mit Fichten angepflanzt. Die Moorlager um beide Seen sind immerhin 45 Meter mächtig. Der große See war viele Jahre hindurch dem Floßgewerbe nutzbar gemacht.

Wir wandern hinab zum Kaltenbronn und weiter zum Wild- und Hornsee, dem alten Naturschutzgebiet. Ein dritter Moorsee, der Trockensee auf dem Seekopf, ist kaum bekannt und wenig besucht, obgleich er als uraltes Naturgebiet eben­falls seine Reize besitzt. Von hier ist nur noch ein verbliebener Bach, der Seebach, zu sehen. Vielbesucht und allgemein bekannt ist der Wildsee, den man im Weltkrieg zum Torfabstich be­nutzen und die Waldeinsamkeit hier gänzlich stören wollte. Dank dem Zugreifen einiger weniger gewinnsüchtig gewesener badischer Männer ists nicht so weit gekommen. Hier bestand der frühere Wald aus Eichen und Buchen. Weil keine Ab­fuhrwege vorhanden waren, war das Holz wertlos und ver­faulte im Wald.

1750 bot man das Klafter Buchenscheiter und Eichen­scheiter um 24 badische Kreuzer an. Aber niemand kaufte es. Daraufhin wurden die riesigen Waldbestände in ganzen Strecken abgebrannt und Grasplätze für den Weidgang Murgtäler und Enztäler Bauern und Viehbesitzer geschaffen, zumal das Weidgeld mehr eingebracht hatte, als der Holz­verkauf. Bekannt ist auch, tkaß auf den weiten Wiesenflächen der Enzian gedieh, den der Kaltenbronner Enzianbrenner ver­wertet hat. Um 1850 trat ein großer Wandel ein: Die Hoch­fläche wurde entwässert, der Wegbau wurde gepflegt, die Viehtriften mit den verschiedenen Holzarten besamt, ausge­pflanzt und ihrer früheren Bestimmung wieder zugeführt. An die 10000 Morgen Wald sind auf diese Weise entstanden. Ums Jahr 1740, also vor etwa 200 Jahren, wurde die bekannte Grünhütte errichtet. Es war eine armselige Viehhütte, dabei stand ein Hirtenhaus. Die Neuzeit erst wandelte die Grün­hütte zu einem Gasthaus um.

Heinrich Langenbach, Gernsbach.

Vurnsn unci Lporr

Turnverein Overnhausen

Trotzdem die Mehrzahl der aktiven Mitglieder des Turn­vereins an der Front steht, ist der Turnbetrieb immer noch ziemlich rege. Die Jugend versteht es meisterhaft, der Mah­nung des NSRL, auch im Kriege den Betrieb unter allen Umständen aufrecht zu erhalten, Folge zu leisten und weiß auch den Verein würdig zu vertreten. Vor 14 Tagen trug sie in Brötzingen einen Leichtathletik- und Gerätemannschafts­kampf aus, den sie knapp mit 527:510 Punkten verlor. Bester Einzelturner war Hans Wolfinger, Obernhausen. Letzten Sonntag hatte sie einen leichtathletischen Rückkampf in Obern­hausen auszutragen, der mit 29:25 zugunsten von Dietlingen ausfiel. Hier war Alfred Burghardt, Dietlingen der Beste. Wenn es auch zu keinem Siege reichte, so erkennt und erfüllt die Jugend des Vereins ihre Pflicht und läßt sich von ihrem gesteckten Ziel nicht abbringen.

Oberbalzheim, Kr. Biberach, 10. Juni. (Das leidige An­hängen fordert Todesopfer.) Einige Schüler versuchten, sich an einen Anhänger eines Bulldoggs anzuhängen und aufzu­sitzen. Beim Abspringen verunglückte einer, ein zehn Jahre alter Junge, so schwer, daß er nach 15 Minuten verschied.

Kempten, 10. Juni. (Opfer der Berge geborgen.) Von einer Bergwacht- und Suchstreife der Ortsgruppe Oberstdorf Wurde nunmehr die Leiche des am 26. Mai vom Nordostgrat der Trettach abgestürzten Kaufmanns Noisinger aus Kempten 500 Meter unterhalb der Absturzstelle gefunden und von der Bergungsmannschaft herausgeschafft.

