Bezugspreis:

Durch Träger monatlich NM. 1.40 einschließlich 20 Rpfg. Zustell­gebühr. durch die Post RM. 1. (einschließlich 36 Rpfg. Post- zeitungsgebühren). Preis der Einzelnummer 10 Rpfg. In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückerstattung des Bezugspreises. Gerichtsstand für beide T^le ist Neuenbürg (Württ.) Fernsprecher 404. Verantwortlich für den gesamten Inhalt Fridolin Diesiuger, Neuenbürg (Württ.)

Nr. 87

Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

Neuenbürg, Donnerstag den 7. März 1940

Anzeigenpreis:

Die dleinspaltige mm-Zette 7 Rpi>, Samftienanzeigen s Rplg., amt­liche Anzeigen 5,5 Rpsg., Teztzeiie >8 Npjg, Schluh der Anzeigen­annahme d Uhr vonniitag». Gewähr wird nnr iiir schriftlich ertrilte Aufträge übernommen. 2m übrigen gelten die »am Werder»« der deutschen Wirtschaft ausgestellien Bestimmungen. Vordrucke siche» zur Versügung. Zurzeit Ist Peeiilifte Nr. 5 gültig. Verlag und Rotatio»»- drnck: L. Meeh'jche Buchdruckerei, Inh. Sr. Biesinger, Nrncnbürg.

98. Jahrgang

Vas Neueste in Kürze

Amsterdam. Der große britische TankdampserSan Flo- rentino" (12 841 BRT.) wurde aus einem Geleitzug heraus torpediert. Das Schiff habe in SOS-Rufen die Torpedierung mitgeteilt.

London. Neun italienische Schiffe sind jetzt in dem Kontcr- LandekontrollstützpunktDeal" verankert. Dienstag waren dort sechs italienische Schiffe eingebracht worden.

Amsterdam. Wie aus Helder mitgeteilt wird, wurde am Mittwoch morgen ein holländisches Unterseeboot, das den Ha­fen verließ, von einem Mariue-Schleppfahrzeug gerammt und sank.

Berlin. Die deutjPe Informationsquelle gibt einen aus­führlichen Bericht über die Polengreuel an den Ukrainern in den Jahren 1919 bis 1939 unter Anführung von Augenzengen­aussagen und ausländischen Pressestimmen.

Berlin. Zu Ehren des jugoslawischen Handelsministers Andres gab der Staatssekretär des Reichswirtschaftsministe-

Englands Krieg ist Judas Krieg!

Am 18. Dezember 1938 schrieb der Jude Bernhard Le­kache:

Es ist unsere Zache, die moralische und kulturelle Blockade Deukschlands zu organisieren und diese Nation zu vierteilen. Ls ist unsere Sache, endlich einen Krieg ohne Gnade zu erwirken!"

Neun Monate später, am 2. September 1939, dankt Chamberlain dem Leiter derJüdischen Agentur". Chaim Weizmann, in einem Brief:

Ich freue mich, sestzustellen, daß in dieser Zeit äußer­sten Notstandes, wenn die Dinge, die uns teuer sind, auf dem Spiele stehen. Großbritannien sich aus die von ganzem Herzen gegebene Mitarbeit der Indischen Agentur verlassen kann."

Englands verjudete und judenhörige Plutokrateu haben die jüdische Sache zu ihrer eigenen gemacht. Dieser jüdisch- britischen Verschwörung gilt unser Freiheitskamvf!

riums, Dr. Landfried, in Vertretung des erkrankten Reichs­wirtschaftsministers Walther Funk einen Empfang im Hotel Adlon".

Berlin. Generalsetdmarfchall Göring enipfing am Mitt­woch vormittag Len jugoslawischen Handelsminister Andres und am Nachmittag den schwedischen Forscher Sven Hodin.

Stuttgart. Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Diri­genten Dr. Karl Muck legte Gauleiter Murr einen Kranz des Führers nieder.

Am Heldengedenktag Bollstockbefiaggung DNB Berlin, 7. März. Der Reichsminister des Innern und der Reichsminister für Volksaufklärung und Propa­ganda geben bekannt, daß am Heldengedenktag, dem 10. März 1940, die Beflaggung Vollstocks zu erfolgen hat.

