Montag den 11. März 1840

Der Enztiiler

88. Jahrgang Nr. 60

Größtes Gozialrverl -er Welt

- Und größtes Festungswerk der Welt.

Berlin, 10. März. Die Gauobmänner und die Amtsleiter d«r Deutschen Arbeitsfront sind in Berlin zu einer großen Arbeitstagung zusammengekommen. Im Mittelpunkt stand eine Rede des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley, die dis gesamt« deutsche Sozialarbeit und darüber hinaus die geschicht­lichen Voraussetzungen, dis Ausblicke und die Gewißheit des deutschen Sieges eingehend behandelt.

Wir alle wissen", begann Dr. Ley seine Ausführungen, daß in der Well zwei Ideen miteinander ringen und kämpfen. Wir wissen, daß die eine Idee abtreten und sterben mutz und daß unsere Idee ihre Nichtigkeit und ihre Kraft für Jahrtausends beweisen wird. Unsere Zeit stellt einen Um­bruch und eine .>^r. Eins

treue Ordnung, die von einem unerschütterlichen Glauben er. füllt und beseelt ist, bat die Menschen erfaßt. Das große deutsche Volk ist von Adolf Hitler zu einer einzigen Gemein­schaft zusammengeschmiedet worden, und diese Gemeinschaft ist an die gleiche Nasse gebunden. Aus der Volksgemein­schaft hat sich naturnotwendig und folgerichtig die Be- iriebsge meinschaft entwickelt. Wir sind uns darüber klar, daß der deutsche Mensch nur unter bestimmten Vor­aussetzungen leben kann. Diese Voraussetzungen sind eindeu- tig, und wir werden nie wieder eine Verwischung der Begriffe dulden; denn von dieser Verwischung der Begriffe profitierte einzig und allein der Jude."

Zum ersten Male seit dem ihm am 15. Februar vom Führer erteilten Auftrag für die Schaffung einer Alters­versorgung gab Dr. Ley seinen Mitarbeitern im Reich einen Einblick in das umfassende Gebiet der von ihm für dieses Werk geleisteten Vorarbeiten und in die Gedankengänge, die den Erfolg der gewaltigen Planung sicherstellen werden. 'Seine' Ausführungen ließen erkennen, daß der Auftrag des Führers zur Verwirklichung dieses Punktes des Parteipro­gramms ebenso revolutionär angepackt worden ist wie alle Maßnahmen, die der Nationalsozialismus bisher zum Segen des schaffenden deutschen Menschen ergriff und durch­führte.

Dr. Ley ließ keinen Zweifel darüber, daß dieser Auftrag des Führers eine weltanschauliche Aufgabe darstelle, die im engsten Einvernehmen mit allen zuständigen Männern der Partei gelöst und zum größten Sozialwerk das je in der Welt geschaffen worden sei, gestaltet werde.

Die abschließenden Allsführungen Dr. Leys galten einer mitreißenden Würdigung jener deutschen Arbeiter aus allen Gauen des Reiches, die auf Befehl des Führers das gigantische Werk des deutschen Westwalles geschaf­fen Habelk. Die Gründlichkeit und das Verantwortungsbe- wußtsciu, mit denen der Westwall gebaut worden sei, ent­sprächen dem Genie der vom Führer festgelegten Anlage des Westwalles. Angesichts dieser Gründlichkeit, die sich im Beton Und Eisen ebenso ausdrücke wie in der zähen Energie der deutschen Frontarbeiter, technisch das Vollkommenste zu schaffen, was es auf der Welt gebe, werde wohl niemand glauben, daß das Wort von der UnLezwingbarkeit des West­walles ein« Phrase sei. Die Gewißheit des deutschen Sieges gründe sich auf Tatsachen, auf dis Leistung, das Können, den Mut und den unerschütterlichen Glauben des gesamten deut­schen Volkes.

r Otto vertritt Europa

Kindliche Plän« des Habsburgers.

