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Nk. 270
Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg und Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- unö Herrenalber Tagblatt
Di« klelnspaltige nun-Zeile 7 Rps., Familienanzelgen s Rpsg., amtlich« Anzeigen s.s Rpsg., Tertzeile ,8 Rpsg. Schluß der Anzeigen- annahme 8 Uhr oormittag». Gewähr wird nur sür schriftlich erteitte Austräge übernommen. Im übrigen gellen die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 4 gU" " ' . — .
druck: L. Meeh'jche Buchdruckerei, Inh.
Preisliste Nr. 4 gültig. Verlag und Rotätioiis- h. Fr. Diestnger, Neuenbürg.
Neuenbürg, Freitag den 17. November 1S3S
S7. Jahrgang
In kurzen Worten
Das Reichsernührungsamt gibt Sie Zahlen über das Ergebnis der ausgezeichneten Hackfruchtcrnte bekannt.
Zur Reichskleiderkarte werden ergänzende Mitteilungen ausgegeben. Die Verteilung der Karten beginnt am 20 . No- bcmbcr.
Es wurde eine Pflichtversicherung für Kraftfahrzeughalter gesetzlich eingeführt. Sie beginnt mit dem Juli 1910.
Der Andrang zur vormilitärischen Ausbildung in der SA ist im ganzen Reichsgebiet sehr stark.
Reichsministcr Rust sprach auf einer Arbeitstagung der Hochschulrektoren über die Aufgaben der Hochschulen im Kriege.
Im Warschauer Außenministerium wurde ein Dokument oufgcfundrn, das beweist, daß England die Hungerblockade schon im August bis ins Einzelne geplant und vorbereitet hat.
Infolge des deutschen N-Boot-Krieges ist in England ein starker Futtermittrlmangel eingctreten, sodatz Milchkühe abge- schlachtct werden.
Die englische Polizei mutz angesichts der judengcgnerischen Stimmung besondere Schutzmatznahmen für jüdische Geschäfte durchführen
England versucht, durch brutalen Druck auf griechische Firmen diese an ihrem freien Handel mit Deutschland zu hindern.
Die Reise des französischen Finanzministers nach London ivird in italienischen Kreisen dahin ausgelegt. datz Frankreich nicht gewillt ist, die Lasten des Krieges allein zu tragen.
In einem der grützten Maislager in Marseille brach ein Grotzfeuer aus, das den gesamten Lagerkomplex vernichtete.
Der japanische Außenminister Nomura hatte eine Unterredung mit dem russische» Botschafter Smetanin über japanisch-russische Fragen.
Aushungerung Deutschlands will nicht klappen
Unterhäusler mit der Tätigkeit des britische» Aushungerungsministeriums unzufrieden
Amsterdam, 17.. Nov. (Eig. Funkmeldung.) Nach der Stimmung in den Wandelgängen des britischen Parlaments zu urteilen, so meldet der Politische Korrespondent der Londoner „Finanzial News", wird in nächster Zeit das britische Ministerium für die Aushungerung Deutschlands -wahrscheinlich Gegenstand heftiger Kritik im Unterhanse sein. Träger dieser Kritik seien Unterhausmitglieder, nach deren Ansicht England in seiner Kriegsführung auf wirtschaftlichem Gebiet schärfer borgehen müsse. Man würde die Regierung fragen, was dieses «Ministerium für wirtschaftliche Kriegsführung" bisher überhaupt geleistet habe. Zur Frage über die Ablenkung des Handels von Deutschland höre man von diesem Ministerium so gut ivie nichts. Tatsächlich würden die Unterhausmitglieder mit Informationen darüber, was das Ministerium alles nicht tun wolle, überschwemmt; was es jedoch tun wolle, wisse man nicht. Jedenfalls wolle es keine Butter aus den Baltenländern, kein rumänisches Oel und keinen jugoslawischen Schinkenspcck kaufen. Alle, die mit diesem Ministerium Fühlung hätten, beklagten sich darüber, daß jeder Vorschlag, den man dem Ministerium mache, ganz nach vorschriftsmäßigen Gesichtspunkten beurteilt werde.