Eingliederung in die deutsche Preisstruktur

Berlin, 6. März. (Eig. Funkmeldung.) Der Reichskom­missar für die Preisbildung hat die Verordnungen über die Preisbildung im Warenverkehr mit der Ostmark und dem Reichsgau Sudetenland (Verordnungen vom 15. April 1938 und 5. November 1938) aufgehoben. In Zukunft dürfen bet Lieferungen aus der Ostmark und dem Sudetengau in das Alt­reichgebiet nur die Preise berechnet werden, die bei Lieferungen innerhalb der eing-egliederten Gebiete zulässig sind. Beim Wei­terverkauf im Altreich dürfen höchstens die Preise gefordert werden, die nach den im alten Reichsgebiet geltenden Prssis- povschrifteu zulässig sind.

14 Grad Kälte in Nord-Montenegro

Belgrad, 7. März. (Eig. Funkmeldung.) In Jugoslawien ist ein Wetterrückschlag eingetreten, der sich nun auch ans die Adriaküste ausdehnt. In ganz Dalmatien fällt Schnee, Die Temperatur sank in Split ans minus 5 Grad und in Nord­montenegro wurden sogar 14 Grad minus gemessen.

Die uruguayische Presse zum italienischen Protest

Montevideo, 7. März. (Eig. Funkmeldung.) Die uruguay- schs Presse verfolgt mit großer Aufmerksamkeit die durch die italienische Protestnote gekennzeichnete Vergewaltigung inter­nationaler Handelsbeziehungen der Neutralen durch England. So füllt u. a. die ZeitungLa Manana" einen großen Teil ihrer Titelseite mit Kommentaren aus aller Welt. England wird dabei u, a. vorgeworfen, daß es die Neutralen Provoziere. Man weist ferner auf die Zwecklosigkeit des englischen Unter­fangens h:n, durch die völkerrechtswidrige Aufbringung von Schiffen die italienische Kohlenvcrsorgung zu blockieren und betont, daß Italien energisch auf seinem Recht besteht,

Neue ernste Verschärfung -er Spannung

Scharfe Zurückweisung der Londoner Erpreffungsverfuche in Italien Durchsichtige brit. Pläne aufgedeckt

18 italienische Schiffe von den englischen Piraten anfgebracht

ruhig, denn die Geschäfte, die großen Geschäfte des Krieges,

Rom, 7. März. (DNB.) (Eig. Funkmeldung.) Die Fest­stellung des Londoner Ausschusses, daß die nach Italien unter­wegs befindlichen Kohlenladungen der angehaltenen 13 italie­nische« Schiffe als Kriegsbeute zu beschlagnahmen seien, hat eine neue ernste Verschärfung der Spannungen zwischen Ita­lien und England hcrbeigeführt.

In Rom betont man, daß bereits 18 Länder das Recht auf freie Einfuhr aus Deutschland für sich in Anspruch genommen hätten, und daß der in London zur Schau getragene Optimis­mus umsoweniger berechtigt sei, als zwischen dem Foreign Office und dem Blockadeministerium hinsichtlich der Antwort auf die italienische Note wesentliche Meinungsverschiedenheiten bestünden.

Englands politischer Druck werde, wiePopolo di Roma" betont, immer offenkundiger. Neutrale Beobachter erklärten, daß der britische Vorwand, von Italien für seine teuere Kohle Kriegsmaterial zu erhalten, auf die Entwaffnung Italiens ab­ziele, um es an einer autonomen Politik zu hindern. Was dir englische Absicht anlange, die Schiffe bis Kriegsschluß festzu­halten, bedeute dies nichts anderes als ihre Herausgabe von der Haltung Italiens während des ganzen Krieges abhängig machen zu wollen, was einem flagranten politischen Druck gleichkomme.

Preß Associated gab bekannt, daß nach ihren letzten Infor­mationen 1« italienische Kohlendampfer in dem Kontrollhafen eingebracht seien, was die Zahl der znrückgehaltenen italieni­schen Schiffe auf insgesamt 16 erhöhe.