DNB. Newyork, 11. März. Wie von zuverlässiger Seite perlautet, unterbreitete Otto von Habsburg, der hier für dis Donau-Monarchie zn begeistern sucht, verschiedenen amerika­nischen Persönlichkeiten einen angeblich im engsten Einverneh­men mit Chamberlain, Daladier und polnischen und tschechi­schen Erregierungen ausgearbeiteten Plan zur Aufteilung Mit­teleuropas nach einem Sieg der Alliierten, der nicht nur die völlige Zerstückelung des Dritten Reiches, sondern auch den Verlust der jugoslawischen Souveränität und Gebiets­abtretungen Italiens an die Donau-Monarchie und die Tür­kei versieht. Die Einzelheiten des famosen Planes find folgende-

Bildung einer Donau-Monarchie, einschließlich der Länder Baden, Württemberg, Bayern, Ostmark, Jugoslawien Md Ungarn. Die Einverleibung des letzteren st>ll durch die Verleihung der Krone von Sankt Stephan an Otto bekräftigt werden. Abtretung von Triest an die Donau-Monarchie, Wiederherstellung einer tschecho-slowakischen Republik unter Einverleibung d«s Sudetenlandes und südlicher Teile Sachsens, Wiederherstellung eines polnischen Staa­tes kn früherer Form einschließlich Oberschlesien und Ostpreu­ßen, Abtretung Schleswig.Holsteins an Däne« mark mit dem Nordostsee-Kanal als neu« Grenze, Abtretung des linl Rhernufers an Frankreich. Bildung einernorddeuiichenoder preußischen Rumpfrepublkk. Zusammenfassung all dieser neugebildeten Staaten inneuer «rropärscher Föderation" unter alliierter Oberaufsicht.

Die alliierte Propaganda geht damit hausieren, daß diese Föderation den Vereinigten Staaten nachgebildet wer- lden soll. Dies deutet kürzlich auch der britische Botschafter Lothian in einer Rede in Chicago an. Die deutsche Han­delsflotte soll unter die neutralen Länder als Entschä­digung erlittener Schiffsverluste verteilt werden. Sodann: Wicderausrichlung des unabhängigen albanischen Königreiches, Abtretung aller Mttelmeerinseln außer Cypern und Malta an die ursprünglichen Eigentümer, also Abtretung der Dode- kanesischen Inseln an die Türkei. Italien soll für den Verlust von Triest, Albanien und Rhodes durch einen Wüstenstreifen entschädigt werden, der Abessinien mit Libyen verbindet. Auf den amerikanischen Einwand, was Italien dazu sagen würde, bemerkte Otto:Wenn Deutschland erledigt ist, wer­den wir mit den Italienern leicht fertig". Die Bildung einer Valkcmstaoten-Mianz ähnlich der europäischen Föderation ist ebenfalls vorgesehen und zwar unter türkisch-rumänischer Leitung.

Otto, der sich hier als Sonderbeauftragter der alliierten Regierungen aufspielt, gab Teile diesesPlanes zum Wie­deraufbau Europas" bereits verschiedenen amerikanischen Pressevertretern bekannt.

Opernhaus in Londonderrh nieöergebrannt Amsterdam, ly. März. In Londonderry in Nordirland ist das Opernhaus abgebrannt. Es war das größte Feuer, das die Stadt seit Men scheu gedenken erlebte-

Sie Hrieasairsweilringsplüne der Weltmächte

Höre Belisha hetzt erneut zur Kriegsausdehnung im Norde« und auf dem Balkan

Amsterdam, 11. März. (Eig. Funkmeldung.) Der ehe­malige britische Kriegsminister und Jude Höre Belisha setzt in denNews of the World" seine skrupellose Agitation für die Schaffung neuer Kriegsschauplätze fort. Auch in diesem Artikel propagiert er wieder seine Lieblingsidce der Ausdehnung des Krieges auf Skandinavien und den Balkan.

Es müsse, so argumentiert der jüdische Kriegshetzer, eine sofortige Aktion sein, um die militärische Strategie Frankreichs doll auszunutzen. Nm die Blockade und ihren Erfolg vollständig zu machen und die materiellen Hilfsquellen der Nazis zu ver­ringern, müsse Deutschland gezwungen werde», an mehr als einer Front zu kämpfen.

