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14. März.
1803 Der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock in Hamburg gestorben.
1835 Der Astronom Giovanni Virginia Schiaparelli in Sa- vrgliano geboren.
1916 Die Deutschen erstürmen die Höhe „Toter Mann" bei Verdun.
1938 Festlicher Einzug des Führers in Wien.
1939 Einmarsch ungarischer Truppen in die Karpatho- Ukraine.
Sonnenaufgang 6.43 Sonnenuntergang 18.26
Mondaufgang 8.54 Monduntergang —
Arbeitsschutz bei Verdunkelung
jedem Volksgenossen währenddes Krieges höchste Arbeitsleistungen verlangt werden, so must andererseits den Fragen des Arbeits-, Unfall- und Gesundheitsschut- zes. vor allem bei der Allgemeinverdunkelung, erhöhte Auf- Nierkiamkeit, geschenkt werden. Die Reichsstelle für Arbeits- schütz beschäftigte sich auf einer Tagung in Frankfurt a. mit diesen vordringlichen Aufgaben. Vor allem sei dafür Sorge zu tragen, datz trotz der in den Betrieben getroffenen Verdunkelungsmaßnahmen die Beleuchtung des Arbeits- platzes so ausreichend ist, dast eine Unfallgefahr nicht besteht. Auch die Be- und Entlüftungsvorrichtungen müssten zur Vermeidung von Gesundheitsschäden bei verdunkeltem Betrieb, wirksam sein. So ist zur Vermeidung von Unfällen in Betrieben bei der oft durchgeführten Schwächung der All- gemeinbelcuchtung darauf zu achten, datz zn-grotzer Schatten vermieden, wird. Die Beleuchtung des Arbeitsplatzes soll blendungsfrei sein. Verdunkelungsvorhänge an den Fenstern und Oberlichtern müssen leicht bedienbar sein. Die Innenseite der Verdunkelungsvorhänge soll möglichst mit einem Hellen Anstrich versehen sein. Schlitzlampen haben sich in den Betrieben als ungeeignet erwiesen, da sie keine gleichmäßige Verteilung des Lichtes gewährleisten. Beim Tieferhängen der Lampen der Allgemcinbeleuchtung ist darauf zu achten, datz keine Schlagschatten entstehen, die sich bei der Arbeit störend auswirken.
Weit mehr noch als seither könnten auch die sogenannten Komplementärfarben für dre Verdunkelung genutzt werden. Nach eingehenden Versuchen habe man festgestellt, datz die Kombination rot-grün sich am besten dazu eignet. Bei Anwendung dieser Verdunkelungsmastnahmen werden die Ver- glaiungen der Arbeitsräume grün gestrichen und die Beleuchtungskörper mit einem ins Gelbliche gehenden Rot lak- nert. Durch diese Farbenzusammenstellung wird die Licht- wlrkung der Lichtquelle nach außen beinahe aufgehoben, wahrend man für die Innenbeleuchtung ein sür die Äugen Mnstiges Licht erhält. Ausreichende Be- und Entlüftung ^deitsräume soll trotz der Verdunkelung gewährleistet mutz bei der Vielseitigkeit der Räume und der Betriebe die praktische Ausführung von Fall zu Fall entschieden werden. Einfach liegen die Verhältnisse bei Arbeits- statten Mit normalem Luftverbrauch. In ihnen läßt sich die Entlüftung bei einwandfreier Verdunkelung verhältnismä- ßrg enimch durchführen. Man befestigt zum Beispiel vor den oberen Fensterflügeln eine Holzklappe, die etwas größer ist allS dre zu verdeckenden Scheiben. Diese Lüftungseinrichtun- gcii können nun jederzeit geöffnet werden, ohne dast Licht ins Freie fallt, da der Lichtausfall durch die Holzklappe verhindert wird. , In Arbeitsräumen, in denen Schwaden und Dampfe-auftreten, hat man sich durch Einbau von Errtlüs- tunysschächten geholfen, auch der Einbau von besonders konstruierten Jalousien hat sich bewährt
