Die DührerqualiLüterr des Duee garantieren den Sieg

Rom. II. Juni. Die Vereinigung der gesamten militärischen Bc- sehlsgewalt in den Händen des Duce, die Proklamation des Königs und Kaisers an die Wehrmacht sowie die heutigen Krtegsmaßnahmen des Ministerrats stehen zusammen mit dem Telegramm des Führers an den König und Kaiser und an den Duce im Mittelpunkt der Abendprcsse, die vor allem auch die Tatsache unterstreicht, daß sich der gesamte Generalstab von Nom ins Hauptquartier begeben hat.Giornale d'Italia" unterstreicht, die Führerqualitäten des Duce auf allen Gebieten und betont, daß der eiserne Wille, um jeden Preis die gesteckten Ziele zu erreichen, stets die Merkmale eines großen Feld­herrn waren und bleiben werden. In der Ernennung des Duce sehe Italien die Garantie, daß er wie während der vergangenen Jahre des mühseligen, aber ununterbrochenen Aufstiegs Italien auch jetzt in seiner größten Stunde zum Siege führen werde.

Alliierte Diplomaten verlaffen Rom

Rom, 11. Juni. Die ursprünglich für Moutagmitternacht vorgesehene Abreise des englischen u. französischen Botschafts­personals aus Rom ist verschoben worden. Francois Poncet und die Beamten der französischen Botschaft fuhren ani Dienstag abend in einem von der italienischen Regierung zur Verfügung gestellten Sonderzug in die Schweiz ab.

Die Mitglieder der englischen Botschaft wählten jedoch nicht den Weg über die Schweiz, da ihnen die Reise über Frankreich, d. h. über den Aermelkanal, offenbar zu gefähr­lich erscheint. Sie haben von der italienischen Regierung die Bereitstellung eines Dampfers erbeten, der sie zu einem nicht bekanntgegebenen Punkt im Mittelmeer fahren soll, wo sie an Bord eines britischen Kriegsschiffes gehen werden. Die ita­lienische Regierung hat diesem Ersuchen stattgegeben und das 18000-TonnenschiffConte Rosso" zur Verfügung gestellt.

Griechenland im Banne des Geschehens

Athen, 11. Juni. Die griechische Presse berichtet in größter Auf- machung über die geschichtlichen Ereignisse des gestrigen Tages. Mit riesigen Schlagzeilen berichten die Blätter über den Kriegseintritt Italiens. Eie bringen gleichzeitig Bilder des Führers und des Duce. Allgemein wird in Griechenland die Auswirkung des Kriegseintritts Italiens dahin gewertet, daß nunmehr der Zusammenbruch der West­mächte noch schneller vor sich gehen werde. Die Blätter weisen weiter auf das unaufhaltsame deutsche Vorgehen in Frankreich hin.

Dos englische Pfund wird von der Bank von Griechenland seit Montag nicht mehr eingewechselt.

Spaniens PositionNichtkriegführende Macht-

Madrid, 11. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Die Falange- ZeitungArriba" definiert die spanische Haltung in der Neuen Phase des europäischen Krieges und- schreibt zum ersten Mal, Spaniens Position- sei die einernichtkriegführen­den Macht". Spanien könne seine Sympathien für die zwei größten befreundeten Staaten nicht verbergen, die heute Spa­niens Gegner von gestern auf die Knie zwängen.

Spanien wünscht den Sieg jener Völker welche für seinen eigene» Sieg kämpfte»

Madrid, 12. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Italiens Kriegs- Antritt ist für die Presse des Mittelmeerlandes Spanien wei­terhin das Hauptthema, das alle anderen Ereignisse über­schattet.

