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ist Mid vor wenigen Tagen unter Dach kam, noch ehe der große Schneefall etntrat. Der Bau enchAt 15 Schulsäle und einen Zeichensaal, sowie eure Reihe anderer Zimmer und wird einem dringenden Bedürfnis abhelfen. Im Souterrain ist außer der Schuldtenerwohnung auch ein Schüler. Lad und ein Feuerwehr-Magazin untergebracht. Der Bauaufwand wird sich auf gegen 300 000 ^ belaufen.

Ober rot OA. Gaildorf 13. Jan. Im Sägewerk von A. Klerk sprang an der Rundsäge ein starke« Holzstück ab und traf den Säger Kl um pp so unglücklich an den Kopf, daß er rot nieder sank. Klumpp hinterläßt eine Frau und 6 unmündige Kinder.

Mannheim 13. Jan. Direktor Meyer von der Mannheimer Darlehenskasse, der nach Unterschlagung von 60 000 flüchtig ging, wurde gestern Nachmittag von Spaziergängern im Dickicht der Neckaranerwaldes mit einem Schuß in der Schläfe tot aufgefunden.

Konstanz 13. Jan. Gestern abend brannten in der Rosgartenstraße vier Häuser nieder. Der Schaden ist nicht unbedeutend. Unter anderen büßt das Weißwarengcschäft von M. Schneider 25 000 ^ ein. Wie von anderer Seite gemeldet wird, ist das Feuer gegen 5 Uhr nachmittag» im Hause eines Bäckermeisters aus- gebrochen. Eine 78jährige Frau war in Gefahr, in den Flammen umzukommen; ein zufällig vor­hergehender Soldat führte die Rettung mit eigener Lebensgefahr aus. Die Bäckerburschen, die im obersten Stock der vierstöckigen Gebäudes schliefen, rannten lange Zeit entsetzt auf der Plattform des hell brennenden Hanfes umher, dessen Einsturz jeden Augenblick erfolgen- konnte. Doch find alle von der Feuerwehr auf den festen Boden herab­gebracht worden.

München 13. Jan. Der Prinzregent hat de» zum Tod verurteilten ehemaligen Zirkus» direktor Niederhofer zu lebenslänglichem Zucht« Haus begnadigt.

Köln 11. Jan. Vor dem Schöffengericht begann letzte Woche der Beleidigungsprozeß des Dr. Peters gegen den verantwortlichen Redakteur der »Köln. Ztg.", Brüggemann, und den Berliner Mitaäeiter derKöln. Ztg.", Gouver« neur a. D. v. Bennigsen, wegen änes Artikels in dcrKöln. Ztg." vom 20. März 1907, be­titeltDrei Tage Kolonialdebatte". Darin war darauf hingewicsen, daß nicht der Tuckerbrief für Dr. Kar! Peters wichtig sei, sondern vielmehr ein in den Akten befindlicher Brief des Dr. Karl Peters an den englischen Bischof Wood-Wood von Magst«, der mit dem Inhalt des Tuckerbriefes große Sehnlichkeit habe. Es handle sich vielleicht nur um eine Namensverwechslung. Der Ver«

faffer des Artikel«, v. Bennigsen, gibt insofern einen Irrtum zu, als der Adressat nicht Bischof Wood-Wood, sondern der Bischof Smithies in Magila fei, will aber beweisen, daß die Hin­richtung de« Mabruk und der Jagodja nicht aus sachlichen, sondern aus sexuellen Gründen erfolgt sei. Im Verlauf der Verhandlung wurden in der Hauptsache wieder die aus dem Münchener Pstersprozeß bekannten Zeugen aufgeboten und die Vorgänge am Kilimandscharo ausführlich er« örtert. Die Vernehmung des früheren Gouvcr« neurs von Deutsch-Oflafrika, Frhrn. v. Soden in Stuttgart, wurde auf 13. Januar festgesetzt. An ihn hatte sich nach der Behauptung von Bennigsens Bischof Smithies wegen der Vor­gänge am Kilimandscharo gewandt, indem er Dr. Peters dabei offen als Mörder bezeichnete. Bei der Vernehmung des Paters Acker kam cs zu einem Zwischenfall, als dieser einige Fragen lächelnd beantwortete und auch dar Publikum in Lachen aurbrach. Der Vorsitzende ließ den Saal räumen nnd stellte nach einer kurzen Pause fest, daß Pater Acker nach Ansicht des Gerichts keine Mißachtung habe zum Ausdruck bringen wollen. Als Freitag mittag Peters das Gerichtsgebäude verließ, folgte ihm eine erregte Menschenmenge, die ihn Mörder und deral. beschimpfte. Ebenso erging es dem Zeugen v. Pechmann, der wiederum für Peters eingetreten war.