— Zwei Schlußlichter an Kraftfahrzeugen und Anhängern. Obwohl für die vorschriftsmäßige Ausrüstung der Kraftfahrzeuge mit zwei Schlußlichtern den Kraftfahrzeugbesitzern eine Frist von anderthalb Jahren zur Verfügung stand, müssen immer noch Kraftfahrzeuge und Anhänger beanstandet werden, weil sie an der Rückseite nicht mit roten, gleich stark wirkenden Schlußlichtern versehen sind. Die Anbringung eines zweiten Schlußlichtes ist zudem bei der nächtlichen Verdunkelung sür die Erkennbarkeit der Kraftfahrzeuge und Anhänger und für die Schätzung der Entfernung dieser Fahrzeuge von großem Vorteil. Da schon seit dem 1. Januar 1940 für alle Kraftfahrzeuge und Anhänger (auch für die vor 1. Oktober 1936 zugelassenen) zwei Schlußlichter vorgeschriebe» sind, werden die Polizerbeamten hieraus besonders achten. Bei Zuwiderhandlung ist mit unnachsichtlicher Bestrafung zu rechnen.
Vorbildliche OPfcrgemeinschaft. Die Haussammlung am letzten Opfersonntag für das KWH-W wurde von den Politischen Leitern durchgeführt. Die Sammler zeigten einen kaum KN überbietcnden Eifer, der sich in dem Betrag von 775 RM. ansdrückt. Das Ergebnis ist zugleich ein schöner Beweis für die OPfcrgemeinschaft der hiesigen Bevölkerung. — Von der NS-Fraucrffchaft wurde in letzter Zeit eine Haussammlung Von Sünglingswäsche und Kinderkleidung durchgesrihrt. Tank der Gebefrendigkeit der Hausfrauen und des Eifers der Sammlerinnen war sie von Erfolg gekrönt und lohnte die airsgewen- dcte Mühe. Nun werden die Kleidungsstücke in Ordnung gebracht und dann dem WHW-Kreisbeaustragten für zweckmäßige Verwendung zur Verfügung gestellt.
Nagold, 12. März. Letzten Samstag nachmittag hielt die Landwirtschaftliche Schule ihre Schlußfeier ab, an der zahlreiche geladene Gäste tcilnahmen. Der Leiter der Schule, Landesökvnoinicrat Harr, kennzeichnet« in seiner Ansprache die Aufgaben der Schule: berufliche Erziehung und technische .Durchbildung der jungen Bauern im nationalsozialistischen Geiste. Dast die Schüler Sinn und Zweck der Schule voll und ganz verstanden haben, bowiescn die Prüfungsarbeiten. Kreisbauernführer Kalmbach gab in seiner Ansprache der Freude Ansdruck über den schönen Erfolg, den die Schule in den zurückliegenden Kriegsmonaten zu verzeichnen hat und der sich zum Besten in der Erzengungsschlächt des Bauern auswirken werde.
Loffenauer Brief
"Der Hetdengedenktag verlief bei uns recht würdig und wurde als schlichte Morgenfeier von der NSKOV als Träger der diesjährigen Feier dnrchgeführt. Mch der Kranzniederlegung hielt Kameradschastsführer Klenk die Gedächtnisrede.
Am Nachmittag des Hcldciigedenkiages wurde die 61jährige
Ehefrau des Fuhrmanns Wilhelm Seeger, Katharina, geb. Möhrmann, unter grosser Beteiligung zu Grabe getragen. Am Grabe und vor dem Haus sang der „Liederkranz" Traner- chöre. — Zur Schulentlassung kamen Heuer 20 Buben und 17 Mädels.
