Wieland und die Frauen
Von Freien G. v. Koenig-Warthausen
Es heißt, daß die Sinnlichkeit eines Menschen sich bis in alle Phasen seiner Geistigkeit hinein verfolgen läßt. Man sollte vermuten, daß dies für Wieland, der seiner Zeit als der Erotiker unter den Schriftstellern galt, in besonderem Maße zutreffen müßte. Während wir nun der, im weitesten Begriff des Wortes ungeheuer sinnlich ausgestatteten Phantasie des Dichters in allen seinen Schöpfungen begegnen, würden wir doch enttäuscht sein, wenn wir dem Dargestellten — etwa wie bei Goethe — reale Erlebnisse zugrunde legen Wollten. Wieland schrieb: einerseits, um die ans Tageslicht drängenden kühnen Gebilde seiner Phantasie lebendig zu gestalten, andererseits, um zu belehren und zu philosophieren, in der Absicht-, sich, selbst über die Urgründe des Seins Klarheit zu verschaffen und ein annehmbares Weltbild aufzn- Lauen. Hier liegt eine ausgesprochen dualistische Veranlagung vor, die sich als roter Leitfaden durch des Dichters Leben und Schassen verfolgen läßt. Hierbei erinnern wir uns daran, daß die Ahnen, denen er sein Erbgut verdankte, teils Gastwirte. teils Pastoren waren. Dualismus führt zu inneren Spannungen, zu Konflikten zwischen „Herz" und „Kops", aus solchen Spannungen heraus aber wird Produktive Begabung geboren. Das kann unter tragischen Umständen geschehen — solche dürfen wir in Wielands innerem Entwicklungsgang nicht suchen, ja, ihr Fehlen mag mit eine Ursache dafür sein, daß er unseren Zeiten fremd geworden. Alles löst sich bei ihm in Harmonie, apollinisch ist sein Griechentum.
Auch in seiner Stellung zur Frau mußte die dualistische Veranlagung des Dichters sich auswirren. Der Jüngling schwärmt von tugendhafter Liebe' und verachtet stolz die der Sinne. „Wer in seinen Wünschen über einen Handkuß hinansgeht, darf nicht sagen, daß er liebe", erklärt der 19- Jährige.
Die erste Liebe des Dichters galt der um zwei Jahre älteren Base, Sophie von Gutermann. Es war nicht Wielands Schuld, daß die Verlobung schließlich in die Brüche ging. Sophie verheiratete sich mit Frank von La Roche. Auf Schloß Warthausen bei Biberach sollte ihr der Jugsnd- geliebte nach neun Jahren wieder begegnen. Treue Freundschaft verband sie von nun an, und es war Wieland, der ihrem ersten Roman, der Geschichte des Fräulein von Sternheim, die Wege ebnete. Gern erinnerte er sich zeitlebens der Seligkeit seiner ersten Liebe, wenn er auch später bekennt: „Wir hätten gar nicht getaugt, miteinander, geschweige, als Mann und Frau zu leben, und sehen dies beide sehr gut ein, nachdem der erste Schmerz unserer Trennung vorüber war."
In Zürich galt die Liebe des Zweiundzwanzigjährigen einer doppelt so alten Witwe, Frau von Grebel. Nachdem ihre gegenseitige Schwärmerei einen gefährlichen Grad erreicht hatte, gestanden sie sich jedoch, daß es unmöglich sei. daß sie ihm M Jahre abgäbe oder er über Nacht um 20 Jahre älter würde, und man beschloß, sich zu trennen.
Aehnliche Seelenfreundschaft wie mit Sophie verband den Dichter mit Julie Bondeli. Nach der ersten Begegnung schrieb er über sie: „Sie hat Geist, Wissen, Bildung, Philosophie, Geometrie, sphärische Trigonometrie, aber sie hat auch die Gabe, mir gründlich zu mißfallen. Es leben die törichten Frauen!" Aber bald erfährt der Freund: „So sehr sie mir bei der ersten Zusammenkunft mißfallen hat, so sehr entzückte sie mich bei der zweiten. Bei der dritten entdeckte ich schon ein ausgezeichnetes Herz bei ihr." Und dann heißt es gar: „Julie und ich sind die einzigen für einander geschaffenen Wesen." Doch die geistvolle, aber häßliche Julie wollte in keine erotische Bindung einwilligen. „Julie scheint in vollem Ernst weder Idee noch Empfindung von der Liebe zu haben.. Sie will Freunde haben!" ruft der enttäuschte Dichter aus. Auch hier bewirkte die räumliche Trennung bald eine endgültige Lösung.
