Honig als Heilmittel
Wie die „Zeitschrift für ärztliche Fortbildung" mitteilt, hat Milan Pricu eine Reihe von 15 Naturhonigarten untersucht und festgestellt, daß der Bienenhonig in schwachen Verdünnungen Bakterien verschiedenster Urten zu töten vermag. Zum Teil läßt sich diese Wirkung schon durch die organischen Säuren erklären, die im Honig nachweisbar sind, durch die Ameisen-, Apfel- und Milchsäure. Dennoch bleibt ein Wirkungsrest, den diese Säuren nicht verursachen können.
Nebrigens wirkt frischer Honig weit stärker als „Bakteriengift" als Honig, der länger gestanden und in dem sich durch die stärkere Zersetzung ein größerer Säuregehalt gebildet hat. Auch nach dem Kochen ist der Honig nicht mehr so kräftig in seinen Wirkungen gegen die Bakterien wie vorher. Hitze beeinträchtigt also offenbar die Kraft dieser Heil- stofse.
Die Forschung dürfte mit dem Honig noch recht wertvolle Versuche über Bakterienbekämpfung machen. Jedenfalls sind die Erkenntnisse ein Beweis für die Wirksamkeit des Honigs als altes Hausmittel bei der Zubereitung von Wundsalben, weil die Hauptfeinde der Wunden eben doch die von außen rindringenden Bakterien sind.
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Vorsicht an Kreuzungen! Am Dienstag abend gegen 7 Uhr stießen in der Kreuzung der Straße Birkeufeld — Obernhausen und der Straße „Sonne" —Wilhclmshöhe ein Kraftwagen und ein Motorradfahrer zusammen. Der Motorradfahrer, der von Birkenfeld in Richtung Obernhausen fuhr, war der Meinung, daß das von der Wilhelmshöhe kommende Kraftfahrzeug an der Kreuzung rechts abbiegen wolle, weil der rechte Winker dies anzeigte. Es kreuzte jedoch die Fahrbahn des Motorrads; außerdem wurde das Vorfahrtsrecht nicht beachtet. So war ein Zusammenstoß unvermeidlich, der eine erhebliche Verletzung des Motorradfahrers und die Beschädigung beider Fahrzeuge zur Folge hatte.
Aus dem Kurort Enzklüstcrle. Letzten Samstag veranstaltete der hiesige Musikvcr- ein ein Konzert. Der Besuch war gut. — Auf Veranlassung der Gemeindeverwaltung wurde vom Gastspiel-Ensemble Schuitzler- Ehnle, Köln am vergangenen Dienstag ein großer Lustiger Abend veranstaltet. Der „Waldhorn"-Saal war dicht besetzt. Es wirkten mit die durch die Reichssender bekannten Künstler Ehnle, Schnitzler, Pepperl Schwaiger und Adi Dickopp am Flügel. Tosende Beifallsstürme bewiesen, daß die Künstler guten Anklang fanden. Den Kurgästen war damit wieder eine angenehme Abwechslung geboten.
Loffenau, 28. Juli. Am gestrigen Tage konnte Gemeindewaldschütz a. D. Jakob
Aeunkehr nscl) Schwaben
Von Otto Rombach
Auf dem Brenner hat es geregnet. Auch an der Geislinger Steige, die wie ein lyrischer Paßweg auf den Jura ist, schlug Schüttelregen an die Fenster. Aber bereits die Etsch in Verona am Tag zuvor, trug den Geruch der Berge und der saftig grünen Wiesen mit sich.
Einmal, in den Bergen von Sizilien, hoch im Felsgestein, wo die Dörfer wie verwegene Nester in den Klippen hängen, Patschte Regen in die Kakteengärten. Ein anderes Mal, in Florenz, jagte ein Regenschauer über den Garibaldi-Platz. Da rissen die Fiaker ihre riesenhaften Regenschirme unter den Kutschböcken hervor und trabten wie groteske Märchenwagen durch den flüchtigen Wolkenguß.