Jahreshauptversammlung des Gesangvereins „Liedcrkranz" Loffenau
Im Vereinslokal zur „Sonne" hielt der Gesangverein „Lioderkranz" seine Hauptversammlung ab, die sich eines giften Besuches erfreuen durfte. Vereinsführer Karl Merkle gab seiner Freude besonderen Ausdruck, dast er auch viele Passive und Ehrenmitglieder begrüßen konnte und diese durch ihr Erscheinen ihr reges Interesse am Verein knndgetan haben. Der noch stattliche Chor begrüßte die Versammlung mit dem neuen Sängergruß. Anstelle des zum Wehrdienst einberusenen Kassenwarts Karl Schweikart, dem der Vereinsführcr für gewissenhafte Kassenführung besonderen Dank zollte, übernahm Sängerkamerad Hermann Zeltmann die Kasscrrgeschäftc und erstattete darüber Bericht, der zur vollen Zufriedenheit aller ausgefallen ist. Auch der Schriftwart Friedlich Bertsch entledigte sich seiner Aufgabe und berichtete über die im letzten Jahre recht lebhaft gewosene Sängertätigkeit. Beiden Mitarbeitern erteilte der Vereinsführer die gewünschte Entlastung. Dieser gab sodann bekannt, daß zum letztjährigen Kreissängertag — der des Krieges wegen auf unbestimmte Zeit vertagt Werder: mußte — folgende Kameraden für dreißigjährige Aktivität zrrr Ehrung eingegeben worden seien: Karl Merkle, Vereinsführer, Gottfried Mahler, Albert Adam und der Ehormeister des Vereins Heinrich Langenbach. Die Ehrungen werden zur gegebenen Zeit nachgeholt. Inzwischen hatte der Verein wiederum drei Jubilars zu ehren. Diesen wurde am Tag der Hauptversammlung die Urkunde unter gleichzeitiger Ernennung zum Ehrenmitglied« überreicht: Karl Mahler, Fritz Möhrmann, Jakob Zeltmann, Schuhmacher. Im Heere steht eine größere Anzahl Sänger, denen Feldpost in mannigfaltiger Form durch den Verein und die Sängcrkame- raden übermittelt worden ist und weiterhin erwidert wird. Ein Arbeitsplan konnte naturgemäß nicht aufgestellt werden, dafür aber wurde ans der Mitte der Versammlung heraus der Vorschlag gemacht, während der Kriegszeit einen „Kriegschor" zu bilden, der sich neben den noch verbliebenen Sängern hauptsächlich aus den Ehrenmitgliedern und der: früher aktiv gewesenen Mitgliedern znsammensctzen soll. Der Vorschlag fand allgemeinen Beifall u. cs wurde sofort mit den Vorarbeiten begonnen. Die „Alten" stellen sich in den Dienst des deutschen Liedes und wollen es Pflogen, bis die Jnngmannschast wieder zum Verein zurückkehrt. So ist irr unserem Dorf die Gewähr gegeben, daß bei allen Anlässen der Gesangverein aktiv bleiben kann und diese mit seinen Liedern verschönt werden. Der Probenbetrisb geht somit weiter. Den Kameraden im Feld wurden Grüße gesandt. Mit Liedern und Sän-gersprüchen war die Tagung gewürzt und verlief ausgezeichnet. Der „Licder- kranz" hat damit bewiesen ,daß er zrr jeder Zeit treu zum deutschen Liede zu stehen weiß.
Hilf mit im Deutschen Frauenwerk!
Immer wieder begegnet man dem Ruf „Hilf mit im Deutschen Franenwerk" und La denkt man dann unwillkürlich, gibt cs heute tatsächlich noch Frauen, die den Ruf noch nicht gehört haben, die nicht wissen, daß es heute auf jede einzelne Frau'ankommt, daß unser Volk die Mitarbeit jeder Frau und sei cs an kleinster Stelle braucht? Es ist oft nur Gedankenlosigkeit oder Gleichgültigkeit, die noch so manche Frau abseits stehen läßt. Wer wollte auch heute bewußt ausgeschlossen sein aus der großen Front der deutschen Frau? Noch ist es nicht zu spät. Wer n och nicht Mitglied ist im Deutschen Frauen - wcrk, melde sich noch heute bei seiner Ortsfrancnschaftsleitcrin!