England verlor 51 Flieger
Neue Verlustliste bekanntgegeben
London, 17. Nov. (Eig. Funkmeldung.) Das englische Luft- whrtministerium hat eine neue Verlustliste veröffentlicht, die ^ Namen enthält, und zwar wurden 38 Mann getötet, 11 werden vermißt und zwei wurden gefangen genommen.
Die Zeit für die Bereinigung der Beziehungen UdSSR—Japan reif
Tokio, 17. Nov. (Eig. Funkmeldung.) (Ostasiendienst des DNB.) Ein großer Teil der japanischen Presse bespricht heute die Erfolgsaussichten der japanisch-sowjetrussischen Verhandlungen. Sie drückt dabei die Bereitwilligkeit Japans aus, zu einem Ausgleich mit der Sowjetunion zu kommen. „Tokio Litschi Nitschi" sagt, die Zeit für die Bereinigung der Beziehungen beider Länder sei reif.
„Hotschi Schimbun" hebt hervor, daß Amerika und England anscheinend versuchten, die Lage Japans im Stillen Ozean und im Fernen Osten möglichst schwierig zu gestalten. Verhandlungen mit Amerika und England würden lediglich beden- lw, daß Japan Beschwerden und Klagen cntgegcnzunehmcn habe.
. Der Sprecher des japanischen Anßenamtes betonte heute auf verschiedene Anfragen von amerikanischen Pressevertretern, uaß die gegenwärtige japanisch-sowjetrussische Unterhaltung, me sowohl in Moskau als auch in Tokio geführt werde, in «»er „besseren Atmosphäre" stattfinde als bisher. Der Sprecher uctz dabei die Möglichkeit zu, daß in der Fortentwicklung auch ^
Lage in China und Handslsvertragsmöglichkeiten erörtert luerden könnten.
Sokirmenteilsur,- in Warschau
England hat die Hungerblockade gegen deutsche Frauen und Kinder schon im August vorbereitet
Berlin, 17. Nov. Amtlich wird verlautbart:
Trotz der systematischen Aktenvernichtung, die das polnische Außenministerium vor der Einnahme Warschaus vor- enommen hatte, um alle wichtigen diplomatischen Akten eisette zu schaffen und zu beseitigen, sind eine Reihe interessanter Dokumente in die Hand der deutschen Behörden gefallen, die im Augenblick einer gründlichen Durchsicht unterzogen werden. Eines der ersten Dokumente, das uns m die Hände fiel, ist ein Bericht des ehemaligen polnischen Gesandten in Rio de Janeiro an den Außenminister in Warschau vom 19. August 1939. In dem Bericht heißt es wörtlich:
In den Hafen von Rio de Janeiro lief in diesen Tagen der englische Kreuzer „Ajax" ein, der sich im hiesigen Hafen ungefähr 14 Tage aufhalten wird. Bezeichnend ist. daß die Besatzung des Kreuzers sich io verhalt, als befände sie sich im Zustand äußerster Bereitschaft. Nach in Rio umlaufenden Gerüchten soll im Falle des Kriegsausbruches der Kreuzer „Ajax" neben anderen britischen Flotteneinheiten den Patrouillendienst längs der brasilianischen Küste übernehmen, um somit die Zufuhr von Rohstoffen und Lebensmitteln nach Deutschland und Italien zu unterbinden. Eine eventuelle Blockade der Küste Brasiliens würde sich sehr negativ auf die Versorgung der Achsenmächte mit ausländischen Rohstoffen auswirken.
In Zusammenhang hiermit kann man neuerdings Bemühungen maßgebender brasilianischer Kreise dahingehend feststellen, nähere Handelsverbindungen mit den Vereinigten Staaten aufzunehmen, um dort einen Ersatzmarkt zu erwerben: io z. B. für die Ausfuhr brasilianischer Rohstoffe wie für die Einfuhr von industriellen Artikeln, die Brasilien wegen seiner schwach entwickelten inländischen Industrie nicht produziert.
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Sowei der über die Absichten des englischen Kriegsschiffes außerordentlich gut informierte polnische Gesandte.