1780 übersiedelte Wieland in seine Vaterstadt Biberach als
deren Magistratsbeamter. Dem dortigen Bürgermeister von Hillern war Cateau, Sophies jüngere Schwester, vermählt. Sie freute sich über die Ankunft des poetischen Vetters, mit dem sie, zur Erheiterung ihrrr wenig glücklichen Ehe gerne einen kleinen Flirt beginnen wollte. Wieland, von Mitleid unterstützt, fing rasch Feuer. Aber auch bei ihr hatte er kein Glück. Stach dem Lode ihres Mannes hielt er um ihre Hand an, die sie ihm verweigerte, da er ihr nicht als eine ihrer würdige Partie erschien.
Es war ein anderes, sehr viel erdgebundeneres Erlebnis, das Wieland in Biberach zuteil wurde: Christine Hagel, ein junges Mädchen einfacher Herkunft, die bei ihm als Magd diente, wurde seine Geliebte. Aus konfessionellen Schwierig- - keiten konnte diese, nicht ohne Folgen gebliebene Beziehung, nicht zu der ersehnten ehelichen Bindung führen.
Während seiner ganzen Junggesellenzeit tauchte immer wieder der Wunsch nach einer Heirat als lockendes Bild vor des Dichters Seele auf. Später äußert er einmal: „In all meinen Liebesabenteuern war viel Illusion, und reine Glückseligkeit kenne ich erst seit dem 21. Oktober 1765. als der Epoche meiner Verheiratung." Es war eine Augsburger Verwandte der Gutermanns, Anna Dorothea von Hiltenbrand, die schließlich des Dichters Lebensgefährtin wurde. Als seine „Seelenapotheke" bezeichnet er die junge Frau. Wer einer solch bedarf, fühlt sich krank, und Wieland hatte Glück, daß sie sich auf die Heilung verstand. Den Freunden berichtet er bald über die neue Würde: „Sie wissen vielleicht noch nicht, daß ich glücklich genug gewesen bin, vielleicht die einzige in der Welt zu bekommen, welche in allen Stücken dazu taugte, meine Frau zu sein...
Wieland wurde ein durchaus guter Ehemann; seine Liebesabenteuer sind nun beendet. Weiblicher Freundschaft aber blieb er zeitlebens zugänglich. Wenn wir der Frauen, die seinen Lebenspfad kreuzten .gedenken, dürfen wir vor allen diejenige nicht vergessen, der er sein Dasein verdankte. 1759 schreibt er, daß seine Mutter ihm unendlich lieb sei, und daß ihr Verlust das Widerwärtigste wäre, was ihm begegnen könnte. Sie lebte noch 30 Jahre lang und folgte dem Sohn nach Erfurt und Weimar. In der Herzogin Amalie rühmte sich Wieland, „eine der weisesten Fnrstentöchter zur Vertrauten zu haben."
Als jemand dem Dichter die Frage vorlegte, wie er es verantworten könne, wenn junge Mädchen anstößige Stellen in seinen Werken zu Gesicht bekämen, meinte er: „Ich werde meinen Töchtern weder den Jdris noch die Komischen Erzählungen, so wenig als die Dialogos Mevetricos des Lucian oder den Goldenen Esel des Apulejus zu lesen geben: Aber ich werde sie auch, mit Hilfe einer Mutter, deren bloßes Beispiel die beste moralische Erziehung für ihre Töchter ist, so zu erziehen trachten, daß es ihnen nichts schaden soll, wenn ihnen etwa durch irgendeinen Zufall eines der genannten Bücher in die Hände fallen sollte." — Und das war wohl eine vernünftige Antwort!
