Gallipott in Tloröstnnlanö?

Sv Nachdem bereits dieTimes" die Forderung nach einem freien Durchmarsch englisch-französischer Truppen durch Norwegen und Schweden erneuert hat, setzt sich jetzt auch die ZeitschriftNineternth Century" für ein aktives Eingreifen Englands in Finnland ein Nach der Niederschla­gung Polens durch Deutschland, so wird darin ausgcführt, drohe jetzt den Westmächten eins zweite große Niederlage, nämlich die Eroberung Finnlands durch Rußland. Wenn es richtig sei, daß der Krieg imWesten nicht gewonnen wer­den könne, dann müsse man eben für eine Ausweitung sorgen.

Auch genüge es nicht, Finnland Kriegsmaterial zur Verfügung zu stellen, sondern England und Frankreich, müßten in Nordfinnland Fuß fassen, um die rechte deutsch« Flanke und die deutschen Verbindungswege zu bedrohen. Diese Expedition könne zu einem zweiten Gallipoli werden, wenn sie den Teil einer umfassenden Operation ge­gen ganz Rußland darstelle. Von Rußland aus könne man dann auch gegen Deutschland operieren.

Das sind ähnliche Gedankengänge, wie sie Churchill bei seiner ersten Murmansk-Expedition im Jahre 1919 geleitet haben. Zugleich zeigen diese Aeußerungen, daß England daran denkt, durch eine freche Vergewaltigung der Neutra­len den Krieg auszudehnen und neutrale Länder gegen ihren Willen und gegen ihre Interessen in den Krieg zu verwickeln. Auch geht daraus hervor, daß England und Frankreich das Schicksal Finnlands völlig gleichgültig ist. An diesem Kampf haben sie nur insofern ein Interesse, als sie von Finnland aus durch neue Völkerrechtsbrüche gegen Deutschland Vorgehen können. Nach den freimütigen Aeuße­rungen der ZeitschriftNineteenth Century" ist absolut klar zu ersehen, daß allein England der Todfeind der Freiheit der kleinen Völker ist. Denn das ist eben ein Attentat auf die Sicherheit dieser Länder, daß man sie zu Werkzeugen der britischen Politik macht.

L)er finnische Heeresverichl

Russische Angriffe über das Eis.

Helsinki, 8. März. Nach dem finnischen Heeresbericht richteten die Russen im westlichen Teil der Karelischen Landenge den ganzen Tag über heftige Angriffe gegen di« nordwestlichen Ufer der Wiborger Bucht. Die Kämpfe um den Besitz der an der Oeffnung der Bucht gelegenen Halb­insel und der «iw nordwestlichen Ufer gelegenen Inseln dauern an. Oertliche Angriffe der Russen zwischen der Wk» borger Bucht und den Vuoksen seien abgewiesen worden. Nordostwärts des Ladoga-Sees gelang es russischen Trup­pen, in den Schären von Pitkäranta einige in finnischem Besitz gelegene Inseln zu erobern. Weitere Kampftätigkekt wird von Laipale Doma, Kollaanjoki und von Kuymö be­richtet. Russische Versuche, über das Eis des Finnischen Meerbusens in die Schären von Haspasaari und Virolahti vorzudringen, seien durch finnische Seestreitkräfte vereitelt worden. Die finnische Luftwaffe meldet Erkundungs­flüge und Luftangriffe aus militärische Ziele der Russen. Die russische Lufttätigkeit war besonders über Korka. Viro­lahti und der Wiborger Bucht sehr lebhaft. In Nordfinn­land seien zwei Ort« Luftangriffen ausgesetzt gewesen. Ein russisches Flugzeug sei abgeschossen worden.

