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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung öirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

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Nr. 250

Neuenbürg, Mittwoch den 25. Oktober 1S3S

97. Jahrgang

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Englands Kampsansage von Deutschland ausgenommen

Das erste AuÄandsecho der Abrechnung Ribbentrops

Rom, 25. Okt. (Cig. Funkmeldung.) Die große Rede des Reichsauszenministers in Danzig, die den unwiderleglichen Be­weis für den absoluten Kriegswillen Englands gegen Deutsch­land gebracht hat, findet in Italien vollste Zustimmung. Man mißt Ribbentrops Ausführungen allgemein außergewöhnliche Bedeutung bei. Die Beweisführung dafür, daß England seit Jahren insgeheim und planmäßig den Krieg gegen Deutsch­land borbereitet hat und sich schließlich mit seiner Garantie an Polen nur noch den Vorwand zum Kriege gegen Deutsch­land verschaffen wollte, sei, so wird betont, mit der erschöp­fenden Darstellung der englischen Politik der letzten Jahre und der unmittelbaren Vorgeschichte des Krieges vollständig gelungen. Man denkt dabei in Rom besonders auch an die von Ribbentrop festgestellte Sabotierung des von Mussolini am 2. September Unterbreiteten Planes durch Chamberlain. Mit dieser Beweisführung sei ein für alle Mal die Verant­wortung Englands an der weiteren Entwicklung der Ereig­nisse geklärt.

Aus der Rede ergibt sich ferner, wie man in hiesigen poli­tischen Kreisen feststellt, die unerschütterliche Entschlossenheit des deutschen Achzigmillionenvolkes, in dem ihm aufgezwun­genen Krieg bis zum siegreichen Ende durchzuhaltem Daß der Reichsaußenminister unter den Beispielen des für das bri­tische Imperium zum System gewordenen Wortbruches an erster Stelle den englischen Betrug an Italien aus dem Ver­sailler Vertrag genannt, ruft in in Italien lebhaftesten Wi­derhall hervor. Das italienische Volk hat weder diesen Wort- druch noch die von England während des abefsinischen Feld­zuges heraufbeschworenen Sanktionen vergessen.

Die römische Morgenpreffe gibt in ausführlichen, zum Teil wörtlichen Auszügen bie Rede Ribbentrops wieder, die in Sen Schlagzeilen alsvernichtende Abrechnung mit der antideutschen Politik Englands" undals Bestätigung des deutschen Entschlusses, die englische Herausforderung anzu- nehmen" gekennzeichnet wird. Besonders unterstrichen wer­den die Ausführungen des Reichsaußenministers über die Kriegsvorbereitungen Englands und die durch Englands Schuld zum Scheitern gebrachte Friedensinitiative des Duce. Deutschland, so heben die Morgenblätter übereinstimmend hervor, werde jetzt den Krieg vis ans siegreiche Ende führen.

In der norditalienischen Dresse nimmt die Rede des Reichsaußenministers als das bedeutsamste Ereignis der letz­ten Tage die erste Stelle ein. Auch diese Blätter legen be­sonderen Nachdruck auf die klare und eindeutige Feststellung, daß das Reich den ihm von England aufgezwungenen Kampf bis ans äußerste führen werde. Starken Eindruck hat ferner die Erwähnung des freundschaftlichen Verhältnisses zwischen Berlin und Rom gemacht. Kommentare zu der Rede finden sich in Anbetracht der Kürze der Zeit noch nicht.

Die Kampfansage Englands von Deutschland ausgenom­men" erklärt derPopolo d'Jtalia" in der Schlagzetlen- überschrift. In Zwischentiteln erscheint die vom - Reichs- außcnminister gestellte FrageWer hat den Krieg gewollt?" n»d wird die Fricdensinitiative Mussolinis hervorgehoben. »Karriere della Sera" unterstreicht die Freundschaft Italiens, die Bemühungen des Duce zur Vermeidung des Konflikts und die Anklage an England, dem deutschen Volk den Lebensraum M verweigern.

Amsterdam, 25. Okt. Die mit großer Spannung erwartete 2anzig-Rede des Reichsaußenministers v. Ribbentrop wurde ui Holland von zahlreichen Leuten am Lautsprecher verfolgt. Zudem brachte der Niederländische Rundfunk gleich nach der Beendigung der Rede einen Auszug mit den wesentlichsten Punkten. Vor allem wurden die Stellen der Rede wieder- gegeücn, die von der Bereitschaft des deutschen Volkes han­dln, den ihm aufgezwungenen Krieg gegen England zu kmem siegreichen Ende zu führen.

Washington, 25. Okt. Die Rode des Reichsaußenministers bau Ribbentrop wurde in Amerika im Rundfunk verbreitet. Die Abendblätter bringen bereits ausführliche Auszüge.

