Militärmiffion nach Moska« «endgültig beschlossen"

Die diplomatischen Vertreter Polens und Großbritanniens bei Bannet

Paris, 28. Juli. Außenminister Bannet empfing am Freitag abend den polnischen Botschafter sowie den britischen Geschäftsträ­ger Campbell. Die beiden Besprechungen wa­ren im wesentlichen dem weiteren Verlauf der Dreierbesprechungen in Moskau gewid­met. Die Entsendung einer britisch-franzö­sischen Militärmission ist, soweit am Freitag abend aus unterrichteten Kreisen zu der Aussprache zwischen Bonnet und Campbell verlautet,endgültig beschlossen". Ueber General Doumenc hinaus werden sedoch keine weiteren Namen genannt. Wahrscheinlich, so erklärt man in Politischen Kreisen weiter, werde Chamberlain am Montag im Unter­haus eine Erklärung zum Stand der Ver­handlungen geben.

Noch Leine abschließende Erklärung

Ter Kampf der Hochfinanz um das bolsche­wistische Kanonenfutter

London, 29. Juli. (Erg. Funkmeldung.) Die Londoner Blätter erwarten, daß es Mi­nisterpräsident Chamberlain am Montag noch nicht möglich sein wird, irgendeine ab­schließende Erklärung über die Moskauer Verhandlungen abgcben zu können. Er werbe lediglich mitteilen, Satz Militärmiffionen zwecks Aufnahme von Generalstabsbesprech­ungen nach Moskau gehen würden.

News Chronicle" schreibt dazu, das lange Warten ans den Abschluß der Moskauer Ver­handlungen sei nicht ohne Abwechslung. Pe­rioden der Niedergeschlagenheit folgten Plötz­liche Ausbrüche von Optimismus. Augen­blicklich bekomme man eine Dose Optimismus. Bedauerlich sei nur, daß dieser Optimismus kein Echo in Moskau finde. Vielleicht trage man diesen Optimismus in amtlichen Lon­doner Kreisen zur Schau aus rein innner- politischen Gründen. Chamberlain wolle, daß nämlich das Parlament am 4. August still und ruhig in die Ferien gehe. Das Blatt meint zum Schluß, wenn die Einkreisung fertig sei, dann solle man Deutschland die Friedensbedingnngen mitteilen, noch bevor der Krieg ansgebrochen sei.

Polen verdreht Tatsachen

Ilnnöt'ge Erörterung einwandfrei geklärter Tatbestände

Danzig, 28. Juli. Der diplomatische Vertre­ter der Republik Polen in Danzig richtete, wie verlautet, an den Präsidenten des Senats ein Schreiben zum Fall Postelau. Der Vorfall hat sich bekanntlich nach den amtlichen Ermitt­lungen folgendermaßen abgespielt:

Am 20. Juli 1939 stieß der Danziger Zoll­hilfswachtmeister Stein Lei einem Kontrollgang längs der Polnisch-Danziger Grenze bei Po- stelan auf einen polnischen Beamten, der ohne Anruf in etwa 15 Meter Entfernung sein Gewehr inAnschlag brachte und auf den Danziger Zollhilfswachtmeister Stein zielte. Zollhilfswachtmeister Stein ging darauf seiner­seits in Anschlag und schoßinklarerNot- wehr auf den ihn bedrohenden polnischen Be­amten. Da der Polnische Beamte offensichtlich kampfunfähig war, wollte der Danziger Be­amte ihm zu Hilfe kommen, nahm jedoch da­von Abstand, da sich zwei andere bewaffnete polnische Beamte näherten, und begab sich auf seine Dienststelle, um weitere Zwischenfälle zu vermeiden.

Es muß nach diesem klaren Tatbestand als höchst eigenartig bezeichnet werden, daß die Polen es wagen, ihrerseits auf diese Angelegenheit zurückzukommen. Ferner über­sandten die Polen dem Senat zwei Aide Me- moires, in denen versucht wird, den für Polen sehr kompromittierenden Zwischenfall bei Ren­neberg, den Uebertritt eines polnischen Spähtrupps auf Danziger Boden und das un­flätige Betragen Polnischer Soldaten auf dem polnischen Marineschlepper Karper an der Westernplatte im Danziger Hafen abzustreiten.