Was ergibt sich daraus?
1. vchon am 19. August rechnete England so bestimmt mit dem Ausbruch eines Krieges mit Deutschland, daß es in
bas ferne Brassten einen Kreuzer zur Abschneidung der deutschen Zusuhr aus diesem Lande volle 14 Tage vor Kriegsausbruch schickte. Daß dabei davon die Rede ist. datz der sür solche Zwecke bestimmte Kreuzer „Ajax" sich ungefähr 14 Tage in Rio de Janeiro aufhalten würde, ist hierbei be- sonders pikant, da dies rin schlagender Beweis für den Willen Englands auf kriegsbeginn Ansang September 1939 ist.
2. England war schon im Frieden, unabhängig von irgendwelchen deutschen Prisen- und U-Boot-Maßnahmen fest entschlossen, völkerrechtswidrig die Lebensmittelzufuhr Deutschlands von Südamerika abzuschneiden und einen erbarmungslosen Krieg gegen die Frauen und Kinder Mitteleuropas zu führen. Englands Erklärungen, es handele sich bei seinen völkerrechtswidrigen Aushungerungsmaßnahmen um Repressalien sind völlig hinfällig. England hat den Wirtschaftskrieg gegen Deutschland systematisch geplant, um ihn sofort mit Ausbruch des Krieges mit aller Schärfe einsetzen zu können.
3. Es ist deutscher kaufmännischer und technischer Tüchtigkeit und der Güte der deutschen Waren in den letzten
hren im wachsenden Maße gelungen, einen wichtigen Platz im südamerikanischen Wirtschaftsleben einzunehmen. Der amerikanische Handel würde durch die -"che Handelsausdehnung in Südamerika praktisch in keiner Weise getroffen, so sehr auch von interessierter englischer Seite das Gegenteil behauptet wurde, um Amerika gegen Deutschland aufzuhetzen. Aus dem vorliegende» Dok:m" t ergibt sich, daß der Krieg für England ein hochwillkommener Anlaß war, um in Südamerika den deutschen Handeweinsluh möglichst auszuschalten und selbst an seine Stelle zu treten.
Wie eine Ironie wirkt allerdings der Schlußsatz des Berichtes, aus dem sich ergibt, daß die Brasilianer sicki bemühten, für den von England abgedrosselten deutschen Handel nrcht England eintreten zu lassen, sondern dafür die Vereinigten Staaten von Nordamerika einzuschalten, so daß die englische Rechnung wiederum wie im Weltkrieg sich als eine völlige Fehlrechnung erweisen wird.
Oer Wehrmachtsbericht
Berlin, 16. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Keine besonderen Ereignisse am gestrigen Tage.
Keiner will zurücksiehsn
Starker Andrang zur vormilitärischen Ausbildung.
Berlin. 17. Nov. Auf Befehl des Stabschefs haben die Hauptämter Führung und Verwaltung der Obersten SA- Führung, wie die NSK meldet, in den letzten Tagen Besprechungen mit den SA-Gruppen abgehalten, wobei alle Fragen des Einsatzes der SA an der inneren Front und vor allem die Richtlinien für die vormilitärische Ausbildung eingehend erläutert wurden.
In allen Gruppen konnte festgestellt werden, daß die Bereitwilligkeit der militärisch noch nicht ausgebildeten Männer über 18 Jahre, sich neben ihrer beruflichen Arbeit bei der SA auf den Waffengang vor.zubereiten. außer- ordentlich groß ist.
Selbstverwaltung -er gewerbltchen Wirtschaft
Tagung der handrverkskammerpräsidenlen.
Berlin, 17. Nov. Die Arbeitstagung der Handwerkskammerpräsidenten im Haus des Deutschen Handwerks schloß mit einer Sitzung, an der Staatssekretär Dr. Lan d- fried vom Reichswirtschaftsministerium und andere Ehrengäste teilnahmen. Reichshandwerksmeister Schramm gab einen Ueberblick über die Leistungen und die Entwicklung des Handwerks vor Kriegsausbruch und im Kriege und umriß die Grundlagen und Gegenwartsfragen der handwerklichen Selbstverwaltung. Ergänzt wurden seine Ausführungen durch Arbeitsberichte eines Landeshandwerksmeisters, eines Kammerpräsidenten und eines Reichsinnungsmeisters.
