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Gedenktage
2 6. September.
1759 Generalfeldmarschall Johann David Ludewig Graf Dort von Wartenburg in Klein-Gustkow, Kreis Bü- tow, geboren. .
1815 Stiftung der Heiligen Allianz in Paris, zunächst zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen.
1914 Der Dichter Hermann Löns vor Reims gefallen.
Zn den Ofen!
NSK. „Mein Gott, Ursel, an wen schreibst du denn diese ellenlangen Briefe? Das steht fa wie ein Roman in Fortsetzungen aus!" Ursels Mutter hatte in den letzten Tagen mit wachsender Verwunderung an der Tochter eine ungewöhnliche Schrsibwut beobachtet. Sobald das Mädel abends aus dem Geschäft kam. klemmte es sich hinter den Füllfederhalter. und dann ging es unermüdlich über vierseitige Briefbogen. einen nach dem anderen, eng bemalt . . . Tagsüber trug Ursel die fertigen „Bandwürmer" in der Aktentasche mit sich herum, so daß die Mutter im Dunkeln tappte.
Ermattet setzte Ursel die Feder ab: „Eigentlich wollte ich's für mich behalten Mutter. Aber ... Na sa. ich habe da einen Brief bekommen, den ich zehnmal abschreiben und an zehn verschiedene Leute schicken muß!" „Also Ketten- briefl" Die Mutter hob das Original mit gespitzten Fingern an. „Aber Ursel ... Du bist doch ein so aufgewecktes Modell Wie kannst du nur . . „Tja . . . aber, Mutter . . Lies ihn dir doch durchs Was bleibt mir anders übrigl Ta steht doch ganz deutlich, daß es mir an den Kragen geht, wenn ich die Kette unterbreche. . ." „Schön ..." — die Mutter wischte die Papierflut wie einen Berg Lumpen zusammen —. „wenn du es nicht tust, dann werde ich die Kette unterbrechen! In den Ofen damit!' Solchen Humbug machen wir nicht mit! Hast du denn nicht erkannt, was für haariger Blödsinn hinter diesen Kettenbriesen steckt? Wir leben zum Glück in einer Zeit, die mit allem faulen Zaub.-r und Hokuspokus gründlich aufräumt.
Uebrigens. . . Letzthin ist ein 18 jähriges Mädel wegen Weitergabe solcher Schmirakel zu einer Geldstrafe verurteilt Worden. Grob-r Unfug, Ursel! Für solchen Unfug muß dir doch deine Zeit wirklich zu schade sein." Zinn.
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— Geld für Soldaten in den besetzten Gebieten. Ein Erlaß des Oberkommandos der Wehrmacht teilt mit. daß jeder Wehrmachtsangehörige und jedes Gefolgschaftsmitglied sich einmal in jedem Monat Geld aus der Heimat in die besetzten Gebiete bis zur Höhe des Monatsbetrages des Wehr- foldes, jedoch höchstens SO Mark durch die Feldpost übersenden lassen darf. Das gilt jedoch nicht für Dänemark. Bei Gefolgschaftsmitgliedern tritt an die Stelle der Webrsoldes die Einsatzzulage. Der Betrag kann bei jeder Postonstalt im Reichsgebiet eingezahlt werden.
Das Ende -er Sommerzeit
Am 6. Oktober, vormittags 3 Uhr.
Gemäß der Verordnung über die Sommerzeit vom 23. Januar 1940 wird für dis Gebiete des Großdeutschen Reiches am 6. Oktober, vormittags 3 Uhr, die Sommerzeit wieder ihr Ende finden. Zu diesem Zeitpunkt werden die öffentlichen Uhren, die am 1. April vormittags 2 Uhr um eine Stunde auf 3 Uhr vorgestellt worden waren, wieder um eine Stunde, d. h. von 3 auf 2 Uhr, zurückgestellt. Von der am 6. Oktober doppelt erscheinenden Stunde von 2 bis 3 Uhr vormittags, wird die erste Stunde als 2 A. 2 A1 Minute usw. bis 2A 59 Minuten, die zweite als 2B, 2B1 Minute usw. bis 2 B 59 Minuten bezeichnet.