Willkür ohne Ende

Wieder 290 deutsch« Arbeiter vor der Entlassung

Posen, 28. Juli. Nach demExpreß Po - ranny" steht die Entlassung von 200 deut­schen Arbeitern der Tomaschower Kunstseiden­werke bevor, nachdem bereits kürzlich eine Reihe deutscher Werksangehörige entlassen worden ist. Bei der Direktion des Werkes sei, so teilt das polnische Blatt in bezeichnender Deutlich­keit mit, eine Polnische Abordnung wegen der illoyalen oder dem Staat gegenüber feindlich eingestellten deutschen Arbeiter" vorstellig ge­worden. Die Delegation habe der Direktion eine Liste vonilloyalen Arbeitern" vorgelegt, über die schon Informationen eingezogen wor­den seien. Die Direktion, die sich grundsätzlich für den Standpunkt der Delegation erklärte, habe versprochen, die Liste durchzusehen und entsprechend zu Verfahren. Zum Schluß teilt das Blatt dann mit, daß eine gewisse Anzahl oon Arbeitern schon entlassen ist und daß die Entlassung von weiteren 200 deutschen Arbei­ten vorgesehen sei.

ES gibt nur einen Run-sunk des deutschen Voltes

Eröffnung der 1«. Große« Deutsche« Rundfunk« und Sernfehrundfuukansstelluug Berlin 1S39

Berlin, 23. Juli. In der großen Masu­ren h a l l e am Kaiserdamm wurde am Freitag vormittag die 16. Große Deutsche Rundfunk- unb Frrnsehrundfunkausstellung Berlin 1939 durch den Schirmherr,, der Ausstellung, Neichs- ministcr Dr. Goebbels, in Anwesenheit von Vertretern der Ministerien und anderer Be­hörden, des Heeres, der Partei und ihrer Glie­derungen, sowie der Rundfunkfirmen feierlich erükknet.

Das 20. Jahrhundert", so begann Reichsmi­nister Dr. Goebbels seine Rede,ist das Jahr­hundert der technischen Erfindungen. Auch auf diesem Gebiet vollzieht sich eine Revo­lution allergrößten Ausmaßes, und es kann keinen, Zweifel unterliegen, daß diese Revolu­tion, im ganzen gesehen, die Menschheit höher geführt hat.

Wir leben heute alle gestraffter und auch in­tensiver, als Menschen je zuvor gelebt haben. Ja, man kann sagen, daß die Technik überhaupt erst die Art unseres heutigen sozialen und wirt­schaftlichen Zusammenlebens ermöglicht. Wie wollte man sich sonst ein Nebeneinander­wohnen von vier oder gar sieben Millionen in einer einzigen Stadt vorstellen, ohne Zuhilfe­nahme der Technik?

Auch die politische Entwicklung unserer Zeit ist mit das Ergebnis der Technik. Die großen Massenbewegungen, die das augenblick­liche politische Gesicht Europas bestimmen, ha­ben sich zum Teil doch dadurch durchgesetzt, daß sie sich im Gegensatz zu ihren Gegnern in wei­testem Umfange der Technik bedienten. Sic ha­ben sie nicht stur und eigensinnig verneint oder mit romantischen Phrasen einem vergan­genen Ideal nachgeweint. Sie haben sich viel­mehr wie kühne Schwimmer in den reißenden Strom dieser Zeit hineingestürzt, und der Strom hat sie willig getragen."

Dr. Goebbels zeigte dann im einzelnen, wie der noch vor 15 Jahren von den ewigen Bes­serwissern belächelte oder gar abgelehnte Rund­funk heute aus de», nationalen Leben unseres Volkes überhaupt nicht mehr wegzudenken sei. Möge der eine dieses und der andere jenes Ge­biet aus dem Rundfunkprogramm bevorzugen, und möge jeder den Empfangsapparatach Bedarf und Geschmack einstellen:entscheidend aber ist, daß er ihn einstellt. Hören müssen den Rundfunk alle. Er ist da. Er kann gar nicht mehr umgangen werden.

