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Der Enztäler

V8. Jahrgang Nr. 164

Dienstag den 20. August L840

Dreimal Reuter

Schwindel aberdeutsche Landungstruppen".

DNB. Gens. 19. Aug. Ein wahrhaftig klassisches Bei­spiel für die Art, wie das britische Lügenbüro Reuter seine erschwindelten Siegesmeldungen fabriziert und in die Welt hinausjagt, dann Angst vor der eigenen Courage bekommt, sie dementiert und nach Stunden, nachdem sie. die nun ein­mal in dieser Welt nicht alle werden, gründlich herein» gefallen sind, sich mit Hilfe der britischen Schwindeimini­sterien einnebelt, sind die nachfolgenden drei Reutecm-el- dungen vom Sonntag:

Reutermeldung 37 vom 18 August. 22.35 Uhr:Nach einer Information der Preß Association sind fünf deut­sche Divisionen, die an der Küste zwischen Boulogne und Calais zur Ueberfahrt und Invasion in Eng­land massiert standen, durch die britischen Luftangriffs von gestern abend und heute vollkommen auseinandergetrieben worden."

Dieses war der erste Streich. Nach dem Mißerfolg des Zahlenschwindels mit deutschen Flugzeugverlusten und an­gesichts der besonders in England nicht mehr zu verheim­lichenden Wirkung der deutschen Luftangriffs bekam Reu­ter Angst vor der eigenen Courage, und 23 Minuten später erschien die zweite Meldung:

Reutermeldung 39 vom 18. August, 22.58 Uhr:Es wird gebeten, die Meldung 37 zu annullieren!"

Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, welcher Sturm von entrüsteten Anrufen bei Reuter nach dieser Bernebelungs- aktion einsetzte. Der Schreibtischsieg war aber nicht mehr zu retten er war allzu unglaubwürdig und allzu leicht zu entlarven. Nach einigen Stunden krankhafter Gehirnarbeit setzte Reuter die Vernebelung durch folgende Meldung fort:

Neutermeldung, 19. August 2 Uhr:Das Informa­tionsministerium teilt nach Erkundigung beim Lustsahrt- ministerium mit, daß das Gerücht, wonach deutsche Trup­pen, die in der Samstagnacht von der RAF zwischen Bou­logne und Calais massiert beobachtet wurden, von briti­schen Flugzeugen bombardiert worden sind, jeglichen Grun­des entbehrt... I"

Wer nach diesem Paradestück des Schwindels und nach den vielen Hereinsällen der britischen Lügenküche geglaubt hatte, daß die Zahl derer, die nicht alle werden, sich ver­mindern wurde, konnte bald genug den Gimpel zwit'chern hören, der aus den Londoner Lügenleim geflogen war. In den Morgenstunden des Montag meldete der Washing- tonerFunk:

Fast 100 900 Mann deutscher Truppen, die an der Kanalküste massiert waren, um auf den Befehl für die In­vasion zu warten, wurden durch Geschwader britischer Flugzeuge bombardiert und vollständig desorganisier!. Die Bombardierung soll nach Aeußerungen britischer Beamten Samstagabend und Sonntagsrüh stattgefunden haben. Sie soll ungeheure Verluste und Zerstörungen verursacht hoben. Die Detonationen konnte man von der Südastküste durch den Nebel hindurch hören, der vor der französischen Küste lagerte. Als Ort der Bombardierung wird eins Stelle zwi­schen Boulogne. und Calais, nur 20 Meilen von den Klip­pen von Dover entfernt, angegeben."

Der Washingtoner Funk hat also durch den Nebel zwar die Detonationen von der Südostküste gehört, das Dementi der englischen Schwindelzentrale Reuter aber offenbar nicht mehr gesthen. Es scheint echt englischer Nebel (Mist) ewesen zu sein, der sich über die Gehirne derer gebreitet at, die nicht eilfertig genug den Reuterschwindel über­nehmen können.

Plulokratenkinder imeigenen Schiff".