, Buenos-Aires, 25. Okt. Die Abrechnung des Reichsaußen- lUttüsters mit der perfiden und wortbrüchigen englischen Re- Mrung hat in der hiesigen Oeffentlichkeit starken Nachhall Pfunden. Dies beweisen zahlreiche Anrufe beim Rundfunk- leudor Splendid, der die direkte Uebertragung aus Danzig übernommen hatte. Die Spätausgaben der Abendpresse ver­mutlichen an erster Stelle den vollen Text der Rede. In Schlagzeilen wird dabei der unbeugsame Entschluß Deutsch- ands hervorgehoben, den Krieg bis zum Endsieg auszu- knchfcn,

Danzig, 25. Okt. Seit es in Danzig Lekanntgeworden ist, daß Retchsaußenminister von Ribbentrop nach Danzig kom­men würde, um hier eine große Politische Rede zu halten, liegt über der Stadt große Erwartung. Schon am Nach­mittag setzte der Zug der Tausende zum Friedrich-Wilhelm- Schützenhaus ein. Neben dem Braun der Parteigliederungen treten die grauen und blauen Uniformen der Wehrmacht, des Heeres, der Flieger und der Marine auf. Bankreihen um Bankreihen sind von ihnen gefüllt. Unter den anwesenden Generalen und Stabsoffizieren sitzen General der Flieger Kaupisch, Vizeadmiral Arnauld de la Perriöre, Gneralmajor Strack, der Kommandant der Stadt Danzig. Vor dem Schützenhaus waren die Parteigliederungen, eine Kompagnie der SS-Totenkopfstandarte in Danzig und Landespolizei auf­marschiert.

Durch ein Spalier von Politischen Leitern, begleitet von Gauleiter Förster, betritt der Reichsaußenminister die Kund­gebung. Nach dem Einmarsch der Fahnen begrüßte Gauleiter Förster den Außenminister des Großdeutschen Reiches, und die begeisterten Zuhörer brachten dem Gast die herzlichste Begrüßung dar. Brausender Beifall erklang erneut, als der Gauleiter mit leuchtenden Augen zum ersten Male in einer nationalsozialistischen Kundgebung in Danzig die deutsche Wehrmacht begrüßte, Vertreter des Heeres, Vertreter der Marine und der Luftwaffe, die nun in Danzig wieder ihren Einzug gehalten hat.

Als sich der Beifall gelegt hatte, betrat der Reichsaüßen- minister das Rednerpult. Herzliche Kundgebungen schollen ihm entgegen. Immer wieder brachten nun die Danziger zu der schlagenden Abrechnung ihre stürmische Zustimmung zum Ausdruck.

Danzig. 25. Oktober. In seiner großen Rede, die den Höhepunkt der Danziger Feierlichkeiten bildete, führte Reichsaußenminister von Ribbentrop aus:

Meine VolksgenossenI Schon lange ist es her, als ich von Parteigenosse Förster zum erstenmal eingeladen wurde,

in der damals sogenanntenFreien", in Wirklichkeit aber schwer bedrückten Stadt Danzig zu sprechen. Mehrere Male mußte wegen außenpolitischer Vorgänge, über deren Mangel wir in den letzten Jahren ja nicht gerade zu klagen hatten, meine Reise verschoben werden, bis eines Tages dann doch mein langgehegter Wunsch, Danzig kennenzulernen, über Nacht in Erfüllung ging, und zwar in einer unvorhergesehe­nen Weise in Erfüllung ging: ich konnte den Einzug des Führers in das befreite Danzig mit­erleb e n l Unvergeßlich wird es mir immer sein wie unser Führer als siegreicher Feldherr aus Polen kommend in die­ser schönen Stadt seinen Einzug hielt und von der Danziger Jugend mit glänzenden Augen und von Ihnen allen mit einem Jubel und einer Begeisterung ohnegleichen begrüßt wurde. ' »

Nach über 20 Jahren größter Schwierigkeiten und schwer­ster Unterdrückung ist Danzig nun wirklich frei geworden. Für diese große und endgültige Lösung der Danzig- und Korridorfrage, die als eins der schwersten und perfidesten allen Unrechts von Versailles auf dem deutschen Volke lastete, gilt dem Führer unser heißer Dank!

ner yeuiige Tag, der 24. Oktober, ist in der Geschichte Danzigs besonders denkwürdig. Es ist der Tag, an dem der Parteigenosse Förster im Jahre 1930 in Danzig eintraf und die endgültige Gründung desGau Danzig" der NSDAP vornahm. Dei alten Parteigenossen, die heute hier anwesend,sind, kennen die erste Etappe dieses Kamp­fes der Gewinnung Danzigs für die nationalsozialistische Bewegung, der von der Parteileitung im Reich als der Kampf auf einem deutschen Außenposten immer mit beson­derem Interesse und besonderer Wärme verfolgt wurde. Die Machtübernahme im Reich am 30. Januar 1933 bedsu- Ae auch für den Gau Danzig einen neuen Aufschwung, da die Ideen Adolf Hitlers sich nun tatsächlich mehr durchzu­setzen und . bald ganz Danzig erfassen sollten.'