Die Madrider Zeitungen bringen übereinstimmend zum Ausdruck, daß Italien niemals einen Zweifel über seine wirk­liche Haltung gelassen und miemals seine unverbrüchliche Freundschaft zu Deutschland verheimlicht habe. Italien habe oft genug, schreibtABC", Revision der ungerechten Friedens- Verträge gefordert, um einen dauerhaften Frieden herbeizu­führen, aber die Demokratien hätten in ihrer Verbohrtheit weder früher noch jetzt vernünftige Vorschläge angehört. Ita­lien sei daher keine andere Wahl geblieben, als mit Waffen­gewalt sein Recht zu erkämpfen.Da" sagt im Leitartikel, die Westmächte dürften sich nicht wundern, daß Italien auf eine Politik der Bevormundung, welche es zu erdrücken drohte, mit Krieg antworte. Die Westmächte hätten sich die Schuld an ihrem Pech selbst zuzuschreiben.Arriba" weist energisch alle englischen Freundschaftsbeteuerungen zurück, welche Spaniens klaren Blick für die wahren Verhältnisse nicht zu trüben ver­möchten. Francos Kampf gelte stets nur der gerechten Sache. Die Barcelonaer ZeitungVanguardia" stellt fest, daß Spa­nien die Stimme des Freundes voll Zuversicht vernommen habe-. Spanien wünsche den Sieg jener Völker, welche für seinen eigenen Sieg kämpften.Noticiero" bezeichnet die Lage Frankreichs als verzweifelt. Weygandsletzte Viertelstunde" sei für Frankreich gekommen.

Spionenfurcht der Engländer in Gibraltar

Madrid, 12. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Wie aus Gib­raltar bekannt wird, sind dort alle Spanier, deren nationale Einstellung bekannt ist, fristlos entlassen worden. Die Polizei hat Verstärkungen erhalten und ist mit Maschinenpistolen ausgerüstet worden. Sie durchsucht die Betriebe und Werk­stätten sowie die Häuser nach Personen, die keine Aufenthalts­erlaubnis in Gibraltar haben.

Paris die ausgestorbene Stadt

Washington, 12. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Die ameri­kanische Rundfunkgesellschaft Columbia Broadcasting Co. übertrug am Montag von Schallplatten einen von ihrem Pa­riser Sprecher aufgenommenen Bericht, der über einen Pa­riser Kurzwellensender gegeben worden war. Der Bericht war außerordentlich dramatisch. Er schilderte die Verzweiflung in der Pariser Bevölkerung, die Flucht aller Ministerien und die allgemeine hastige Flucht der Bevölkerung, die ihre Matratzen und das nötigste Gepäck auf Handkarren mitnehmen.Paris", so sagte der amerikanische Sprecher,ist eine ausgestorbene Stadt. Ich gehe pach dem Süden und werde dort versuchen, in einigen Tagen wieder meine Rundfunkberichte aufzuneh­men, Dies ist mein letzter Bericht aus Paris." Der Bericht des Pariser Vertreters der Rundfunkgesellschaft schloß mit dem vielsagenden Satz:Wenn in den nächsten Tagen jemand von Paris nach Amerika sprechen sollte, so wird das nicht mehr unter der Kontrolle der französischen Negierung vor sich gehen!"

Die Fölsen des KriegSeinlrittS Italiens

Verschärfung der Blockierung der Weltmächte

Berlin, 11. Juni. Als großen und einzigen Vorteil der Westmächte aus dem Eintritt Italiens in den Krieg verzeich­net das Londoner Jnformationsministerium die Schließung einer Lücke in der Blockade Deutschlands. Trotz der Ereignisse der letzten Monate ist es also offenbar den Strategen des westlichen Wirtschaftskrieges noch nicht klar geworden, daß der bisherige Verlauf des Krieges eindeutig die absolute Blockade- feftigkeit Deutschlands erwiesen hat. Sie wollen noch immer nich. zugeben, daß die deutsche Wirtschaftskraft in den ver­gangenen zehn Monten nicht geschwächt wurde, sondern im Gegenteil auf den verschiedensten Gebieten immer deutlicher sichtbare Zeichen einer fortschreitenden Erstarkung zeigt.

Im Gegensatz zn den Westmächten läuft Deutschlands Kriegswirtschaft reibungslos auf höchsten Touren, und ihre Versorgung mit den notwendigen Rohstoffen ist aus eigener Erzeugung und soweit noch notwendig, durch absolut unbe­hinderte Zufuhren vollständig sichergestellt. Gleiches gilt auch für die Wirtschaftskraft Italiens, von der die Westmächte wirklich nur mit größter Täuschung annehmen könnten, daß sie unvorbereitet in diesen Krieg eintrat.

Es wäre den führenden Leuten des britischen Kriegsivirt- schastsvnnisterimns in London sicherlich nützlicher, wenn sie einmal ihrem angeblichen Vorteil einer Schließung der italie­nischen Blockadelücke die ihnen gleichzeitig erwachsenden Nach­teile gegrnüberstellen würden. In der ganzen übrigen Welt bestehen heute keinerlei Zweifel mehr darüber, daß England und Frankreich durch den Eintritt Italiens in den Krieg nnn- mebr zu den Märkten Nord- und Osteuropas, Belgiens und Hollands auch die Märkte des Südostraumes und des Nahen Ostens verloren haben.

