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Ge-e«ktage

2. Mär.,. '

1481 Der Ritter Franz von Sickingen auf der Gbernburg bei Kreuznach geboren.

1689 Die Franzosen verwüsten Heidelberg.

1824 Der deutsch-amerikanische Staatsmann Karl Schurz in Liblar bei Köln geboren.

1888 Franz H. Joseph Karl, römischcheut'cher Kaiser (bis 1806). in Wien gestorben (geb. 1768).

1938 Grundsteinlegung der Reichsluftschutzschule in Berlin. Sonnenaufgang 7.12 Sonnenuntergang 18.04

Mondaufgang 3,03 Monduntergang 1i.40

Mond in Südwende.

Rückkehr -er Stare

Aus einzelnen Gegenden wird berichtet, daß bereits die ersten Stare eingetroffen sind. Die Vögel, die aus fernen Ländern, aus Südeuropa und Nordafrika zurückkommen, kün­den das Nahen des Frühlings an, Grund genug, die Üeber- bringer solcher Botschaft mit freudigem Heiden zu begrüßen. .Den ganzen Winter weilen zwar immer einige Stare bei uns, aber die Mehrzahl war doch im Oktober und November nach wärmeren Ländern geflogen. Nun kehren sie nach und nach in die Heimat zurück. Von Ende Februar finden sw sich wie­der bei uns ein, ungefähr um die gleiche Zeit, in der auch Lerchen und Buchfinken wieder zu uns zu kommen pflegen.

Und dann erfüllt das Geschwätz der Stare die Lust. Sie kommen noch oft an unsere Fenster und lassen sich gern über die erste Zeit hinwegfüttern. In der Sonne schillert ihr blan­kes, schwarzes Gefieder grün und purpurn. Alle Vogelstim­men, die sich jetzt vernehmen lassen, ahmen sie nach, und allerlei Laute, die ihnen zu Ohren kommen, tönen plötzlich zu unserer Verwunderung aus ihrem Schnabel wieder: der Pfiff einer Lokomotive, das Pfeifen eines Jungen.

Im Frühling vergißt der Mensch, daß er im Sommer und Herbst die Starenschwärme oft verwünschte, weil sie ihm Kirschen und Weintrauben räubern, aber jetzt erinnert er sich daran, daß sie ihn vor allzu großer Insektenplage schützen. Darum hängt er ihnen Nistkästen in die Bäume und heißt die Heimkehrenden willkommen.

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Erlaß der Hundesteuer bei Veräußerung an die Wehr­macht. Nach Artikel 13 Abs. 4 und 6 des Gemeindesteuer­gesetzes ist die Hundesteuer für einen Hund, der am 1. Avril gehalten wurde, für das ganze Rechnungsjahr zu entricht», auch wenn die Hundehaltung aufgegeben wird. Der Neichs- ministe- des Jnnem ersuchte jedoch die Gemeinden in einem Runderlas? vom Dezember 1939, die Steuer für den restlichen Erhebungszeitraum dann zu erlassen, wenn der Hund von der Wehrmacht angekauft wird. Bereits entrichtete Hundesteuer soll auf Antrag erstattet werden.

Nachzahlung hinterzogenrr Steuern. Im gegenwär­tigen Krieg geht es nicht nur um die Sicherung der Gren­zen unseres Vaterlandes, sondern um die Zukunft Deutsch­lands. Angesichts der Größe dieses Einsatzes ist es selbstver- Mndliche Pflicht jedes Volksgenossen, alle seine Kräfte und Mittel Volk und Reich zur Verfügung zu stellen. Volks­genossen, beherzigt dies bei der Abgabe eurer Steuerer­klärungen und erfüllt gewissenhaft eure steuerlichen Ver­pflichtungen. Steuerhinterziehung ist die schlimmste Art des Eigennutzes. Wer früher Steuerhinterziehungen begangen hat, kann sich durch Selbstanzeige beim Finanzamt und Nachzahlung der verkürzten Steuern Straffreiheit ver­schaffen.

Jagd auf Auer-, Birk- und Trapp Hähne, darf nach einem Erlaß des Reichsjägermeisters vom 14. Februar 1940 vom Jagdjahr 1940 ab nur noch im Rahmen eines Ab- schußpianes gemacht werden.

