einigen gualo ollen Stunden.

Vom umstürzenden Grabstein getroffen. Der Friseur Hans Müller aus Hallerndorf. der seinen Urlaub bei seinem Schwager, einem Steinmetz in Baunach. verbrachte, half die­sem beim Aufstellen eines Grabsteins. Plötzlich stürzte der Grabstein um und begrub Müller unter sich. Mit schweren Verletzungen wurde der Verunglückte ins Krankenhaus ver- bracht.

** Achtzigjähriger springt ein. In der Marktgemeinde Grönenbach (Schwaben) ist der Altbauer " Johann Winzer, der dieser Tage seinen 80. Geburtstag beging, wieder an der Arbeit auf dem Hofe seines Sohnes, den er vor weni­gen Jahren übergeben hat. Den rüstigen Alten sieht man auf dem Hof wie einen Jungen arbeiten.

" Sein Schwesterchen erschossen. In der Ortschaft Ger­mering nahm der neunjährige Sohn des Schmiedemeisters Streicher aus dem Schrank, den man aüzusperrcn vergessen hatte, einen Flobertstutzen und spielte damit !m Kreise der Geschwister. Er suchte auch die dazugehörigen Patronen und lud den Stutzen. Während der Spielerei mit der Schußwaffe ging diese los und die Kugel drang dem vier Jahre alten Schwesterchen durch das Auge ins Gehirn. Der Arzt konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen.

** Der Ochse am Kasfeetisch. Im Remscheider Schlachthof brach ein Ochse aus. Bon einer großen Schar Metzger ver­folgt rannte das wütende Tier durch die belebte Freiheits- straße, um schließlich in der Königstraße in den Garten einer Gaststätte einzubrechen, wo man vergnügt beim Kaffee saß. Sekunden später war die Kaffeegesellschaft geflohen und der Kaffeetisch ein Trümmerhaufen. Nach einer weiteren Flucht gelangte der Ochse zum Stadtpark, wo ihm plötzlich der Ten­nisplatz in hellstem Rot entgegenleuchtete. Dies sehen und mit Wucht durch das Drahtgeflecht springen war eins. Aber damit hatte er sich selbst gefangen. Die Metzger konnten nun das ziemlich abgekämpfte Tier > -der einfangen.