Das Problem, das der Lösung harre, sei, zn entscheiden, ob es besser sei, dieAbrechnung mit Rußland" jetzt vorznnehmen oder den. Tag der Abrechnung hinauszuschieben, bis Deutsch­land möglicherweise geschlagen sei. Es wäre ein Jammer, so -meint Höre Belisha weiter, wenn man Las Risiko eines offenen Krieges mit Rußland nicht auf sich nehmen wollte, und somit die Alliierten daran gehindert würden, jeden nur möglichen Schritt zu tun, nur ein Land zu bekämpfen, das ein erklärter und aktiver Freund des Feindes Englands sei, ein Land, das dieRechte der Nationen in flagranter Form gebrochen" habe. Falls die Westmächte nur eine Front gegen Deutschland hätten, so werde der Feind dadurch nicht gezwungen ,seine Vorräte anfznbrauchen, er habe sogar die Möglichkeit, noch weiter ein­zuführen. Wenn Rußland seine Ziele in Finnland erreichen könnte, entweder ganz oder teilweise, so könne es sich darauf konzentrieren, notwendige Güter an Deutschland weiter zu lie­fern. Große Erfolge bedingten auch große Risiken. Die West­mächte dürften an ihrer Fähigkeit nicht zweifeln, daß sie -den Krieg durch aktiven Einsatz zu einem siegreichen Ende bringen könnten.

Finnische Front verlängert die Westfront"

Auch die französische Presse erörtert weiter Kriegs- ausweitungspläne

Brüssel, 11. März. (Eig. Funkmeldung.) Nachdem jetzt vier französische Abgeordnete Interpellationen über die finnische Frage angemeldet haben, rechnet man in Paris mit der Mög­lichkeit einer neuen Geheimsitznng der französischen Kammer in der nächsten Woche. In verschiedenen Blättern wird erklärt,

daß der geheime Eharakter der Sitzung damit begründet sei, daß viele Probleme militärischer und diplomatischer Natur be­sprochen werden müßten, die nicht für die Öffentlichkeit be­stimmt feiern Auch im Senat soll rnöglicherweise eine Geheim­sitzung abgehalten werden. Die bisher angemeldeten Inter­pellationen sprechen bekanntlich die Forderung aus, Laß die Westmächte sofort eine -mehr oder weniger umfangreiche Hilfe für Finnland beschließen müßten.

Die Frage der Hilfe für Finnland wird auch in der Presse weiterhin eingehend und ohne Rücksicht auf irgendwelche realen Möglichkeiten phantasievoll erörtert. ImJour" vertritt Fer­nand-Laurent, einer der Interpellanten der Kammer, ganz offen den Standpunkt, daß die Westmächte gar nicht auf einen Appell Finnlands warten sollten, um in den Krieg gegen Sowjetrußland einzugreifen. Der Abgeordnete erklärte, daß die finnische Front eine Verlängerung der Westfront sei. Die ganze Blockade der Westmächte würde nur einen Zweck haben, wenn sie die Leiden wichtigsten Erzeugnisse für Deutschland, nämlich Eisen und Oel, erfasse. Das Eisen werde aber in Schweden und das Oel in Rumänien erzeugt. Wenn die Eng­länder und Franzosen in Skandinavien intervenieren würden, dann würden sie dadurch Deutschland des Eisens berauben.

In dasselbe Horn stößt dasOeuvre", das erklärt, daß England und Frankreich auch dann handeln müßten, lvenn Schweden und Norwegen die Passage -durch ihr Land verwei­gern und möglicherweise Deutschland zu Hilfe rufen würden. Es handele sich jetzt darum, soldatische Entschließungen zu fas­sen und die Risiken der Aktion einzng-shen.

Japan hat feine Bemühungen erschöpft"

Japanisch-amerikanische Aussprache beendet

Tokio, 11. März. (Ostasiendienst des DNB.) (Eig. Funk­meldung.) Der Sprecher des Außenamtes erklärte, daß vor­läufig keine weiteren Besprechungen des Außenministers mit dem amerikanischen Botschafter Grew vorgesehen seien. Japan habe seine Bemühungen, zn einer Verständigung zu kommen, erschöpft. Der nächste Schritt müsse nunmehr von Washington erfolgen. Ferner zieht der Sprecher die amerikanische These zurück, die Japan als Angreifer stempele. Schließlich wies dek Sprecher darauf hin, daß Japan weder eine Kriegsentschädi­gung noch territorialen Besitz verlange.