-r-

Mailand, 7. März. (Eig. Funkmeldung.) Auch die ober- italienische Presse läßt über den Ernst der Situation keinen Zweifel offen. So erklärtPopolo d'Jtalia", daß der Streitfall durch die neue britische Maßnahme noch ernster geworden sei. Die Zweifel, die man über die Absichten der britischen Regie­rung noch hegen konnte, seien nunmehr weggefallen.

Die TürmerGazetta del Popolo" schreibt, die Entschei­dung der Zurückbehaltung der Kohle erhöhe noch die Erlvar­tungen auf den Inhalt der Antwortnote, die die britische Re- rnng auf den italienischen Protest vorbereite. Wer aufmerk­sam und kritisch die letzten Entscheidungen der britischen Rs- gierrmg Prüfe, so meint das Blatt weiter, werde von ihrem Charakter einer gewissen Ueberstürzung und Erregung über­rascht, Verschiedene von den Verantwortlichen Männern des britischen Imperiums seien keineswegs unempfindlich und

ständen für England nicht gut. Der Krieg, in den sich Eng­land verwickelte, nehme einen ganz anderen Verlauf als ihn sich die politischen Männer Großbritanniens vor 8 Monaten gedacht hatten, und dies erwecke bei den britischen Hetzer« äußerst schwere Besorgnisse.

«Rom wostführend für alle Neutralen-

Madrid, 7. März. (Eig. Funkmeldung.) Das Hauptthema der am Mittwoch abend erschienenen spanischen Zeitungen bil­det die Aufbringung italienischer Kohlcntransportschiffe durch England. Wieder einmal zeigen sich, so schreibtJnforma- ciones", die britischen Methoden der Kricgsführung mit aller Deutlichkeit. Sie bestehen darin, die Handelsfreiheit aller Staaten gleich ob sie neutral sind oder Krieg führen brutal zu unterdrücken. Rom sei mit seiner Protestnote wort­führend für alle Neutralen geworden, die aufgrund des Völker­rechts den Handel aufrecht erhalten wollen. Daher könne die Nichtbeachtung des italienischen Protestes schwerste Folgen haben. Durch das englische Vorgehen würde jeglicher Nentrali- tätsbegriff unmöglich gemacht.

AuchAlcazar" unterstreicht, daß der Vorgang der italie­nischen Protestnote die Lage aller Neutralen mit cinbczieht. England irre jedoch, wenn es glaube, daß es mit solchen Mit­teln Italien als Abnehmer für Kohle und andere Erzeugnisse znrückgewinnen könne. Italien habe im übrigen bereits früher daraus Angewiesen, daß ein wirtlich freier Handel unmöglich sei, solange die englische Willkür herrsche.

Japan zum englischen Willkürakt

Tokio, 7. März. (Ostasiendienst des DNB.) (Eig. Funk­meldung.) Die englisch-italienischen Auseinandersetzungen, ver­schärft durch die Beschlagnahme italienischer Kohlendampser, sind für die Entwickelung der Politischen Lage von ausschlag­gebender Bedeutung, so beurteilt heuteTokio Asahi Schim- bun" das Vorgehen Englands gegen Italien. Die Westmächte schienen dabei nicht genügend zu berücksichtigen. Laß Las Vor­gehen Englands gegen Italien auf die weitere Entwickelung der politischen Lage in Europa ernste Rückwirkungen haben könne. Jedenfalls sei der englisch-italienische Streit um di« Prisenmaßnahmen augenblicklich die ernsteste Frage zwischen beiden Ländern.

Churchill wieder einmal blohgeftellt

Ei« auffehenekregender Artikel desShipping Telegraph"

Amsterdam. 7. März. (Eig. Funkmeldung.) Das in Liver­pool erscheinende maßgebende englische SchiffahrtsblattJour­nal of Commerce and Shipping Telegraph" veröffentlicht in einer seiner letzten Ausgaben einen aufsehenerregenden Aufsatz, der mit erstaunlicher Offenheit Churchill systematischer Lüge und der Herausgabe ständig gefälschter Statistiken über die britischen Schiffsverluste bezichtigt.

