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Sie örunlüggen aer inneren front

x«r nationalsozialistische Gemrinschaftsgedanke in der Praxis der Kriegszeit Der Einsatz Ser Partei

Die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz veröffent­licht einen Artikel des Reichshanptamtsleiters Helmut Sün- dermaimDas Volk der eisernen Haltung", in dem eine Mischcnbilanz des Anfbaus und des Wirkens der Inneren krönt gezogen wird. Gundermann stellt dabei vier Grnnd- klemcnte der Umstellung der Heimat vom Frieden zum Krieg ^ den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er schreibt tipn u. a..

Das nationalsozialistische Prinzip, das; fcdes Opfer er­träglich ist, wenn cs gemeinsam getragen wird, ist zur Richt­schnur unseres ganzen nationalen Lebens im Kriege gewor- Ob es die Tausende gewesen sind, die ihre im Bereich des Operationsgebietes gelegene Heimat verlassen mußten, ob es die Familien unserer Soldateil waren oder die Schaffenden aus aufgelösten Betrieben, Volksgenossen, denen das Kriegs­geschehen Arbeit nahm oder den Lebensunterhalt schmälerte' - keiner fand sich allein ans sich gestellt, jeder fand Hilfe, ziat und Tat. Dem einen ward eine neue Heimat geschaffen durch die Bereitschaft anderer Volksgenossen, die nächsten sahen sich betreut in allen persönlichen Fragen, wieder andere fanden einen neuen Platz für ihre Schaffenskraft oder eine andere Möglichkeit, die Gefahr der Not aüzuwendcn.

Ans dem nationalsozialistischen Gemeinschaftsdenken her­aus wurde es dabei zur Selbstverständlichkeit, daß jedes ge­meinsame Opfer alle gleichmäßig trifft. Ob es das soziali­stische Element des Luftschutzkellers ist oder die Gemeinschaft des Verzichtes auf elegantere Verkehrsmittel, als es Straßen­bahn und Fahrrad sind, oder die Lebensmittelkarte, die im Kärtner Gebirge die gleiche ist wie in Essen oder in Berlin, heim Generaldirektor die nämliche wie beim Straßenarbciter. Ebensowenig wie bei den Soldaten an der Front gilt in der Heimat ein Unterschied der Stellung oder des Besitzes. Nach Können, Begabung und Auftrag sind die Leistungen ver­schieden, die Lebenshaltung im Kriege aber ist bei allen ge­meinsam die gleiche. Zur selben Zeit, in der hunderttausende von Männerfäusten das Gewehr ergriffen haben, um die Heimat zu verteidigen, sind Millionen von Frauen-, Jungen- md Mädchenhänden aufgerufen worden, um den verhängnis­vollen Ausfall von Arbeitsleistung, der im Weltkriege zu dem großen Ausfall an lebenswichtigen Produkten geführt hat, vorausschauend zu verhindern, in der nationalsozialistischen Erkenntnis, daß in schicksalshaften Zeiten keine Last zu groß sein darf, hat sich diese Mobilisierung aller Kraftrescrven unseres Volkes in wunderbar reibungsloser Weise vollzogen. Schließlich hat die große nationalsozialistische These, daß es kein wichtiges Problem gibt, das nicht durch Weitblick, Ener­gie und kluge Organisation zu lösen wäre, die materieller: Voraussetzungen dafür geschaffen, daß das Gespenst der Not von der Türe des deutschen Volkes für alle Dauer, gleich­gültig wie lange die englische Regierung zur Friedenscinsicht braucht, ferngehalten wird. Unsere 'Vorratskammern sind gefüllt, unser Verbrauch wird gelenkt, unsere Wirtschafts-, Politik verfolgt erprobte Wege, um mit Vernunft und Energie Erzeugung und Bedarf des Krieges in Einklang zu bringen.