Besonders angesichts des Ernstes der Zeit, die wir augenblicklich durchleben, hat der Rundfunk ganz bestimmte Aufgaben zu erfül­len. Es geht nicht so sehr darum, ein schweres und ernstes Programm, das am Ende nur einen Bruchteil des Volkes erfassen kann, zu senden, sondern vielmehr darum, den breiten Millio­nenmassen unseres Volkes in ihrem schweren Daseinskampf so viel wie möglich Entspan­nung, Unterhaltung. Erhebung und Erbau­ung zu vermitteln."

Dr. Goebbels wandte sich daun gegen Versuche, eine sogenannterundsunkcigene" Kunst zu konstruieren. Mehr oder weniger schließe sich die Kunst des Rundfunks an die bestehen­den und ansgeübten Künste an. Und so gebe <s weder ein nur für den Rundfunk wirksames Rundfunkdrama", noch eine nur für den Rund­funk mögliche Musik.

Der wesentliche Zuschuß, den der Rundfunk hier selbst beizusteuern hat, ist die Ueber- setzung der Musik oder des gesprochenen Wortes ins Funkmäßige, das heißt, die Unterstreichung der Elemente der Kunst, die» den Funk besonders wirksam sind, unter Zu­rückdämmung der Elemente, die sich für die funkische Wiedergabe weniger eignen.

In vtesem Zusammenhang muß Mi miäpnoch einmal gegen Versuche verwahren, das Pro­gramm des Rundfunks insofern zuzersplittern, als es sich stundenweise an verschieden ge­artete Bevölkerungsschichten, Stände oder Berufsklassen wendet. Der Rundfunk kann das, und er soll das auch. Es ist ihm fre,gestellt, eine Stunde für den Arbeiter, den Bauern, den Studenten oder den Soldaten cinzurichten. Aber das beißt nicht, daß er dann in der Sprache des Arbeiters, des Bauern, Studen­ten oder Soldaten und nur für ihn verständ­lich reden soll. Stunden für Teil der Volkes müssen so gesendet werden, daß sie für die Ge­samtheit des Volkes einprägsam und interessant wirken. ^

Es gibt demzufolge auch kernen Rundfunk des Arbeiters oder des Bauern oder des Studenten oder des Soldaten. Es gibt nur einen Rund­funk des deutschen Volkes.

Siegeslauf des Rundfunks

Mit eindrucksvollen Zahlen gab Dr. Goebbels dann ein Bild von dem einzig dastehenden Sie­geslauf des deutschen Rundfunks seit der Macht­übernahme durch den Nationalsozialismus.

Außerordentlich erfreulich sei die weitere Ent­wicklung der Teilnehmerbewegung am deutschen Rundfunk, die heute zirka 60 v. H. der deutschen Haushaltungen gegen 54,62 v. H. am 1. Mai 1938 umfasse. Insgesamt zählte der deutsche Rundfunk 12580 000 Teilnehmer am

1. Juni d. I. gegen etwa 10 Millionen am 1. Juli 1938. Während sonst im Mai die soge­nannten Sommerabmeldungen begonnen hät­ten, habe in diesem Jahr der Monat Mai so­gar eine Zunahme von 77 000 aufzuweisen.

Der technische Fortschritt komme vor allem in der nunmehr abgeschlossenen Entwicklung des im vergangenen Jahr angekündigten Volks­wagen-Empfängers zum Ausdruck. Fer­ner sei die Gemeinschaftsantenne, die einen störungsfreier! Empfang sichern solle, heute schon im Besitz von Zehntausenden von Menschen. Um die Entwicklung in eine einheit­liche Bahn zu lenken, habe der Sonderbeauf­tragte für technische Nachrichtenmittel, General­major von Fellgiebel, im Einvernehmen mit dein Minister eine Reihe grundsätzlicher For­derungen aufgestellt, die gleichzeitig in der Presse veröffentlicht wurden.

