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parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg unö Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

Nr. 54

Neuenbürg, Montag den 4. Mürz 1940

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Die kieiuipaMge nim-ZcUc ", Rpft, Iamttiiimnzeigen S Npsg-, amt» iiche Anzeigen 5,S Rpsg., Tertzeiir >8 Npsg. Schluß der Anzeigen­annahme e, Uhr vormittags. Gewähr wird nur siir schristiich erteilte Aufträge übernommen. Im übrigen gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. Dordruche stehen zue Bersitgung. Zurzeit ist Preisliste Nr. S gültig. Verlag und Notations- dknä-: C. Meeh'sche Buchdruckerci, Inh. Fr. Biesinger. Neuenbürg.

08. Jahrgang

Vas Neueste in Kürze

Leipzig. Die erste deutsche Kriegsmesse hat einen guten Austakt genommen. Infolge der ungeheuren Zahl von Frem­den erinnerte der lebhafte Verkehr tu einzelnen Messehäusern an gute Tage einer Friedeusmesse. Schon am ersten Tage trat auch das neutrale Ausland in verschiedenen Branchen recht be­friedigend in das Messegeschäft.

Berlin. Unterstaatssekretär Snmner Welkes verließ am Sonntag abend nach dreitägigem Aufenthalt die Reichshaupt­stadt in Richtung Basel.

Berlin. Am Sonntag abend verließ der Oberkvmmandie- rende der Hlinka-Garde Sana Mach mit seiner Begleitung die Reichshauptstadt. Er begibt sich zunächst nach München.

Berlin. Inmitten der Besucher des 34. Wunschkonzertes für die Wehrmacht, das als erstes Wunschkonzert aus der Phil­harmonie gesendet wurde, weilte Kapitänleutnant Herbert Schnitze, der vom Führer mit dem Ritterkreuz ausgezeichnete U-Boot-Kommandant. Seine Grußworte an alle Hörer wur­den mit donnerndem Beifall ausgenommen.

Berlin. In Berlin fand eine Kriogsarbeitstagung der SA-Reiterführer statt.

Rom. Dem britischen Botschafter wurde eine Protestnote gegen die Behinderung der italienischen Schiffahrt durch Eng­land überreicht.

Rom. Die stolze Bilanz der deutschen Wehrmacht nach sechs Kriegsmonaten wird von der italienischen Sonntagspresse in größter Aufmachung wisdergegeben. In mehrspaltigen Überschriften werden die Stärke des Reiches und seine mili­tärischen Erfolge unterstrichen.

Moskau. DiePvawda" betont in einem großen Artikel, Wie schon andere Moskauer Blätter, bei einer Uobersicht über die Ergebnisse des ersten Kriegshalbjahres die Mißerfolge der Westmächte auf allen Gebieten der Kriegsführung.

NNryork. Der Radiostation Mackah zufolge wurden SOS- Rufe des griechischen FrachtdampfersMakis" (3546 BRT.) gehört, der sich auf lder Fahrt nach Liverpool oder Le Havre befand.

Amsterdam. Auf der Suche nach Kanvncnfntter hat die englische Regierung das Gouvernement von Malta angewie­sen, eine Rökrutieruugsliste für die Luftflotte anfzulegeu, in die alle waffenfähigen Malteser, soweit sie für die Luftwaffe tauglich sind, eingetragen werden sollen. Bekanntlich leben in Malta keine Engländer, sondern Italiener.

Amsterdam. Schatzkanzler Sir John Simon hielt im Rundfunk eine Rede, in der er eine recht bescheidene Bilanz der ersten sechs Kriegsmonate gibt.

Stockholm. Nach Meldungen von der finnisch-schwedischen Grenze haben sich die finnischen Truppen von ihrer zweiten Verteidigungslinie auf der Karelischen Landenge zurückgezogen und eine dritte Verteidigungsstellung besetzt.

Göring an -er WeAfronil

Einwöchigo Besichtigungsfahrt beendet.

DNB Berlin, 3. März. Generalfeldmarschall Eöring ist nach einer einwöchigen Besichtigung der Westfront mit' fei- nem militärischen Stabe am Samstag wieder nach Berlin zurückgekehrt.