San Sebastian, 19. Aug. Der amtliche Londoner Nach­richtendienst meldet:Im eigenen Schiff" reisten kürzlich ungefähr 400 Kinder aus den gefährdeten Gebieten Groß­britanniens nach Australien. Etwa 15 von ihnen die die Reise mitmackten waren erst küni Jahre alt. aber die Kin­der waren unter der Ueberwachung von 38 erfahrenen Be­gleitern. zwei Aerzten. einem Dentisten und zehn Kranken­schwestern. Am Abend der Abfahrt hielt der Unterstaats- sekretar für die Dominien eine Ansprache an die Kinder, in der er'sagte:Vergeßt nicht, daß die Leute in Australien England nach der Art und Weise beurteilen werden, wie ihr auch betragt. Ich erwarte von euch daß ihr euch als wahrhaft brave und dankbare Kinder erweisen werdet." Was für ein reizender, rührseliger Gesellschaftsklat'ch! Im eigenen Schiss, mit io vielen teuren Erziehern und eine Ab­schiedsrede des Unterstaatssekretärs höchst versönlich. Das können sa nur Kinder der Plutokratenschicht sein.

Ein rumänischer Gegenvorschlag

Die ungarisch-rumänischen Verhandlungen.

Turu-Severin, 20. Aug. Nach einer Unterbrechung von drei Tagen trat Montagvormittag die rumänische und die ungarische Abordnung zu einer zweiten Sitzung zusammen. Der Leiter der rumänischen Abordnung, Gesandter Vater Pop, entwickelte den rumänischen Standpunkt und über­reichte dann der ungarischen Abordnung eine Denkschrift mit einem rumänischen Gegenvorschlag. Die ungarische Ab­ordnung prüft nun diesen rumänischen Gegenvorschlag.

In der Zusammensetzung der rumänischen Abordnung sind einige Aenderungen eingetreten. Der Abordnung ge­hört der frühere Minister Silviu Dragomir nicht melsr an, ebenso ist auch der Budapests rumänische Gesandte Georg Crutzescu auf seinen Posten zurückgekehrt. Dagegen ist dis rumänische Abordnung durch einige wettere Mitglieder er­gänzt worden, unter denen sich Gesandter Hiott aus Außenministerium befindet, der in der letzten Zeit den Vor­sitz des belonderen rumänischen Ausschusses führte, der für die Verhandlungen mit Ungarn die nötigen Daten und Un­terlagen vorberettete.

Bulgartfch-rumämsche Verhandlungen Am Montag begannen im königlichen Palast in Kraja- wa die Verhandlungen zwischen Rumänien und Bulgarien. Erster bulgarischer Delegierter ist der bevollmächtigte Ge­sandte pomenofs, der erste rnmänifche Delegierte ist der be­vollmächtigte Gesandte und frühere Unterstaatssekretär im Außenministerium Alexander Erehianu.

Rom. Mussolini hat am Montag in Begleitung des Parteisekretärs das große Zeltlager der Jugend des Lik­torenbündels am Monte Mario besichtigt, wo er eine Pa­rade der über 2999 Iuaendführer abnahm.

Mus Württemberg

Enzweihingen. (Tätlich verunglückt.) Ms der Enzroekhinger Steig« wurde ein 39jShriger Mann aus Mann­heim, der als Beifahrer aus einem Lastkraftwagen fuhr, das Opfer eines Unfalls. Ms der Motor nicht mehr richtig arbeitete, stieg er vom Wagen und versuchte während der Fahrt, die Störung zw beheben. Dabei wurde er vom rech­ten Vorderrad ersaßt und überfahren. Der Mann wurde so schwer ver^tzt, daß er alsbald verschied.

Marbach. (Kraftrad pegen Lastwagen.)' Aus der Straße nach Benningen stießen ein Krastradfahver und ein Lastwagen zusammen und stürzten in den Straßen­graben. Der Kraftradfahrer wurde ber dem Unfall verletzt und mußte in das Kreiskrankenhaus gebracht werden.

-ins -en Nachbargauen

Schwetzingen. (Ins Wespennest getreten.) Bet Erntearbeiten trat eine Frau versehentlich in ein Wespennest. Sie wurde von den Wespen so zerstochen, daß'der Arzt geholt werden nmßte.

Schwetzingen. (Folgenschwerer Zusammen» st o ß.) Hier stießen ein beladener Lastkraftwagen und ein mit Personen besetzter Lastwagen zusammen, wobei ein Insasse des Lastwagens so schwere Verletzungen erlitt, daß er kurz darauf starb. Einige andere Insassen trugen ebenfalls Ver­letzungen davon.

Ketsch. (Tödlicher Unfall eines Kindes.) In Ketsch stieß «in achtjähriger Junge auf seinem Fahrrad gegen einen Kraftwagen und erlitt einen Schädelbruch. Das Kind ist an den Folgen dieses Unfalls gestorben.

