Jugend und Volkskameeadschast
Reichsleiter Rosenberg an die deutsche Zugend
Berlin, 12, März. Zur Einleitung der geistigen Betreuungsaktion der deutschen Jugend Mach Reichslester Rosenberg am Montag abend über alle deutschen Sender. Er führte im wesentlichen Folgendes aus:
Wir alle wissen, daß das deutsche Volk heute in einer entscheidenden Stunde seiner Geschichte steht und einen Kampf auszutragen hat. dessen Ergebnisse die kommenden Jahrhunderte bestimmen werden. Auch Ihr erlebt dieses große Ringen mit vollem Bewußtsein. EureVäterund Brüder stehen heute in der deutschen Wehrmacht, um zu verhindern, daß das deutsche Land wieder wie in manchen vergangenen Jahrhunderten der Schauplatz wildester Verwüstungen wird. Oder aber Eure Väter und Brüder sind in der Inneren Front tätig, um durch nimmermüde Arbeit die Voraussetzungen für das siegreiche Bestehen dieses großen Krieges zu schassen. Eure Mütter und Schwestern wiederum sind vielfach an die Stelle früherer männlicher Arbeitskameraden getreten und tragen zu Hause in Stadt und Land die doppelte Arbeit von früher und manche Sorgen, die durch feindliche Blockade und durch die Anspannung aller Kräfte aus das Kriegerische nicht zu vermeiden sind.
Die Kämpfer des Weltkrieges und des Nationalsozialismus stehen heute gemeinsam mit der nachgerückten sungen Mannschaft auf allen Gebieten bereit, die nationalsozialistische Revolution, ihre Weltanschauung und ihren Staat im Auftrag des Führers zu verteidigen. Sie alle sind alio willens, die Entscheidungen, die notwendig sind, nicht aus kommende Geschlechter abzuwälzen, sondern noch einmal den Kampf um die Sicherung des Deutschen Reiches auf sich zu nehmen. Und wenn wir sagen, daß sie alle für die Freiheit des Deutschen Reiches und Volkes, für seine Zukunft kämpfen, so bedeutet das, daß sie gerade auch für Euch im Felde oder in der Werkstatt stehen, denn Ihr, meine lieben Jungen und Mädels, seid es. die einmal diese Zukunft ausfüllen werden. Ihr werdet in diese Zukunft hineinwachsen und vom Ausgang dieses großen Krieges wird Euer gesamtes Dasein abhängen, wird sich erweisen, ob Ihr in einem freien Deutschen Reich leben und schaffen könnt oder ob Ihr Arbeitssklaven internationaler Geldmächte und sonstiger Todfeinde der deutschen Freiheit sein werdet.
Man hat früher äst von dem Kamps der Generationen gesprochen. Mit Recht. Auch wir haben ihn geführt. Wenn man uns während unseres Kampfes 'agte, wir müßten doch Achtung vor dem Alter und der Erfahrung haben, so haben wir damals geantwortet: Wir können keine Erfahrung als vorbildlich ansehen, wenn sie zum Zusammensturz des Reiches führte, wir kennen keine würdigen Alten, wenn sie Verrat an Deutschland geübt haben. So mußten wir, allein auf uns gestellt, nur die großen Vorbilder des Weltkriegssoldaten und der großen Vergangenheit vor Augen, den Kampf für ein neues Reich und für ein neues Leben führen. Wir haben, von Instinkt und einem großen Ideal geleitet, Deutschland wieder zur Größe emporgetragen. Unsere Erfahrungen sind Erfahrungen des Sieges, auf die wir stolz sind und auf die Ihr ebenso stolz sein dürft. Denn mußte sich um 1918 nicht seiten ein Sohn seines Vaters schämen, so kann er heute ihn verehren, wenn er den großen Kampf unter Adolf Hitlers Fahnen selbstlos mitgekämpft hat. Darum sind Leben und Erfahrung des Vaters heute nicht nur sein hohes eigenes Gut. sondern auch der Reichtum seiner Söhne und Töchter. Die Gebote der Ehre, Treue und Freundschaft, die uns beherrschen, sind auch Eure Gebote, die Opferwilligreit, die Hunderttausende trieb, sie wird auch Euch in diesen Tagen bewegen. Und so wie wir heute sagen dürfen, daß wir stolz sind auf die Träume unserer Jugend, so werdet auch Ihr alle Euch einmal fragen, ob Ihr stolz sein könnt aus Euer Denken und Eure Haltung inmitten des neuen Kampfes um Deutschlands Freiheit.