Aber nach einer Stunde schon stand die Sonne wieder im grauen Gewölk, und wieder nach einer Stunde dehnte sich der blaue Himmel über die tiefe Stadt, und die Stadt selbst mit ihren Weißen Plätzen, ihren Marmor- kirchcn, ihren Hellen Ufermauern, blendete und spiegelte zurück, als läge sie schon tausend Jahre in der Sonnenglut, ohne von einem Platzregen berührt zu sein.
Auf der Fahrt jedoch, wo die Eisenbahn die Nähe der Berge sucht, wo das wilde Wasser dicht unter dem Bahndamm vorbciströmt, zogen sich bald die ersten Wiesen in die Alpentäler hinein. Deutschland begann.
Drei Tage vorher standen wir noch auf den Zhklopcnfelsen im Jonischen Meer und griffen in die Bäume nach Zitroncnblüten und Zitronen zugleich, die am selben Ast nebeneinander wachsen: Blüte und Frucht. — Jetzt, nach langem Abschied, sehen wir Holzhäuser am Berg, Wasserfälle, Laubwald sowie Eichen und Buchen. Und wenn auch Regen an die Scheiben Prasselt, er gehört dazu. Es ist ein guter Regen.
Es hört erst auf zu regnen, als der Blick auf den Neckar fällt. Wir sind daheim.
Hecker seinen 75. Geburtstag feiern. Herr Hecker, der seit 10 Jahren im Ruhestand lebt, erfreut sich bester Gesundheit und ist von bewundernswerter Rüstigkeit. Er hat zusammen nrit seiner im vorigen Jahr verstorbenen Ehefrau 15 Kinder erzogen, von denen zwei Söhne im Weltkrieg gefallen sind. Die Feier des Geburtstages fiel zusammen mit der Hochzeit seines jüngsten Sohnes. Wir wünschen dem Geburtstagskind noch viele Jahre Gesundheit und Wohlergehen.
Karlsruhe, 28. Juli. (Eine diebische Verkäuferin.) Wegen umfangreicher Diebereien stand vor dem Karlsruher Schöffengericht die 27 jährige Gertrud B. aus Durmersheim. Die Angeklagte hatte in einem hiesigen Kaufhaus, in dem sie als Verkäuferin tätig war, vom Herbst 1938 bis Anfang April dieses Jahres eine große Anzahl Waren im Gesamtwert von etwa IVO Mark entwendet. Die bei der polizeilichen Durchsuchung Vorgefundenen Sachen stellen ein ganzes Warenlager dar. Einen Teil der gestohlenen Sachen hat die Angeklagte, die in vollem Umfange geständig ist, ihrem Bräutigam geschenkt. Die entwendeten Waren konnten dem Eigentümer wieder zurückgegeben werden. Das Schöffengericht verurteilte die bisher unbestrafte Angeklagte zu einer Gefängnisstrafe von vier Monaten.
Karlsruhe, 28. Juli. (Gauner und Betrüger bestra ft.) Wegen Unterschlagung verurteilte das Karlsruher Schöffengericht den vorbestraften ledigen Wilhelm Sloma aus Baden-Baden zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte war in einem Baden- Badener Erholungsheim als Hausdiener tätig. Ende Mai unterschlug er einen Betrag von 615 Mark, den er zur Bezahlung einer Kohlenrechnung verwenden sollte. Mit dem Gelde besuchte er seine Braut in Freiburg, schaffte sich neue Kleider an, zahlte einer früheren Braut in Ulm, von der er eine Anzeige wegen Heiratsschwindels befürchtete, 280 Mark zurück und. verjubelte den Rest des Geldes in drei Wochen. Als er sich der Polizei in Emmendingen stellte, hatte er nur noch eine Mark übrig. — Das Schöffengericht verurteilte den vorbestraften Ernst Lehmann aus Karlsruhe wegen Urkundenfälschung und Betrugs zu sieben Monaten Gefängnis und den vorbestraften Karl Werle aus Karlsruhe wegen Urkundenfälschung und Diebstahls zu neun Monaten zwei Wochen Gefängnis. Die Angeklagten hatten eine Wohnungsbescheinigung mit dem Namen eines angeblichen Vermieters versehen und polizeilich abstempeln lassen. Auf Grund dieser gefälschten Bescheinigung verschaffte sich Lehmann Wohlfahrtsunterstützung und auf seiner Arbeitsstelle in Landau eine Sondervergütung für Arbeiter im eigenen Haushalt. " Der einschlägig wegen Motorraddiebstabls und Schwarzfahrens vorbestrafte Werle hatte Ende März in Karlsruhe ein Motorrad entwendet, damit mehrere Fahrten unternommen und es dann in Baden-Baden stehen lassen.