Der Feldmarschall besichtigte zunächst hie Luftwaffen- verbände im Operationsgebiet der Nordseeküste und darauf die im Westen eingesetzten schweren Flie- gerkorps und Jagd-Divisionen aus ihren Frontftugplät- zen sowie eine Reihe von Flakbatterien in ihren Feuerfrei- lungen. Er sprach Führung und Truppe für den bisher be- wkksenen Schneid und dem vortrefflichen Geist Dank und Anerkennung aus und verlieh einer Reihe besonders be­wahrten Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften im Namen des Führers Eiserne Kreuze Neben einqehen - den Besprechungen mit seinen Generalen nahm der Feldmarschall auch V o r t r ä g e der örtlichen Befehlshaber des Heeres entgegen und besuchte u. a Kampfanlagen des Westwalls. In den einzelnen durchfahrenen Bezirken ließ flch der Feldmarschall von den Präsidenten der Reichsbahn- Direktionen Bericht über die Verkehrs- und Transvortlage erstatten ' ^

Das unerwartete Erscheinen des Generalfeldmarschalls an der Front löste bei den Truppen der Luftwaffe und des Heeres Helle Begeisterung aus. Auch bei der Bevölkerung ri ^ bch ^rie Anwesenheit schnell herumgesprochen Ueber­au auf den Anfahrtswegen zu Flugplätzen und Stellungen erwartete den Feldmarschall eine dankbar freudig bewegte - - ^ in die späten Abendstunden geduldig auf

seine Rückkehr wartete. » » ,

D'uksch-spanischer kulturanstau cy Berlin, 3. März. Reichspressechef Dr. Dietrich empfing den Nationalrat der Falanqe und Leiter der Abteilung Schrifttum im spanischen Innenministerium. Prof. Dr. Lain, der als East der Deutsch-Spani'chen Gesellschaft auf einer Studien- und Vortragsreffe eine Reihe von deutschen Städten besucht um über die Fragen der jungen Genera­tion und des kulturellen Aufbaues in Spanien zu sprechen und den deutlck-svanffchsn Kulturaustausch zu vertiefen.

Sie UniiVerwindliÄkeit - Deiches erwiese«

Ein stolzer Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht

DNB. Berlin, 3. März. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Nach einer Kriegsführung von sechs Monaten zu Land«, zur See und in der Luft ist als militärisches Ergebnis fest- zustellen:

In einem Feldzug von 18 Tagen wurden die polni­sche Wehrmacht zerschlagen, die polnischen Divisionen vernichtet und das Gebiet des ehemals polnischen Staates bis zur deutsch-russischen Interessengrenze besetzt. Damit wurde die Absicht der Gegner, Deutschland in einen Zwei­frontenkrieg zu zwingen, in kürzester Frist vereitelt.

2m Westen

wurde der Westwall besetzt und bis zur Küste verlangen. An keiner Stelle hat der Gegner es gewagt, auch nur in den Wirkungsbereich des Westwalles vorzustoßen, geschweige denn, ihn anzugreifen. In kühnen Spähtrupp- und Stoß­truppunternehmen hat das deutsche Heer immer wieder sei­nen Angriffsgeist bewiesen und den hohen Stand seiner Ausbildung und Ausrüstung gezeigt. Wo der Gegner ver­suchte, im Vorfeld des Westwalles in deutsches Gebiet ein­zudringen, warfen ihn Verbände des Heeres in raschem Zupacken in feine Ausgangsstellung zurück.

Die deutsche Kriegsmarine

hat nach Vernichtung der polnischen Wehrmacht bis auf dis Einheiten, die vor Beginn des Feldzuges geflüchtet wa­ren oder später in neutralen Häfen interniert wurden, den Seekrieg gegen England und Frankreich mit steigendem Nachdruck und wachsenden Erfolgen geführt.