Das Nähen gehört zum wertvollen Rüstzeug der Frau
Der Krieg von heute mit all den Erfahrungen, die er uns bisher gebracht hat, beweist die unbedingte Notwendigkeit für eine gute Ausbildung unserer Mädchen und Frauen. Das tägliche Erleben im Einzelhaushalt zwingt heute auch den Letzten zur Einsicht. Denn um diesen uns anfgezwiiirgerien Krieg siegreich drirchziihalten, benötigen wir neben der militärischen Schlagkraft rmd dem wirtschaftlichen Leistungsvermögen die Standhaftigkeit jener innersten Front, die durch Familie und Hans gekennzeichnet ist. Und gerade auf sie muß sich heute die Widerstandskraft und die Einsatzbereitschaft der deutschen Frau richten. Um mit Erfolg die großen Forderungen zu erfüllen, die die Arbeit für Hans und Familie stellt, bedarf es einer gründlichen und vielseitigen hauswirtschaftlicheil Ausbildung. Im Pflichtjahr legerr die Mädchen den Grund für ihr Können im Kochen, Waschen und Putzen. Unbedingt notwendig ist es aber, darnach die Kenntnisse in den weiblichen Handarbeiten, die sie in der Schule erworben haben, zu erweitern und zrr vertiefen, denri das Nähen gehört ja auch zürn wertvoller! Rüstzeug der Frau. Heute, wo alles irgend Brauchbare verwendet werden muß, sollte jede Frau gut flicken können, sie muß ans Alten: wieder Neues gestalten können und sie muß arrch so geschult sein, daß sie Wäsche und einfache Kleider selbst anfertigen kann. Für die Frauen und Mädchen, die nicht billige Konfektion trugen, sondern gutes, solides, selbstgearbcitctes Zeug, gibt es jetzt keine Stoffnöte, denn sie können ans dem guten Vorhandenen, wenn cs ie nicht mehr „Mode" sein sollte, wieder Neues Herstellen und können die Stoffe, die ihnen znstehen, überlegt cirikarffeir und gut Verwerter:.
Was ist jetzt zu tun im Klein- und Siedlergarten?
V. Nach den langer: Wintertagen mit dem so scharfen und strengen Frost setzte nun in vielen Teilgebieten des Reiches Tanwetter ein und in wenigen Wochen beginnen die Bcstcl- lungsarbeiten. Um so eifriger müssen wir Labei sein, alle notwendigen Geräte, Sämereien, Düngemittel und Schädlingsbekämpfungsmittel zu beschaffen und bereitznhalteir, nur uns nicht vom günstigen Frühlingswetter überraschen zu lassen. Doch das wichtigste, lieber Gartenfreund: Hast du deinen Düngrmgs- und Bestellungsplan fertiggestellt und bereit? Die Sonne steigt höher und höher und der Boden wartet ans neue Saat, um vielfältige Frucht zu tragen. Aber alle Arbeiten, di« der Bestellung des Bodens dienen, müssen mit Bedacht und Umsicht arisgesiihrt werden, erst dann können wir reiche Ernten