Lörrach, 28. Juli. (Schiffahrt wegen Hochwasser eingestellt.) Die außergewöhnlichen Regcnfälle der letzten Zeit haben auch den Flüssen erhöhte Wassermengen zugc- führt. Der Hochrhein hat deshalb schon seit etlichen Tagen den Hochwasserstand von vier Metern erreicht In Basel mußte entsprechend den kürzlich in Kraft getretenen internationalen
Wir sind nicht daheim: ich bin ein Fremder in der eigenen Stadt, der jeden Winkel kennt, der in den Mienen von Menschen und Häusern nach Erinnerung sucht. Sie sind alle alt geworden, Häuser und Straßen und Brunnen und Menschen, die Bäume am Fluß, die Brücken, die Fenster, die Türme.
Ein Haus ist abgebrannt, ein winkelreiches Haus, auf dessen Speicher wir Verschlupfe hatten. Dort steht ein junger Mann am Bäckerladen. Das muß er sein, der neben mir die Schulbank drückte. Er kennt mich nicht. Ein Kind läuft auf ihn zu. Er nimmt es auf den Arm, spricht mit der Frau im Hintergrund. Er lacht. An diesem Lachen erkenne ich den Schulfreund nach dreizehn Jahren.
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Die Sonne liegt friedlich auf den braunen Dächern. Aus den Scheunenluken atmet Hen. Aus dcir Kellern duftet Wein. Und im Backhaus zieht man Hie goldblond überhauchten Laibe aus dem Ofen.
Ehemals hockten wir rittlings auf dem runden Backhausdach und wurden mit einem langen „Schießer" heruntcrgejagt.
Heute stehen wir andächtig da, ein Fremder, der seiner Frau seine Stadt zeigt. „Satt scheinen sie alle zu sein", sagt die Frau. „Ja", lacht der Manu, der ich bin, „sie haben herrliche Bäuche", und ich bin selber stolz auf den Bauch, den der Schwanenwirt hat.
Wer weiß, wie winzig oft die Dinge waren, die uns lebenslänglich als Eindruck im Gedächtnis bleiben: Ein Bluthund, der über die Straße lief; eine Dreckpfütze, in die ich fiel; ein alter Mann im Armenhaus, der mit seiner Pfeife am Fenster saß; ein Truthahn, der uns verfolgte; ein Filmplakat; ein Grammophon beim Bahnhofswirt. — Das alles wacht auf.
Nicht daran rühren soll man. Denn die Regenpfütze und der Truthahn sind nicht mehr da, und auch der alte Mann nicht, auch nicht das Grammophon, — sie haben Radio. Sie haben mich gestern gebärt aus der Haupt
Pokizeivorschriften der Schiffahrtsverkehr auf dem offenen Rheinstrom nach.Kehl—Straßburg eingestellt werden. Es ist damit zu rechnen, daß, wenn keine neuen Niederschläge eintreten. die Hüninger Schiffsbrücke in den nächsten Tagen wieder geöffnet werden kann. Zurzeit liegen unterhalb der Schiffsbrücke auf dem deutschen Ufer etwa fünf bis sechs Schiffe, die wegen des Hochwassers nicht mehr in den Basler Rheinhafen gelangen konnten.