Nachdem die deutschen Erfolge England bereits den Ver­lust von 21,4 v. H. seines gesamten Außenhandels und von 35.4 v. H. seines Außenhandels mit fremden Ländern, 33 v. H. seiner Einfuhr an Fleisch. Milch, Milcherzeugnissen und Eiern und von 18 v. H. seiner Einfuhr anderer Lebensmittel sowie von 22,1 v. H.. seiner gesamten Rohstoffeinfuhr und 33,8 v. H. /einer Einfuhr an Halb- und Fertigfabrikaten brachten, wird die nunmehrige völlige Abschnürung des englischen Handels vom gesamten Mittelmeer- und Südostraum eine weitere be­deutende Steigerung dieser Ziffern unabwendbar zur Folge

Weitere Liefergebiete für die Plutokratien ausgefallen

haben. England wird künftig ebensowenig wie Frankreich im bisherigen Umfange seine Bezüge an Erzen und Lebensmit-. teln aus Jugoslawien, Erdöl und Getreide aus Rumänien, Tabak und Lebensmitteln aus Bulgarien, Erzen, Tabak und Früchten aus Griechenland, Erzen, Tabak und Lebensmittel aus der Türkei sowie von Zwiebeln und Baumwolle aus Aegypten erlangen können.

Für Frankreich werden die Znfuhren aus Noröafrika ab- geschnitten, und selbst die Oelliefcrungen aus dem Nahe« Osten sind für beide Länder in höchstem Matze gefährdet, wenn es auch gelingen sollte, sie auf dem Seeweg «m das Kap der Guten Hoffnung zu befördern. Mit dem Ausfall des Mittel­meers als Handels- und Schiffahrtsweg ist für England nach zahlreichen eigenen Urteilen unzweifelhaft eine Lebensader angeschnitten.

Hinzu kommt, daß sich die britischen Bezüge aus Indien und Australien infolge des bedeutend vergrößerten Trans­portweges gewaltig verteuern und in Verbindung mit dem vorhandenen Tonnagemangel überdies zwangsläufig vermin­dern müssen. Noch mehr als bisher werden die Westmächte in Kürze erkennen müssen, daß sich die Fronten im Wirt­schaftskrieg gründlich verschoben haben und daß es sich heute weniger um eine Blockade Deutschlands als um eine Abschnei- düng der Westmächte von den wichtigsten Liefergebieten han­delt.

Veraltete Geschütze- alsKriegsnratertal- aus USA. für die Westmachte

Washington, 12. Juni. (Eig. Funkmeldung.) In einem mit 67 gegen 18 Stimmen angenommenen Zusatzantrag zu einer schwebenden Wehrvorlage gab der Senat am Dienstag dem Ersuchen Roosevelts statt, das Kriegsministerium zu er­mächtigen, bei den Fabrikanten sogenannteveraltete Ge­schütze" gegen neue einzutauschen.

Wie Associated Preß hierzu bemerkt, handelt es sich um eine Transaktion, durch die dieseveralteten Geschütze" von den Fabrikanten sofort an die Westmächte verkauft werden können. Der USA-Armee werden die zurückgegebenen über­alterten Geschütze für den Ankauf neuer Geschütze gutge­schrieben.

Oie Panik von La Panne

Uuf den Spuren desglorreichen Rückzuges" der englischen Expeditionsarmee.

Don Kriegsberichter Fischer.

(PK.). Ich bin im Weltkrieg auf den Rückzugsstraßen des fliehenden französischen Heeres marschiert und habe aus den Schlachtfeldern Galiziens das zurückgelassene Heeres­gerät der russischen Armeen gesehen. Diese Eindrücke wur­den dann noch übertroffen von dem Bild, das im Blitz- Feldzug des vergangenen Sommers die zerschlagene Kriegsmacht Polens bot.

Was ich aber am Strande der flandrischen Küste sah, dort wo im Raume zwischen Nieuport und Dünkirchen sich das Schicksal der englischen Expeditionsarmee vollendete, das habe ich noch nie gesehen und auch nie für möglich ge­halten.

