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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. SS

Neuenbürg. Samstag de« 9. März 1S4V

S8. Jahrgang

Helöengedenktag 194»

Ein von Kameraden geschmücktes Soldateng rav

Weltbild (M).

S Jahre Wehrsreiheit!

Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generalooerst von Brauch itsch, hat zum 16. März, dem 5. Jahrestag der deutschen Wehrfreiheit, die fol­genden Ausführungen veröffentlicht, die wir einem Sonderheft der Illustrierten Zeitung. Leipzig, entnehmen.

Als vor fünf Jahren, am 16. März 1935, der Führer die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland anordnete, erfüllte er einen weiteren Punkt des nationalsozialistischen Programms. Eine dreifache ge­schichtliche Erkenntnis sprach hierfür:

1. Die deutsche Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts ist ohne die allgemeine Wehrpflicht nicht denkbar. Mit ihrer Einführung im Jahre 1813 verband sich der Kampf gegen Napoleon und die Befreiung Preu­ßens und darüber hinaus Europas von einer unerträglichen Bedrückung. Der deutsche Zusammenschluß ist ohne die all­gemeine Wehrpflicht und die sich auf ihr aufbauende Or­ganisation der deutschen Wehrkraft nicht denkbar. Ihr ver­dankte das zweite Reich seine Blüte. Sie befähigte auf allen Gebieten im Weltkrieg unser Volk zu seiner gewaltigen Leistung

2. Die Beseitigung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahre 1919 durch das Diktat von Versailles traf Deutschland entscheidender als jeder andere Punkt des Dik­tats. Deutschland wurde damit nicht nur um seine Macht gebracht, sondern es verlor geradezu seine politische Selbst­bestimmung. Dies qilt vor allem auch für die innere Ent­wicklung, muß doch die Schule der allgemeinen Wehrpflicht bis auf den heutigen Tag als die beste Erziehung ange­sehen werden. Sie stählt Körper, Geist und Seele. Sie ver­pflichtet zum Einsaß von Blut und Gut für die Volksge­meinschaft und damit den Staat, sie bildet den bewußt po­litisch denkenden und handelnden Menschen. Die leßte Ver­wirklichung des Nationalsozialismus ohne die allgemeine Wehrpflicht ist niemals möglich. In ihr sind alle wichtigen Wesensziige unserer heutigen politischen Anschauung ent­halten.

3. Eine Politik, die den Lebensanspruch der Nation kraftvoll vertreten will, bedarf der Macht. Sie ist heute für einen kontinentalen Staat, wie das Großdeutiche Reich, ohne die volle Ausschöpfung der Webrkraft nicht zu verwirklichen. Die Wandlungen, die sich mit der milstär­technischen Entwicklung der leßten 2-5 Jahre für die Krieg­führung ergeben haben, berühren diese Feststellung nicht, wie dies der jetzige Krieg überzeugend beweist. Es besteht außerdem, was nicht erst die Jahre unter dem Versailler Diktat geschichtlich beweisen, eine Abhängigkeit des einen Staates von dem anderen des einen Wehrsystsms von dem des Nachbarlandes, Besißi Frankreich die allgemeine Wehrpflicht, so muß auch Deutschland leine Landesvertei­digung darauf aistbauen. Tut es das nicht, io bläust es Ge­fahr, im Augenblick der Entscheidung schwächer als sein Gegner zu sein. Auf diese Schwächung zielten die Verfer­tiger des Versailler Diktats ab. Sie sollte eine doppelle sein, eine zahlenmäßige und moralische. Es sollten einer­seits Deutschland im Falle eines Krieges die ausgebildeten Reserven nickt zur Verfügung stehen. Es sollte andererseits der kriegerische Geist fehlen

Betrachten wir den jetzigen Kampf, so müssen wir sagen, daß er von der allgemeinen Wehrpflicht, ihrer Organisation

Besuch -es AeichSautzemninifterS in Nom

Berlin, 9. März. Mg. Funkmeldung.) Der Reichs­minister des Auswärtigen v. Ribbentrop begab sich heute vor­mittag mit den Herren seiner Begleitung vom Anhalter Bahn­hof aus zu einem Besuch nach Rom.

