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Gedenktage

12. Juni.

1818 Gründung der Deutschen Burschenschaft in Jena. 1880 Der Offizier und Geschichtsforscher Maximilian Graf Uorck vyn Wartenburg in Klein-Oels geboren.

1909 Der Tiermaler Friedrich Specht in Stuttgart gest. 1919 Der Gründer der Landerziehungsheime. Hermann Ließ, in Haubinda gestorben.

Sonnenaufgang 8.03 Sonnenuntergang 21.47

Mondausgang 12.37 Mondunteraang 1.20

Spendet Schallplatten für die Soldaten!

Zur FreiMbetreuung unserer Soldaten besteht ein bringender Bedarf an Schallplatten. Das Oberkommando der Wehrmacht wendet sich daher an alle Volksgenossen. Schallplatten zu sammeln und der Wehrmacht zur Verfü­gung zu stellen. Auch schon vollkommen abgespielte oder be­schädigte Platten werden gern angenommen, da sie zur erstellung neuer Platten verwendet werden können. .Die am me Ist eile des Oberkommandos der Wehrmacht ist die Reichsanstalt für Film und Bild in Wissenschaft Unterricht, Berlin W 62, Kleiststraße 1012, wohin die Platten zu senden sind.

Heilstoffe aus unserer Pflanzenwelt

NSG. Es konnte feschestellt werden, daß viele der bisher teuer eingeführken Heilkräuter ebenso hochwertig und in über- reichen Mengen bei uns wachsen, und die ersten Versuche, un­sre einheimischen Heilpflanzen zu ernten, brachten gute Er­dige. Besonders in kleine,, Ortschaften und auf dem Lands an den sich überall Sachkundige. Apotheker, Drogisten, Leh­rer, Förster usw., dis eine Sammlergruppe in der richtigen Weise einleiten und für sachgemäße Lagerung und Ablie­ferung des Sammelgutes sorgten. Zahlreiche Schulen und viel« HI.» und Jungmädeteinheiten haben bereits an den Sammelaktionen teil, enomme» und das darf hier lobend heroorgehobe,, werden besonders hochwertiges Pflanzengut I eingebracht. Hier können selbst schon Kinder mithelfen! Es ergibt sich hier ein schönes Aufgabengebiet für Frauen, auch für ältere, sowie für Kinder, wenn sie den Aufenthalt in Wald und Feld in diese» schönen Frühlingstagen mit der Suche nach Kräutern verbinden. Aus den vor einiger Zeit über den Rundfunk verbreiteten Aufruf haben sich schon viele Frauen in ihren Ortsgruppe» gemeldet und sicher wird sich noch manche dieser schönen und wichtigen Sache zur Ver­fügung stellen.

Allerdings muß auch hierbei vor falschem Eifer gewarnt werden. Es hat keine» Zweck, auf eigene Faust und ohne Vor­bereitungen zu sammeln. Am besten ist es natürlich, wenn man sich einem sachkundige» Führer anschließen kann. Sonst wird man über alle Einzelheiten ausreichende Erkundigungen einholen müssen. Alle Auskünfte über das Sammeln von Heilpflanzen erteilen die Kreis- bezw. Gausachbearbeiter der Reichsarbeitsgemeinschaft für Heilpflanzenkunde und Heilpflan­zenbeschaffung. Ihre Anschriften sind, wenn nicht bekannt, in .den Dienststellen des Amtes für Volksgesundheit zu erfah­ren. Nicht aufs Geratewohl lospflücken! Von dem Sach­bearbeiter also läßt man sich Pflanzen oder Pflanzenteile nennen, di« gesammelt werden sollen, und eine genaue Be­schreibung über Aussehen, Standort und Erntezeit geben. Am beste» sucht man sich aus de» in der Gegend häufigsten Heil­pflanzen eine oder zwei aus. Das ist zweckmäßiger, als wenn man auf zu viele Pflanze» gleichzeitig ausgeht. Auch über die örtliche» Naturschuhbestimmungen, die auch beim Heil­kräutersammeln streng befolgt werden müssen, läßt man sich vorher genau unterrichten.