In der Nordsee lag neben der Sicherung des See­gebietes und dem Schutz des deutschen Handelsverkehrs der Schwerpunkt auf dem Handelskrieg mit Ueber- und Unter­wasserstreitkräften. Gleichzeitig wurden auf die Seegebiete der englischen Ost- und Westküste Minenangriffe unter­nommen. Im Atlantik waren zur Kreuzerkriegsführung die PanzerschiffeAdmiral Graf Spee" undDeutschland" ein­gesetzt. Bei Vorstößen in den Nordatlantik, die auch mit schweren Streitkräften durchgeführt wurden, konnte dem Feind erheblicher Schaden zugefügt werden.

Als Ergebnis der deutschen Seekriegsführung wurden vernichtet: Das SchlachtschiffRoyal Oak". der Flugzeug­trägerEourageous". der HilfskreuzerRawalpindi", die ZerstörerBlanche".Gipsy",Ducheß".Grenville".Ex- moukh",Viscount".Daring" undJersey", ferner etwa 20 kriegsfahrzeuge des Vorposten-, Nttnensuch- und Boots- jagddienstesdiese unter Mitwirkung von Luftstreitkrästen sowie mehrere U-Boote. Schwer beschädigt wurden das SchlachtschiffNelson", das SchlachtschiffBarham". der SchlachtkreuzerReputse". der schwere KreuzerLxeter", ein schwerer Kreuzer der London-Klasse. der KreuzerBel- fast" und eine größere Anzahl von Zerstörern. Vorposten­booten und U-Booten. 2m gleichen Zeitraum wurden 532 Schiffe mit 1 804 S13 BRT feindlicher und dem Feind dienstbarer neutraler handelsschifsstonnage vernichtet.

Gemessen an diesen Erfolgen waren die eigenen Verluste gering. Sie betragen: Ein Panzerschiff, zwei Zerstörer, kechs Vorposten- oder Minensuchboote und elf U- Boote. im Monatsdurchschnitt also zwei U-Boote.

Die deutsche Luftwaffe

war an der siegreichen Entscheidung des polnischen Feld­zuges in hervorragender Weise beteiligt. Gleichzeitig mit dem Zerschlagen der polnischen Luftwaffe sicherte sie mit anderen Teilen den deutschen Luftraum im Westen. Ihre Ueberlegenheit hinsichtlich der Einsatzbereitschaft der Besatzungen und der Güte des Materials trat immer wie­der in Erscheinung. Die auch bei ungünstigsten'Witterungs- verhältnissen gegen EnglandundFrankreich durch­geführten Erkundungsflüge ergänzten die vorhandenen Un­terlagen über die Maßnahmen des Gegners. In der Auf­klärung gegen England gelangten die deutschen Flugzeuge trotz feindlicher Gegenwehr immer wieder bis zu den Ork­neys und Shettlands-Inseln.

Wiederholt wurden Angriffe auf feindliche Soestreik- kräfte, bewaffnete Handelsschiffe und Gsleilzüge durchge­führt. Ls wurden 65 Schiffe mit rund 25 000 BRT ver­senkt. Ls handelt sich hierbei in der Mehrzahl um feindliche oder mit Banngut für England fahrende neutrale Handels­schiffe sowie um einige Schisse britischer lekhk-r Seestreil-

schädigt und zum Teil zerstört 52 Schisse mit rund 200 0S6 Tonnen. Davon: 40 britische Schisse leichtere Seestreitkräfte, 2 britische Kreuzer mit 15 300 l, 2 britische Schlachtschiffe mit 83 350 t. 1 britischer Flugzeugträger mit 22 600 t.

Seit Kriegsbeginn sind die deutsche Luftabwehr und die Bodenoraanilation in dem geplanten Umfanae voll ausae- baut, der Flugmeldedienst eingespielt und erprobt sowie Luftschutzmaßnahmen und Luftschutzeinrichtungen im ganzen Reich vervollkommnet worden. Wo der Gegner versuchte, mit stärkeren Verbänden in das deutsche Gebiet einzufliegen, wurde er durch Jagd- und Flakabwehr erfolgreich abge- rmesen.

2nsgesamt wurden bisher 285 britische und französische Flugzeuge abgeschossen, hinzu kommen 50 Flugzeuge eines britischen Flugzeugträgers, so daß die Gesamtverluste der Westmächte seit kriegsbeginn mindestens 335 Flugzeuge betragen. Ferner wurden neun feindliche Fesselballons ab­geschossen.