Lebhafte Genugtuung in Italien

Rom, 9. März. (Eig. Funkmeldung.) Die in den Abend­stunden des Freitag in Rom bekanntgewordene Ankündigung des Besuches des Reichsaußenministers v. Ribbentrop hat in der italienischen Hauptstadt lebhafte Genugtuung und freudige Zustimmung ausgelöst.

Auch für die Morgenblätter stellt die Reise des Reichs- anßenministers nach Rom das Ereignis des Tages dar. das an erster Stelle und in größter Aufmachung wiedergegegebeu wird, wobei man, wie beispielsweisePopolo di Roma" betont, daßdieser Besuch in der anormalen internationalen Situa­tion ein völlig normales Ereignis" darstellt, umsomehr als die Abkommen der Achse den Austausch der Ansichten zwischen den leitenden Persönlichkeiten der beiden Nationen vorsehen und vor allem dann,wenn sich bedeutsame Probleme bieten, die beide Teile interessieren.Messagero" unterstreicht das leb­hafte Echo der deutschen Presse über die Herzlichkeit der Be­ziehungen und die Übereinstimmung der Ideale der beiden befreundeten Nationen sowie die Tatsache, daß der Besuch zu einem Zeitpunkt vor sich gehe, da Italien energisch für seine Rechte eintrete, die eine andere Macht zu beschneiden versuche.

Mailand, 9. März. (Eig. Funkmeldung.) Das große Er­eignis des Tages bildet auch für die oberitalienische Presse die Fahrt des Reichsaußenministers v. Ribbentrop nach Rom, die von allen Zeitungen mit Schlagzeilen ans den Titelseiten an- gekllndigt wird. Die Blätter unterstreichen das Ereignis als einen neuen Beweis für die aktive Zusammenarbeit der beiden befreundeten und Verbündeten Mächte.

Brauchitsch erneut an der Westfront

Koblenz, 9. März. (Eig. Funkmeldung,) Der Oberbe­fehlshaber des Heeres, Generaloberst v. Brauchitsch, weilte in den letzten Tagen erneut an der Westfront. Er nahm Mit­teilungen und Vorträge einer Reihe höherer militärischer Be­fehlshaber des Heeres und der Luftwaffe entgegen.

Sein Besuch galt ferner mehreren im Borfeld des West­walls befindlichen Einheiten.

Der Frontbesuch verband sich mit der Verleihung von Kriegsauszeichnungen au eine Reihe von Offizieren, Unteroffi­

zieren und Mannschaften sowie mit einem stillen Verweilen an deutschen Soldatengräbern, an denen der Oberbefehlshaber zum Heldengedenktag einen Kranz niederlegte.

Generaloberst v. Brauchitsch verfolgte im weiteren mit seinem Besuch den Zweck, eine Reihe neuer Befestigungsarbei­ten im Bereich des Westwalles in Augenschein zu nehmen. In Anwesenheit des Generalinspeltors Generalmajor Todt sprach er mehrfach zu Festnngspionieren und Frontarbeiicrn.

Der Oberbefehlshaber händigte bei dieser Gelegenheit das vom Führer gestiftete und verliehene Westwall-Abzeichen einer großen Anzahl von Arbeitern ans.

s. Opfersonntag: 13,3 Millionen Reichsmark

Berlin, 8. März . Wie die NSK meldet, erbrachte der am 19. Februar 1940 burchgeführte 5. Opfcrfonntag des Kriegs- winterhilfswerkes mit 13 337 776,22 Reichsmark wieder einmal einen durchschlagenden Beweis für die Opferbcrcitschaft des deutschen Volkes.