Ebenso wichtig ist e«, daß man vor dem Sammeln weiß, welche Sammelstelle die Ernte entgsgennimmt und daß man die Vorschriften über das Trocknen Annt. Natürlich ist auch eine Trockengelegenheit vorher einzurichten. Denn im Gegen­satz m den gebräuchlichsten Kräutern wie Kamille, Pfeffer-

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minz usw., die jede'Hausfrau ohne besonder« Verarbeitung selber verwerten kann, müssen die hier in Frage kommende» Heilpflanzen sehr sorgfältig und genau nach Vorschrift ge­erntet und behandelt werden. Denn nur, wenn alles genau befolgt wird, können die Zellstoffe nach bestimmten Verfahren gewonnen werden. Bei dem unersetzlichen Wert der Heil­kräuter darf auch nicht die geringste Menge dieses heimischen Pflanzengutes verlovengehen.

Engelsbrand, 12. Jum. Zwei Todesfälle innerhalb drei Tagen sind in unserer Gemeinde zu beklagen. Zunächst starb die Ehefrau des Holzhauers Gottlieb Klotz, die in ihrem ganzen Leben nie krank war. Noch am Tage vor ihrem Hin- scheiden hatte sie tüchtig bei der Heuernte mitgeholfen. Als sie am andern Morgen nicht zur gewohnten Zeit aufstand, sah man nach ihr. Sie meinte, es sei ihr nicht gut und sie wolle noch etwas schlafen. Bald darauf fand man sie tot im Bette. Am Samstag nachmittag wurde sie unter großer An­teilnahme zu Grabe geleitet. Samstag nachmittag starb un­ser Ortsältester, der 86jährige frühere Goldarbeiter Jakob Schöninger. Seine Gattin, mit der er Ostern 1938 die Diamantene Hochzeit feiern konnte, war ihm vor Jahresfrist durch den Tod entrissen worden und seitdem stand sein Seh­nen nur danach, auch aus dieser Zeitlichkeit abgerufen zu werden. Nun ist sein Wunsch in Erfüllung gegangen. Schö­ninger stand volle 40 Jahre, zuletzt als Kabinettmeister, im Dienste der Firma Knoll L Pregizer in Pforzheim. Bei seiner Beerdigung am Dienstag nachmittag gedachte Herr Knoll jr. der Verdienste, die sich der Verstorbene durch treueste Pflichterfüllung im Dienste der Firma erworben. Wie er, so legte auch der Betriebsobmann namens der Belegschaft einen Kranz am Grabe nieder. Für den Turnverein Engelsbrand, dessen Ehrenmitglied der Verstorbene war, sprach, gleichfalls unter Kranzniederlegung, Vorstand Gustav Späth. Unter Lei­tung von Frau Marie Kühne umrahmte der Engelsbrander Frauenchor beide Trauerfeiern mit erbebenden Grabgesängen.

Einsatz der HI. in der Landwirtschaft

Langenbrand, 10. Juni. Der Kreisjugendwart der HI schreibt: Eine besonders wichtige Aufgabe der HI ist im Kriegssommer 1940 der Einsatz in der Landwirtschaft. Sämt­liche Jungen, denen es nur irgendwie möglich ist, müssen beim Ernteeinsatz der HI erfaßt werden, denn eine der größ­ten Aufgaben der Landwirtschaft ist Deutschlands Ernährung sicherzustellen, um dadurch der von den Westmächten angestreb­ten Aushungerungs-Blockade wirksam entgegenzutreten. In diesem Zusammenhang fällt der HI die Aufgabe zu tatkräftig einzuspringen und die durch den eingezogenen Betriebsführer oder Knecht entstandene Lücke auf dem Bauernhof so gut wie möglich auszufüllen. Jeder Führer einer HJ-Einheit stellt daher fest, welche Jgg. zum Einsatz bei der Ernte (Heuernte) in Betracht kommen und nennt dem Ortsbauernführer die Zahl der zur Verfügung stehenden Jungen, welcher dann bei Arbeitskräftemangel die erforderliche Zahl von Jungen bei dem HJ-Führer anfordert. Der Einsatz der HI wird Sams­tag nachmittag sowie Sonntags durchgeführt. Sämtliche HJ- Führer sowie Ortsbauernführer verständigen sich untereinan­der, damit die Aktion reibungslos vor sich geht. Das ist die große Kriegsaufgabe der Hitlerjugend, sich einzusetzen und so wie der Soldat an der Front ihren Mann in der Heimat zu stellen. F.B.