Nach dem Hinweis auf die eherne Tatsache der Geschichte. daß die Menschen sich das Zeitalter nicht mahlen können, in dem sie geboren werden, und daß Zeiten großer Entscheidungen, die Generationen vor große Entschlüsse stellen, eine reinigende harte Probe dafür bedeuten, ob eine Nation noch über Kräfte der Wiedergeburt verfügte, hob der Reichsleiter hervor, daß es für uns Nationalsozialisten
uno sur oie natwnalloziaiiitiiche Jugend nur eine einzige Rettung gebe: sich nicht in Träumereien nach einem sogen, besseren Zeitalter einzulassen, sondern tapfer der Gegenwart ins Auge zu blicken. Und deshalb sagen wir heute: Ein Friede, in dem nicht auch der Wille zu kühner Tat und Tapferkeit schlummert, ist kein Ideal, das von einem großen Volk zu erstreben ist. Und umgekehrt: EInKrieg. i oer nur um üte Macht und brutale Gewalt geführt wird ' und mißverstanden werden kann als Verteidiger hoher Werte des Lebens, der ist ebenfalls eine Katastrophe.
Was uns allen heute deshalb die große innere Ruhe gibt, ist das Bewußtsein, deutscher innerer und äußerer Größe zu dienen, inmitten einer korrupten kapitalistischen, jüdisch-unterweltlich bestimmten Welt das Banner einer großen europäischen kulturell-volktichen Reuordnung zu kragen. Dieses Bewußtsein muß Euer aller inneres Eigentum werden, dann werdet Ihr doppelt einsatzbereit jedem Ruf des Reiches zur Verfügung stehen.
Die Tapferkeit in großen Stunden, aber auch im manchmal schweren Alltag ist es, wozu wir Euch jetzt alle aus- rufen werden in der festen Ueberzeugung. daß dieser Ruf heute erst recht den großen Appel! auch aller jungen Deutschen bedeutet, um die Tapferkeit des ganzen Volkes zu ihrem eigenen Gesetz zu machen.
Wenn nunmehr die Generation des Weltkrieges und des nationalsozialistischen Kampfes heute für Eure Zukunft kämpft, so müßt auch Ihr Euch zum Bewußtsein führen, daß an Euch eine große Pflicht dem deutschen Polke gegenüber schon in jungen Jahren herantritt. Wenn der Soldat heute an der Front steht, wenn der Bauer, verlassen von vielen Kräften, mit doppeltem Einsatz für unser Brot sorgt, wenn der Arbeiter mit verstärkter Energie die technischen Mittel für unsere Wehrmacht herstellt, wenn die Frauen in Stadt und Land alle ihre Kräfte anfpannen mit einem Ziele: die deutsche Freiheit für immer zu sichern, so bilden sie alle durch ihre Tat allein schon eine einzige große Kameradschaft des Volkes. Und Eure Pflicht ist nunmehr, zu begreifen, daß inmitten dieser großen Kameradschaft des Volkes Ihr die große Kameradschaft derIugendzu bilden habil
Dieses Bewußtsein bei Euch zu stärken und Euch immer einsatzwillig und einsatzbereit zu machen, haben sich Partei- und Staatsführung entschlossen, zu Euch zu sprechen. Wöchentlich wird eine führende Persönlichkeit aus der Parteioder Staatsführung zur Schuljugend oder zur werktätigen Jugend oder zu ihnen gemeinsam über ein Problem unserer Tage reden. Wir sind der Ueberzeugung, daß bei einem an die Jugend ergehenden Aufruf zum Mii helfen kein vornehmes Naienrümpsen stattfindet, sondern eine Freude entsteht, überhaupt mithelfen zu dürfen. Ob in Schule oder Werkstatt, aus jedem Platz soll ein stolzer junger Menfch vor- und ausgebildet werden, um innerlich bereit zu sein und nachzurücken in die junge Mannschaft, die unmittelbar an der inneren oder äußeren Front das auszuführen hat, ums der Führer zur Verteidigung und Sicherung des ganzen deutschen Volkes von ihr erwartet.
