Traumflug englischer Flieger

Sv Mit nicht geringem Erstaunen hören wir aus Lon­don.- daß britische Fliegererfolgreiche" Flüge über Deutich- land ausaefllhrr und dabei auch der Relchshauptstadt einen Besuch abgestatlet haben. Ja. schlimmer noch: die bri- tischen Bomber sollen in geringer Höhe über Berlin g:kreuzt haben, sodaß siemit bloßem Auge die Straße Unter den Linden und die Wilhelmstraße zu erkennen vermochten". Und trotzdem, so belehrt man uns in London, sei die deutsche Flak nirgendwo in Aktion getreten. Offenbar um nun von ihrer Anwesenheit Kenntnis zu gcven, wollen die Englän­der schließlich Leuchtraketen abgefeuert und ganze Pakeie mit Flugblättern abgeworfen haben. Aber nicht nur unsere Flak, auch die Bevölkerung der Reichshauptstadt das kön­nen wir wiederum den Engländern zur Vervollständigung ihrer Berichte verraten hat nicht das geringste non den britisch.» Bombern oder von einem Feuerwerk mit Leucht- raketen oder von Flugblättern bemerkt '

Etwas ausgehellt wird diese dunkle Angelegenheit durch eine Information, die der englische Botschafter in Brüssel der belgischen Presse zugeleite» hat. Darnach ha­ben die Engländer, wie wir derNation Beige" entneh­men können, bei ihren Flügen über Deutschland insofern mit großen Gefahren zu kämpfen, als sie in Höhen von 6000 bis 8000 Metern unter Mangel an Sauerstofs zu lei­den haben. Infolge davon, so heißt es in diesem Bericht, mache sich sehr bald starke Müdigkeit bemerkbar, die es schwer mache, die Gedanken zu konzentrieren und die leibst einfache Arbeiten, wie z. B. das Entwerfen von Karten, zu einer großen Strapaze mache. Offenbar liegt es an diesem Ged ankenick wund der englischen Flieger wenn ne bei ihrer Heimkehr von Fernflügen vonKreuzfahrten über Berlin" berichten, während sie in Wirklichkeit irgendwo über einem versteckten Winkel der deutschen Nord'eeküste oder über holländischem Gebiet umherstreiften. Wir sind der englischen Botschaft in Brüssel für die aufschlußreichen Informationen dankbar. Ohne diesen Hinweis mußten wir nämlich die geistige Gesundheit derer in Zweifel ziehen, die von englischen Flügen über Berlinberichten".

LLngarn feierf Horthy

Das zwanzigjährige Regentschaftsjubiläum.

Budapest, 1. März. Ungarn feiert den 20. Jahrestag des Regentschaftsantrilts des Reichsverwesers Nikolaus von Horthy. Die Stadt hat ihr Festgewand angelegt, die Stra­ßen prangen im reichen Flaggenschmuck, und schon am Vor­abend waren die Brücken und die architektonisch schönen Punkte der Hauptstadt beleuchtet. Am späten Nachmittag versammelten sich die Spitzen des politischen und gesellschaft­lichen Lebens zu einem Fest der ungarischen Huldigung in der Psster Redoute, in dessen Mittelpunkt eine Rede des Ministerpräsidenten stand. Teleki würdigte die historischen Verdienste des Reichsverwesers um das ungarische Vater­land und faßte den Dank der Nation seinem Regenten ge­genüber in beredte Worte. Zahlreiche gesellschaftliche Ver­einigungen in der Hauptstadt und in der Provinz hielten gleichfalls Festsitzungen ab.

Eine allgemeine Amnestie für Freiheitsstrafen bis zu drei Monaten wurde erlassen. Anläßlich des Negent- schaftsjubiläums erhielten verschiedene Persönlichkeiten des ungarischen öffentlichen Lebens Auszeichnungen. Die meisten Staatsoberhäupter sandten dem Reichsoerweser von Horthy Glückwuiüchdepeschen; ferner erhielt der Reichsverwese.- mehrere höchste ausländische Orden.