Im weiteren Verlauf seines Artikels befaßt sich Sünder- mann mit dem umfassenden Einsatz der Partei in diesen ersten sechs Wochen des Krieges und mit der Bedeutung, die die klare politische Führung gerade in dieser Zeit für das innere Leben unseres Volkes gewonnen hat. Am gleichen Tage, an dem hunderttausende von Nationalsozialisten als Soldaten in unserer Wehrmacht kämpfend nach Polen ein­rückten, standen auch schon überall dort, wo führende Männer ihren verantwortungsvollen Stellen entzogen waren, sofort ebenso tüchtige andere Parteigenossen. Keine Stunde blieben die Volksgenossen ohne die klare politische Führung. Mit der: großen Wirkungsmöglichkeiten, die ihr die großen Einrich­tungen der Partei, ihre -Organisationen von der HI, der Frauenschaft bis zur NS-Volkswohlfahrt und der Deutschen Arbeitsfront, ebenso wie die freudige Mitwirkung der staat­lichen Stellen eröffnete, ist sie in den Tagen der Umstellung

an allen Orten den tausend Aufgaben begegnet, hat sie die Durchsetzung der großen Prinzipien in jedem Einzelfalle sichergestellt und die Sorge für jedes Lebensproblem des Volksgenossen in die Hand genommen. Ob es die Verteilung, Erklärung, Verbesserung der Bezugsscheinregelung war, die Unterbringung von Flüchtlingen, die Einführung der Nach­barschaftshilfe, die Betreuung von Angehörigen Verwun­deter, Vermißter oder Gefallener, die Einrichtung von Kin­dergärten, die Sicherstellung ärztlicher Betreuung, die Hilfe für raschere Abwicklung des Verkehrs in den Lebensmittel­geschäften, die Organisation einer Briefverbindung mit Sol­daten ohne Angehörige, die Unterbringung von vorüber­gehend Arbeitslosen, die Hereinüringung von Ernterückstän­den, die Hilfe bei der Einrichtung von Lazaretten, die Versorgung der Front mit Büchern und Zeitungen diese und tausend andere Probleme tauchten auf und sie wurden nicht nur behandelt, sondern gelöst.

Zum Schluß seines Artikels weist Sündermann darauf hin, daß gerade diese Wochen der inneren Umstellung der Heimat das alte Vertrauensverhältnis zwischen den Volks­genossen und seinen Politischen Leitern sich zu einer ver­schworenen Gemeinschaft des Zusammenhaltcns und der Zu­versicht zur erwiesenen guten Führung entwickelt hat. Das ganze deutsche Volk stehe heute im Zeichen des bedingungs­losen Einsatzes für das Reich und seine Zukunft, der Ent­schlossenheit zu jeder Tat, die der Gemeinschaft dient, des unerschütterlichen Glaubens, daß der Sieg des Reiches in diesem Lebenskampf durch die Kraft der Gemeinschaft er­rungen werde, zu der jeder sein Teil beizutragen hat. In diesem Geiste zeige sich Deutschland heute nicht nur als ein Volk mit Waffen, sondern auch als ein Volk voll innerer Kraft und Zuversicht, ein Volk der eisernen Haltung.

Beratung mit den Gcmeinöeräten am IS. Oktober 1989

Zur Erfüllung der Aufgaben, die das Rote Kreuz zu lei­sten hat, wurde ein Jahresbeitrag für die Kreisstelle Calw des Deutschen Roten Kreuzes festgesetzt. Die Abrechnung über den Verkauf des abgängigen Farrens wurde bekannt gegeben. Nach Bekanntgabe des Zuschusses aus dem Ausgleichsstock wurde über den endgültigen Haushaltausgleich für das Rech­nungsjahr 1938 beraten. Der Haushalt ist durch entstandene Mehreinnahmen bei einzelnen Steuern und durch Heran­ziehung der auf 31. 3 1938 verfügbaren Restmittel nunmehr ausgeglichen.