Generaloberst v. Vrauchttlch im Westen

Besuch bei Soldaten «nd Arbeitern ^

DNB (PK.) Im erneut winterlichen Schneewinde bläh­ten sich die Fahnen. Zu Füßen der Masten hatten sich im offenen Viereck die Frontarbeiter des Westwal­les auf-gestellt. Sie warteten auf Generaloberst von Brauchitsch, den Oberbefehlshaber des Heeres, der zu ihnen sprechen und sie mit dem S ch u tz w a ll-Th r e n - Zeichen auszeichnen sollte.

Dichte nasse Flocken trieben vor dem kalten westlichen Winde. Die graugrünen Mäntel und die Kappen schützten ein wenig vor der Kälte, blau aber waren die Nasen und Wangen gefroren. Auf der Straße, die neben dem kleinen Platz lag. fuhren in langer Schlange die Lastwagen der OT", der Organisation Todt, die heute wie immer Kies, Sand, Zement, Eisenträger und anderes Material herbei- fchafften. Dazwischen Kolonnen des Heeres alles halb verweht vor den dichten Schleiern des Schnees, der aus nebliger Höhe herniederkam.

Ms der Generaloberst eintraf, begleitet von Dr. Tod t, schritt er die Front ab es gab einStillgestanden" zu­vor: Das ist das Neue bei diesen Frontarbeitern, daß sie obwohl kein« Soldaten im eigentlichen Sinne hier vorn, wo sie im geräumten Gebiet zusammen mit den Sol­daten des Heeres leben und bei den vorderen Stellungen ihre schwere ArbesL versehen, soldatisch geworden sind. Sie wissen um das Besondere ihres gegenwärtigen Arbeits­lebens, und mit selbstbewußtem Stolz schauen di« Arbeiter dem Oberbefehlshaber in die Augen, als wenn sie sagen wollten: Wir bauen für dein« Soldaten, wir schaffen die Voraussetzungen für deren Einsatz. Sie alle achten auf das Ritterkreuz, das der Oberbefehlshaber trägt es ist das erste, das sie sehen sie schauen dem Generaloberst nach, bis er auf den kleinen, tannenumkleideten Podest tritt und zu ihnen spricht.

Der Generaloberst spricht zu den Irontarbeiiecn.

Schon einmal hat er zu den deutschen Arbeitern gespro­chen, damals, als er sich in einem Rüstungswerk an die Rüstungsarbeiter wandte, die seinen Soldaten die Wckffen geben. Hier nun sprach er zu dm Männern, dieimFeuer- bereich der Geschütze des Gegners unter den schwersten äußeren Bedingungen, unter einem ungeheuren körperlichen Einsatz, unter Verzicht auf viele Annehmlich­keiten des äußerlichen Lebens, Bunker, Stellungen und Sperren bauen.

Der Generaloberst würdigte diese Arbeit und legte den Männern dar, wie notwendig gerade eine solche Leistung sei: Sie gebe den Soldaten die Möglichkeit, die Heimat zu verteidigen, sie zeige dem Gegner, wie ein Volk sich gegen jeden Angriss zu sichern wisse. 2n den vergangenen Mona­ten des Krieges, so sagte der Oberbefehlshaber des Heeres, habe die deutsche Wehrmacht gemeinsam mit dem deutschen Arbeiter und der deutschen Iran der uns feindlichen Welt gezeigt, wie das heutige Grotzdentschland einen gegnerischen Angriff bekämpfe. Darum auch verdienten Soldat und Ar- beiter stets zusammen genannt zn werden, darum auch spreche er im Namen dor Soldaten des Westens den Front- arbeitern seinen Dank für ihren Einsatz ans, eine« Einsatz, der nur durch das Bekenntnis zum Führer möglich gewor­den sei. Mit diesem Appell an die immerwährende Treue zum Führer beschloß der Oberbefehlshaber seine kurze An­sprache.

Anerkennung für die Arbeit im Angesicht des Feindes.