Ihr seid heute versammelt im ganzen Deutschen Reich, und ich weiß, daß manche von Euch von Sorgen erfahren, die das Leben bedingt. Wenn dann die Sorgen Euch selbst betreffen, dann müßt Ihr tapfer fein, ja auch iene zu einer Tapferkeit zu bekehren versuchen, die müde werden sollten. Nachdem Alfred Rosenberg zwei Beispiele aus der Kampfzeit angeführt hatte, fuhr er fort: Diele Haltung Eurer Kameraden soll Euch Verpflichtung sein. Hält das ganze deutsche Volk in allen seinen Schichten und Altersstufen in dieser Schicksalszeit, schließt eine einzige Idee der Volks- kameradschast uns alle zusammen, dann wird keine Macht der Welt mehr über Deutschland triumphieren können. Jeder neue Angriff wird unseren Widerstandswillen stählen, uns nur noch härter machen.
Und so begreift diele Ansprachen, die im Lause der nächsten Monate zu Euch gehalten werden, als ein Zeichen dieses unseres gemeinsamen Siegeswillens und unseres Kameradschaftsgeistes. Folgt dem Ruf, der an Euch ergeht, dann tragt Ihr mit Recht den Namen Adolf Hitlers und seid würdig der Zeit, in der wir heute stehen und kämpfen.
Der Wehrmachtsbericht
Französisches Flugzeug abgeschossen.
DRB. Berlin. 12. März. Das Oberkommando de« Wehrmacht gibt bekannt:
An der Westfront keine besonderen Ereignisse.
Die Luftwaffe klärt« über Ostfrankreich auf. Lin fron- zöfisches Flugzeug vom Muster «Pole, 63" wurde durch Flakartillerie abgeschossen.
Otios „Mkonstruktronsplalie"
Mitleidiges Lachen ln Italien.
Mailand. 12. März. Der geradezu irrsinnige. „Rekonstruktionsplan für eine neue Habsburger Monarchie", für den Otto von Habsburg derzeit von Newyork aus zu werben sucht, wird von der italienischen Presse allgemein mitleidig belächelt. Der. „Corriere della Sera" schreibt, der junge Herr Otto von Habsburg, Prätendent ans die Krone Oesterreichs und Ungarns, der sich derzeit in Amerika ohne festen Wohnsitz aufhalte, dieser junge und berühmte Arbeitslose. möchte ein neues Habsburger Reich gründen, wobei ihm als besonderer Leckerbissen der Hasen von Triest zusallen solle, und der Dodekanes solle an die Türkei zurückkehren. Für diese kleinen Opfer beabsichtige er Italien durch einen Wüstenstreifen zwischen Libyen und Aethiopien zu entschädigen D->rt könne Italien leine „unverschämten' imperialen Aspirationen begraben. Wäre es nicht besser, diesen Wüstenstreifen dazu zu verwenden, das Projekt des jungen Herrn Otto zu begraben, fragt der „Corriere della Sera"?
Dampfer „Hannover" aufgebracht
Amsterdam, 12. März Die britische Admiralität gibt bekannt, daß der deutsche Dampfer „Hannover" (5600 BRTs durch einen britischen Kreuzer in der Nacht vom 7. zum 8. März im Mona-Kanal zwischen San Domingo und Portorico aufgebracht wurde. Die Mannschaft der „Hannover" steckte ihr Schiss sofort in Brand und verlieb es.
In diplomatischen Kreisen in Washington erklärt man, die von der englischen Admiralität bekanntgegebene Versenkung des deutschen Dampfers „Hannover" durch die eigene Besatzung zwecks Abwendung einer Aufbringung durch die Engländer scheine einen neuen Fall der Verletzung der interamerikanischen Sicherheitszone durch England darzustellen und werde darum wahrscheinlich zu einem neuen Protest der amerikanischen Regierungen führen. Es würde dies der dritte gemeinsame Protest der amerikanischen Regierungen bei der britischen Regierung sein.