Mus Württemberg

Brackenheim. (Stichslamme aus dem Hy­dranten.) Als in den Keller eines Hauses in der Färbev- gasse Wasser eindrang und abends immer höher stieg, glaubte der Besitzer, daß die Ursache in einer undicht gewordenen Was­serleitung liege. Um sich näher zu vergewissern, ging er mit einem offenen Licht zu dem Hydranten vor dem Haus. Kaum hatte er den Deckel abgehoben, als aus dem Hydrant eine Flamme heransschoß, wodurch der Mann erhebliche Ver­brennungen im Gesicht davontrug. Anscheinend hatte sich in dem Hydranten Gas aus defekten Röhren angesammelt, das sich an dem offenen Licht entzündete.

Diirrenzimmern, Kr. Heilbronn. (Zwei Kühe er­stickt.) Der Landwirt Ernst Haug fand, als er des Mor­gens seinen Stall betrat, zu seinem Schrecken zwei wertvoll« Kühe tot vor. Die Tiere hatten sich in die Halsketten ver­wickelt und waren so erstickt.

Tübingen. (Wenn man das Heizkissen nicht ausschaltet.) In der Kronenstraße entstand ein Zim- merbränd, da vergessen worden war, ein Heizkissen auszuschak- ten. Von den Hausbewohnern konnte das Feuer gelöscht wer­den, bevor größerer Schaden entstanden war.

Empfingen» Kr. Hechingen. (Von einer scheuen­den Kuh unter einen Omnibus geschleudert.) Di« 36jährige Frau Agnes Heilstem geb. Briegel fiel einem tragischen Unfall zum Opfer. Als ein Omnibus das von der Frau geführte Kuhfuhrwerk überholen wollte, scheute plötz­lich die Kuh und schleuderte die Frau vor den Omnibus. Me Bedauernswerte wurde überfahren und war sofort tot. Drei unmündige Kinder trauem um ihre Mutter.

Rohebach. (Der alte Revolver ging los.) Dem A jährigen Knecht H. F. war ein alter Kriegsrevolver seine» VaterS in die Hände geraten. Er nahm ihn nicht nur an sich, sondern mußte ihn auch seinem Freunde, dem 14 jährigen einzigen Sohne seines Arebitaebers. eines hiesigen Erbhof­bauern, zeigen. Als beide sich daran zu schaffen machten und

feststellten, daß die Waffe gespannt war. wollten sie ihn ent­laden. Dabei löste sich ein Schuß und traf den Jungen so unglücklich in den Leib, daß er eine Bauchfellentzündung be­kam, von der er nicht wieder aufstand. F. stellte sich sofort der Polizei. Auch vor dem Darmstädter Amtsrichter bezeigte er tiefste Reue über seine Unvorsichtigkeit. Er kam mit einer Gefängnisstrafe von drei Monaten zuzüglich drei Tagen we­gen unberechtigten Ertverbs einer Schußwaffe davon.

Bietigheim. (Im Wald verunglückt.) Al» man bei Fsrstarbeiten mit dem Umkippen eines Wagens be- war, geriet ein Arbeiter'so unglücklich unter da» daß er mehrere Brüche und Quetschungen erlitt.

Neustadt» Kr. Waiblingen. (Tödlicher Stur» vom Baum.) Als der 61jährige Weingärtner Alberr Unger in seinem Wald eine Buche fällte, blieb diese mit der Krone an einem Nachbarstamm hängen. Auf diesen stieg Unger, um die Buche freizumachen. Dabei stürzte er so un­glücklich, daß er innere Verletzungen erlitt, denen er balo nach der Einlieferung in das Krankenhaus erlag.

Seebronn, Kr. Tübingen. (Vom Motorrad an» g «fahren.) Beim Nathans wurde ein Mädchen beim Ueberschreiten der Straße von einem Motorradfahrer an­gefahren. Dar Mädchen, das bei dem Sturz schwer am Kopf verletzt wurde, war längere Zeit bewußtlos.

Sowjetrussischer Protest in London.

Amsterdam, 7. März. Der sowjetrussische Botschafter in London erhob im Foreign Office Protest gegen die Be­schlagnahme eines russischen Schiffes von Seiten der englischen Kriegsmarine in den Gewässern von Hongkong.