Die Sendeleistung selbst sei gegenüber dem Vorjahr um 24170 Sendungen -- 15,2 v. H. bezw. 13 522 Stunden 18 v. H. gesteigert worden. Insgesamt habe der deutsche Rund­funk im letzten Jahr 88 531 Stunden gesendet.

Dis Programmgestaltung

Dr. Goebbels ging dann ans die Pro­grammgestaltung ein und gab zunächst einen lleberblick über die augenblickliche Auss­tellung des Programms in 69,4 v. H. Musik. 9,9 v. H. Nachrichten, 6,8 v. H. Zeitfunk. 4.7 v. H. Vorträge, 3.6 b. H. Literatur und 5,6 v. H. Verschiedenes. Er gedachte der Werr- pausenkonzerte der Reichsscnder Köln, Leip­zig und anderer, der kulturellen Betreuung der Westwallarbeiter durch den Rund­funk, und er betonte dann den Ausbau des Konzertwesens vor allem im Deutschland­sender. Dieser repräsentative deutsche Sender habe während des vergangenen Berichtjahres allein 12 Konzerte der Berliner Philharmoniker unter den bedeutendsten Dirigenten wie Furt- wängler, Mengelberg, Sabata u. a., die reprä­sentativsten Theater- und Opernaufsührungen der Reichshauptstadt übertragen.

Sei so versucht worden, ein. künstlerss-

Vereinheitlichung -er Funkgeräte

Typeubegrenzuug für Empfänger, Verstärker und Ersatzteil«

Berlin, 28. Juli. Die bisherigen Arbeiten des zur Vereinheitlichung der technischen Nach­richtenmittel eingesetzten Sonderbeauftragten Generalmajor Fellgiebel haben, wie in der Rede- des Reichspropagandaministers zur Er­öffnung der Funkausstellung erwähnt wurde, dazu geführt, daß die ersten allgemeinen Richtlinien bekanntgegeven werden kön­nen.

Die in enger Zusammenarbeit mit dem Reichspropaganda- und dem Reichswirtschafts­minister aufgestellten Forderungen für zukünftige Gerätearten und ihre Herstellung sind folgende:

1. Bildung von höchstens 12 Jndustrie- arbeitsgemeinschaften für den Bau von Rundfunkgeräten. Jede derartige Arbeits­gemeinschaft baut in Zukunft nur gleiche Rundfunkgerättypcn. Zu derartigen Arbeits­gemeinschaften werden diejenigen Firmen zu­sammengezogen. die dieselbe finanzielle Grund­lage haben und die auf Grund ihrer Struktur schon jetzt im Zusammenhang stehen. Dabei soll besonders die Exportlage der Firma Berücksichtigung finden.

2. Die Geräte sind möglichst als Wechsel­stromgeräte mit Wechselrichter oder als Allstromgeräte zu entwickeln.

3. Fe Arbeitsgemeinschaft werden höchstens außer den Politischen Empfängern nur noch folgende Empfängertypen herge­stellt:

a) ein Hochleistungsempfänger zu mäßigem Preis,

b) ein Höchstleistungsempfänger,

c) ein Autoempfänger.

d) ein Empfänger für Ortsempfang mit be­sonders guter musikalischer Wiedergabe und mit besonders großer Verstärkerlei­stung max. 9 Watt mit Schallplattenein­richtung zugleich für Drahtfunk,

e) ein Bau von Einkreisern außer den poli­tischen Empfängern wird untersagt,

s) die Entwicklung von Höchstleistungs- und Kofferempfängern wird soweit frergege- ben, wie der Export oder der Jnlands- absatz die Entwickluna eines solchen Ge­

rätes rechtfertigt.

4. Für Verstärker werden folgende Typen festgelegt:

a) ein Verstärker, Leistung etwa 20 Watt,

b) ein Verstärker, Leistung etwa 120 Watt.

c) ein Verstärker. Leistung etwa 500 Watt.