DaLaa. (Todessturz vom Fahrrad.) Die 42jäh- rige Einwohnerin Lina Frey fuhr mit dem Rad auf der Sulz­bacher Straße talabwärts. Um einer entgegenkommenden Schafherde auszuweichen, bremste sie stark, blieb jedoch mit der Vorderradbremse an einem Flickstück des Fahrradman­tels hängen. Sie kam zu Fall und schlug so heftig auf, daß der Tod sofort eintrat.

O Kenzingen. (Herzschlag auf dem Fahrrad.) Der Einwohner Hans Hüttlinger erlitt auf dem Fahrrad bei der Fahrt nach Forchheim einen Herzschlag und war sofort tot.

tz Sonnenmatt b. Schopfheim. (Eigenartiger Un­fall.) Eine hiesige Frau war damit beschäftigt, ein Wespen­nest auf der Matte zu vernichten. Als die wildgewordenen Wespen die Frau verfolgten, sprang sie ihrem in der Nähe mit Mähen beschäftigten Mann in dis Sense. Dis Frau erlitt eine tiefe Schnittwunde am Bein und mußte ins Kran­kenhaus gebracht werden.

() Bermatingen. (Tödlicher Arbeitsunfall.) Der hier wohnhafte Josef Votzkowski wurde auf seiner Ar­beitsstätte in Friedrichshafen das Opfer eines tödlichen Un­falls. Beim Befestigen eines Luftschiffes stürzte Votzkowski über die Schiffswand in den See und schlug dabei den Kopf an der Hafenmauer auf. Trotzdem der Verunglückte wenige Minuten später an Land gebracht werden konnte, war keim Rettung mehr möoll^.

Ludwigshafen. (Kinder im Straßenverkehr.) Trotz aller Warnungen gibt es immer noch leichtfertige Eltern, die selbst die'kleinsten Kinder ohne Aufsicht auf die Straße lassen und dann fassungslos dastehen, wenn ein Unglück geschehen ist. So wurden hier zwei kleine Kinder im Alter von 3 und 4 Jahren von einem Lastwagen über­fahren. Eines der Kinder erlitt sehr schwere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus transportiert werden.

Kaiserslautern. (Schadenfeuer.) Aus bisher un­bekannter Ursache entstand im Anwesen des Landwirts Peter Martin in Alsenborn ein Brand, dem Scheuer und Stallung zum Opfer fielen.

Lenatsweiler. (Tödlicher Unfall beim Mel­ken.) Hier wurde die Schwester des Einwohners Stehle beim Melken von der Kuh an die Wand gedrückt, wobei sie einen Halsknochenbruch erlitt, der ihren Tod herbeifährte.

Lomdau. (Den Arm abgefahren.) In Zeiskam kam der Bahnbedienstete Fritz Martz beim Rangieren zu Fall, wobei ihm ein Arm abgefahren wurde.

Aus Oem Elsaß

Straßbrug. lKarl-Roos-Brücke dem Verkehr übergeben.) Die von den fliehenden Franzosen zerstörte Brücke'über den Wallgraben am Kronenbnrger Tor wurde in gemeinsamer Arbeit von Angehörigen der Organisation Todt und zahlreichen elsässischen Arbeitern nach einer Bauzeit von nur wenigen Wochen ersetzt. Die neue 40 -Tonnen-Brücke, die für den Straßenverkehr äußerst wichtig ist, wurde dem Verkehr übergeben- Sie trägt den Namen des von den Fran­zosen ermordeten Vorkämpfers für das deutsche Elsaß: Dr. Karl Roos!

Straßburg. «Aufnahme des Straßenbahn« bet riebe?.) Die ursprünglich für Mitte vori^r Woche vorgesehen« Wiederaufnahme des seit Jahresfrist unterbro- chen«n Straßenbahnverkehrs konnte leider nicht in Tat um« qe'ebt werden. Jnfo'ge der sinnlo'en Brückensprengunge» durch die Franzosen sind an verschiedenen Stellen noch Hindernisse zu beseitigen, was erst' in einigen Tagen restlos erledigt sein wird. Sämtliche anderen technischen Vorbereitungen, deren es zum Anlaufen eines derartigen Betriebes bedarf, sind in stetigem Fortschreiten, sodaß nach den für Ende dieser Woche vorgesehenen Probefahrten auf verschiedenen Linien der regu­läre Betrieb aller Voraussicht nach in dieser Woche auf- aenm-n-e» werden kann.