Mit einer Mehrsnmme von 5316 177,67 Reichsmark er­höhte sich das Ergebnis gegenüber dem gleichen Eintopfsonn- tag des Vorjahres um 66,28 v. H, womit sich der Durchschnitt je Haushalt Von 36,33 Pfg. auf 57,68 Pfg. steigerte.

Zwanzigtägige Frist für Churchill

Newhork, 9. März. (Eig. Funkmeldung.) Vor dem New- yorker Staatsgericht schwebt seit längerer Zeit eine Verlenm- dungsklage, die der Herausgeber der Ncwyorker ZeitungEve- ning Engnirer", William Griffin, gegen Winston Churchill mit einer Schadenersatzsorderung von einer Million Dollar angestrengt hat. Dem Prozeß liegt ein Dementi Churchills zugrunde, der mit dreister Stirn ein Interview ableugnete, das er im Jahre 1936 Griffin gewährt hatte, obwohl es akten­kundig festliegt und in das amtliche Material des amerika­nischen Senats ausgenommen worden ist. In diesem Inter­view, das dem Ersten englischen Seelord heute sehr peinlich ist, hatte Churchill unter Anspielung auf die Nichtbeachtung der englischen Kriegsschulden an USA u. a. erklärt, es wäre ein Fehler gewesen, daß Amerika in den Weltkrieg eingetreten ist.

Bis heute hat Churchill in seiner Betretenheit zu dieser Berleumdnngsklage geschwiegen. Die Bernfnng-sstelle des Newhorker Staatsgerichts hat ihn jedoch jetzt an seine Pflicht gemahnt und Churchill am Freitag eure zwanzigtägige Frist zur Beantwortung der Klageschrift gestellt. So Peinlich es ihm auch sein mag, der Liigcnlord wird sich jetzt äußern müssen.

und ihrem Geist entschelveno getragen wird. Wo stanoen wir, verfügten wir nur über das Hunderttausend-Mann- Heer der Reichswehr? Wie wäre die Erfassung der deut­schen Wehrkraft in der heutigen Form auf der Grundlage des früheren Wehrsystems möglich? Wir hätte es ohne die Tat des Führers auf allen Gebieten der Improvisation be­durft? Von einer Organisation in einem dreifa­chen Sinn müssen wir angesichts der allgemeinen Wehr­pflicht sprechen. Es werden die personellen bezw. physi­sch e n Kräfte des Staates organisiert. Es gelangen die materiellen Mittel, die für die Landesverteidigung von Bedeutung sind, planvoll zum Einsatz. Es werden die geistigen und seelischen und damit sittlichen Kräfte erfaßt und geordnet verwandt. Besteht eine derartige Or­ganisation über einen längeren Zeitraum, so prägt sie das Bild des Staates und formt das Wesen des Volkes. Aus der Oraanüation wird ein Organismus.

Mit berechtigtem Stolz bückt wohl am fünften Jahres­tag der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht je­der Deutsche und insbesondere jeder Soldat auf das G e- lei stete. Es ist nicht nur möglich gewesen, wenige Mo­nate nach der grundlegenden Verordnung den ersten Jahr­gang für die militärische Dienstpflicht zu erfassen, auszurü- tsn und auszubilden, wozu viele Voraussetzuügen zu er- üllen waren, die Aufstellung des dafür notwendigen Os- izier- und Untsroffizierkorpsl die Organisation der Erfas- ung und Musterung, die Anfertigung und Beschaffung von Bekleidung, Waffen und militärischem Gerät für viele hunderttausend Soldaten und die Herstellung von Kasernen, Lagern und Uebungsplützen, Es ist darüber hinaus mit Hilfe der kurzfristigen Ausbildung gelungen, Millionen wehrtauglicher deutscher Männer mit dem Waffendienst vertraut zu machen sowie ihre Ausrüstung und Versorgung im Kriegsfall mit Waffen, Munition, Bekleidung und vie­lem anderen sicherzustcllen. Wir besitzen heute nicht nur in vereinzelten Schaustücken, sondern in gewaltiger Zahl Waf- f°n. die uns durcb das Versailler Diktat verwehrt waren. Wir haben Tausende von Kampfwagen, Hunderte schwerer und schwerster Batterien, eine mächtige Luftwaffe, Schlacht­schiffe und U-Boote. Der beste Beweis für unsere militäri­sche Schlagkraft war der Siegeszug in Polen im September 1939.