54 neue Schiffe für den Dnjepr-Bug-KanaU

DRB Moskau, 7. März. In derPrawda" teilt der stellvertretende Volkskommissar für Flußschiffahrt, Lukja- m>w, interessante Einzelheiten über die für den deutsch- russischen Güterverkehr bedeutsame Schiffahrts­verbindung des Bug-Kanals mit, an deren Reor­ganisier!"" "N wird. Die über die Flüsse

Styr, Pripet und Pina führende Binnenschiffahrtsstraße dient in erster Linie dem Transport von Getreide, Zucker, Salz, Naphtha-Produkten und Metallen. Ihr Betrieb wird schon in Bälde ausgenommen werden. Um den erhöhten Anforderungen für die Massenbeförderung von Gütern nachzukommen, ist ein großes Schiffsbauprogramm aufge­stellt worden, das noch in diesem Jahr den Bau einer gro­ßen Anzahl von Lastkähnen, Schleppern und Motorschiffen Vorsicht und den Bestand der auf den Flüssen West-Weiß­rußland verkehrenden Schiffe um das 20- bis 25-fache ge­genüber dem im früheren Polen vermehren soll. Bereits bis zum 15. April könne man mit der Indienststellung von 54 neuen Lastkähnen rechnen. Um den Schiffsbau zu be­schleunigen, sollen die Pinsker Werften bedeutend erwei­tert werden. Für den Ausbau der Hafenanlagen in Brest, Pinsk und anderen großen Umschlagsplätzen sind drei Mil­lionen Rubel bereitgestellt worden.

Volksschädling zum Tode verurteilt

Halle a. d. S.. 8. März. Das Sondergericht in Halle an der Saale verurteilte den 20jährigen Stanislaus P i o- trowskl aus Weßmar wegen Verbrechens nach 8 3 der Volksschädlingsverordnung und wegen Brandstiftung in drei Fällen zum Tode und zu zehn Jahren Zuchthaus. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte, auf Lebenszeit aberkannt.

Piotrowiki hatte im Jahre l938 eine Feldscheuer mit Stroh- und Gerreideoorräten in Brand gesetzt, er hatte fer­ner im Oktober und Dezember 1939 je einen Strohdiemen und schließlich in der Silvesternacht 1939-40 einen Getreide­diemen angezündet Der Vorsitzende betonte bei der Urteils­begründung daß es bei Verbrechen gegen 8 3 der Volks­schädlingsverordnung nur eine Strafe, nämlich die Todes­strafe gäbe, und daß auch der Schwachsinn des Piotrowiki nicht zu einer Ermäßigung dieser Strafe führen könne, da dieser Angeklagte allein mil seiner letzten Tat fast die ge­samte Ernte eines kleineren Erbhofes vernichtet habe. Auf Schwächlinge die dem Abwebrkamps des deutschen Volkes in den Weg treten, könne im Kriege nicht die gleiche Rück­sicht wie im Frieden genommen werden.

Gewohnheitsverbrecher hingerichlet.

Berlin. 9 März Der am 8. September 1907 in Götz bei Leoben geboren« Franz Lanner ist hingerichlet worden, den das Sondergericht am 17 Januar l940 als Volks- fchädlina zum Tode und dauernden Ehrverlust verurteilt hatte. Lanner, ein schwer vorbestrafter Gewohnheitsverbre­cher, hat zahlreiche Einbruchsdiebstähle, davon acht unter Ausnutzung der Verdunkelung, begangen.