Nähmittel aus die zweite Reichskleide rkarle.
Gegenüber Unklarheiten in der Verbraucherschaft wird darauf hingewiesen, daß ein vierter Sonderabschnitt der alten Kleiderkarte für die Belieferung mit Nühmittsln nicht freigegeben worden ist. Im laufenden Versorgungsviertel- jahr findet vielmehr die Abgabe von Nähmitteln bereits aus die zweite Reichskleiderkarte statt. Dabei sind, gemäß Anordnung des Reichsbeauftragten, für Kleidung und verwandte Gebiete aus den Abschnitt „Nähmittel l" der zweiten Reichskleiderkarte Nähmittel im Gegenwert von 25 Pfennig abzugeben mit der Maßgabe, daß bei Abgabe von Nähseide nur die Hälfte des Wertes auf den Abschnitt anzurechnen ist.
Ehrenvolle Auszeichnung. Für Tapferkeit vor dem Feirrde wurde Gefreiter Fritz Müller, Sohn der Frau S. Müller, Witwe, außer dem Jnfanterie-Sturmabzeichen noch mit dem E. K. II ausgezeichnet.
Vorsicht im Luftschutzkeller
NSG. Die Erzeugung von Wein und Gärmost aus Obst und Beeren ist im Gau Württemberg-Hohenzollern in vollem Gange. Die bei der Gärung dieser Getränke ausgeschiedene Kohlensäure mischt sich der Kellerluft bei und findet sich, da Kohlensäure schwerer als Luft ist, hauptsächlich am Boden der Kellerräume vor.
Bei Luftschutzalarm besteht daher die Gefahr, daß in solchen Kellern, in denen neuer Möst eingelagert ist, Gesundheitsschädigungen, unter Umständen sogar Todesfälle, durch Kohlensäure eintreten. Noch größer wird die Gefahr, wenn die übermüdeten, aus dem Schlaf gerissenen Kinder etwa auf Matratzen oder Decken auf dem Kellerboden zur Ruhe gebettet werden. Es wird daher dringend empfohlen, mit der brennenden Lampe eines Kerzenlichts zuerst auszuprobieren, ob auch in den unteren Partieen des Kellers noch genügend Sauerstoff für die Atmung vorhanden ist. Im übrigen sollten die Kellerräume während der Gärungszeit tagsüber gründlich gelüftet werden. Noch zweckmäßiger wäre es, von vornherein Süßmost statt Gärmost in den Keller einzulegen.
Berichtigt Feldpostanschriften
NSG. Fast jede Ortsgruppe der NSDAP hält mit den bei der Wehrmacht stehenden Kameraden die Verbindung aufrecht. Fast täglich gehen an einen oder weheren von ihnen Zeitungen, Briefe und Päckchen hinaus. Leider kommen in zunehmendem Maße jetzt aber auch fast täglich solche Feldpostsendungen zurück, da der, für den sie bestimmt waren, inzwischen eine andere Feldpostnummer erhalten hat und die Angehörigen jedoch die Ortsgruppe nicht davon in Kenntnis setzten. Es ergeht daher an alle, denen von „ihren" Soldaten eine Aenderung der Feldpostnummer oder der Anschrift mitgeteilt wird, diese neue Adresse, vor allem aber die neue Feldpostnummer auch an die zuständige Ortsgruppe der NSDAP weiterzuleiten, damit diese auch in Zukunft die Verbindung mit den Kameraden im feldgrauen Rock aufrecht erhalten kann. Was diese Heimatgrüße, die die Partei tausendfach den Kameraden hinausschickt, den Soldaten bedeuten, beweisen nur zu gut ihre Briefe, in denen sie für diese Betreuung herzlich danken. Also, Volksgenossen, berichtigt auch bei den NSDAP-Ortsgruppen die Feldpostanschriften.