Die vom Messungsamt Calw aufgestellte Abrechnung über den Grundstückstausch im Industrieviertel zur Erstellung der Jndustriestraße wurde bekannt gegeben. Nach diesem Tausch­vertrag ist nun das Gelände von der Unterführung bis zur Firma Herr bereinigt. Die Gemeinde hat'außerdem von den Erben des Karl Oclschläger, Notariatsassistenten, ein Grund­stück hinter der Kirche erworben. Der Plan für die Fried­hoferweiterung wurde vom Landratsamt in Calw genehmigt. Da die Gemeinden ab 1. September ds. Js. erhebliche Be­träge an Kriegsbeitragsumlage zu leisten haben, müssen in nächster Zeit sämtliche größere Arbeiten zurückgestellt werden. Es können nur noch die notwendigsten Aufgaben erfüllt wer­den. Die vom Ortspolizeiverwalter am 12. September 1939 erlassene Polizeinotverordnung betreffend Jugendliche wurde bekannt gegeben. Nach dieser Verordnung ist Kindern bis zum 14. Lebensjahr der Aufenthalt auf öffentlichen Straßen und Plätzen der Gemeinde nach 20 Uhr untersagt; Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr nach 22 Uhr. Dieses Verbot findet keine Anwendung auf Kinder und Jugendliche, die sich in Begleitung erwachsener Angehöriger befinden. Für ein an­läßlich der Erstellung der Panoramastraße von der Gemeinde benütztes Grundstück wurde eine Entschädigung festgesetzt, außerdem wird das Grundstück in den vorherigen Zustand versetzt. Für die Straßenbeleuchtung WSrden zur Beleuch­tung der Straßenkreuzungen und sonst wichtiger Stellen Verdunkelungsvorrichtungcn beschafft. Die von Regierungs­baumeister Schelle in Stuttgart gefertigten Pläne usw. für die Erstellung der Sammelkläranlage in Birkenfeld wurden bekannt gegeben. Die Hebesätze für die Bürgersteuer, Grund­

steuer und Gewerbesteuer wurden wiederum wie im Vorjahr für das Rechnungsjahr 1939 festgesetzt. Die von einem An­lieger der Schwabstraße erstellte Wasserleitung wird gegen eine entsprechende Entschädigung in das Eigentum der Ge­meinde übernommen. Einige Fürsorgcfälle, Bürgschaftssachen und Grnndstücksschätznngen bildeten den Schluß der Beratung.

Vaihingen a. E., 24. Okt. Hauptgegenstand in der letz­ten Beratung des Bürgermeisters mit den Beigeordneten und Ratsherren bildete die Festsetzung des Hsbesatzes der Bürger­steuer 1940. Da die Einnahmen aus der Gewerbesteuer ver­mutlich 1940 einen Rückgang erfahren, müsse die Bürgersteuer von 400 auf 500 erhöht werden, was einen Mehrbetrag von 6000 RM. bedeute. Monatlich habe die Stadt einen Kriegsbeitrag in Höhe von 10155.95 RM. aufzubringen, der aus laufenden Mitteln aufgebracht werden müsse. Deshalb werden die größeren Vorhaben zurückgestellt und keine Rück­lagen mehr eingestellt. Bei allen Anschaffungen müsse größte Sparsamkeit geübt werden

Kameradschaft zwischen Stadt und Land

Vor einigen Wochen kam von meiner Bäuerin, der ich im Sommer während der Getreideernte geholfen hatte, folgender Brief:Sie haben uns während der'Ernte so oft und vor allem so gern geholfen, daß ich Sie heute bitten möchte: Kommen Sie noch einmal wieder und helfen Sie mir. Die Kartoffeln und die Rüben müssen rein, das Obst ist zu ernten, und ich bin allein mit den Kindern auf dem Hof. Mein Mann und der Alfred sind eingezogrn. Wenn es Ihnen möglich ist, kommen Sie bitte. Ich brauche Sie sehr."

Ist das nicht Ausdruck bester Kameradschaft zwischen Stadt und Land, dieses selbstverständliche Hilfesuchen und das selbstverständliche Hilfefinden? Schon am nächsten Tag zogen wir sogar zu zweien den Weg zu dem drei Kilometer weit entfernten Dorf, den ich im Sommer so manches Mal gegangen war. Links und rechts vom Wege war noch so viel auf dem Acker zu tun, und als wir auf den Hof kamen, sahen wir auch dort, wieviel es zu tun gab. Seitdem sind wir manchen Tag, der nur irgendwie frei zu machen war von häuslichen Pflichten, draußen gewesen. Und .waren wir am Anfang nur zwei, so wurden es bald sechs, manchmal auch zehn Frauen aus unserer Ortsgruppe, die sich bei den Bäuerin­nen im Dorf verteilten, die Hilfe am nötigsten brauchten. Wir alle haben tapfer mitgehalten beim Kartoffelbuddeln, obwohl der Rücken von der ungewohnten Arbeit schmerzte. Aber stolz sahen wir am Abend aufunser" Stück Kartoffel­land, das wir Frauen aus der Stadt gebuddelt hatten, und das von Tag zu Tag größer wurde, bis eines Tages auch die Kartoffelernte beeichet war.