Demgegenüber verlor die deutsche Luftwaffe in diesen sechs Monaten an der Westfront und über dem bri­tischen Kampfraum insgesamt durch unmittelbare Feindein­wirkung 35 Flugzeuge und auf Feindflug verunglückt (Not­landungen, Abstürze usw.) 43 Flugzeuge.

2m sicheren Schuh der deutschen Wehrmacht konnte die Wehrkraft des 82-Millionen-Volkes voll entwickelt, die Wehr­macht weiter verstärkt und ausgebant werden. Die bisheri­gen kriegserfahrungen sind bei den drei Wehrmachtsteilen für die weitere Führung des Krieges, für die Ausbildung und sür die technische Vervollkommnung des Materials aus­gewertet worden. Die Leistungen der deutschen Rüstungs­industrie sind durch die feindliche Blockade nicht gemindert, sondern zu einem Höchstmaß gesteigert worden. Stärkste Reserven an ausgebildeten Kämpfern aller Art sowie tech­nischem Personal, an Massen und Gerät stehen an der Front und in der Heimat zu weiterem Einsatz bereit.

Neher -er Nor-seo

Deutsche Aufklärungsflüge. Die erfolgreichen Angriffe.

DNB Berlin, 2. März. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

2m Westen keine besonderen Ereignisse.

Die Luftwaffe führte Aufklärungsstüge über der gesam­ten Nordsee bis zu den Orkney-2nsein durch. Hierbei grif­fen deutsche Flugzeuge an verschiedenen Stellen englische Kriegsschiffe und in englischem Geleit fahrende Handels­schiffe erfolgreich an. Ein Schiss sank sofort, bei einem an­deren wurden erhebliche Brandwirkungen festgrstM. Wei­tere vier Schiffe sind durch Bomben so schwer getroffen, daß ihr Verlust wahrscheinlich ist.

Rach einlm Nachtslug über Nordwestdeutschland flog ein feindliches Flugzeug am 1. März morgens bei Nym- wegen über niederländisches Hoheitsgebiet zurück.

Oer Wehrmachtsberichi vom Gonniag

Deutsche Aufklärer über der Nordsee. Zwei Vorpostenboote und elf Handelsschiffe gel assen.

DNB. Berlin. 3 März. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Au der Westfront keine besonderen Ereignisse.

Die Luftwaffe klärte tn dor Zeit vor Morgengrauen

bis zum Spätnachmittag des 2 . illärz uver oer ge,annea Nordsee auf. Vor der britischen Ostküske wurden zwei Vor­postenboote und elf bewaffnete oder im Geleit fahrende Handelsschiffe angegriffen und teils versenkt, teils schwer getroffen.

Tagsüber wurde über Nordostfrankreich bis in die Ge­gend Paris aufgeklärt. Bei der Grenzüberwachung fanden verschiedene Luftkämpfe an der deutsch-französischen Grenze statt. hierbei wurden drei französische Flugzeuge durch deutsche 2äger abgeschosjen, zwei deutsche Aufklärer werden

nermikt

Tleutrale Skiffe gesunke«»

Oslo, 3. März. Die Reeder des norwegischen DampfichiffesSilja" (125b BRT) teilen mit, es lagen triftige Gründe sür die Vermutung vor, daß das Schiff mit seiner Ladung Salz untergegangen stt. Seit dem 5. Februar habe man von dem Schiff nicht? mehr gehört. Die Besatzung des Schiffes bestand aus sechs Mann. Die Be­satzung des norwegischen DampfersVestsoß" (1388 BRT) ist in Kirkwall (England) gelandet. Das Schiff ist esunken Der Londoner Nachrichtendienst gibt bekannt, drei dänische Trawler, die in der Doggerbank Zisch­ten, nicht zurückgekehrt seien. Man ntmmt an. daß sie auf Minen gelaufen leien.

Rom. 3. März. Die Agenzia Stefam meldet aus Lon­don. daß der italienische DampferMaria Rosa" in der Nordsee infolge einer Ezplosion gesunken ist.