Leder aus Kaninhaut
Die wirtschaftliche Verwertung der Kaninzucht hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Nunmehr kann von einer neuen Verwendungsart berichtet werden. Das Kaninfell wurde bisher fast ausschließlich zu Pelzen verarbeitet, oder man hat die Haare abgeschnitten und in der Hutstoffindustrie verwandt, wobei in diesem Falle die eigentliche Blöße zwar nicht verloren ging, aber doch nur die verhältnismäßig unwirtschaftliche Verwendung zur Herstellung von Leim erfuhr. Nunmehr hat man größere Versuche gemacht, um auch die Kaninblöße zu Leder zu gerben. Das aus dem Kaninfell hergestellte Leder hat sich für vielfache Zwecke verwenden lassen, insbesondere für solche Zwecke, die an die Widerstandsfähigkeit nicht allzu große Anforderungen stellten. Kaninleder eignet sich z. B. ausgezeichnet als Schuh-
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Beim Kronenwirt haben sie nämlich auch so eine Tüchtige gehabt, aber die habe dann plötzlich weggeheiratet. Ob dem Onkel auch derlei Pläne bei dem Fräulein Maria Kirchlechner bekannt wären, überhaupt wäre er, der Pankraz, sehr dankbar, wenn er Näheres über den Leumund seiner Haushälterin erfahren könnte, denn gewissermaßen wäre das ja eine Vertrauensstelle usw.
» Die Antwort läßt gar nicht lange auf sich warten. Der Onkel teilt seinem Neffen mit, daß ihm von irgendwelchen Heiratsplänen der Maria Kirchlechner nichts bekannt wäre. Und was ihren sonstigen Leumund betreffe, so könne er ihm ^agen, daß sie ungefähr 10 000 Mark von zu Hause bekäme, ferner die schönste Kuh im Stall ihres Vaters und einen Kuchlwagen.
Nein, das hätte der Pankraz gar nicht wissen wollen. So materialistisch ist er gerade nicht eingestellt. Stärker beschäftigt ihn schon das andere, nämlich, daß die Maria noch frei ist.
Eines Tages kommt er zu ihr in die Küche und sagt:
„Hättest net ein halbes Ständer! Zeit, Maria, heut Mittag, wenn du fertig bist-in der Küche?"
„Je, warum? Zu was?"
„Zmn Kollerhof sollst naufgehn und der Kollerin sagen, oatz sie ihre Bretter schon abholen kann."
Das hat er der Kollcrin zwar schon selber gesagt, aber er verfolgt ein anderes dabei.
Ein paar Tage später geht er selber hinauf, redet zuerst über dies und das und fragt dann so ganz beiläufig:
..Wie «'fallt dir dann meine Haushälterin. Kollerin?"
Da nimmt sie ihm beim Haarschüppel, zieht sein Gesicht nah an das ihre und lacht:
„Geh, du dummer Bub. Meinst, ich weiß net, wie der Has' läuft, und warum du sie wegen der Bretter raufgeschickt hast. Meinst du, ich hätt es dir net gleich gesagt, wenn sie net die Richtige wär für dich? Du brauchst schon eine, die ein biss! resolut ist."
Wen wundert es da noch, daß der Sägemüller-Pankraz im Frühjahr schon zum Schneider geht und sich einen schwarzen Anzug bestellt?
Die Trauung geschieht — nachdem das Trauerjahr noch nicht um ist — in aller Stille in Birkenstein.
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Und nun, Monika Noster, sind die- Aufgaben deines Lebens bald vollendet? Du bist zwar noch nicht alt, beileibe nicht. Was sind ein paar Jahre über die Vierzig, wenn sich auch ein paar weiße Fäden zeigen in deinem Haar, die den Herbst künde» wollen.
Die zwei Jahre sind wie im Flug vergangen. Drunten in der Sägemühle liegt schon ein Stammhalter in der Wiege, den sie — Jakob getauft haben. Es wird also wieder einen Jakob Haller gebest ...