An einigen Nachmittagen gab es auch eine große Ge­meinschaftsarbeit, an der sich viele unserer Frauen beteiligten, die nicht für einen ganzen Tag von Hause fort konnten, die aber bei der Obstverwertung mit großer Freude halfen. Denn hierum ging es fast in jedem Bauernhof: das viele Obst und die Tomaten waren zu ernten und zu verwerten. So wurde der größte und geeignetste Raum zum Einkochen und zum Dampfentsaften vorbereitet, und dann wurdeam laufenden Band" geschafft: HI und BdM pflückten in den Gärten und brachten die vollen Körbe heran, und wir Frauen haben eingekocht und Saft und Süßmost hergestellt, daß es nur so eine Freude war. Für alle Bäuerinnen wurde ein ausreichender Vorrat hergestellt, der ihnen von den Jun­gen und Mädels bis in die Vorratskammer getragen wurde, und das Uebrige konnten wir der NSV zur Verfügung stellen als gemeinsamen Beitrag von Land- und Stadtfrauen für unsere Lazarette.

Und dann gingen auch diese Tage zu Ende, die vielen von uns Frauen aus der Stadt zum ersten Mal einen Einblick in das arbeitsreiche Leben der Bäuerin gaben und die zu einer festen und herzlichen Kameradschaft zwischen Stadt und Land führten. Ueberall dort, wo die Bäuerinnen uns fortan

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Von Karl Giselher Gößele

Dem Freikorps des Majors von Lützow, das sich wäh- ch>d der Freiheitskriege unsterbliche Verdienste erworben hat, gehörten auch eine Anzahl Bayern und Württemberger an. Me Zugehörigkeit war für die Betreffenden nicht unge­fährlich, denn Bayern und Württemberg standen zu dieser Ait weniger aus eigenem Antrieb, denn aus Zwang loch im Lager des Korsen. Wenn man sie erwischte, wurden lo ohne Gnade und Barmherzigkeit standrechtlich erschossen, ieß sie trotzdem unter Lützows Fahnen dienten, kam daher, laß sie dem großdeutschen Gedanken verschworen waren.

Am 17. Juli 1813 wurde Lützow bei Kitzen überfallen, pbirohl Waffenstillstand herrschte. Dieser verräterische Ueber- M war von Napoleon persönlich angeordnet worden, weil st auf Lützows schwarze Husaren schlecht zu sprechen war. Ne Lühower nämlich waren wegen ihrer unerhörten Tapfer­st der Schrecken der französischen Armeen. Da der Major dem französischen Soldatenwort vertraut hatte, wurde er überrascht. Seine Abteilungen wurden aufgerieben. Was man nicht niedermetzelte, geriet in Gefangenschaft. Major bon Lützow konnte knapp das nackte Leben retten.

Unter denen, die gefangen wurden, befand sich der Husar Gerhard Dill. Er hatte den hinterhältigen Ueberfall ver­lasen und sah sich gefesselt, ehe er recht wußte, was los Mar. Er wurde als Württemberger erkannt und als Deser-- Mr behandelt. Ein Korporal erhielt den Auftrag, den Ge­fangenen hinter die französischen Linien nach dem Ort Kitzen iurückzubringen, wo ein Kriegsgericht das befohlene Todes- "ueil aussprechen sollte.

Der französische Korporal war einer jener unausrott- aran Zeitgenossen, die nach oben Bücklinge machen und nach nÜx traten. Er sagte zu jedem Kapitän-mon General" W traktierte seine Untergebenen mit Fußtritten. Eberhard hatte bei ihm nichts zu lachen. Alle Paar Minuten "«am er den Gewehrkolben des rohen Patrons ins Kreuz.

Und ebenso oft wurde demcochon allemand" mitgeteilt, daß er nicht nur standrechtlich erschossen, sondern bei lebendigem Leibe mit glühenden Zangen auseinandergerissen gehöre.

Unser schwarzer Husar hätte seinen Peiniger am liebsten verprügelt, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Nach­dem dies aber gefesselt wie er war nicht im Bereich des Möglichen lag, dachte er darüber nach, wie er am besten ent­kommen könne. Daß er die Flucht versuchen müsse, stand für ihn fest.Ich will lieber auf der Flucht niedergeknallt werden", sagte, er zu sich selbst,als angebunden an den Hinrichtungspfahl."