Berlin 13. Jan. Dem Leutnant v. Kruse, der Sohn der Frau v. Elbe wurde der nachgesuchte Abschied aus derArmee gewährt.

Berlin 13. Jan. Im Gegensatz zum sogenannten roten Sonntag am 21. Januar 1906 hatte für gestern der Central-Vorstand der sozial­demokratischen Wahlversine Groß. Berlins dis Parole ausgegeben: Genossen! Hinaus auf die Straße zu Dsmou« strationen gegen das bestehende preuß­ische Wahlrecht. Während 1906 80 sozial­demokratische Versammlungen für Groß-Berlin, darunter 31 in Berlin selbst einberufen waren, find gestern nur 22 darunter 8 Versammlungen in Berlin abgehalten worden. In Niederbarnim fanden 1906 30 Versammlungen statt. Gestern wurde nur 1 abgehalten. Nach Schluß der Ver­sammlungen trat eine gewaltige Steigerung des Straßenverkehrs ein. Die Teilnehmer strömten in geschlossenen Massen in die Straßen und suchten auf verschiedenen Wegen in die Gegend des Schlosses und Unter den Linden zu gelangen. Bei den Versuchen der Schutzmannschaft, dies zu verhindern, kam es vielfach zu Zusammenstößen. Hierbei sollen 28 Personen sowie 3 Schutzleute erhebliche Verletzungen davongetragen haben. Gegen 2 Uhr entstand der erste blutige Zu­sammenstoß zwischen Polizei und Demonstranten in dem Viertel der Traudtenstraße und Friedrich­gracht. Nach Verletzung von 2 Schutzleuten

Der Hmid von Baskerville.

Detektiv-Roman von Conan Doyle.

(Fortsetzung.)

Es ist sorderbar genug," antwortete Holmes,aber ich finde, eine konzentrierte Atmosphäre hilft mit zum Konzentrieren der Gedanken. Ich bin noch nicht so weit, daß ich zum Zweck des Nachdenkens in eine Klste krieche, aber dos wäre allerdings die logische Verwirklichung meiner Neber- zeugungen. . . . Hast du dir mal den Fall durch den Kopf gehen lassen?"

Ja, ich habe den Tag über viel daran gedacht. Der Fall ist sehr dazu angetan, einem die Gedanken zu verwirren."

,Ja, er ist von ganz eigener Art. Er bietet etliche außerordentliche Punkte: die Veränderung dcr Fußspuren zum Beispiel. Wie erklärst du dir diesen Umstand? '

Mortimer sagte, der Mann sei in jenem Teile der Allee auf den Fußspitzen gegangen."

Er sprach nur nach, was ein Dummkopf bet der Untersuchung gesagt hatte. Warum sollte ein Monn auf den Fußspitzen die Allee hinuntergehen?"

War war'« also?"

Er rannte, Waisen rennie vrll Verzweiflung, rannte in Todes­angst, rannte, bi« ihn der Herzschlag traf, und er tot auf sein Antlitz fiel."

Er rannte vor was denn?"

Da liegt unser Problem. Gewisse Anzeichen sprechen dafür, daß er vor Angst die Besinnung verloren hatte, schon ehe er zu laufen anfing."

Wie kannst du da« sagen?"

Ich setze voraus, daß die Ursache seines Schrecken« über das Moor auf ihn zukam. Wenn die« der Fall war und olle Wahrscheinlichkeit spricht dafür so karrte rur cin Monn, der die Besinnung verloren