Die Verstärker werden so ausgebildet, daß

sie für alle Anforderungen der Wehrmacht, des Gemeinderundfunks, des Gemeinschaftsemp­fanges usw. verwendbar sind.

5. Umstellung der Einzelteile aller Rundfunkempfänger ans solche Typen, die gege­benenfalls für alle Zwecke der Landesverteidi­gung verwendet werden können. Unwirtschaft­liche Einzelteilfabrikation ist zugunsten einer den Preis herabsetzenden Massenfabrikation zu unterbinden.

6. Zur Entlastung des Handels von den all­jährlich wiederkehrenden Ausverkaufsthen muß eine Stetigkeit in der Vereinheitli­chung Platz greifen. Beschränkung auf die Ein­zeltypen wird in einer solchen Zeitspanne er­folgen. daß dem Handel genügend Zeit ge­lassen wird, die jetzt noch vorhandenen Aus­verkaufstypen abzustoßen.

7. Die Entstörung elektrischer Anlagen muß weiter betrieben werden. Dabei ist beson­ders auch die Entstörung für Kurz- und Ultra­kurzwellen sämtlicher Kraftfahrzeuge ein­schließlich des Volkswagens vorzusehen. Die bisherige Entstörung für Rundfunkwellen ge­nügt nicht.

Die näheren Anweisungen auf Grund dieser Forderungen werden an die Industrie durch das Reichswirtschaftsministerium im Einvernehmen mit dem Sonderbeauftragten bekanntgegeben werden. Die grundsätzliche Zu­stimmung des Reichswirtschaftsministeriums und des Sonderbeauftragten zu den Vereinheit­lichungsvorschlägen der Wirtschaftsgruppe Elektrotechnik wurde bereits erteilt. Neben die­len Vereinheitlichungsrichtlinien sind Maßnah­men zu erwarten, die noch mehr als bisher geschehen die Verwendung devisenfreicr Roh­stoffe im Apparatebau fordern. Hier werden an die Ersindergabe des Technikers neue und gro­ße Aufgaben gestellt werden.

sch es Programm zn verwirklichen, bas aller Beachtung und aller Bewunderung wert ist, st sehe der Wintersendeplan des deutschen Rundfunks vom 1. Oktober 1939 bis 31: Marz 1940 noch eins weitere intensive Steige­rung auf diesem Gebiet vor. Als Großveran­staltung dieses Winters übertrage der deut­sche Rundfunk wiederum die Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen. Mit der systematischen Pflege der deutschen Sprache erfülle der deutsche Rundfunk daneben auch eine Knltnraufgabe von unschätzbarem Wert.

Dr. Goebbels verkündete dann den ersten Preisträger des im Vorjahr ansgesetzten Rundfunkpreises in Höhe von 10 000 für besondere Leistungen ans dem Gebiet der Rund- mnkwissenschaft. der Rundfunktechnik oder der Rundfunkprogrammgestaltung. Der Preis wur­de dem Konstrukteur des Volksempfängers, Oberingenienr Otto Grießing, zuerteilt.

Es wird damit ei» Verdienst gewürdigt, bas darin besteht, durch Schaffung eines billigen Volksgerütcs wesentlich zur Verbreitung des deutschen Rundfunks in den Massen unseres Volkes beigetragen zu haben."

Für die Zukunft wies Dr. Goebbels dem deut­schen Rundfunk vor allem die Aufgabe zu, seine Darbietungen noch mehr als bisher zu vervollkommnen und sic in ihrem Niveau auch für den verfeinerten Geschmack zu heben. Der Dentschlandsender solle weiterhin mit allen Kräften als repräsentativer deutscher Kulturscnder ausgebaut wer­den. Der gesamte Rundfunk aber habe auf ab­solute Präzision seiner Arbeit größten Wert zn legen.

Schließlich gedachte Dr. Goebbels der politi­schen Aufgabe des Rundfunks als eines Sprachrohrs des deutschen Volkes in die Welt hinein und damit als eines der kraftvoll­sten Verteidiger des deutschen Prestiges und Ansehens bei allen Völkern der Erde.