Pani Geilsdorf 50 Jahre alt (10. Juni)
Neberblickt man einmal anläßlich seines 50 Geburtstages am 10. Juni das Werk von Paul Geilsdorf, dann weiß man nicht, ob man mit dem Kirchenmusiker am Paulikantorat in Chemnitz, dem Sängergauchorleiter des Sängergaues Sachsen im Deutschen Sängerbund oder mit dem Komponisten anfangen soll. Erfüllt von einer unbändigen Liebe zur Musik und beschenkt mit einer großen Gabe, ist, sein Leben ein Dienst für diese schöne Kunst. Schon als achtjähriger Knabe war er Chorschüler in Plauen, wo seine Wiege gestanden hatte. Nach der Ausbildung am Konservatorium in Leipzig wird er Kantor in Chemnitz, und aus diesem bisherigen Lebensgang ergibt sich auch ganz folgerichtig die Eigenart und die Einstellung als Komponist. Neben vielen Liedern umfaßt sein
kompositorisches Schaffen heute bereits eine große Zahl vo» Chorwerken. Als Bundeschorleiter des Erzgebirgischen Sängerbundes zeigte er seine pädagogischen Fähigkeiten, und der Deutsche Sängerbund berief ihn. in Erkenntnis dieser Begabung. in den Gesamtausschuß des DSB.
Kleine Geschichten
König Friedrich Wilhelm IV. erhielt eines Tages die Meldung, einer seiner Sergeanten vom Garderegiment verlasse jede Nacht unerlanbterweise die Kaserne, ohne daß ihn die Wachen bemerkten.
Der König war hierüber erbost und ließ den Kvm- mandenr des beiressenden Regiments zu sich kommen, um von ihm Bericht darüber einzufordern, wie das möglich wäre.
Der Oberst kam und berichtete. Nach seinen Ermittlungen lasse sich der Sergeant jede Nacht an einem Seil vom Fenster des ersten Stockwerkes herab in die dort vorbeifließende Spree, durchschwimme den an dieser Stelle ziemlich breiten Fluß und verbringe die Nacht dann bei einem am anderen User wohnenden hübschen, jungen Mädchen.
„So! Und was hat Er mit dem Kerl gemacht?" begehrte der König zu wissen.
„Ich habe ihn beneidet, Majestät!"
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Wilhelm Leibl arbeitete an seinem berühmten Gemälde „Drei Frauen in der Kirche". Als er den Kopf der jungen Bäuerin fertiggestcllt hatte, bat er einen Freund um sein Urteil über das Bild. Der Freund besah sich besagte junge Bäuerin und meinte:
„Hm, der Kopf könnte etwas besser geraten sein!"
Leibl malte daraufhin den Kops neu und zeigte ihn wieder dem Freund, der etwas betroffen sagte:
„Ich weiß nicht, die gestrige Ausführung war doch besser!"
Da fuhr ihn Leibl zornig an:
„Du Idiot! Das sagst du mir jetzt! Hättest du mir auch gestern sagen können!"
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Puccini hatte ein neues Lied geschrieben und brachte es einem Mailänder Verleger. Dieser sah sich die Komposition an, sagte aber nach kurzer Pause:
„Gewiß, die Musik ist sehr gut, aber Sie haben einen Fehler gemacht: Das Lied ist für eine Frauenstimme geschrieben; aber es wird sich keine Frau in der ganzen Welt finden, die es zu singen bereit wäre ..."
Bestürzt fragte Puccini:
„Und warum nicht, wenn ich fragen darf?"
Und er erhielt die Antwort:
„Das Lied beginnt mit den Worten: „Als ich 'einst jung und schön gewesen!" Dieses Geständnis einem zarten Frauenmnnd abzuringen, ist wahrlich etwas viel verlangt, und keine wird sich dazu bereit finden!"
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Van Dyck hatte das Gemälde einer Fürstin vollendet. Die Dargestellte betrachtete das Bild sehr lange und eingehend, war sehr zufrieden, wunderte sich nur, daß der Meister ihre Hände besonders ausdrucksvoll dargestellt hatte.
„Warum haben Sie denn meine Hände viel schöner gemalt, als sie in Wirklichkeit sind?" fragte sie den Meister. _„Weil.ich^ aus . dlssen Hände« , mein« Belohnung Inhalten werde!" sagte lächelnd van Dyck.