Die zweite Etappe des nationalsozialistjicken Kampfes war gekennzeichnet durch die LosungRückkehr zum Reich!" Dieser Zeitraum von sechseinhalb Jabren war für

GrotzdeutWandS mttitürWe Stärke

Das Blatt der italienischen Armee würdigt das gewaltige Kriegsinstrument der deutschen Wehrmacht

Rom, 25. Okt. In einer Artikelserie über die Wehrmacht der europäischen Großmächte kommt das Blatt der italienischen WehrmachtLe forze Armate" in einer ausführlichen Würdi­gung der deutschen Wehrmacht zu dem Schluß, daß die Tradi­tion der deutschen Wehrmacht, die intensive moralische und körperliche Ertüchtigung der Jugend vor wie nach der aktiven Dienstzeit, die riesigen Reserven an Menschen, die Möglichkeit einer ungemein starken Bewaffnung, und die von eindeutig­stem Kampfgeist getragene Kriegslehre aus der Gesamtheit der deutschen Wehrmacht ein gewaltiges Kriegsinstrument schaffen.

Imponierender als alle Zahlenangaben sei der Geist des deutschen Heeres, wie ihn General von Brauchitsch anläßlich des 25. Jahrestages des Weltkriegsbeginns herausgestellt habe.

Die deutsche Flotte habe im Verlauf der Seeoperationen im gegenwärtigen Konflikt bereits mehr als eindeutige Be­weise ihres Wertes erbracht. Das Unternehmen der U-Boote gegen den auf das stärkste befestigten fernen Ankerplatz von Scapa Flow sei eine Tat, die einen kühnen Wagemut und eine Schulung bestätigten, wie man sie sich bester nicht Vor­steven könnte. Aber auch in quantitativer Beziehung sei Deutschlands Stärke zur See bestimmt nicht zu unterschätzen. Nach Aufzählung der deutschen Einheiten betont das Blatt, daß die deutsche Kriegsmarine eine mächtige, auf das aller­modernste ausgerüstete Waffe darstelle, deren beachtliche Wir­kungskraft durch die jüngsten Erfolge offenkundig bewiesen worden sei.

Die Luftwaffe habe derartige Fortschritte vollbracht, daß sie blitzartig in die vorderste Reihe der mächtigsten Luftwaf­fen der Welt vorgestoßen sei. Unter Generalfeldmarschall Göring sei die deutsche Luftwaffe aus dem Nichts entstanden und innerhalb von vier Jahren zu gigantischen Ausmaßen angewachsen. Zu der bisherigen Erzeugung sei mit der Ein­gliederung von Böhmen und Mähren noch ein neuer hoch­wertiger Machtfaktor für die deutsche Luftfahrt hinzugekom­men. Die tschechische Luftwaffe habe etwa 800 Flugzeuge, sieben Fabriken mit 9000 Arbeitern, 200 Flughäfen, darunter allein 140 in Böhmen und Mähren, sowie eine ausgezeichnete technische Ausstattung umfaßt.

Einer der Hauptfaktoren der derzeitigen militärischen Stärke Deutschlands sei aber in der glänzenden Ertüchtigung der Jugend zu suchen. Man müsse anerkennen, daß die natio­

nalsozialistische Partei mit ihren Formationen und der Poli­tischen, moralischen und militärischen Erziehung ihrer Mit­glieder das Bild Deutschlands in entscheidender Weise zu be­einflussen gewußt habe.

Unveränderte deutsch-japanische Freundschaft

Berlin, 25. Okt. Der Führer empfing gestern in der Neuen Reichskanzlei den von seinem Berliner Posten abberu­fenen kaiserlich japanischen Botschafter General Oshima zur Verabschiedung. Der Botschafter gab hierbei lm Aufträge seiner Regierung der festen Ueberzeugung von der unver­änderten Fortdauer der deutsch-japanischen Freundschaft Aus­druck.

Regierungserklärung des neuen bulgarischen Kabinetts

Sofia, 25. Okt. (Eig. Funkmeldung.) Der bulgarische Miinisterrat, der am Dienstag abend zusammengetreten ist, billigte eine Regierungserklärung zur Innen- und Außen­politik, in der es u. a. heißt, daß die Regierung die in den letzten Jahren befolgte innere und äußere Friedenspolitik fortsetzen werde. Die Regierung werde sich bemühen, das Vertrauen in den Beziehungen Bulgariens zu den Nachbar­staaten zu stärken. Fest entschlossen, die Neutralitätspolitik fortzuführen, werde die Regierung wie bisher mit den Groß­mächten und anderen Ländern gute und freundschaftliche Be­ziehungen unterhalten. Die Erklärung befaßt sich dann mit den Richtlinien der wirtschaftlichen, finanziellen, kulturellen und der Verwaltungspolitik, die die Regierung zu befolgen gedenkt. Abschließend wird betont, daß. die Regierung infolge der außergewöhnlichen Ereignisse beschlossen habe, den König zu bitten, sein verfassungsmäßig verbrieftes Recht zur Auf­lösung der Kammer anszuüben und den Zeitpunkt der Neu­wahlen festzusetzen, um erneut den Volkswillen nachzuprüfen. Die Auflösung der Kammer wurde inzwischen bereits ge­meldet.

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Berlin, 24. Oktober.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Front keine besonderen Kampfhandlungen.