Der Rundfunk aber hat die Aufgabe, ihn, wo er auch unternommen wird, gleich zu An­fang schon zu parieren und niederzuschlagen. Daran mitzuhelfen, ist seine politische Ehren­pflicht. Er hat auf Posten zu stehen gegen Lüge und Verleumdung, und damit ist er neben der Presse die schärfste 'geistige Waffe im Daseins­kampf unseres Volkes. Möge er das immerdar bleiben, und sei er dazu auch in Zukunft die Stimme des Führers, die die Nation erweckt hat und heute eine ganze Welt zur Vernunft zurückruft.

Damit erklärte Dr. Goebbels die Ausstellung für eröffnet.

Aussichten für Mittelschüler

Mittelschüler kommen in die gehobenen Berufe

Berlin, 28. Juli. Die hohe Bedeutung der Mittelschulbildung ün neuen deutschen Schul­aufbau ergibt sich aus Erläuterungen, die Pro­fessor Emil Pax veröffentlicht. Die Mittel-' schule habe die . besondere Ausgabe erhalten, vor allem dem Erziehungs- und Bildungsbe­dürfnis des Nachwuchses für die mittlere Berufsschicht zu dienen, also jener Be- rnfskreise in Wirtschaft, Verwaltung und Wehr­macht, in deren Berufsarbeit sich planende und ausführende, geistige und mechanische Tätig­keit, Kopf- und Handarbeit bereinigen und de­ren Angehörige imstande sind, leitende Gedan­ken schnell und sicher aufzufassen und ansfüh­ren zu lassen.

Sie werde dabei in keiner Weise der eigent­lichen Berufsausbildung in der höheren Fach­schule vergreifen. Sie wolle aber in ihren Schü­lern durch Erziehung zum Bernfsgedanken an sich eine hohe Arbeitsgesinnung Wecken und Pflegen. Der Gedanke der Gegenwarts­nähe sei für ihre Arbeit besonders kennzeich­nend. Deshalb nehme sie sich der Fragen an, die jeweils im Brennpunkt des Volkslebens stehen. Durch einen Unterricht, der immer wie­der vom praktischen Leben ausgeht und zn ihm zurücksührt, wolle die Mittelschule den gehobe­nen Praktischen Berufen in Landwirtschaft, Handel, Handwerk. Technik und Industrie, den mittleren Stellen der Verwaltung und Wehr­macht. ferner allen hauswirtschaftlichen. pfle­gerischen, sozialen und technisch-künstlerischen Frauenberufen einen Nachwuchs mit offenem Blick irnd den erforderlichen Fähigkeiten zur Verfügung stellen. -

Erstbesteigung in voller Ausrüstung

Berlin, 28. Juli. Nachdem vor kurzem erst ein Spähtrupp eines Salzburger Truppenteiles über die Pallaviciui-Rinne den Großglockner ersteigen konnte, kann aus unserem Alpenkorps von einem neuen bergsteigerischen Erfolg be­richtet werden. Einem Spähtrupp des Ad- monter, Gebirgssägerbataillons gelang es, die berüchtigte Nordwestkante der Roßgruppe zu bezwingen. Die alpine Leistung ist um so mehr zu werten, als es sich dabei um eine Erstbestei­gung in voller Ausrüstung handelt.

Studentische Erntshilfe

46«o« im LanMeirst und in der ErntcWfe

Berlin, 28. Juli. Mit den Studenten und Studentinnen sind, in diesen Tagen sämtliche Amtswalter der Reichsstndentenfüyrung urü> alle Gaustudentenführer und Siudentenführer in die deutschen Ostgaue und in das Reichspro­tektorat Böhmen-Mähren gefahren, um den deutschen Bauern bei der Einbringung der Ernte zu helfen. Insgesamt befinden sich zur­zeit 46 000 im Landdienst und in der Ernte­hilfe. 99 Prozent der gesamten Studenten­schaft stehen an einem befohlenen Platz. Damit hat die deutsche Studentenschaft als erste Or­ganisation den totalen Einsatz ihrer Angehöri- aen verwirklicht.