Nach seiner Ansprache trat der Oberbefehlshaber, be­gleitet von Dr. Tobt, auf die Fronkarbeitex zu und übergab

'den Männern, die di« längste Zeit am Westwall ihren Dienst tun, das Schutzwall-Ehrenzeichen. Er fragte jeden, wie lange er bereits im Westen seiSeit Juli 1937"Seit August 1938"Seit Februar 1937" Seit Mai 1938"Seit . . . Man möge die Mo­nate zusammenrechnen, die diese Männer hier arbeitend verbracht haben, man muß sich die Mühe und Arbeit vor­stellen, die ein solcher Mann überwunden hat, man muß die vielen Stunden der Hitze und des Regens, des Sturmes und der Kälte zusammenrechnen, um zu erkennen, was es bedeutet, diese Zeit hier draußen zu verbringen.

Mit jedem sprach der Generaloberst, erkundigte sich nach seiner Arbeit: Aus allen Teilen Deutschlands waren sie gekommen, und am meisten sreute sich der Oberbefehls­haber, wenn er Ostpreußen vor sich hatte: Ließ sich genau berichten, woher sie seien, aus welchem Ort. und er schien, selbst wenn es noch so ein kleines Nest war, zu wissen, wo es lag. Er schüttelte den Männern die Hand und dankte persönlich einem jedem Frontarbeiter.

In abenteuerlichen Umhüllungen standen sie in Reih und Glied nicht jeder hatte seinen grünen Tschechen­oder Polenmantel: Hut und vertragener Wintermantel, ursprünglich elegantesten Schnitts über einem blauen Mon­teuranzug einer mit einem zu kurzen Jackett, ein rotes Tuch um den Hals geknotet, junge Gesichter neben ölten. Neunzehnjährige, die nach drei Jahren Westwall nun zu den Preußen kommen; wie der Generaloberst sagte:Da kommst du ja bald zu uns!" für jeden hatte der Ober­befehlshaber ein Work, das frei ist von jener huldvollen Gönnerhaftigkeit früherer Zeiten, sondern getragen von herzlicher Zuneigung:

Nach der Verleihung des Schutzwall-Ehrenzeicheus ließ sich der Generaloberst die Offiziere und Wallmeister der Festungspioniere vorstellen. Mitten hinein trat ein West- wallarbeiter vor und dankte mit ungelenken Worten dem Generaloberst für sein Kommen, und er versprach, wenn auch holprig, so doch aus ehrlichster Ueberzeugung, daß er für seine Kameraden versichere, wie bisher ihre Pflicht zu tun. Mag es die Freude über das eben erhal­tene Schutzwall-Ehrenzeichen gewesen sein, mag es die Aufregung verursacht haben, daß der Betriebsobmann sei­ner Sache in diesen Minuten nicht so sicher war wie bei seinen Vetriebsappellen oder seiner Arbeit beim Verschalen von Vetongeflechten: der Generaloberst mußte ihm in sei­ner Rede weiterhelfen. Cs ging dann wieder weiter, und erlöst schaute er auf den Generaloberst, als dieser ihm dan­kend erwiderte:Immer so, wie der Schnabel gewachsen ist!" Da fand der Mann im graugrünen Mantel den Mut wieder und er rief mit Lachen und frohem Gesicht:Ich stehe auch zum ersten Male vor einem Generaloberst."

In dieser Stimmung herzlicher Heiterkeit, in Hellem Lachen aller Männer ging der Generaloberst von seinen Frontarbeitern, in diesen Arbeitern das Gefühl des Be­sonderen, der Auszeichnung zurücklassend, das die Aner­kenntnis der Arbeit vermittelt habe.

Der Generaloberst bei seinen Soldaten.

Im dichten Schneetreiben setzte der Oberbefehlshaber die Fahrt fort. Er besichtigte die Uebung eines In­fanterie-Regiments zwischen den Bunker­stellungen, er besprach sich mit seinen Generalen, und während er die Uebung verfolgte, bei diesem oder jenem Soldaten verhielt und mit ihm sprach, erinnerte sich das Wetter besserer Pflichten und wärmend kam die Sonne. Der Wind trug leisen Kanonendonner von der Front her­über und deutete an. daß diesen Uebungen ein ernster Hintergrund geboten war