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Salat der Liebling der Dichter

Seit auf der Welt grüner Salat gegessen wird, und das ist seit frühester Zeit der Fall, haben Dichter und Schriftsteller nicht minder die großen Gaprosophen, die die Geschichte kennt, für den Salat eine besondere Vorliebe gezeigt. Der griechische Dichter Aristoxenos hat in einem schwungvollen Gedicht der Mutter Erde für dengrünen Kuchen" gedankt. Plautus, der römische Komödiendichter, lobte dasKraut mit Essig und Salz" als ebenso wohlschmeckende wie bekömmliche Speise. Lucian spricht in einer Dichtung davon, daß die Götter im Olymp zu Nektar und Ambrosia nichts anderes als Salat ge­nießen. Der italienische Renaissance-Dichter Francesco Molza rühmte den ersten Menschen Adam als den Erfinder des Salats in einem langen Gedicht. Wahrhaft glücklich sei allein, wer sich im wesentlichen von Salat ernähre. Cervantes, der spanische Dichter, hat ebenfalls in Versen den Salat besungen. Shake­speare spricht vonsalad days", Salat-Tagen, und meint damit die Zeit der frischen Jugend. Auch Herder ist in seinen Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit zum Lobredner der Pflanzennahrung und des grünen Salats geworden Er spricht den Völkern, die sich davon ernähren, gesunde Ruhe und heitere Sorglosigkeit zu. Goethe war ebenfalls ein Verehrer des Salats. In Erinnerung seiner italienischen Reise gedenkt er dankbar der dort genossenen köstlichen Salate:Der Salat war dortzulande so herrlich von Zartheit und Geschmack wie eine Milch. Man begreift, warum ihn die Altenlaotuca" nann­ten. Aus dem Kreise der Romantiker ist Schleael als Salat- Verehrer bekannt geworden.

Mit den Gedanken Herders über den Einfluß der Pflan- zennahrung auf den physischen und psychischen Zustand der Menschen berührt sich die Idee Rousseaus. der dem Salatgenuß charakterbildende Kraft zuspricht. Er hat es sogar als Pflicht einer weisen Obrigkeit hingestellt, ihren Burgern den Salat­verzehr notfalls zwangsweise zu verordnen, um sie menschlich zu veredeln. Die auf das Staatswohl gerichtete sachliche Be­trachtung des Nutzens von Salat durch Rousseau wird eigen- artigerweise durch die Behauptung abgeschlossen, daß der Salat am schmackhaftesten sei, wenn er von den zarten Händen eines fünfzehn, bis achtzehnjährigen Mädchens zubereitet sei. Ein Salatliebhaber und Künstler in seiner Zubereitung war übri­gens auch der Soldatenkönia Friedrich Wilhelm I.

Der holländische Gastronom Baron Vaerst hat ln seinem kulinarischen WerkLehre von den Freuden der Tafel", die Behauptung aufgestellt, daß, wer einen guten Salat zu kompo­nieren fähig sei lwobei die Verwendung der wichtigsten Ge­würzkräuter: Schnittlauch, Petersilie, Berbel, Kresse, Schalotte, Pimpinelle usw. in richtiger Mischung eine besondere Rolle spielt), auch sicher ein gutes Buch zu schreiben versiehe. Salat ist diesem Philosophen und Feinschmecker einewabre Götter- sveiie".

Daß auch Frauen der Wissenschaft der Salatzuverettung teilhaft werden können obwohl ihnen die Kulturgeschichte der Gastronomie gern die Eignung für diehöhere Kochkunst" bestreitet, bewies zu Ende des 18. Jahrhunderts den dama­ligen Feinschmeckern die schöne Madame Drake in Berlin. Sie war die Besitzerin des vornehmsten Gasthofes der Stadt, des HausesZur Stadt Rom". Sie war alsSalatkünstlerin" be­rühmt. Sie Pflegte die Salatzubereitung, die sie für bevorzugte Gäste selbst übernahm, zu einer Art Zeremonie auszugestalten. Augenzeugen berichteten, daß alle im Speisesaal Anwesenden verstummten, wenn sie ihre langen, weißen Handschuhe auszog, die sie beim Essen trug, und sich an die Salatzubereftung machte. Sie Pflegte dann auch ausdrücklich zu bitten, daß man sie nicht stören möge, denn wenn der Salat gut geraten solle, müsse sie sich ihrem Werk mit ungeteilter Aufmerksamkeit widmen können. Dichter, Wissenschaftler und Kochkünstler sind sich also einig in dem Urteil, daß uns mit den arünen Salaten eine kulinarische Kostbarkeit geschenkt ist.

Bis der Arzt kommt

1V Gebote für den Kranken und seine Pflegerin.

Wir alle wissen, daß die Zeit des Arztes heute sehr! beschränkt ist. Daher haben alle Patienten die ihm die Erfüllung seines verantwortungsvollen zu erleichtern. Daraus ergeben sich einige Erkenntnisse, die jeder genau befolgen sollte im Interesse des Arzte/ sowohl als auch seiner anderen Patienten.