Stiaßburg. (Wiederaufnahme der Gerichts« tätigkert.) Die organisatorische Vorbereitung zur Wie­deraufnahme des Straßburger Gerichtswesens ließ in der abge!aufe-en Woche die Wiedereröffnung des Land» und Amtsgerichtes zu. Zum kommissarischen Lairdgsrichtsvorftt- zenden wurde Gerichtspräsident Matter bestellt. Bemerkens­wert ist rn diesem Zusammenhang, daß die Verhandlungen vor den einzelnen Kammern der Gerichte zukünftig wieder in der deutschen Sprache geführt werden, sodaß es eines Dol­metschers zwischen den Parteien einerseits und der Gerichts­behörde andererseits nicht mehr bedarf. Gleichzeitig ist auch die über dem Eingang befindliche alte' französische Bezeichnung Palais de Justier" entfernt worden.

Straßbnrg. (Vier Arbeitsämter im Elsaß er- richtet.) Bisher wurden vier Arbeitsämter im Elsaß er­richtet: Hagenau, Kalmar, Mülhausen und Straßburg. Ihre Tätigkeit erstrecht sich jeweils auf einen größeren Bezirk, sodaß der früheren Zersplitterung im Elsaß nunmehr ein Ende ge­setzt ist. Das Arbeitsamt Straßburg; das am 12. Juli seinen Dienst ausgenommen hat. konnte bis Monatssnde.be-

rekle 2700 Vermittlungen tätigen. 560 Arbeitskräfte fan» den schon im benachbarte» Baden Arbeit und Brot. Die elsäs» sischen Arbeitsämter werden auch die Arbeitslosen- und Kurz- arbesterunterstützung nach den im Reich bestehenden Grund­sätzen durchzuführen haben und außerdem die Berufsberatung aufnehmen.

Stratzbirez. (Nur noch deutsche Briefmark«.» kleben.) Seit dem 16. August sind die französischen Briest­marken im Elsaß außer Kurs gefetzt worden. Von diesem Zeitpunkt an sind nur noch deutsche Marken mit dem Aufdruck Elsaß" zu verwenden.

Ettl« deutsche Zeitung in Mülhausen im Elsaß.

Am Samstag, den 17. August 1940, ist dasMülhaufer Tagblatt" in Mülhausen im Elsaß zum ersten Male mit neuem, klar deutschem Gesicht in einer wesentlich verstärken ' Ausgabe erschienen, dis in zahlreichen und reich bebilderten Aufsätzen einen ausgezeichnet orientierenden Einblick in die wichtigsten' pollfischen, wirtschaftlichen, kommunalen und kust turellen Verhältnisse Mülhausens und des Oberelsaß geben.

Oer B-M Hilst

(Ansatz bei de« Wiederbesiedkmg.

RSG. Zu den" einheitlichen Aufgaben, deren Bewäl­tigung sich die Hitler-Jugend in diesen Sommermonaten besonders vorgenommen hat, dem Einsatz bei der Einbringung der Ernte, der Sammlung von Kräutern und Früchten des Waldes und ähnliches mehr, tritt für die saarpsälzische HI. als schönste augenblickliche Arbeit der Hilfsdienst bei der Wte- derbesiedlung des geräumten Gebietes. Hunderte von Jun­gen und Mädel aus den besiedelten Städten der Pfalz und des Saarlandes fahren Morgen für Morgen in die frei- gemachten Dörfer und Städte, oder sind seit Wochen in Lagern im evakuierten Gebiet untergebracht.

So hat der BdM. zusammen mit der Frauenschaft das. Putzen der Häuser und Wohnungen übernommen, damit die Heimkehrer ein freundliches Zuhause antreffen. Viele tau­send Meter Tannengirlanden wurden schon gewunden, die nun den Strahn und Plätzen ein festliches Gepräge gebe». Genau wie vor einem Jahr, als sie bei der Freimachung Tag Md Nacht auf den Bahnhöfen Dienst taten, sind sie auch jetzt wieder mit die ersten, die dis Heimkehrer in Empfang neh­men. Sie versorgen die Kinder, kümmern sich um das Ge­päck, helfen den Alten und Kranken und stellen Lotsendienst und Verpflegungsmannschaften. So ist z. B. in der BdM.» Arheitsschule m Saarbrücken, die ebenso wie alle anderen Häuser zu Kriegsbeginn geräumt werden mußte und in der Zwischenzeit Soldaten der Wehrmacht als Heim diente, ein Hilfsdienstlager des BdM. eingerichtet, das 150 Mädel um­faßt, dis zu allen möglichen Arbeiten in der ganzen Stadt verteilt sind. Ein besonders dankbar empfundenes Einsatzfeld ist die Familienhilfe in finderreichen Haushaltungen. Tagtäg­lich kommen Anforderungen über die einzelnen Ortsgruppsr- leitungen, und die Mädel konnten durch rasches gewandtes Zupallen schon manche Heimkehr erleichtern helfen.