Frühjahrsmützige Aufpicharbeit. Nun ist der Lenzmonat März eingezogen. Behutsam haben wir a-m Wandkalender das letzte Blättchen des Wintermvnats Februar abgezogen und den Ersten" vom März aufmarschieren lassen. Da der Winter das Feld soweit geräumt hat, erweist cs sich allerdings als not­wendig, die Spuren seines langen Quartiers beiseite zu schaf­fe«. In den letzten Tagen sah man in der Stadt Arbeiter- trupps damit beschäftigt, Straßen und Gehwege in Ordnung zu bringen. Wasserabfluhschächtc und Durchlässe wieder flott zu machen. Auf dem Adolf-Hitlerplatz mußten die jahreszeit­lichen Spuren mit Spitzhacke weggeräumt werden. In den Euzanlagen wurden ebenfalls derlei Aufräumungsarbeiten ausgcführt. Auch andere notwendige jahreszeitliche Vorkeh­rungen werden bereits getroffen, man merkt eben, daß in we­nigen Woche»? der Osterhase kommt,

Mit der Kamera -durch Lappland". Gestern abend sprach iin Staatl. Kursaal im Rahmen einer Veranstaltung des Deut­schen, Volksbildungswerkcs der NSG. ,Kraft durch Freude" vor einer zahlreichen Zuhörergemeindc der Welt Lester Lapp­landkenner Erich W u st in a n n über seine Erlebnisse und Ein­drücke von seiner 1000 Mellen-Fahrt durch den hohen Norden. Es war allen Zuhörern ein hoher Genuß, den Schilderungen dieses hervorragenden Lapplandkenners zuzuhören, zumal sie persönliche Erlebnisse von einer dreijährigen Expedition mit zahlreichen abenteuerlichen Strcifzügen und langen Schlitten­fahrten wlderspiegeln. Ern Schmalfilm, zahlreiche Prächtige farbige Lichtbilder und eigene Aufnahmen lappländischer Lie­der gaben dem interessanten Vortrag eine btldmäßige Um­rahmung,

Bon der Deutsche» Volksschule. Zn Ostern werden 45 Knaben und Mädchen die Schule verlassen und den Weg ins Leben antreten. Den ersten Gang zur Schule machen 48 Kna­ben und Mädchen.

Ein Langfinger erwischt. Vor einigen Tagen wurde im Männerabort des Bahnhofsgebäudes ein Einfteig-Diebstahl ver­sucht. Der Täter war außen an der Aborttür emporgeklettert und wollte von oben an den Geldautomaten herankommen, was ihm aber nicht gelang, Werl er gestört wurde. Er ließ dann von dem Vorhaben ab und versuchte sein Glück einige Tage später am Zigarettenbehälter des einige Meter vom Bahnhof entfernt stehenden und^ geschlossenen Verkaufshäus­chens. Nachts holte er aus dem Behälter einige Schachteln Zigaretten. Die Polizei hat den Langfinger ermittelt. Es ist ein noch recht junges Bürschchen.

Für treue Dienstleistung. Landpostbote Friedrich Bla ich in Enzklösterle wurde für 25jährige treue Diensttätigkeit bei der Post mit dem vom Führer gestifteten silbernen Treudienst- Ehrenzeichen ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen wurde ihm vom Vorstand des Postamtes Wildbad überreicht.

Enzklösterle, 29. Febr. Letzten Sonntag hielt die Kvisger- kameradschaft ihren Jahresappell ab. Von den Kameraden Bodenschatz und Holweg er wurde u. a. berichtet über den Reichskriegertag in Kassel. In vorgerückter Stunde konnte der Kameradschaftsführer Waidelich den Appell schließen. Der Baumwart Wilhelm Knaus von hier hat vor dem Prüfungsausschuß der Lan-desbauernfchaft Württemberg die Baumwartprüfung erfolgreich abgelegt. Er darf nun die Be­zeichnungGeprüfter Baumwart" führen. DaS SA-Wehr- abzeichen wurde verliehen den SAG-Män-nern: Holweger, Link, Ottmar, Schmtd Otto, Schmid Paut und Wurster Chri­stian N.