Reichsinnenminisker Dr. Frick 63 Iahre.
DNB. Berlin, 13. März. Reichsinnenminister Dr. sur. Wilhelm Frick, einer der ältesten Mitkämpfer des Führers und der erste Nationalsozialist, der bereits vor der Machtergreifung das Innenministerium im Lande Thüringen übernahm, beging am Dienstag seinen 63. Geburtstag.
Gtaaisminister Or. Meißner 60 Lahre
DNB. Berlin, 12. März. Der Chef der Präsidialkanzlei, Staatsminister Dr. Otto Meißner, begeht am Mittwoch, dem 13. März, seinen 60. Geburtstag. Staatsminister Dr. Meißner, 1880 in Bischofweiler im Unter-Elsaß geboren, studierte in Straßburg und Berlin Rechtswissenschaften und trat 1901 in den Iustizdienst. Im Jahre 1902 promovierte er zum Dr. jur., trat 1908 als Regierungsasiesjor in den Verwaltungsdienst und wurde 1911 Regierungsrat in Straßburg. Im März 1915 leistete er als Oberleutnant der Reserve Kriegsdienste im Infanterie-Regiment 136. Nach dem Waffenstillstand wurde Dr. Meißner in den Auswärtigen Dienst des Reiches übernommen und im März 1919 dem Büro des Reichspräsidenten zugeteilt, dessen Chef er vom 1. April 1920 bis Anfang August 1934 war. Nach dem Ableben Hindenburgs und- der Vereinigung der beiden Funktionen des Reichsoberhauptes und des Reichskanzlers in der Person des Führers wurde Dr. Meißner von Adolf Hitler mit der Leitung der Präsidialkanzlei betraut und am 1. Dezember 1937 zum Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei des Führers ernannt. Staatsminister Dr. Meißner, der auf juristischem Gebiet eine Reihe von Werken über Staats- und Verwaltungsrecht sowie das Verfassungswesen geschrieben hat. ist Mitglied der Akademi- sür deutsches Recht.
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Ein Rriterroman von Franz Herwig
Verlag F.tz.Nerle, Heidelberg — LbdruckSrcchte durch VcrlagrrmstaU Mauz,München.
38. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Ihr mögt mir glauben, edle Dame, das Plündern ist mir vergangen, seit ich mit so Dreckskerlen KorManie machen muß. Saubere Zeiten, und ich möchte nichsioaß mein Mädchen an Eurer Stelle wäre. Ich hoffe zwar, sie würde in solchem Falle ein wenig klüger sein und rechtzeitig in die Kirche flüchten. Aber der liebe Gott hat nicht alle gleichmäßig bedacht. Als ich in Holland diente, hatte ich einen Kerl im Kornett, der war so dumm, daß er den Krieg als einen guten Scherz ansah. Als er sich in einem Gefecht den Feinden gegenüber sah, lachte er sie an, denn er glaubte nicht, daß es Ernst sei. Sie haben ihn totgeschossen wegen seiner Dummheit, womit ich Euch nur ein Exempel erzählen wollte. Aber steht auf, ich bitte Euch. Hier ist ein Sessel. Wenn auch letzt dieses Haus mir gehört, so erlaube ich Euch gern, vorläufig hier zu wohnen. Ich bin gegen Damen mein Lebtag höflich gewesen. Also steht auf."
Aber die Dame schrie aus, als er sie ansassen wollte.
^ „Was wollt Ihr von mir?"
„Mein Fräulein", rief Jan, „ich bin der Oberst Jan de Werth, Zackerbombenundflöh, und Ihr steht unter meinem Schutz!"
Und er packte sie und setzte sie auf einen Stuhl.
„Habt Ihr den Bolini erstochen?" fragte sie heiser und mit vorgeneigtem Kopf.
„Meinen Degen mit solchem Blut beschmutzen —?"
„Dann hängt ihn auf. Er ist der größte Schuft in ganz Mantua." Ihre Worte zischten und psifsen wie Kugeln.