hcimbringen. Auf Grund des Bestellmigsplanes sind, wie gesagt, Düngemittel und Sämereien in erster Linie sofort zu bestellen, soweit dies noch nicht geschehen sein sollte. Man vergesse nicht, daß unsere Garteiikultrircn sehr anspruchsvolle Pflanzen sind, die aus die Kernnährstoffe Stickstoff. Phosphor- säure und Kali nicht verzichten können. Bei der Düngung ist aber auch sür die notwendige Kalk- und Humirsznfnhr Sorge zu tragen, denn ohne diese kann sich das für die Fruchtbarkeit des Bodens so überaus wichtige Bakterienleben nicht entwickeln und somit eine güte Bodengare nicht erzielt werden. Auf leichten Böden nimmt man Kalkmergel, aus schweren Branntkalk. Nur bei trockenem, windstillem Wetter und Lei abgetrocknetem Boden wird die Kalkung vorgenommen. Stalldünger wird möglichst nicht mehr ausgebracht, es ist besser, ihr: im Spätherbst in den Boden zu bringen. Frischer Sialldung vor der Bestellung des Gemüselandes gegeben, lockt durch seinen Geruch viele tierische Schädlinge an, wie Zwiebel-, Möhrenfliegen nsw., Schädlinge, die unsere Erträge nur schmälern. Zeit ist es jetzt noch, Jauche aiisznbringen, das kann der Boden gut vertragen. Auch kann Kompost bereits ans das Land gestreut werden, doch nrrr, wenn er reif ist. Andernfalls gehe man sofort daran und arbeite den Korn postihau sei: nochmals unter gleichzeitiger Verwendung von Branntkalk um. — Bei der Notwendigkeit, auch jedes Stückchen Gartenland dem Gemüsebau nutzbar zu machen, wird der Bedarf an Humus irr diesem Frühjahr recht groß sein, so daß der gewonnene Kompost zur Abdüngung dieser Flächen kaum ausreichen dürfte, und man wird daher zu anderen Humusstoffen greifen müssen, denn Rasenflächen und größere Blumenbeete im Garten bringen uns wenig Nutzer:. Man denke auch bei der Garteneinteilung an die Futterbeschaffung für das Kleinvieh. Höchsterträge sind hier ehenso notwendig wie auf dem Gemüscland. Ausreichende Humusbeschasfrrng ist daher dringend erforderlich. Wer sich noch nicht mit Huminal erngedeckt hat, beschaffe sich dieser: ans Torf und Düngesalzen hergestellten Humusdünger sofort. Er ersetzt nicht nur besten Stallmist, sondern hat außerdem der: Vorteil, daß er unmittelbar vor der Bestellung angewandt werden kann.
Nachdem wir frostfreies Wetter haben, ist mit Beschleunigung an das Auslichten und den Schnitt der Bäume heranzugehen. Betde Arbeiten sollen möglichst bald beendet werden. Auch die sogenannte Winterspritzung der Obstbäume ist nun vorzunehmerr. Beseitigung der „Frnchtmumien" und der „Wäiternester". die die Raupen des Goldasters enthalten, vollenden die Pflegearbeiten im Obstbaumbestand, wenn auch die Bäume mit Jauche und Mineralsalzen versorgt wurden. — Keine Zeit ist mehr zu verlieren, denn bei Eintritt von warmem, trockenem Wetter kann nach entsprechender Vorbereitung des Bodens mit der ersten Aussaat der Anfang gemacht werden: Schwarzwurzeln, Möhren, Petersilie nsw. werden gesät.
Bist Du abergläubisch?