wurde da» Kommando zum Blankziehen gegeben. An der Ecke der Grünstraßs und Friedrichgracht­straße versuchten 600 Personen die Postenkette zu durchbrechen. Die Schutzleute zogen blank und ver­wundeten 5 Mann. Eine Menge von 10000 Men- schen sammelte sich auf dem alten Exerzierplatz an, wo 2 Redner unter freiem Himmel sprechen wollten. Die Menge wurde die Lothringerstraße hinunter gedrängt und stellte sich hier wie ein Wall der Schutzmannschaft entgegen. Jetzt machten die Beamten vom Säbel Gebrauch und vertrieben die Menge. Von der Hochstraße aus verursachten gegen 6000 Mann nach der Wilhelmstraße zu gelangen, um den Fürsten Bülow zubesuchen". Al« ihnen dies nicht gelang, zogen sie die Friedrich, firoße hinunter,nieder mit Bülow" schreiend. Die Stauung und der Lärm wurde so stark, daß der Polizeipräsident, der hier die Maßregelt', überwachte, de» Befehl zum Auseinander treiben der Mengs gab. Mit Anbruch der Dunkelheit begannen die Straßen sich allmählich zu leeren und gegen 8 Uhr boten die Linden und die Fciedrichstraße wieder das gewohnte Bild. Gegen 7'/-- Uhr kam es allerdings unter den Linden noch einmal zu lebhaften Austritten, die die Verhaftung einiger Personen zur Folge hatten. Zu den Zusammenstößen in der Friedrichgracht ist noch zu melden, daß dort zwei Schüsse gefallen find, einer aus einem Hause, der andere aus der Menge. Durch eine Revision der Revolver der Schutzleute ist festgestcllt, daß ans keinem dieser Revolver geschossen worden ist. Dem Mili­tär mar gestern kein Urlaub erteilt worden. Die Wachen hatten Verstärkungen erhalten.

Berlin 13. Jan. Im Abgeordnetenhause interpellierte heute bei der Etarberatung der Ab­geordnete von Zedlitz (freikonservativ) den Minister des Innern wegen der gestrigen Straßenunrnhen. Unter lebhaftem Beifall des ganzen Hauses gab er die Erklärung ab, daß sich dis Abgeordneten durch solche Provokationen keinen Schritt von ihrem Wege abbringeu lassen würden. Minister von Moltks bestätigte im wesentlichen dis Zeitungsmeldungen über die gestrigen Straßenvorgänge. Er gibt die Anzahl der Demonstranten ans 12000 an. Aus Seiten der Polizei sei ein Offizier und drei Schutzleute, darunter einer schwer verwundet worden, aus dem Publikum wurden 30 Personen nur leicht verletzt. Die Sozialdemokratie sei gewarnt worden und habe gewissenlos gehandelt wenn sie die Massen auf die Straßen trieb, der Polizei entgegen. Die Leitung der Sozialdemokratie hat dis Folgen der gestrigen Vorgänge zu tragen. Wir find fest entschlossen, jedem Versuch nachdrücklich entgegen zu treten, den öffentlichen Verkehr und die Ruhe zu stören. Lebhafter Beifall folgte diesen Worten.

Berlin 13. Jan. Die Straßen­de monstrationen in Berlin. Polizei­

hatte, vom Hause weglaufen, anstatt darauf zu. Wenn man die Aussage der Zigeuners als wahr annehmen darf, so rannte er, nach Hilfe schreiend, gerade in diejenige Richtung, wo Hilfe am allerwenigsten zu erwarten war. Und weiter, auf wen wartete er in jener Nacht, und warum wartete er auf ihn in der Toxuralle anstatt in seinem Hause?"

Du glaubst, er wartete auf jemand?"

Dcr Mann war ältlich und kränklich. Es läßt sich wohl begreifen, daß er abends einen Spaziergang zu machen pflegte, aber der Boden war naß und die Nacht rauh. Ist es natürlich, daß er fünf oder zehn Minuten lang auf derselben Stelle stand, wie Doktor Mortimer mit mehr Beobachtungsgabe, als ich ihm zugetraut hätte, au» der Zigarrenasche folgerte?"

Aber er ging doch jeden Abend aus."

Ich halte es für unwahr scheinlich, daß er jeden Abend an der Moor­pforte gewartet haben sollte. Im Gegenteil, die Zeugen haben bekundet, daß er das Moor vermied. An jenem Abend wartete er. Es war der Abend vor seiner Abreise nach London. Das Ding nimmt Gestalt an, Watson. Es kommt Zusammenhang hinein. Darf ich dich bitte», mir meine Geige herüberzureichrn? Wir wollen olles weitere Nachdenken über die Angelegenheit bis morgen früh verschieben; dann werden ja Doktor Mortimer und Sir Henry Baskerville uns mit ihrem Besuch zu Hilfe kommen."

4. Kapitel.

Unser Frühstückttisch war schon zeitig abgeräumt, und Holmes wartete in seinem Schlafrock auf den angrkündigten Besuch. Seine Klienten waren pünktlich, denn die Uhr hatte gerade zwölf geschlagen, als Doktor Mor« timer mit dem jungen Baronet eintrat. Dieser war ein kleiner, lebhafter, dunkelhaariger Mann von ungefähr dreißig Jahren, sehr stämmig gewachsen, mit buschigen schwarzen Augenbrauuen und einem scharfgeschnittenen Gesicht,