Der Reichsverweser Nikolaus von Horthy, geboren im Jahre 1868 in Kenderes, Komitat S.zolnok, entstammt einer altadligen ungarischen protestantischen Familie. Im Alter von 14 Jahren trat er in die Fiumaner Marineakaüemis ein, wo er nach sechsjährigem Studium zum Kadetten 2. Klasse ernannt wurde. Beim Ausbruch des Weltkrieges war Reichsverweser von Horthy Kommandant dös Kreuzers Novaro" Zahlreiche glänzende Aktionen kennzeichnen die­sen Abschnitt seiner Laufbahn, namentlich die ruhmreiche Seeschlacht in den Meerengen von Otranto am 17. Mai 1917. wo es ihm gelang die Blockade der Entente zu durch­brechen Selbst lchwer verwundet, blieb er bis zur Rückkehr in dem Hafen auf seinem Posten am Oberdeck. Daraufhin wurde er zum Kommandanten des schweren Schlachtkreu­zersPrinz Eugen" ernannt mit dem höchsten militäri­schen Orden, dem Maria Theresen-Orden. ausgezeichnet. Im Jahre 1918 wurde Nikolaus von Horthy zum Vize­admiral und zum Obersten Kommandanten der Kriegsflotte ernannt. Nach dem Kriege zog von Horthy sich auf seinen Grundbesitz zurück. Während der 188 Tage in Ungarn vom 21. März bis 1. August 1919 gelang es ihm. trotz größter Schwierigkeiten, die nationale Armee zu sammeln. An der Spitze dieser Armee hielt Nikolaus von Horthy am 16. No­vember 1919 unter dem unbeschreiblichen Jubel der Bevöl­kerung leinen Einzug in Budapest. Sein Einzug in der Hauptstadt war gleichzeitig oas Zeichen für den Beginn einer neuen Aera in Ungarn. Laut Beschluß der National­versammlung im Jahre 1920 wurde Vizeadmiral Nikolaus von Horthy als Reichsverwefer zum Staatsoberhaupt ge­wählt.

Wir Deutsche sehen in Horthy nicht nur den Staats­leiter der ungarischen Nation, sondern auch den treten Freund Deutichlands, der diese seine Freundschaft in guten und schlechten Tagen auch mannhaft vertreten hat. Am 21. August 1938 folgte Reichsverweser von Horthy der Einladung des Führers und Reichskanzlers und begab sich mit seiner Gemahlin, mit dem Ministerpräsident Jmrödy und dem Außenminister Kanya zu einem Staatsbesuch nach Deutschland.

Der Führer an Rerchsverweser von Horthy

DNB Berlin, 1. März. Der Führer hat Admiral van Horthy zur 20. Wiederkehr des Tages seiner Wahl zum Reichsverweser des Königreiches Ungarn herzliche Wunjcye für sein ferneres persönliches Wohlergehen wie sür das weitere Gedeihen Ungarns telegrafisch übermittelt.

** Der Großrabdtner muß appellieren. Der Großrabviner von Frankreich Jsai Schwartz, will über den französischen Rundfunk einen Appell an seine jüdischen Glaubensgenossen richten, um ste aufzufordern. Kriegsanleihe zu zeichnen.

** Großfencr im Pariser Filmatelier. Nach Meldungen aus Paris ist in der Filmstadt Aoinville-le-Pout in dem Filmatelier der Pate-Gesellschaft ein Riesenbrand ausgebro- wen, der mit ungeheurer Geschwindigkeit alle sieben großen Drehhäuser erfaßte. Nach wenigen Stunden waren die leich­ten Gebäude restlos niedergebrannt. Menschenleben sollen Nicht zu beklagen sein, ein Feuerwehrmann wurde verletzt.

" Wieder eine Erplosion ia England. Bei einer Explo­sion in den Gaswerken von Sheffield wurden 12 Arbeiter durch Brandwunb-m au den Händen und im Gesicht verletzt.

^undfunkvrrbrecher

Strafen bis zu fünf Jahren Zuchthaus.