Puccini hatte ein neues Lied geschrieben und brachte es einem Mailänder Verleger. Dieser sah sich die Komposition an, sagte aber nach kurzer Pause: „Gewiß, die Musik ist >ehr gut, aber Sie haben einen Fehler gemacht: Das Lied ist siir eine Frauenstimme geschrieben: aber es wird sich keine Frau in der ganzen Welt finden, die es zu singen bereit wäre . . Bestürzt fragte Puccini: „lind warum nicht, wenn ich fragen darf?" Und er erhielt die Antwort: „Das Lied beginnt mil den Worten: „Als ich einst jung und schön gewesen!" Dieses Geständnis einem zarten Frauenmund abzuringen, ist wahrlich etwas viel verlangt, und keine wird sich dazu bereitfinden!'"
M iNackwruck verboten.»
Um Mitternacht kam Großvater Chavel nach Hause. Er wunderte sich, daß im Flur kein Licht brannte. Er tastete sich mir den Händen an der Mauer entlang und trällerte vor sich hin:
„Hörst auch du den Kuckuck rufen, Kuckuck. Kuckuck, hörst du ihn?"
Kuckuck erwiderte ein Echo vom Ende des Ganges. Er lachte und blieb stehen.
„Kuckuck! Zum Kuckuck, sie wird mir einen schönen Krach machen "
Er öffnete die Küchentür und machte Licht. Alles war in Ordnung Eine umgestüipie Tasse stand auf dem Tisch. Kaffeekanne »nd Mllchtops erwarteten ihn auf dem Herd. Das haue die Großmutter getan, damii er etwas Warmes vorfand, wenn er helmkam Er wurde gerührt vor Dankbarkeit »nd rief noch einmal: .Kuckuck, Kuckuck!"
Die Katze gliu aus ihrer Ecke hervor und lies mit krummem Rücken aus ihn zu
„Miez, Miez!" rief der Alte und spitzte dabei die Lippen Dann ging er ins Schlafzimmer, Das Bett war Nicht aufgcdecki
„Obo!" ries er erfreut. „Sie ist noch gar nicht nach Hause gekommen. Da kann sie mir wenigstens keim Vorwürfe machen"
Er setzte sich und wartete. Aber bald wurde er »n« ruhtg Eine böse Ahnung trieb ihn in den ersten Stock hinaus Au! der Schwelle stieß er mit dem Fuß gegen den körpcr seiner Frau.
Angst packle Um, er wagte nicht, sich zu rübren.
„Bist du es?" fragte er
Er tappte zur Wand und suchte den LichZchalter. Mit einem Schlage wurde es bell im Zimmer, und letzt sah er. daß die Großmutter aus der Erde log.
„Was hast vu denn. Alle?" fragte er und beugte sich über sie. Er war blaß geworden, und seine Hände zitterten Er versuchte sie aiifznrichten Aber der Körper entglitt seinen Armen, er war schlaff und schwer wie ein Sack. Jetzt erst bemerkte er, daß das Gesicht seiner Frau blau war.
„Ein Ichlagansall!" dachte er schlotternd. Schrecken erfaßte ihn, wenn er sich all das Blut vorstellte, das sich
im Kops seiner armen Alten staute. Er dachte sofort an Barcarolle. Er fand ihn im Hafencafä, wo er mit God- dam und Pipcmbois zusammensatz. Hastig liefen alle drei zurück.
„Arme Großmutter", sagte Barcarolle mitleidig. „Zu dumm, daß ich keine Heilgetränke mehr habe. Aber du weißt ja, sie haben mir alles enlzwcigeschlagen."
Sie legten die alte Frau auf das Bett.
„Etwas Schnaps", sagte Barcarolle
„Glaubst du. daß es Helsen wird?" fragte der Großvater und suchte eine Flasche hervor
Mit einer Messerspitze öffnete Barcarolle der Großmutter die Lippen und flößte ihr ein wenig Kirsch ein. Dann rieb er ihr das Gesicht mit Essig Aber sie rührte sich nicht. Die eine Hälfte ihres Gesichtes war verzerrt. Ein Auge stand weit offen und schien immer noch erfüllt von einer schrecklichen Vision.
„Sie ist sehr krank", erklärte Barcarolle kopfschüttelnd.