Kilometerweit sind alle Straßen und Wege verstopft von endlosen, oft in drei, und vier Reihen nebeneinander und ineinandergefahrene Kolonnen von Fahrzeugen aller Art, die die flüchtenden englischen Truppen hier stehen

lassen mußten,-zu unentwirrbarem wüstem Knäuel

von kilometertiefer Ausdehnung geballt, dessen Peripherie sich durch die ständig neu dazuströmenden fliehenden Trup­pen lawinenartig vergrößerte. Auf den Straßen und Ne» venstraßen, in den Gehöften stehen sie, in den Straßengrä­ben liegen sie, in den Sanddünen stecken sie, die Tausende und Abertausende von Krafträdern mit und ohne Beiwa­gen, von Geschützen und Protzen, von Munitionskarren und Kolonneiiwagen, von Tanks und Straßenpanzern, von Nachrichten- und Spezialfahrzeugen, von Ponton- und Pio­nierwagen, von Troß- und Gepäckfahrzeugen, von der ele­ganten Limousine des Generals bis zur Feldküche und dem klobigen Mannschafts-Omnibus. Vollbeladen mit ihrem Ge­rät, mit Massen und Ausrüstungsgegenständen aller Art mit Kabeltrommeln und Werkzeug, mit Munition und Vor­räten mußten sie von ihrer Besatzung im Stich gelassen werden, die nur in wilder Flucht das nackte Leben an Bord her Schiffe zu retten versuchte. Gräßliche Szenen müssen sich hier abgespielt haben, wilde Panik. Hier und dort sind aus der riesigen Masse der hölzernen und eisernen Fahr­zeuge Flächen herausgeschlagen. Gruppen verbrannter und zersplitterter Wagenreste lassen erkennen, daß hier deutsche Fliegerbomben und Artilleriegeschosse verheerend einschlu­gen. Ueberall liegen die Leichen der englischen Soldaten, die hier vom deutschen Stahl zerfetzt wurden, die sich aus ihren eng gekeilten Fahrzeugen nicht retten konnten und mit ihnen verbrannten, die in gräßlichem Kampfe aller gegen alle von den eigenen Kameraden zu Tode gequetscht und zu Tode getreten wurden Mühsam bahnen wir uns durch das Gewirr von Fahrzeugen, weggeworfenen Waf­fen und ihren toten ehemaligen Trägern den Weg durch die verstopften Straßen des Badeortes La Panne zum Strand. Ein überwältigender Anblick bietet sich uns dort. So dicht wie hier einst Sandburg an Sandburg, Strand­korb an Strandkorb gestanden haben mag, ist der ganze breite Strand von der fahrzeugverstopften Promenade bis hinab zur See mit Kraftfahrzeugen übersät.

Damit sie nicht im Seesand versinken sollten, hat man rücksichtslos Zeltplanen und Regenmäntel, Uniformen, Uni­formstücke und Stiefel, Gewehre und Lederzeug, Tornister und Kistendeckel vor ihre Räder geworfen und auch Hun­derte dieser wertvollen Wagen ais lang- Brücke aus diesem einzigartigenKnüppelweg" ins Wasser gefahren, um so wenigstens das nackte Leben auf die Schiffe retten zu kön­nen, die wegen ihres Tiefganges nicht bis an den flachen Strand heränfahren konnten. Und überall liegen Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Offiziersgepäck und Akten, Uniformen und Munition in chaotischem Durcheinander auf dem weißen Sand des Strandes herum. Auch hier haben die deutschen Bomben gleich gruppenweise die dichtneball- ten Fahrzeuge zusammengehauen und noch manchem Sol­daten Englands den Weg zum rettenden Schiff verwehrt. Aus der Unzahl der herumliegenden Dinge nehmen wir ein paar Gummimäntel, ein paar Büchsen Proviant mit. Wir lesen ein paar der zu Hunderten herumliegenden Feldpost­brief» ilbriosns alle frankiert sind, sowie die vorae-

druckten Antwortkarten. Wir betrachten ein paar der aus Tornistern und Koffern verstreuten Fotos, meist Familien­aufnahmen, aber auch ekelhaft abszone Bilder sind darun­ter, wahrscheinlich einSouvenir" an die so hoch geprie­sene Kultur des französischen Bundesgenossen.

Bor der Küste aber liegen englische Zerstörer, teils ge­sunken und nur mit d^n Aufbauten aus dem Wasser ra­gend, teils auf Strand gesetzt, vernichtet von der deutschen Luftwaffe, die auch die Transportschiffe, die wir in Rich­tung Dünkircheq liegen sehen, in schneidigem Brand die Hafenanlage von Dünkirchen als Fanal für die Reste der fliehenden Expeditionsarmee Englands.