Ha; Seu AnstWM Ser knrlMsds

Noch keine vollen 75 Jahre sind es her, daß Wildbad auS seiner weltabgeschlossenen Einsamkeit herausgehoben und dem großen Verkehr der Welt angeschlossen wurde. Alle Wildbad­besucher mußten ehedem zu ihren Badereisen ins Wildbad ihre eigenen Reisewagen benutzen. Die hohen Kosten, Schwierig­keiten und Gefahren solcher Reisen in früherer Zeit sind uns aus zahlreichen Schriften überliefert. Drei Reisewege waren es vornehmlich, welche durch ihren einigermaßen hergerichteten Zustand eine Fahrt mit großem Wagen ins Wildbad erlaubten. Die Kenntnis dieser Zugangsstraßen nach Wildbad verdanken wir einigen >m staatlichen Archiv noch vorhandenen Geleits- briesen der Gsbietsherren dieser Gegend, welche aus der Ge­stellung der Begleitmannschaften zum Schutze der Reisenden beachtliche Einnahmen hatten und ihre strittigen Geleitsrechte daher gesetzlich abgrenzen mußten. Auf diesen alten ehemaligen Verkehrswegen wurden dann auch seit dem Fahre 1830 die ersten staatlichen Postreiseverbindungen eingerichtet und damit auch den weniger Begüterten eine Badereise, ins Wildbad möglich gemacht. Die erste und älteste Postroute war die zwi­schen Calmbach und Ealw. Ihre Eröffnung war ein großes und freudiges Ereignis für die ganze Gegend. Die urkundlich zweitälteste war die Strecke zwischen Neuenbürg und Wildbad. welche auch gleichzeitig die seith.r fehlende Anschluhstrecke von Calmbach und Wildbad erschloß und als Verlängerung der be­reits vorher schon bestehenden Postverbindung Neuenbürg- Pforzheim im Jahre 1838 errichtet wurde. Der Weg von Baden-Baden, welcher über Gernsbach führte, mündete bei Enzklösterle in einen alten Knüppelweg ein und wurde erst später zu einer Poststraße ausgebaut. Herrenalb mußte auf der Reise nach Wildbad den Umweg über Neuenbürg nehmen. Die Berkehrszeitcn dieser Postverbindungen waren aber noch sehr spärliche. So verkehrten die staatlichen Post-Eilwagen zwischen Wildbad und Calw anfangs nur zweimal wöchentlich, erst 1837 täglich einmal und später zweimal; zwischen Pforz­heim und Wildbad wermal wöchentlich, später einmal täglich und seit 1860 dreimal täglich. Als im Anfang der 40er Jahre die badische und bald darauf die württembergische Eisenbahn unffre nächste Nachbarschaft berührte, da war es der damalige Besitzer des Hotel Klumpp welcher nsten den staatliche- Poft- vcrbindnngen durch Privat Eilwagen den Verkehr mit den Stationen Durlach, Wilferdingen, Pforzheim und später auch nach Mühlacker ausnahm.

Diese primitiven Perkehrsverhältnisse machten es verständ­lich, daß für Wildbad bei seiner stetig steigenden Besucherzahl der Wunsch nach einer Eisenbahnverbindung immer dringlicher

und die Errichtung der Enz talstrecke mit allen Mitteln beim württembergische» Staate betrieben wurde. Von den anderen technischen Neuerungen war der Telegraph bereits durch die Anwesenheit der russischen Kaiserin und ihres ganzen Hof­staates und vieler hoher europäischer Fürstlichkeiten im Jahre 1856 zur Einführung gekommen. Die ersten Verhandlungen über die Eisenbahn kamen am 20. Oktober 1864 in Fluß, als der unter König Karl amtierende Minister von Geßler mit zahlreichen hohen Staatsbeamten Wildbad einen Besuch ab­stattete. Bereits tm Februar 1865 konnte die Eisenbahn nach Wildbad als gesichert betrachtet werden. Minister von Varnbüler eröffnete dem Württembergischen Landtage den glücklich beendeten Abschluß der darauf bezüglichen Unterhand­lungen mit der großherzoglich-badischen Regierung. Bei dieser Gelegenheit fragte er dann den Abgeordneten des Enztalkrei- ses, Herrn Cavallo, ob er jetzt zufrieden fei, worauf dieser die Antwort gab:Ja, ich bin zufrieden und mit mir der ganze > Schwarzwald, es wird bei dieser Nachricht nächsten Sonntag > gewiß mancher in der Herzensfreude ein Gläschen über den Durst trinken."

Als der Minister von Varnbüler im Mai darauf nach Wildbad kam, wurde ihm pon der dankbaren Bevölkerung ein Ständchen der Kurkapelle, des Liederkranzes und ein an­schließender Fackelzug dargebracht. Mit dem Bau der Bahn wurde sofort begonnen und am 8. Juni 1868 fuhr der erste Probezug mit dem Erbauer, Oberbaurat von Abel, in Wild- bcrd ein. Begeistert schreibt derEnztäler" in seiner Ausgabe vom 11. 6. 1868:Was uns vor Jahren noch als bescheiden zurückgehaltene Idee vorschwebte, sehen wir heute verwirklicht. Sie ist jetzt gelegt, die ebene Eisenbahnstr-ße und festgerammt in die granitenen Rippen der Enz. Der Dampf führt aus ihr nun einen der mächtigsten Hebel des nationalen Wohlstandes auch nach dem produktiven Enztale und den kräftigen Heil­quellen seines ausblühenden Wildbads, Welch kurze Spanne Zeit und doch welcher Unterschied zwischen damals und jetzt. Rascher und leichter vermögen wir uns jetzt auzuschlteßen an Nord und Süd. nach West und Ost; zum Wetteffer in fried­lichen Künsten und den deutschen Brüdern draußen; zu ver­einigen in gemeinsamem Wirken und neu-m Streben nach bis­her nicht Geübtem, Dieser Wohltat im Bölkerverkehr sind wir teilhaftig geworden und in unseren Hoffnungen für die Zu­kunft vergessen wir nicht des schuldigen Dankes gegen Seine Majestät den Kong, der die dies ermöglichenden Beschlüsse der Stkndekammer sanktionierte"