1. Ueberlege genau, ob der Besuch des Arztes w' klich nötig ist. 2. Bestelle den Besuch des Arztes möglich; äh- zeitig, am besten bis morgens 9 Uhr, damit dieser ,eine Wege danach einrichten kann. 3. Sage auch schon bei der Bestellung, um was es sich handelt, und unterrichte den Arzt über die Höhe des Fiebers und andere wichtige Erscheinungen. 4. Bereite dich auf den Besuch des Arztes vor, indem du dir vorher genau überlegst, was du ihm sagen mutzt. 5. Die Pslegeperson notiere Fieber, evtl, auch Puls sowie besondere Krankheitserscheinungen kurz auf einen Zettel, denn es kann sein, daß der Arzt sie nicht antrifft, und dann kann ihm niemand Bescheid sagen. Das gilt besonders bei kleinen Kindern. 6. Stelle vor­her bereit, was der Arzt sehen mutz. 7. Sorge für ein passendes, gut schließendes Gefäß, falls der Arzt etwas von diesen Dingen mitnehmen will. 8. Sorge für gut« Beleuchtung und stelle das Bett so, daß der Arzt auch wirklich und bequem untersuchen kann. 9. Sorge vorher für frisches Waschwasser und ein sauberes Handtuch. 10. Bei chronisch Kranken stelle die bisher verordneten Medikamente bereit, es erleichtert ihm die Anordnungen!

Falls der Kranke einer Krankenkasse angehört, so be­sorge vorher den Arztschein oder lege den Ausweis bereit, damit der Arzt weiß, welches Nezeptformular er ver­wenden mutz.

Pflicht,

Berufes

Ailkbewahrung von Speiseresten

Es läßt sich bei größter Aufmerksamkeit kaum vermeiden, daß hin und wieder Speisereste Zurückbleiben; oft werden di« Reste der Hausfrau sogar ganz willkommen sein, da sie sich ja zu anderen Mahlzeiten verwerten lassen.

Um nun auch alle Neste ausnahmslos dem Verbrauch zuzuführcn, müssen sie vor dem Verderben geschützt und richtig aufbewahrt werden. Man stelle sie niemals so fort, wie sie von Tisch kommen, sondern gebe sie gleich in passende, kleinere Gefäße aus Porzellan. Steingut oder Glas. Erst wenn die Speisen ganz erkaltet sind, werden die Behälter mit Gaze­glocken, Papier oder sauberen Tüchern bedeckt, um das Ein­dringen von Schädlingen zu verhüten. Da sich Metallgefäße für die Aufbewahrung von Speisen nicht eignen, müssen alle Kochtöpfe entleert und die Reste in passende Schüsseln. Teller oder Töpfe gefüllt werden. Kalte Gerichte, wie Flamineries, Salate usw. kann man gleich in solchen Gefäßen ausbewahren, in denen man sie dann später zu Tisch gibt. Brühsuppen säuern leicht, wenn man sie mit der Fleisch-, Gemüse, oder Knochen­einlage aufbewahrt; man gießt daher die noch warme Brühe durch ein Sieb in einen passenden Steintopf und läßt sie darin abkühlen. Die Fettschicht, die sich dann nach Erkalten auf der Brühe bildet, ergibt einen gewissen Luftabschluß, so daß Bak­terien nicht so leicht eindringen können. Fisch- oder Fleischreste die man zu Marinaden oder Salaten verarbeiten will, über- gietze man gleich mit Essig, der die Eigenschaft hat, dis Lebens- Mittel zu konservieren. Hat man einen Eis. oder Kühlschrank zur Verfügung, so werden die Speisereste immer erst nach dem Erkalten darin aufbewahrt. Hausfrauen, die keinen Eisschrank besitzen, stellen die Speisereste in die kühle Speise­kammer oder bewahren sie im Keller auf. An sehr warmen Tagen kann man die Töpfe und Schüsseln dann noch mit feuch­ten Tüchern umwickeln oder sie in größere, passende Behälter mit kaltem Wasser stellen.

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Zuteilung von Eier«.

Auf den in der Zeit vom 3. Juni bis 30. Juni 1940 gültigen Abschnitt » der Reichseierkarte werden bis zum 30. Juni 1940 fünf Eier für jeden Versorgungsberechtigten abgegeben.

Caln», den 10. Juni 1940.

Der Landrat.

Ernährungsamt Abt. 6.

<>^nIS6Iick unseres goldenen flkejubilLums baden vir so viel klebe, flreundllckkelt unck Okrung erkakren ckürken, daö es uns umnöglicli ist, allüberall persönlick Dank -u sagen. Wir bitten deskalk es auk diesem Wege aucd gegen­über cken v. iili. vom kiederkranr und dem katk. Kircken- ckor tun ru dürken.

8. Heinricli u. krau Claris, geb. 2äflringer Viflläbsä, 12. juni 1940.

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