Eberhard Dill wartete und wartete auf eine Gelegenheit zur Flucht, doch diese wollte und wollte nicht kommen. Sie waren bereits mehr als eine Stunde unterwegs, und schon tauchte der Kirchturm von Kitzen in der Ferne auf. Zur Rechten der Straße dehnte sich ein Wäldchen; ,',jetzt oder nie" dachte der Husar. Doch noch ehe er sein Vorhaben hatte verwirklichen können, ließ der Franzose halten. Was war in den verdammten Kerl gefahren? Sollte er des Schwaben Fluchtgedanken erraten haben?

Du hast eine schöne Hose an, du Schwein von einem Deutschen", sagte der Korporal.Zieh sie aus! Es wäre schade, wenn sie wie du von den Würmern gefressen würde".

Die Deutschen sind erstens keine Schweine", erwiderte Eberhard Dill,und zweitens kann ich meine Hose nicht aus- ziehcn, weil ich gefesselt bin". Er hatte sofort erfaßt, daß der Franozse, der eine zerrissene Hose anhatte, auf die seine scharf war. Auf diese Hose konnte man auch scharf sein; sie war aus schwarzem Wildleder und funkelnagelneu. Der Husar hatte sie erst wenige Tage vorher bei einem Kürschner in Pulsnitz erstanden.

Der Franzose überlegte lange, ob er seinem Gefangenen die Hose selbst herabziehen, oder ob er ihm die Handfesseln abnehmcn sollte. Am Ende entschloß er sich zu letzterem. Eberhard Dill war dessen froh. Seine Chance, zu entkom­men, war größer geworden. Nachdem er die Hände frei hatte, entledigte er sich der Wildledernen. Der Korporal beobachtete argwöhnisch jede Bewegung des Gefangenen. Der schwarze Teufel durfte ihm nicht entkommen.

Des Franzosen gespannte Aufmerksamkeit ließ erst nach als er die Hose des Deutschen in Händen hielt. Dieses schönste Stück von einem Beinkleid, das er je gesehen, würde ihm großartig passen. Er konnte der Versuchung nicht wider­stehen, es sofort anzuziehen. Seine eigene zerschlissene Hose überreichte er dem schwarzen Husaren in einer Anwandlung von Großmut.

Bei der Beschäftigung des Hosen-Aus- und Anziehens war dem Korporal das Gewehr hinderlich, das er in den Händen hielt. Ganz erfüllt von der Freude über die Beute, die ihm der Kriegsgott zugedacht, lehnte er es an einen Baum an der Landstraße. Darauf hatte Eberhard Dill ge­wartet. Einen Panthersatz nach dem Gewehr zu machen und es auf den Franzosen in Anschlag zu bringen, war eins. Zieh meine Hosen aus!" donnerte er den überrumpelten Franzosen an. Diesem blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Dann befahl der schwarze Husar dem Franzmann, allein gerade aus zu marschieren und sich ja nicht umzu­wenden, ehe er Kitzen erreicht habe, sonst müsse er scharf schießen. Der Herr Korporal protestierte heftig, daß er un­behost das Feld räumen sollte, zumal ihm während des Feld­zugs auch das Hemd abhanden gekommen sei; man könne ihm doch nicht zumuten, in diesem Aufzug unter die Leute zu gehen, in Kitzen könnten ihm sogar Damen begegnen. Eberhard Dill ließ sich nicht erweichen. Dies war die Strafe, die er dem Schinder zugedacht

Der Lützowsche schwarze Husar ergötzte sich noch eine Weile an dem Bild, das ihm der abziehende Franzose botr Der blaue Uniformrock reichte knapp bis zu der Grenze, wo der Rücken in seine Verlängerung überging. Die Weißen , Gamaschen stülpten sich gerade noch bis über die Knie hinauf. Die Zone dazwischen dehnte sich blank und nackend dazwischen, wie sie Gott geschaffen.

Lachend schlug sich Eberhard Dill in die Büsche. Es ge- lang ihm, durch die französischen Linien unversehrt zu ent­kommen. Unds chließlich stieß er wieder zu seinem Major von Lützow, dessen Kampf um Deutschland er verschworen war