Ballone und Drachen s

Es läßt sich nicht vermeiden, daß gelegentlich Drähte ! von Fesselballons oder Drachen reißen und die Flugkörper dann abgetrieben werden, wobei sie oft lange Stücke ihrer Fesseldrähte mitschleifen. Es muß auch damit gerechnet wer­den. daß gelegentlich eigen« oder feindliche Sperrballon» (-brachen) unter Mitnahme von Drahtseil abreißen. Wenn sie aus die Erde niedergehen, kann der Fesseldraht an einer elektrischen Freileitung hängen bleiben. Es wird vor der Berührung solcher Drähte dringend gewarnt, da dies mit Lebensgefahr verbunden ist. Auch bei noch treibenden Bal­lonen kann das Berühren des nachschleppenden Seiles le­bensgefährlich lein. Man benachrichtige in solchen Fällen di« Polizei lowie das nächste Elektrizitätswerk, die ihrer­seits für Abhilfe sorgen werden. An die Ballone selbst trete man wegen der bestehenden Feuersgefahr nur mit Vorsicht ' heran Befestigte Instrumente sind schonend zu behandeln ' und dürfen nicht geöffnet werden. Ein Begleitbrief, worin der Finder aufgefordert wird, den Fund irgendeiner Stelle anzuzeigen, ist in jedem Falle der nächsten Polizeidienststell« zu übergeben.

Mus -en Nachbargauen

Sinsheim. (Unter Reichsnaturschütz gestelly In der hiesigen Umgebung wurden neun Naturdenkmäler m das Naturdenkmalbuch eingetragen und somit unter das Reichsnaturschutzge,eh gestellt. Die Denkmäler entfallen auf die Gemeinden Bargen (zwei Linden), Düstren (Wegrain), Eichelberg (Pontische Tristen), Eppingen (Zwillingseiche, Dril­lingseiche und große Buche), Hilsbach (Linde), Michelfeld (Hermannswald) und Reihen (Südlicher Waldrand des Ham- vergwaldes).

(!) Rheinsheim b. Bruchsal. (Scheuerbrank durch Kinder.) Die traurige Erfahrung, daß Volksvermögens­werte durch spielende Kinder gefährdet und vernichtet werden, hat wieder der Scheuerbrand in Rheinsheim bewiesen, der nach den amtlichen Feststellungen durch spielende Kinder ver­ursacht worden war. Di« Gendarmerie hat festgestellt, daß der Brand in der Scheuer des Anwesens Leopold Rotenberger ausbrach und von dort auf das Nachbarhaus von Ruppert Herzog Übergriff.

2000 Markgefunden" und verjubelt.

(!) Karlsruhe. Wegen Unterschlagung verurteilte das Amtsgericht den vorbestraften 34jährigen Wilhelm Krohe aus Karlsruhe zu anderthalb Jahren Gefängnis. Wegen Heh­lerei mllangeklagt, wurde der vorbestrafte 33jährige Walter Schubert zu zwei Monaten und der vorbestrafte 33jährige Willi Kärcher zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Einwohner von Königsbach war am 15. Januar mit 2000 Mark nach Karlsruhe gefahren, um hier Möbel zu kaufen. In einer Wirtschaft feierte er mit dem Angeklagten Kroh« feuchtfröhliches Wiedersehen mit anschließender Bierreise. Er übernachtete im Zimmer des Kroh«. Am anderen Morgen war sein Geldbeutel mit-.den 2000 Mark verschwunden. Als der Königsbacher wieder fort war, fand Krohe das Geld zwischen den Matratzen des Bettes. Unter Mitwirkung seiner mitangek'.agten Freunde bracht« Krohe das Geld in wenigen Tagen mit Trinkgelagen, bei denen der Sekt ln Strömen stoß, und aui Vergnügungsreisen nach Mannheim und Stuttgart restlos durch, sodaß hei seiner Verhaftung kein Pfennig mehr vorhanden war.

Zur Frage der

Oie Verwendung von Kaffee-Zusatz bedeutet eine harmonische Ergänzung des Kaffee-Ersatzes. Daher ist es wichtig, schon beim Einkauf diejedem zustehenden Kaffee- mittel richtig in Kaffee-Zusatz und Kaffee-Ersatz einzuteilen.

So ermöglicht

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