De, am selben Tag ansgegebene Fahrplan zeigte 6 Züge von Pforzheim nach Wildbad und zurück.' Leider aber mischte sich in die große Freude der Bevölkerung ein kleiner Trop'en Mißw"v Die groß a»gesetzten Eröffnungsfeierlichkeiten gingen

Sie fliegen gegen England.

Heinkel-Kampfflugzeuge Asm nahmen tett an den Unternehmungen gegen die englische Küste. Sie waren es, die Geleitzüge angriffen, bewaffnete Handelsdampfe» und zahlreiche englische Vorpostenboote versenkte».

Weltbild (N).

Kapttänlcutnant Herbert Schultzc, der mit feinem U-Boot rund 115 000 Tonnen feindlichen Schiffsraumes versenkt hat, nach der Rückkehr von seiner neuen erfolgreichen Feindfahrt.

PK.-Dietrich-Weltbild tM).

sang- und klanglos vorüber. Ein Bericht aus Wildbad sagt darüber:Am Montag, den 8. Juni, gegen 3 Uhr nachmittags, fnhr eine mäßig geschmückte Lokomotive, welcher ein Personen­wagen und mehrere Gepäckwagen angehängt waren, in unseren Bahnhof. Dem Zuge entstiegen etwa 30 Eisenbahn-, Bau- und Finanzbeamte, worunter, wie man sagt, auch einige aus Baden; zwei Omnibusse, welche bereit stau,den, brachten die Herren sogleich ins königliche Badhstel. wo sie unter sich, ohne Zuziehung anderer offizieller oder nichtoffizieller Persönlich­keiten ein Diner elnnahmen; nach Beendigung desselben fuhr ein Teil, der Gesellschaft sogleich, der andere abends halb S Uhr mit der Eisenbahn zurück. Die Stadt hatte sich gerüstet, einen festlichen Empfang in Szene gesetzt, die Häuser mit Lanb- gewinden und Flaggenschmuck freundlich geziert, ans dein Per­ron des Bahnhofes hatte sich der Stadtschultheiß n"ben den Mitglieder des Gemeinderats und Bürgerausschusses zum Empfang der Eisenbahnherren ausgestellt. Aber eine kurze Begrüßung beim Aussteigen war alles, was zustande kam: Keine Rede, keine Musik, keine Böllersalven, kein Hoch ver­kündeten dw zahlreich auf dem Bahnhof versammelten Menge von Einheimischen und Fremden daß dieser Tage ein Institut ins L-ben trete, welches für Wildbad von folgswichtiger Be­deutung sein dürfte. D"r ganzen Haltung der Eisenbahnherren nach z» schli-ßen. wollte man, der schon länger angenommenen Praxis entsprechend, daß kleine Bahnstrecken ohne alle Feier­lichkeiten eröffnet werden, auch diesmal alles Festgepränge ge­flissentlich p-rm-nden."

Aehnl'ch läßt ein Berichterstatter imEnztäler" am Tage N"ch der Erön'nuug seinem gekränkten Herzen freien Lauf: Bei so falgawicht'aen Veränderungen für diese Gegend glaubte man. der Bauherr werde nach altem Brauch das Ge­schartem weihen und Alten und jungen ein Fest g-ben. oder sich doch begrüßen lassen; wst Schiller sagt: ,Zum Werke, das Wir ernst türmten. aeff-mt sich Wohl ein ernste? W"rff. Aber auch ein Fortschritt der Znt - nichts von alled-m. und ge- schösflsch-materiev, wie unstre gegenwärtige Z-'trechnnng, sollte das Erstgiffs verlaiffen. Doch so aanz .Ob»?' wollte wenlastens Neuenbürg es n'cht aba-hm lassen: es signalffffrts die Dampffeffe am wüch-ast-n Platze hims'ir, beim F-sstn- schachte. mit tücht-g-n Böll-r^alven. und auch gut die Rosse wurden davon nicht scheu, sondern verwoben ihren Dampf mit ! dem d-r Geschütze."

! So war nun dw lang-rsehnte und notwendige Anschluß ! W'ldbaids an den Schstnenstrang der übrigen Lmien vollzogen j und w°gte senie staensreiche Answwkung Hauffs in den näch- ! sten F-Hrcn Die Besucherzahl Wffdbads st: g in den folgenden I Jahren rasch um einige Taufend und von da an stetig weiter. x g.