In diesem Aufsatz heißt es u. a.:Es ist eine verhängnis­volle Neigung amtlicher englischer Kreise, so zu tun, als ob die englischen Schisfahrtsverluste durch Minen, U-Boote und Flugzeuge gar nicht so besonders hoch seien. Die Lage ist im Gegenteil weit ernster als inan zugibt. Besonders bedenklich ist es, wenn man ständig irreführende Statistiken veröffentlicht, in denen man die Schiffsverluste mit der angeblichen Gesamt­tonnage vergleicht, die zu Beginn des Krieges im Besitz Eng­lands gewesen ist. Ju dieser Gesamttonnage befinden sich nämlich auch alle diejenigen Schiffe, die für den Frachtvcrkehr überhaupt nicht in Frage kommen. Eine solche Methode ist völlig abwegig und erzeugt nur ein falsches Sichsrheitsgefühl in der Bevölkerung."

Mit einem Wort: Das führende englische Schisfahrtsblatt gibt zum ersten Mal offen zu, daß alle Behauptungen Chur­chills nichts anderes sind als krasse Lügen und alle Veröffent­lichungen der Admiralität nichts weiter als Fälschungen.

Churchill beschlagnahmt die Fischerboote

Amsterdam, 7. März. (Eig. Funkmeldung.) Me dieTi­mes" mitteilt, hat Churchill, um die schweren Verluste, die die englischen Vorposten-Einheiten erlitten haben, auszugleichen, ungeordnet, daß die Fischerflotten von Grimsby und Hüll bis auf das letzte und kleinste Boot beschlagnahmt werden. Damit ist jeglicher Fischfang unmöglich gemacht worden, obwohl ge­rade die Fischerflotten von Grimsby und Hüll für die Ernäh­rung der britischen Arbeiterklasse von ausschlaggebender Be­deutung sind. Die beiden Flotten ivaren hauptsächlich zum Fang in arktischen Gewässern eingesetzt.

Die Maßnahmen Churchills haben auf einen Schlag 609 009 Arbeiter brotlos gemacht, die alle ans irgendeine Weise mit der

Fischerei von Grimsby und Hüll in Verbindung staudem Churchill hat nunmehr Agenten zu den brotlos gewordenen Arbeitern geschickt, die versuchen sollen, diese Leute zum Dienst ans U-Boot-Fallen oder als Minensucher zu überreden.

Unruhen auch in Britisch-Westindien

Newyork, 7. März. (Eig. Funkmedlung.) In Britisch- Westindien ist es in den letzten Wochen zu wiederholten Un­ruhen gegen das englische Terrorregiment gekommen. Ins­besondere hat die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für die eingeborene Bevölkerung, die als Kanonenfuttr der eng­lischen Plutokratenkaste dienen soll, zu stürmischen Kundgebun­gen gegen das britische Gewaltregime geführt. Von den eng­lischen Kolomälbehörden ist daraufhin ein tvahres Schreckens­regiment aufgerichtet worden. Die oppositionellen Zeitungen, die die Interessen der Bevölkerung gegen die britische Gewalt­herrschaft zu vertreten ivagtcn, sind verboten worden; so vor allem die ZeitungEveniug News" auf Jamaica, die scho­nungslos die imperialistischen Kriegsziele des Londoner Kabi­netts enthüllt hatte.

Das Organ der Insel Barbados, derBarbados Observer", erklärte:Die Arbeiterschaft der ausgebcuteten englischen Kolonialländer hat aus dem letzten Weltkrieg gelernt. Auch ihr hat man damals in London Versprechungen über Ver­sprechungen gegeben, die man von vornherein in London nie­mals zu halten gewillt war. Nach dem Weltkrieg ist nichts von all diesen Versprechungen, mit denen man uns die besten Män­ner in den Tod lockte, übrig geblieben; im Gegenteil, man hat systematisch die materielle und physische Lage der Bevölkerung Westindiens bis zur Katastrophe verschlechtert. Mau hat sie ausgenutzt und ausgesaugt; sie ist heute nicht besser dran als die Sklaven, die man einst zu Gunsten der englischen großen Finanzhäuser importierte."

Eine Konferenz, die in Trinidad stattfand, hat sich ein­stimmig gegen eine Unterstützung der Londoner Kapitalistcn- regierung im gegenwärtigen Krieg durch die Bevölkerung Westindiens ausgesprochen.