Egenhause« bei Nagold, 12. Juni. Am Sonntag vormittag fuhr ein 20 Jahre altes Fräulein auf einem Fahrrad die ab­schüssige Straße beim Rathaus hinunter. In einer Kurve geriet sie aus der Fahrbahn und stürzte über die Lenkstange auf den Gehweg. Die erlittenen Verletzungen waren so schwer, daß das Mädchen wenige Stunden nach dem Unfall verschied. -

Neue; NswrschWediel sm Mio-, Ni»»ei- bromi iiliü bei Neichenlsl

Durch staatliche Verfügung ist das Gebiet der Rockert-. , elfen, das Flasland bei Reichental und das gesamte Gebiet um den Hohloh als Naturschutzgebiet erklärt, das nach den bekannten Bestimmungen von jedem Wanderer zu beachten ist. Mehrere in diesen Gebieten liegenden Naturdenkmäler sind bereits im Sommer letzten Jahres von der Denkmals» pflege ausgenommen und zur Veröffentlichung im neuen Na­turschutzbuch photographisch ausgenommen worden.

In der heutigen Zeit, wo Wandern wiedermodern" geworden ist, eröffnen sich für den deutschen Touristen ganz neue Perspektiven. Die uralten Waldgebiete sind nicht allein geschichtlich interessant, sie sind uns heute als Naturschutz­gebiete wertvoller denn je geworden.

Da ists vornehmlich die Rockert, über deren eigenartigem Namen sich vor 50 Jahren die Gelehrten stritten und schließ­lich den Namen von der ausländischen Bezeichnung Rogm herleiten wollten. Damals nahm mans für eine todernste Deutung, heute lächeln wir darüber. Der Name kommt vom ehemaligen Waldbauern aus Reichental Hannes Martin Rockart, zugewandert in Neichental, gestorben zu Weisenbach. Der große und der kleine Rockertfelsen sind naturgeschützt. Um die Jahrhundertwende des 18./19. Jahrhunderts lieferte der Rockert das Geld zur Zahlung der drückenden Kriegs- kontribuitionen, die man dem Murgtal aufgelaüen hat. Daß diese Gelder völlig nach Frankreich flössen, dürfen wir heute nicht vergessen. Es war gutes Geld!

Das Reichentaler Flasland ist mit seinen tausendjährigen Eichenbeständen unter besonder» Schutz gestellt. Nichts darf hier mehr verändert werden. Unweit ragen die mächtigen Orgelfelsen himmelwärts ein Naturdenkmal von seltenst Schönheit.

Auf dem Gebirgskamm, der Wasserscheide zwischen Enz und Murg, liegt das Hochmoorgebiet des Hohloh, bereits um 1600 bekannt gewesen. Derzeits brach der Hohlohsee aus und schüttete seine Wassermengen bedrohlich ins Murgtal hinun­ter. Die Hofsiedler von Langenbrand kamen in Not und erlitten starken Wasserschaden an ihren Feldern. Seit der Besiedlung des Murgtals und des Enztals vermuteten dte Bewohnern in den schwarzen Gewässern geheimnisvolle Kräfte, um die die Sage sich spinnt: Wer in den See einen Stein wirft, der beschwört ein Gewitter herauf und kommt im Wetter um. Wenn man in einem Tüchlein eine ungerade Zahl Steinchen in das Wasser hängt und es wieder heraus­zieht, so ists eine gerade Zahl geworden. Der Herrschafts­jäger vom Kaltenbronnen soll es einmal mit sieben Stein­chen erprobt haben acht hätte er im Tüchlein herausgezogen. Im Jahre 1690 wurde der See zum ersten Male vermessen. Er war 18 badische Fuß tief (den Fuß zu 32 Zentimeter). Die Wasserfläche wurde auf 30' badische Morgen, den Morgen zu 3600 Quadratmeter, gemessen. In der Urwaldeinsamkeit des Hohloh haben sich Bären, Wölfe und Luchse am längsten aufgehalten. 1695 wurde der letzte Bär, 1780 der letzte Wolf dieser Gegend von markgräflich badischen Jägern erlegt. Wer heute die Gegend besucht, der erfreut sich an Wollgras und Sonnentau, ist traurig, daß im See Rehr Gras als Wasser zu sehen ist aber weiß wenig von der Geschichte des Sees.