„Er hat mir nachgestellt, schon immer. Einmal hat er sich in meinem Hause versteckt. Ich habe ihn geschlagen. Heute kommt er: ,Jch habe Mantua erobert!* schreit er. Und bringt seine Häscher mit. Ich konnte mich nicht mehr wehren. Ihr habt mich gerettet. Dank! Dank!" Sie glitt von ihrem Sitz und lag auf den Knien, die Hände gefaltet und das bleiche, erregte Antlitz erhoben, die Lippen weit geöffnet, aus denen noch das Blut der zornigen Scham stand.
Jan stand auf, und sein Gesicht rötete sich. .-
„Oh", sagte er, „ich bitte, erhebt Euch."
In der Tür stand der Wachtmeister Schulte, in beiden Fäusten die Henkel einer kupfernen Conca, in der roter Wein schwankte.
„Schulte", rief Jan, „hier ist mein Quartier."
Der Wachtmeister, der kaum auf den Beinen stehen konnte, lachte so gewaltig, daß er den Wein verschüttete.
„Hahaha, hohohol"
„Setz' hin. Schass' Becher Herl Weißt du, wo General Aidringhen quartiert?"
,Hm Schloß! Hahaha. Habe ich dir nicht gesagt — hohoho — daß der Krieg ein wacker, lustig Geschäft ist? Freilich, schöne Dame, habe ich ihm das gesagt. Aber er ist mir ans Leben gegangen. Mit scharfem Stahle, mit grausamer Klinge, wie's im Liede heißt, hat er mich bedrängt und in mein Ohr ein Loch gemacht. Hahaha! Trinkt, schöne Jungfrau!"
,Hch werde dir das Ohr ganz abschneiden. Fort! Und sag's jedem, die Dame steht unter meinem Schutz!"
„Ja, Herzensoberst, sie steht unter deinem Schutz. Freilich unter deinem Schutz. Hahaha! Alles Scherz, Herr Oberst. Wachtmeister Schulte pariert Order."
Und er stand wie ein Rohr im Wind, glücklich lachend, Hand am Helm. Im Hinausschwanken lallte er:
„Du wirst noch Oberst, habe ich ihm gejagt, und er ist'S geworden. Eine Seele von einem Oberst! In Stücke hauen lassen wir uns für ihn. Willst du Widerpart halten?" schrie
er einen Dragoner an, der ihm aus der Treppe begegnete, und krakeelte mit ihm davon.
Jan ritt nach dem Reggiopalast, wo Aldringhen quar' tieren sollte.
Er fand ihn in einem hallenden Saal, breitbeinig im Lehnstuhl inmitten einer glänzenden Versammlung von Göttern, die an die Wände gemalt waren.
In einem Nebenzimmer, dessen Tonnengewölbe in Ultramarin und Gold schimmerte, saß inmitten hoher Berge von Folianten Josö Maria.
,Ach bitte um die Gnade —" sagte Jan, als er vor dem General stand.
„Komm, Oberst, setz' dich zu mir!"
- um die Gnade, ein anderes Regiment befehlen zu dürfen, als das, in dem Bolini dient."
„Verdirb mir die Laune nicht, Werth. Order ist Order."
. »Ich spreche nur für Bolini. Dieser wackere Staatsdiener scheint von schwacher Gesundheit zu sein. Er wird nicht viel vertragen: es ist besser, wenn er zu einem anderen Obersten kommt."
„Wenn er aus der Strecke bleibt, tut er w'r ->inen Dienst."
-^Wirklich?"
„Ohne Zweifel. — Herr AbbS, hier ist Hans."
Josö Maria rührte sich nicht von seinen Büchern. Er winkte gnädig mit der Hand.
„Sieh da, der Jan! Und heil und wohl, wie ich sehe, Gott sei gelobt! Aber ich bin beschäftigt."
„Höre, Werth", sagte Aldringhen und stieß Jan vertraulich in die Seite, „er würde — aber trink doch — er würde einen tüchtigen Abt abgeben. Iß bei mir, Werth. Hast du brav Beute gemacht? Die Bücher sind für meinen Bruder, den Bischof, aber dein Freund — hört Ihr, Herr Abbä? — kann sich aussuchen, was ihm gefällt."
^Fortsetzung folgt.)