Die Mädel sind froh, hier wieder einmal ihre Einsatz­bereitschaft unter Beweis stellen zu können, die ihnen ms Möglichkeit gibt, während der Ferien oder des Urlaubs der Berufstätigen notwendige und befriedigende Arbeit zu leisten.

Das Elsaß im Arem-eaverkehr

Dss klsWsche Gaststätte»- Md Beherberg»: zsgerverb« vor

großen Aufgaben auf neuer.Grundlage.

Auf einer gutbefuchten Versammlung des Gaststättm- und Beherbergungsgewerbes in Gebweiler sprach der Be­auftragte des Elsaß beim Ehef der Zivfiverwaltung, Prä- sidchit Fritz Gabler-Heidelberg, über die Bedeutung des elsässischen Raumes im Fremdenverkehr. In Mülhausen fand ein« weitere Versammlung mit gleichem Thema statt. Gab­ler zeigte den Vertretern des elsässischen Fremdenverkehrs Md des Gaststätten- und Beherbergungsgewerbes die organisatori­schen und berufsständ,'scheu Veränderungen gerade in diesem Berufszweige auf, die nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus in Deutschland eingetreten seien. Sie hätten sich in jeder Beziehung für alle Beteiligten segensreich ausgewirkt und ein organisches Gedeihen und Aufblühen zur Folge gehabt. Das sei nicht ein zufälliger Erfolg gewesen, sondern das Ergebnis eines einsatzbereiten Aufbau- und Lei- stungsivillens des gesamten Berufszweiges. Auch hier fei wie auf allen wirtschaftlichen Md gewerblichen Gebieten der Gemeinschaftsgeist in erster Linie Ausdruck des tatsächlichen Wollens, planvollen Strehens nach einer Lei­stungssteigerung, zu der Eigenbrötelei Md Absettsstehen aber nicht die Grundlage bilden konnten. Zum Wohl« der Ge­samtheit des Berufsftandes habe sich auch hier der einzelne den Maßnahmen für die Gesamtheit unterzuordnen gehabt. Was vor 1933 nur Wunschträume gewesen seien, habe sich dank der Disziplin Md einer neuen Berufsauffassung jedes ein­zelnen verantwortungsbewußten Angehörigen des Gaststät­ten- und Beherbergungsgewerbes nach und nach verwirklichen lassen.

Präsident Gabler beschäftigt« sich sodann ausführlich mit der eng«n landschaftlichen Verbundenheit des Elsaß mit dem rechtsrheinischen deutschen Raum und de» sich hieraus ergebenden Aussichten für einen Fremden- und Ausflugsoerkehr von hüben und drüben. Zier habe der Rheinstrom bisher eine unnatürliche Barriere gebil­det und einen fließenden Fremdenverkehrsstrom zwischen dem Elsaß Md dem m vielfacher Hinsicht artverwandten Baden nicht zugelrssen. Die kommende Neuordnung der Dinge zu gegebener Zeit werde hier einen grundlegenden Wandel Md auch die Voraussetzungen schaffen für erneu zügigen Fremden­verkehr, wobei gerade das Äsaß berufen sei, durch sein« land­schaftlichen R-rfi und Sehenswürdigkeiten eine führende Rolle zu spielen. Hierzu gehöre aber vor allem der Wille des elsaf- sischen Gaststätten, und Beherbergungsgewerbes, innerhalb der kommende» Neuordnung den L-istnngswilleu seiner Mit­glieder zu wecken und alle Möglichkeiten einer Leistungsstei­gerung auszuschöpsen. Sie müßten sich der Bedeutung bewußt werde», die dem Fremdenverkehr als einem der wichtigste» Träger der gesamten gewerblichen Wirtschaft zukomme.

'Zum Schluß richtete d«r Vortragende an die erschienene» Vertreter des eisässischen Gaststätten- und Beherbergungsge­werbes de» Appell, mitzuarbeiten an den neuen Aufgabe» fit Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens und Verständnis­ses. Er und die gewährte deutsche Organisation der Wirt- schafisgruppe des Gaststätten- und Beherbergungsgewerbes ständen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung.

Eeschäftshaber Grieshaber-Baden erläuterte sodann tm einzelnen an Hand genauer Unterlagen technische Frager, vt> sich aus der in diesen Tagen vorgenommenen NruvegMM der wirtschaftlichen Ungleichung ergaben.