Berlin. 1. März. Die deutschen Sondergerichte mußte« sich w-eder mit Volkslchädlingcn besaßen, die noch nicht be- gr.ifen wollen, daß das Abhören ausländischer Rundfunk- sender im jetzigen Lebenskamps un-eres Volkes nicht ein Kaoaliersvergehen", sondern ein Verbrechen ist. das als moralische Selbstverstümmelung die gleiche hart« Strafe verdien!, wie sie für den Soldaten selbstverständlich ist. der sich durch körperliche Selbstverstümmelung untaugbch zum Kriege macht. Das deutsche Volk rechne! rücksichtslos mit 'ol- chen Verbrechern ab. die seine Widerstandskraft gefährden.

Das Sondergericht in Hamburg bestrafte den 57 Jahre alten Ferdinand Reimers und den 50 Jahre allen Ernst Reimers mit fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsoerlust und den 50 Jahre alten Ernst Behn mit einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus und zwei Jahren Ehrenrechtsverlust Die Angeklagten hatten wockenlang die Nachrich'en des englischen Senders abgehört und sich stän- dig darüber unterhalten. .

Das Sondergericht Frankfurt a. M. verurteilte den 37sährigen Paul Krieger aus Frankfurt a. M. zu einer Zuchthausstrafe von vier Jahren Es wurden ihm außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von vier Jahren aberkannt Krieger hatte im vorigen Herbst wiederholt ab­sichtlich ausländische Sender eingestellt und ihre Nachrichten in deutlcher Sprache abgehört, obwohl er von seiner Schwä­gerin gewarnt worden war. Krieger war früher bereits wegen staatsfeindlicher Betätigung mit Zuchthaus bestraft worden Sein Versprechen, sich künftig nicht mehr in staats- feindlichem Sinne zu betätigen, hat er gebrochen. Sein Ver­halten ist einem Landesverrat gleichzuachten und deshalb auch mit Ehrverlust zu sühnen gewesen.

Das Sonderaericht in Klagenfurt verurteilt« den 59 Jahre alten Gregor Bizail und den 44 Jahre alten Ale­xander Klupper zu 314 Jahren bezw 18 Monaten Zucht­haus. Bizail hatte Klupper in dessen Wohnung angestiftet, den Straßburger Sender einzustellen und mit Klupper zu­sammen abgehört. Bizail hat die gehörten Nachrichten spä­ter mit Genugtuung weitererzählt.

Das Sondergericht in Dastzig verurteilte wegen mehrfachen gemeinschaftlichen Abhörens ausländischer Sen­der Otto JakoNon, Fritz Jakobson und Willi Iakobwn zu je anderthalb Jahren Zuchthaus. Johann Jakobson, der sei­nen Rundfunkapparat zur Verfügung gestellt, sowie Frau Martha Jakobson, die die abgehörten Nachrichten weiter­verbreitet hatte, zu ie zweieinhalb Jabren Zuchthaus

Das Sondergericht inWeimar verurteilte den Arthur Nennstiel aus Wangenheim, der Nachrichten des Luxem­burger und Straßburger Senders in deutscher Sprache ab-- gehört und an Arbeitskameraden weiterverbreitet hatte, zu einer Zuchthausstrafe von 2Vs Jahren und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jah­ren.

Das Sondergericht in Kiel bestrafte den 80 Jahre al­ten Karl Kunter wegen Abhörens ausländischer Sender und Vergehens gegen das Heimtückegesetz zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Kunter hatte ausländische Sender abgehört und darüber hinaus hetzerische Redensarten geführt.