Im Rückblick auf das Geleistete verdienen zwei Tatsa­chen gewürdigt zu werden. Die Arbeit der Reichs­wehr und das Wirken der Partei. Ohne die jahre­lang in aller Stille durchgefiikrten waffenrechmsHen Ver­

suche des Ivtt 000-Mann-Heeres, ohne das Festhalten an dem Gedanken der allgemeinen Wehrpflicht und damit ver­bundene organisatorische Vorbereitungen und ohne den fe­sten Willen aller seiner Offiziere, Unteroffiziere und Mann­schaften, das Diktat von Versailles zu zerbrechen, schließlich ohne ihren unerschütterlichen Glauben an Deutschlands Auf­stieg wäre die Durchführung der Verordnung des Führers vom 16. März 1935 in der Art und Weise und vor allem auch in der Zeit, in der sie geschah, niemals möglich ge­wesen. Es bedurfte aber auch der Mobilisierung der Gei­ster und Herzen durch die Partei. Erst über den National­sozialismus gelangten wir wieder zur allgemeinen Wehr­pflicht. Der Erziehungsarbeit ist darin unter allen Aufga­ben der Bewegung der größte Wert beizulegen. Sie muß auf den militärischen Dienst vorbereiten und "später an ihn immer wieder anknüpfen. Die Bereitschaft zum Wehrdienst ist die Voraussetzung für seine Erfüllung. Die militäri'che Dienstzeit ist das Kernstück in der Erziehung des deutschen Menschen.

So eindrucksvoll das äußere Bild der militärischen Organisation Deutschlands ist, so sind doch damit die Grund­lagen unseres heutigen Kampfes und seiner Kräfte nur be­dingt aufgezeigt. Erst wenn wir sehen, daß aus dieser Or­ganisation bereits ein Organismus und damit etwas Ganzes geworden ist, begreifen wir die vollbrachte Leistung sowohl der letzten fünf Jahre wie des jetzigen Krieges. Es wurde das deutsche Volk mit allen seinen 'personellen, ma­teriellen, geistigen und seelischen Kräften erfaßt. Es ent­stand die neue deutsche Wehrkraft. Sie ist nicht nur in der Wehrmacht, in der Wehrwirtschaft und in der Wehrwissenschaft sichtbar, sondern auch in der Organisation des Staates und in der Lebensordnung des einzelnen deut­schen Menschen. Von der allgemeinen Wehrpflicht ist so gut wie alles, was in Deutschland seit 1935 geschehen ist mit- bestimmt worden. Millionen deutscher Männer, die durch ihre Schule gegangen sind, haben körperlich und geistig- seelische Kraft empfangen. Ihr Denken und Handeln tzat für das weitere Leven Ri-chtunggebung erfahren. Sie wußten am 1. September 1939, daß der Führer eine für die deut- sche Zukunft notwendige Forderung gestellt hatte Sie be- greifen und vertreten, worum es im jetzigen Krieg geht und daß sein Ausgang für unser Volk bis in ferne Generatio­nen entscheidend ist. Nur weil wir die allgemeinen Wehr­pflicht besitzen, sind wir in der Lage, den jetzigen Kampf zu bestehen. Wir wissen, daß sich unser Sieg auf dieser Grundlage erhebt, auf der Bereitschaft des deutschen Man­nes. fick zum Kamvi für Volk und Vaterland zu stellen.