Gemeine Niederfrachi

SV Die Praxis der feindlichen Lügenstrategie hat sich seit dem Weltkriege um keinen Punkt gewandelt. Mit der gleichen Niederträchtigkeit wie damals werden Tag für Tag neue Greuel- und Falschmeldungen in die Welt gesetzt, ein­zig und allein zu dem' Zweck, Deutschland, seine Führung uich seine Wehrmacht in den Kot zu ziehen und die eigenen Völker und darüber hinaus die gesamte Welt zum Haß ge­gen Deutschland aufzustacheln. Gerade jetzt verfolgen aber die Greuelsabriken damit das besondere Ziel, die gewal­tigen Erfolge der deutschen Waffen mit ihren lügnerischen Greuelberichren auszualeichen und ihre eigenen Völker über die Wahrheit hinwegzutäuschen. Mit einer geradezu satani» , schen Bosheit beschuldigen die plutokratischen Kriegsheger die deutschen Soldaten immer wieder, daß sie mit beispiel­loser Brutalität gegen die Flüchtlinge vorgingen. In jeder Zeitung der demokratischen Hetzpresse findet sich eine andere Lesart. Vor allem jucht man den Haß gegen die deutschen Flieger zu mehren, die, so lügt die feindliche Propaganda, mit ihren Bomben ein wahres Blutbad unter den hilflos hin- und herslutenden Flüchtlingen angerichtet haben sollen. Als Kronzeuge läßi der Londoner Nachrichtendienst u. a. ein angebliches Mitglied der amerikanischen Sanitäts­kolonne aufmarschieren, oas Augenzeuge des Massenmor­des der Bevölkerung von Amiens gewesen sein will. Selbst­verständlich werden auch wieder die britischen Lazarett­schiffe als angebliche Lieblmgsziele der deutschen Luftwaffe herausgestellt, obwohl in der ganzen Welt bekannt ist, daß niemand das Rote Kreuz mehr achtet als gerade die deut­sche Wehrmacht. Nur zu oft mußten wir erleben, daß diese Rücksichtnahme von der Gegenseite zur mißbräuchlichen Verwendung des Roten Kreuzes ausgenutzt worden ist.

Was die Lügen- und Greuelmeldungen der Feindmächts über die angebliche Bombardierung hilfloser Flüchtlinge durch die deutschen Flugzeuge betrifft, io finden auch diese Schauermärchen nirgendwo mehr Glauben. Umso erschüt­ternder aber wirken die erbitterten Klagen der vielen Tau­sende von holländischen, belgischen und auch französischen Flüchtlingen, die aus dem Rückwege in ihre Heimat von britischen Fliegern und französischer Artillerie rücksichtslos unter Feuer genommen wurden und seit Rückkehr in der Heimat vielfach ichwersten Luftangriffen durch ihre eigenen Landsleute ausgeietzt sind Schuld an dem,ganzen Flücht­lingselend sind die Weltmächte allein, die nicht nur dre fremden Völker sondern ihre eigenen Nationen in das Kriegsunglück gestürzt und damit dem bitteren Elend preis­gegeben haben.

Nach 125 Jahren, Zur Versorgung der Hinterbliebenen der Kriegsgefallenen wird von Norwegen jetzt auch ein Fonds herangezogen, der seil fünf Vierteljahrhnnderten besteht und vorher noch niemals angegriffen wurde. In den Kriegsjahren von UM bis 1814, als Norwegen noch unter dänischer Herr­schaft stand, wurde aus freiwilligen Spenden in Kopenhagen und dem damaligen Kristiania heute Oslo ein Kriegs- schädcnfonds im Betrage von 20 OM Spezitalern gesammelt. 5000 Spezitaler wurden davon abgezweigt für die Hinterblie­benen norwegischer Kriegsgesallcner. Damals brauchte man aber zu diesem Zweck den Fonds nicht anzugreifen. Er wurde von verschiedenen Kommissionen verwaltet und ist mit Zins und Ztnfeszins heute auf 8 Millionen Kronen angewachsen. Jetzt, wo wirklich Hinterbliebene norwegischer Kriogsgefal- lener vorhanden sind, sollen zu ihren Gunsten die Zinsen des Fonds in Löhe von jährlich 300 000 Kronen verwendet werde».