Linker Hand, wenn man gen Westen wandert, den Pol­ternden Moorpfad gegen die Prinzenhütte zu begeht, träumt der kleine Hohlohsee. Nur wenige wissen von seiner Existenz. Um diesen See finden wir das eigentliche Naturschutzgebiet, Legföhren machen den Zugang fast unmöglich. Wer sich aber die Mühe nimmt, der staunt baß über so viel Naturschönheit uralter Tage. Zwischen den Jahren 1790 und 1805 zog man von Leiden Gewässern riesige Abzugsgräben und entleerte sie zu unbedeutenden Pfützen. Der gewonnene Boden wurde

Ehrentafel des Älters

11. 6. 1940: Frl. Karoline Dahlinger, Rotenbach, 70 Jahre alt.

zgj «Nachdruck verboien.)

Wer ist dein Vater?" fragte Pierrot und sah for­schend tn das Helle Kindergesicht. Er erinnerte sich an Claires letzte Worte:Verzeih Marguerite, verzeih ihr!" Jetzt verstand er endlich. Milo«, Claires Bruder, war der Vater des Kindes. Claire war hinter das Geheimnis der beiden gekommen und hatte vielleicht gehofft, Pierrot würde die Schuld des Bruders wiedergutmachen.Ver- zeih!" hatte sie gesagt. Und auch das Kind auf seinem Arm flehte mit leuchtenden Augen: Verzeih!

Nun wurde alles hell, alles leicht. Sein Grimm flog davon wie der Nebel vor dem Wind. Jetzt konnte er Marguerite gerade in die Augen sehen. Und ihr Kind, das er den Klauen des Affen entrissen hatte, war jetzt auch das seine. Denn es war ja vom Blute Claires Er verzieh, und er liebte. Run brauchte er nicht mehr zu denken: Sie hätte dies-tun müssen, ich hätte das tun müssen! Jetzt galt es nur noch, zu leben, zu handeln, und seinen Weg geradeaus zu gehen. Hell und hoch wölbte sich das Leben über ihnen, wie ein Frühlingsmorgen. übergossen vom Frührot, warm vom Duft der Blüten und erfüllt vom Gesang der Lerchen.

Im Gehen lächelte Pierrot dem Kinde zu und hielt O sorgsam an seiner Brust Einmal blieb er stehen und schob das Häubchen über der Stirn zurecht Er schnalzte mit der Zunge, wie man es bei kleinen Katzen tut.

Schon von weitem sah er, wie Marguerite mit Glin- glin herangelaufen kam. Er hielt ihr das Kind hin. Wort­los, ohne ihn auch nur mit einem Blick zu streifen, riß sie es ihm aus den Armen und flog auf das Haus zu. Sie drehte sich nicht einmal mehr um.

Pierrot stand da und rührte sich nicht vom Fleck. Sein Gesicht glühte Es wurde leer in ihm. und ein Schwindel erfaßte ihn. Aber dann kam der Zorn wie ein Orkan über ihn. und er schwankte schwer Er wollte sich mit den Augen an der Landschaft festklammern, aber er sah nur einen wilden Wirbel von Laub, Licht und Schatten Plötzlich haßte er Marguerite so wild, daß er selber darüber erschrak. Mit großen Schritten rannte er aus das Dorf zu und knirschte:

Gemein ist sie, gemein! Wie kann ein Mensch so ge- mein sein>"

Er lief und sah weder nach rechts noch nach links.

Gehst du schon?" fragte eine Stimme. Jetzt erst ge- wahrte Pierrot Pipembois, der lächelnd am Wege stand. Ich habe eine große Neuigkeit für dich", fuhr der Jäger fort.Ich weiß jetzt, wer der Dieb ist..."

Das ist mir gleichgültig", fiel ihm Pierrot ins Wort und lief weiter

Pipembois kratzte sich den Kops.Olala", meinte er, darum mutz ich mich wobt auch mal kümmern!"

Pierrot hatte dieForelle" erreicht Er trat ein. Schankai saß mit seinem Gefolge in der Gaststube. Pierrot pflanzte sich dicht vor ihm auf. Schankai wandte den Kopf und- sah seine Freunde fragend an. Aber alle steckten die Nase ins Glas.