Die russische Offensive

Weitere Fortschritte. Der Rückzug der Finnen. ' Moskau, 1. März. Der Heeresbericht des Militärbezirks Leningrad vom 28. Februar meldet weitere Fortschritte der sowsetrussischen Offensive auf der Karelischen Landenge. Di« Finnen, deren Versuche, die russische Offensive durch Gegen­angriffe aufzuhalten, fehlgeschlagen seien, setzten ihren Rück« zug unter schweren Verlusten fört. Sowjetische Truppen sol­len, nachdem sie befestigte Abschnitte auf dem Nordufer des Flusses Salmenkajta genommen hätten, den Flecken Kitasaari am Westuser des Sees Vuoksijärvi erobert haben. Ferner mel­det der Heeresbericht dis Einnahme der Orte Malkela, Ham« marniemi, Hejkurila, Kämärä, Masomme. Nach vorläufigen Meldungen hätten die Sowsettruppen 42 feindliche Fe­stungsanlagen erobert. Von den anderen Frontabschnit­ten lägen keine besonderen Ereignisse vor. Di« Operationen der sowjetischen Luftwaffe seien durch schlecht« Witte- rungsverhältnisss behindert worden.

Oer finnische Heeresbericht

Helsinki, 1. März. Wie der finnische Heeresbericht vom 29. Februar betont, hält der Druck der Sowjetrussen auf der Karelischen Landenge zwischen der Wiborger Bucht und den Vuoksen an. Die finnischen Truppen hätten sich stellenweise in ihre neuen Stellungen zurückgezo­gen. Bei Taipale und nordostwärts des Ladoga sei es den Finnen gelungen, russische Angriffe abzuweisen. Von den an- deren Frontabschnitten wird Artillerie- und Patrouillentätig- s keit gemeldet, während von Kuhmo die Besetzung eines rus­sischen Stützpunktes durch die Finnen mitgeteilt wird. An der Petsamo-Front dauern die Kämpfe bei Nautsi an. Die finnischen Luftstreitkräfte melden keine besonderen Ereignisse.

Deutsch - italienische Gportfreun-schaft

Der erste Jugendländerkamps im Sport.

Bet den 5. Winterkampfspielen der HI. in Garmisch- Partenkirchen, von denen ihr in diesen Tagen viel gehört und gelesen habt, war in diesem Jahr und trotz des Krieges auch eine Reihe ausländischer Gäste vertreten. Aus Rumänien war eine Abordnung von Führern der JugendorganisationWacht des Landes" gekommen, die in ihren kleidsamen blauen Trachten mit den weißen Mützen überall ausfielen. Daneben waren es aber vor allem auch die italienischen Skiläufer, die zum erstenmal in der Geschichte des Sports einen Jugend­länderkamps gegen eine HJ.-Mannschaft bestritten. Die I u n g f a s ch i st e ii waren aber nicht nur zum Wettkampf gekommen, sondern sie wollten durch ihre Anwesenheit auch beweisen, daß die beiden befreundeten Nationen gemeinsame Erziehungsideale haben und den Leibesübungen einen großen Raum in der Jugenderziehung einräumen.

Die Jungfaschisten, die als die Auslese des italienischen Skisporlnachwuchses zu gelten haben, sind alle prächtige Kerle, die in ihrem Auftreten und in ihrer sportlichen Haltung volle Anerkennung fanden. Bei dem Kameradschaftsabend der 1000 Kampfspiellcilnehmer in del: Garmischer Festhalle ließen sich die italienischen Jungen alle die netten Sachen,-die oben auf der Bühne von unseren Jungen und Mädeln vorgesührt und gesungen wurden, übersetzen und waren begeistert von den HJ.-Filmcn, die zum Abschluß vorgesührt wurden. Es herrschte eine echte Kameradschaft zwischen den Sportlern der deutschen und italienischen Jugend, womit die beste Voraussetzung für den Freundschafis-Länderkampf geschaffen war. So werden ' die 5. Winterkampffpiele der HI. rn der Erinnerung stets mit dem Gedanken an diese Freundschaft der deutschen und italienischen Sportjugend verbunden sein. H. B.

Zur Frage der

Die Verwendung von Kaffee-Zusatz bedeutet eine, harmonische Ergänzung des Kaffee-Ersatzes. Daher ist es wichtig, schon beim Einkauf diejedem zustehenden Kaffee­mittel richtig in Kaffee-Zusatz und Kaffee-Ersatz einzuteilen.

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durch seinen hohen Gehalt an Inulin, Fruchtzucker, Ka­ramel und Aromastoffen ein besonders gehaltvolles und ergiebiges Kaffeegeirank.

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