V./v „Ganz erklärlich, daß ich heute alles falsch mache; ich habe am Morgen eine Spinne gesehen, und an solchen Tagen geht alles verquer!" Dieser Satz entspricht tatsächlich der ernsthaften Ueberzeugung vieler, vollkommen erwachsener Leute; würdige Damen gestehen sich so etivas ohne Bedenken ein, während ehrsame Männer mit weißem Bart und Profcssorentiteln nicht so offen darüber reden, um so mehr aber daran glauben, daß ein kleines Spinnenticr Unglück bringen könnte. Es ist nichts gegen den Aberglauben zu sagen, der sich auf Glücks- shmbole beschränkt, alles aber gegen jenen, der überall Unheilbringer entdeckt. Bei etwa? Anwendung seines vernünftigen Menschenverstandes muß man einsehen, daß das Schicksal kaum so rücksichtsvoll ist, den Betroffenen schon morgens durch eine Spinne freundlichst darauf hinzuweiscrr. daß ihm Unangenehmes bevorstehi. Sagt da nicht einer, der an diesen Spuk glaubt: „Etwas muß aber doch'schon dran sein! Wie kommt es denn sonst, daß ich gerade an jenen Tagen wirklich soviel Pech habe?" Das ist höchst einfach zu erklären. Nicht nur an diesen Tagen, auch an vieler: anderen treten unangenehme Tinge an ihn heran. Da er aber mir die Tage mit dem bösen Omen herauspickt und unter der Lupe betrachtet, isi cs klar, daß diese ihm besonders schlimm erscheinen müssen. Außerdem versteift er sich ans sein Unglück, er will sich gar nicht überzeugen lassen, schließlich ist es ja auch sein Unglück und damit basta. Wenn einem solcher: Menschen am Morgen die berühmte Spinne oder der schwarze Pudel ans der rechter: Seite begegnet, so fürchtet er das, was ihm vermeintlich droht, mir zu einem Teil; zum anderen Teil erwartet er cs. Ter bis dahin unscheinbar verlaufene Tag hat Plötzlich seine tiefere Bedeutung bekommen. Ter Acrmste wittert Unheil, ja, er sucht es förmlich. Und wenn ihn: an einem solchen Tage wirklich zufälligerweise etwas Ernsthaftes zustößt, so läßt er keine Ab- wehrkräftc in sich aktiv werden, sondern strikt mit schmerzlicher Wollust und dem klugen Ausruf: „Ich hab's ja gleich gesagt" mitten hinein. Unser Leber: wird aber nicht vor: Spinnen und Pudeln geformt, in unserer Brust ruh'n unseres Schicksals Sterne. Die Einstellung, es nütze ja doch alles nichts und man müsse eben geduldig hinnehmeri, was einem Las Schicksal anf- crlegt, ist ein dummes Gespräch der Schwachen. Feigen und Trägen. Und das ist das Verwerfliche an diesem negativen Aberglauben, daß er die Kräfte, die znm täglicheil Kampfe notwendig sind, lähmt und darüber hinaus ans die Umwelt ungünstig ein-wirkt.
Etwas ganz anderes ist es mit dem Glauben an das Glück, wenn die Spinne mittags gesehen wird, der Pudel links vor- bcigeht, man den Schornsteinfeger trifft, ein vierblättriges Kleeblatt findet und was dergleichen Dinge mehr sind. Zwar sind diese Symbole auch nicht persönlich verantwortlich zu machen für das, was der Tag an angenehmen Ueberraschungen bereit hält. Wohl aber fühlt mail sich in seiner ganzen Stimmung erwartungsvoll gehoben, ist guter Lärme, frisch und munter, alles geht flink von der Hand, sodaß es schließlich gar keiner schwarzen Kirnst bedarf, um zu ersrcirlichen Ergebnissen zu kommen. Auf diese positive Haltung zum Leben kommt es allein an; darauf, auch das Schlechte noch in gutem Licht, nicht aber selbst das Gute in schlechtem Licht zu sehen. Wenn der Aberglauben an das Glück in der Lage ist, diese tatkräftige Lebenshaltung zu stärken, so sei er begrüßt. Der unfruchtbare Unglücksglauben aber ist zu verdammen und — wo man auf ihn stößt — ausznrottcn wie ein giftiges Unkraut. H.K.
Ein Teich, der niemals zufriert. Ein Kurrolurn wem ein in der Nähe von Exter im Kreise Herford befindlicher Teich auf. Trotz grimmiger Kälte ist dieser Teich ebenso wie im Rekordwinter 1929 nicht zugesroren. Die Erklärung liegt darin, daß das Gewässer von einer warmen Solauelle gespeist wird und eine so große Schüttung besitzt, daß es zweimal am Tage gefüllt werden kann. Alle Versuche, Liese stark sprudelnde Quelle cliimdämmen. sind fehlgeschlageir.