Monika Noster sitzt oben auf der Waldblöße, von der aus man das ganze Tal überschauen kann. Die Hände über die aufgezogenen Knie verschlungen, schaut sie hinaus in das herbstlich leuchtende Land, das in sonntäglichem Frieden vor ihr liegt.
Und wie die Wolken langsam über den Farrenpoint herüberziehen, so zieht in dieser Stunde ihr ganzes Leben an ihr vorüber. Wenig Stunden hat sie sich gegönnt zu solchen Träumen. Arbeit hat ihr Leben ausgefüllt. Arbeit war ihr Glück geworden. Dieses Glück hat sie sich selber gegeben, und es ist nun ein seliges Ausruhen in ihm.
Drunten auf der weißen Straße erspäht sie jetzt ein Gefährt, das sich dem Kollerhof nähert. Es ist die Vevi, die das
futter. Wir finden es auch brauchbar als Oberleder kür Damen- und Kinderschuhe sowie für Pantoffeln. Für den Wehrmachtsbedarf kann Kaninleder recht gut verwendet r-erden als Schweißleder für den Stahlhelm, für Gasmasken --der usw. Sehr gut eignet sich weiterhin das Kaniuleder auch als Fensterleder wegen seiner Weichheit.
Die Schwierigkeiten, welche sich früher in der Verarbeitung des Kaninfelles zu Leder entgegenstellten, lagen überwiegend bei der Entfernung der Haare. Das Kaninhaar ist wirtschaftlich sehr wertvoll und es muß ebenso erhalten werden, wie die Blöße keine Beschädigung erhalten darf, welche sie zur Lederverarbeitung nicht mehr brauchbar macht. Man hat inzwischen verschiedene Verfahren zur Beseitigung der Haare entwickelt. Man kann die Haare sowohl abschmirgeln, als auch abschneiden. Schließlich ist eine einwandfreie Beseitigung der Haare im chemischen Verfahren durch Schwefelnatrium möglich. Welches von diesen Verfahren auf die Dauer am wirtschaftlichsten ist, bleibt zunächst abzuwarten. Wichtig ist aber die Tatsache, daß in Zukunft eine doppelte Verwertung des Kaninfelles für die Lederherstellung und die Huterzeugung gegeben ist.
Natürlich stellt die Verwendung des Kaninfelles zu Leder an die sorgfältige Aufbewahrung des frisch abgezogenen Felles besondere Anforderungen. Es kommt jetzt nicht nur darauf an, daß die Haare gut getrocknet sind, sondern auch die Blöße muß sorgfältig aufbewahrt werden. Insbesondere sind faltige Stellen zu vermeiden, damit keine fauligen Stellen entstehen, die später bei der Gerbung Löcher Hervorrufen und dadurch das Fell wesentlich entwerten. Die Verhütung solcher Fehler ist beim Kaninfell umso wichtiger, als der ohnehin geringe Umfang des Felles die Verwendungsmöglichkeiten beschränkt und eine weitere Verkleinerung des anfallenden Lederstückes den wirtschaftlichen Wert noch weiter verringert. Je mehr schadhafte Stellen die gegerbte Haut hat, umso größer wird später der Verschnitt sein. Also auch hier ist die Forderung zu stellen, daß die abgezogene Kaninhaut sehr sorgfältig behandelt wird. Sie mutz in glattem und gut ausgetrocknetem Zustand dem Fachhändler übergeben werden, welcher die Gewähr dafür bietet, daß diese durchaus erwünschte Verbreiterung unserer Lebensversorgung auch voll zur Auswirkung kommen kann. Der Kaninchenzüchter kann hierdurch auch einen guten Beitrag zur Besserung der deutschen Lederversc:- gung leisten.
Englische „Gewissenhaftigkeit"
Eine bezeichnende Episode
Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts verstarb ir> London ein französischer Emigrant, ein schwerreicher Mann der eine riesige Summe auf einer Londoner Bank hinterlegt hatte mit der ausdrücklichen Bestimmung, die schriftlich vorlag, daß das Vermögen einzig in seine eigenen Hände zurückgezahlt werden dürfe. Die Direktoren jener Bank mögen beim Lesen dieser ahnungslos gegebenen Bestimmung in schöner Vorfreude nicht wenig faunisch gegrinst haben, denn sie erkannten sofort ihre prächtige Chance.