„Wird man ihr helfe» können?" fragte der Großvater und ergriff ihre schlaff herabhängende Hand
„Wir müssen an den Arzt telephonieren", fuhr der alle Wunderdoktor fort. „Hier ist meine Kunst zu Ende."
„Glaubst du wirklich?" wimmerte der Alte wieder und wischte sich die Augen.
„Ja, es ist besser. Ich möchte nicht gern Krach mit den Doktoren haben Telephonieren ist besser. Gey, Goddam"
Goddam ging, und Pipemvois zog Barcarolle in die Kammer, wo sie die Großmutter gefunden hatten.
Sie entdeckten, daß der Schreibtisch osfenstand. Nußschalen lagen auf dem Teppich verstreu!
„Er kann sie doch nicht mit Nüssen bombardiert haben?" meinte Pipcmbois und späble im Zimmer umber. Der Alte, der ihnen gefolgt war, schrie erschrocken auf, als er seine durchivühlten Papiere gewahrte. Seine Hände flogen, als er sie durchsuchle
„Verflucht, wer hat mir den Streich gespielt? Da fehlt etne ganze Menge Ich sage euch, das war wieder der Dieb. Und er l»a> meine Alte niedergeschlagen."
Er ließ sich in einen Stuhl fallen
Pipembois, der sich aus dem Fenster beugte, wandte sich um
„Schon möglich", meinte er.
Er ging in den Hof. Dort entzündete er ein Wind- licht, das neben der Stalltür hing Sorgfältig untersuchte er den Boden. Reben dem Holzschuppen, wo die Erde rings um den Brunnentrog weich und feucht war, entdeckte er Spuren. Er richtete sich auf.
„Der also ist es. Teufel noch mal. darauf hätte ich früher kommen können."
Er kehrte in die Stube zurück. Der Alte seufzte:
„Eine schöne Geschichte! Der Dieb treibt es immer schlimmer. Wenn ich nur eine Ahnung gehabt hätte. Und dabei habe ich den ganzen Abend mit Schankai zusammengesessen"
„War sein Kollege, dieses Holzbein, auch dabei?" fragte Pipembois. Und ohne eine Antwort abzuwarten, setzte ei hinzu:
„Ich weiß jetzt, an wen ich mich zu halten habe. Du brauchst mich hier wohl nicht mehr, was?"
Und er ging Im Hausflur stieß er aus Goddam. der ihm zuries:
„Der Doktor kommt sofort."
„Gut", sagte Pipembois und hielt sich nicht länger auf. Er ging nach Hause und kam gleich daraus wieder zum Vorschein Diesmal hatte er sein zerlegbares Gewehr unter dem Mantel verborgen. Er klomm den steilen Hang gleich hinter seinem Hause etnpor. Er hatte seinen besonderen Plan.
Zwölftes Kapitel
Als am anderen Morgen der Uebersall aus die Großmutter Chavet ruchbar wurde, verwandelte-sich das Dorf in einen Ameisenbausen Die Empöiung loderte in Hellen Flammen ans Jetzt wai es genug. Erst die Einbrüche, und nun beinahe ein Raubmord!
„Schluß!" sagten die Männer. „Wir wollen endlich wissen, wer der Täter ist Weder Pierroi noch Barcarolle sind zu solcher Gemeinheit imstande. Wehe dem Schuft, wenn wir ihn bekommen!"
Wieder umdiisterlen Mißtrauen und Ungewißheit die Herzen Die Eabrollaner schliefen schlecht Im Wirtshaus wurden scharfe Worte gewechselt Die Fäuste sausten auf die Tische nieder, und die Männer blickten aneinander vorbei, weil sie sich nicht mehr gerade in die Augen zu setzen wagten Sie warfen sich böse Worte und Verdächtigungen an den Kops Wie ein Nebel lag das dunkle Geheimnis über dem Dorf, und dieser Nebel war drückender als jener andere, den der Wind in. diesen Wochen hin und wieder über den See wehte. Die Fischer wandten sich hilfesuchend an Pipembois. aber der erwiderte geradeheraus:
„Ich bin kein Gendarm. Die Geschichte geht mich nichts an."
(Fortsetzung folgt.)