Staatssekretär Landfried überbrachte die Grüß! des Reichswirtschaftsministers und bekannte sich restlos zum Gedanken der Selbstverwaltung in der gewerblichen Wirtschaft, und zwar zu einer richtig verstandenen Selbstverwaltung, die im großen Rahmen verantwortlich wirkt und sich für das Ganze einsetzt, wobei sie vom zuständigen Reichsminister geführt und betreut wird. Die Kriegs- aufträge müßten soweit wie möglich gestreut werden: der handwerkliche Betrieb dürfe dabei nicht zu kurz kommen, zumal das Handwerk in vorbildlicher Weise schon in den Jahren vor Kriegsausbruch den Weg der Bildung von Gemeinschaftseinrichtungen beschritten habe. Niemand dürfe Aufträge annehmen, deren Erfüllung er nicht gewachsen sei: wo sich ein B e r m i t t l e r u n w e s e n bei , Kriegsaufträgen zeigt, werde es entivreckend den eindeu-
ngen Besetzten des Generalfelömarschalls Göring mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Bei der Rohstoffverteilung habe die Organisation der gewerbli-' chen Wirtschaft mit aller Sorgfalt und Umsicht dafür zu sorgen, daß stets der dringlichste Bedarf bevorzugt berücksichtigt werde. ,
Rußland zur Verständigung bereit
Tokio, 17. Nov. Der japanisch« Außenminister Nomura hakte eine Unterredung mit dem russischen Botschafter Smetanin, wobei — nach Domei — verschiedene Frage» einschließlich der Fischereirechke behandelt wurden. Die hiesigen kreise sollen erfahren haben, daß Smetanin die grundsätzliche Bereitschaft Moskaus zur Regelung der politischen und wirtschaftlichen Fragen erklärt habe, die bereits Gegenstand von Verhandlungen zwischen« Boischaftei Togo und Molokow seien.
Ausgehend von der bevorstehenden Konferenz in Tschita zur Regelung der Grenzen zwischen Mandschukuo und der Außenmongölei, würden auch die übrigen Grenzragen einer Revision unterzogen. Gleichzeitig würden n Moskau und Tokio fortlaufende Besprechungen zur vertraglichen Neuregelung der Fischerei» und Oelkonzessionen geführt werden. Da beide Seiten zum Ausgleich grundsätzlich bereit seien, sei die Voraussetzung zu einer späteren Verständigung auf breiterer Grundlage gegeben.
Blockade gegen die Engländer in Tientsin verstärkt.
Der „Newyork Times" wird von ihrem Korrespondenten aus Schanghai berichtet, daß die Japaner die Blockade in der britischen Niederlassung in Tientsin erneut verstärkt haben und gegen die dortigen Engländer wieder stärker Vorgehen. Für das Passieren der Blockadelinie werde neuerlich wieder Zoll erhoben, der bis 100 Dollar für Last- autos betrage. In Peiping seien erneut antibritische Plakate aufgetauchl die den Ausschluß sämtlicher Engländer aus Nordchina fordert,/
k Japanischer Angriss aus Pakhoi.
Tokio, 16. Nov. Wie der Sprecher des japanischen Marineamtes erklärte, wurde eine neue Operation gegen Pakhoi im Gols von Tonkin unternommen, um die Blok- kade an der südchinesischen Küste lückenloser zu gestatten. Pakhoi ist als Vertragshafen gut bekannt. Mit dem Fall der Stadt, der jeden Augenblick erwartet wird, wären Ille Seehäfen Chinas in iapansschen Händen.
Zum Tode des französischen Generals Pigeaudt
Brüssel, 16. Nov. Der französische Divisionsgeneral Pi- geaud, der, wie berichtet am 11. November im Militärlazarett in Paris gestorben ist, war Befehlshaber der 21. Division ln Nantes, die die Operationen im Wald gebiet des Warndt durchgeführt ho»