Als nämlich nach dem Tode des Vermögensbesitzers dessen Erben mit dem Totenschein in den Händen erschienen und die Auszahlung des Vermögens heischten, legte man ihnen die eigenhändig vom teuren Toten geschriebene Bestimmung vor die Nasen und bedauerte, mit frommem Augenaüfschlag, an dem Wort eines verehrungswürdigen Verblichenen nicht deuteln zu dürfen.
„Aber unser Geld?", zeterten, nach einer Halbmiuute entsetzten Schweigens, die Erben.
Die Direktoren zuckten die Achseln und deuteten auf die letztwillige Bestimmung ihres Kunden. O, wieviel Zinsen würde nun die Bank in Zukunft schlucken, denn es war ja klar: gingen die Franzosen vor ein englisches Gericht, dann wies auch dieses, die eigene Bank schützend, auf den Wortlaut der letzten Verfügung des Erblassers hin, und das Geld blieb — in England!
Die Franzosen aber wußten sich zu helfen, sie hatten einen einfallsreichen Kopf unter sich. Sie gingen hin, beantragten bei der Friedhofsverwaltung die Ausgrabung des Bestatteten und brachten ihn in seinem Sarge zur Bank, höflich bittend: So, da wäre er, nun möge man ihm, seinem letzten Willen gehorchend, sein Vermögen in die eigenen Hände zurückzahlen.
Die „gerissenen" Bankherren seufzten und zahlten aus.. Ader nicht in die Hände der Leiche, denn die roch bereits
Gefährt lenkt, und neben ihr sitzt ein hochgewachsener, junger Bursche, der Michael.
Die zwei Jahre sind nun vorüber, und es hätte nicht viel Wert, die Frist etwa nochmal verlängern zu wollen. Die beiden haben aufeinander gewartet und sollen nun Hochzeit halten.
Freilich wird sie den Hof noch nicht ganz aus der Hand geben. Das will sie erst tun, wenn sie sieht, ob er auch sicher in der Hand des Michael Brecht! ruhen kann. Im Grunde genommen sind es aber andere Gefühle, die sie dazu bewegen, den Hof noch nicht aus den Händen zu geben. Wenn ich übergebe, bin ich alt, denkt sie. Und alt will ich nicht sein. Alt bin ich erst, wenn ich müde bin.
Drunten fährt jetzt das Gefährt in den Hof ein. Monika sieht, wie Vevi sich enttäuscht umschaut, weil sie die Mutter nirgends gewahrt. Aber dafür kommt langsamen Schrittes und schon sehr gebeugt der alte Much aus dem Haus und begrüßt den angehenden jungen Bauern.
Monika sieht dann, wie die beiden Jungen ins Haus gehen, Hagd in Hand, und dabei steigt in ihr, die ein ganzes Leben einsam gewesen ist, nochmal eine Bitterkeit auf. Gleich darauf schämt sie sich aber dessen. Warum andere um ein Glück beneiden? Und diese andere ist ja doch ihr Kind. Und ihr Kind wird ihr nun wieder Kinder schenken, Buben und Mädel, die dann ihre lachende Jugend um sie her versprühen, wenn sie wirklich einmal alt geworden ist, so alt vielleicht, wie der Mann im weißen Haar, der drunten im Hof steht. Wahrscheinlich schaut auch er nach der Bäuerin aus.
Aber Monika bleibt noch ein wenig sitzen. Der Gedanke ist zu schön, um plötzlich abgebrochen zu werden. Die Wolken haben rötlichen Glanz bekommen. In Breitbruck beginnt die Aoeglocke zu läuten. Erst als die Glockentöne im Frieden des Abends verhallt sind, steht sie langsam auf und geht zum Hof hinunter, um — ihren künftigen Schwiegersohn n» begrüßen.
- Ende —