.Hallol" sagte jemand in einer Ecke.

Potztausend!" meinte ein zweiter und ergriff sein Glas.

Alle hatten es sofort gesehen: Der dort hereinkam, War nicht mehr der verschämte Sohn des flüchtigen Kassierers, nicht mehr der unglückliche Liebhaber. Vor ihnen stand der alte Raufer mit seinen Fäusten aus Granit und einer eisernen Brust Ein unfreundliches Wort, eine feindselige Beweguna konnten ihn in Aufruhr bringen.

Sie tranken aus und sahen einander verstohlen an.

Woll'n wir gehen?" fragte einer.

Sie standen auf. schoben ihre Schemel unter den Tisch und gingen einer nach dem anderen langsam hinaus.

Laßt die Tür auf!" rief die Kellnerin ihnen nach,es ist heiß genug hier"

Sie aber taten, als hätte» sie nichts gehört und schlossen die Tür hinter sich.

Dreizehntes Kapitel.

Der Nordwind wehte. Jauchzend brauste er heran, und unter seinen Stößen blähte sich der Himmel wie ein riesiges blaues Segel. Ans dem See schäumten und brüll­ten die Wogen

Die schlanken Pappeln, die am Ufer standen, und die Masten der Schiffe im Hafen bogen sich tief zur Erde nieder. Der Wind wühlte in den Weidenbüschen und mühte sich vergebens, die zarten kleinen Blüten von den Schäften zu reißen. Die Brandung durchkämmte das Schilf, und auch über das Laub der Bäume lief es wie Wellen dahin

Barcarolle liebte den Sturm. Seit dem frühesten Morgen war c» draußen und kehrte erst spät am Abend heim. Seit man ihm sein Laboratorium zertrümmert hatte.

mied er das Haus soviel wie möglich. Aber er beklagt,. sich nicht mehr.

Nur zwischen seinen Weiden, Birken und Sträuchen war er glücklich, hier vergaß er seinen Kummer. Di« Pflanzen waren seine Geschwister, und seine ganze Zärt­lichkeit, die die Menschen zurückgewiesen hatten, schüttet« er über sie aus. Er wußte um ihre Seele, die unter der Rinhe verborgen war. Mit den tausend und aber tau­send geschwätzigen Zungen ihrer Blätter sangen dt« Pflanzen immer das ewige Lied der Liebe und des Le­bens. sie priesen die geheimnisvolle Schöpferkraft, di« Himmel und Erde erfüllte.

Barhäuptig stand Barcarolle da, der Wind wehte ihm die grauen Strähnen gegen die Schläfen. Er begann, laut mit sich selbst zu reden. Er hob die Arme, ballte die Fäuste, beugte sich nieder und richtete sich wieder auf, so daß er den Sträuchen, glich, die ihre Zweige wie Mühlenflügel im Sturm drehten. Im Brausen von Wind und Wellen, im Choral, den die Baumkronen sangen, glaubte er dte Stimme seines Engels zu vernehmen Sie sprach:

Geh hin und sprich zu den Deinen. Habe nur Ver­trauen. du wirst schon die rechten Worte finden. Geh!"

Ja, er wollte reden Von den gefährlichen Neuerun­gen wollte er sprechen, von den Maschinen, die eine Er­findung des Teufel» waren und das Ende der Welt her- beifüvrten Denn nach den Motoren würde etwas noch Schlimmeres kommen, bis eines Tages die Menschen selber nur noch Maschinen sein würden. Es war gefährlich sich mit Kräften einzulassen, die man nicht mehr meistern konnte

Nein, es war seine Pflicht, zu reden, und sie mutzten auch auf ihn hören Schankai würde verschwinden, und Barcarolle würde wieder in sein geistiges Königtum ein­gesetzt werden, das er als ein milder und gerechter Herr­scher verwaltete!

Barcarolle stellte sich dem Nordwind entgegen, und der Wind blies durch ihn hindurch und ließ ihn erklingen wie eine Harfe. Die bleierne Müdigkeit, die in der letzten Zeit in seinen Gliedern gelegen balle, war verschwunden. Er hörte den Hammer nicht mehr, der manchmal gegen sein altes Herz schlug. Er atmete freier, und der Nord­wind, der Himmel und Erde rein fegte, reinigte auch keine Brust.

lFortfetzunp folgt