Meersbuxg, 28. Juli. (Meersburger Festwoche.) Auch in diesem Jahr wird in Meersburg unter der Schirmherrschaft von Innenminister Pflaumer die berühmt gewordene Meersburger Festwoche durchgeführt. Zu diesen glänzenden Festtagen, die dem kulturellen Leben am See gerade während der Fremdensaison besondere Leuchtkraft verleihen, sind wieder namhafte Künstler verpflichtet worden. Den Bemühungen Otto Kellers ist es gelungen, vor allem Professor Karl Erb, Tenor, für diese Festwoche zu gewinnen. Die Veranstaltung ist auf den 8., 10. und 12. August festgesetzt worden.
Kraftfahrzcugdiebe unterwegs
Gießen, 28. Juli. In Niedermörlen wurde am Mittwoch früh aus einem verschlossenen Grundstück ein Motorrad mit Seitenwagen gestohlen, mit dem die Diebe, zwei ortsfremde Burschen, zunächst nach einer benachbarten Tankstelle fuhren und dort Betriebsstoff in die Maschine auffüllten. Dann machten sie sich mit dem gestohlenen Motorrad auf und davon, so daß die sofort eingeleitete Verfolgung ergebnislos blieb. Das Motorrad wurde in der Nähe von Laubach in einem Feldweg stehend herrenlos aufgefunden. Der Betriebsstoff war verbraucht, so daß die Täter die Maschine einfach stehen ließen. In der gleichen Nacht wurde aber dafür in Laubach ein Personenauto gestohlen. Alle Anhaltspunkte sprechen dafür, daß die Diebe des Autos mit den Dieben des Motorrades identisch sind, denn auch hier weisen Spuren darauf hin, daß zwei Männer den Diebstahl begangen haben. Es kommen anscheinend noch einige weitere Autodiebstähle in diesem Zusammenhang in Betracht, über die aber bis jetzt noch keine bestimmten Anhaltspunkte vorhanden sind. Die Ermittlungen nach den Dieben und den gestohlenen Fahrzeugen sind im Gange.
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Erlenbronn, 28. Juli. (Kindtödlichverbrüht.) Das fünfjährige Kind der Eheleuie Wendel ist in einem Augenblick des Unbewachtseins in einen mit heißem Wasser gefüllten Bottich gefallen und hat sich dabei so schwer verbrüht, daß es im Krankenhaus gestorben ist.
Battweiler. 28. Juli. (Auto gegen H a us- anbau.) Ein Kraftwagen mit Anhänger kam infolge zu schnellen Tempos in einer Kurve ins Rutsckien. Der Wagenlenker verlor die Herrschaft über sein Fahrzeug, das einen Anbau an einem Haus losriß und die Hauseigentümer erfaßte, die schwer verletzt wurden.
Badens Bevölkerung
Um 1,1 Prozent gestiegen
Das Statistische Reichsamt veröffentlicht soeben die vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung für die einzelnen Reichsteile und die größeren Verwaltungsbezirke. Darnach hatte das Land Baden am 17. Mai dieses Jahres auf einer Fläche von 15 069,65 qkm eine ortsanwesen- de Bevölkerung von insgesamt 2 518 103 Personen, davon 1216215 männlich und 1301 588 weiblich. Es kommen somit in Baden auf 1000
stadt. Vielleicht wissen sie nicht mehr, daß i ch es war, daß ich der war, dem, wie ihnen allen, die kleine Gasse gehörte, der Zimmerplatz, der Badeplatz, die Inseln, wo die Gänseeier in den Büschen liegen.
Ein Fremder steht mit seiner Frau vor einem alten Haus und zeigt auf eines der Fenster: „Dort ist meine Schwester geboren." Und jetzt ist sie groß, ist daheim, schreibt Briefe, — in der fremden großen Stadt.
Im Gänsegarten schreien die Gänse der Stadt. Und der Gänsehirt hat noch dasselbe krumme Messinghorn, das wie ein Kuhhorn ist und die Kinderschule zieht mit einer blauen Schwester und vielen Knirpsen durch meine Straßen. Der Büttel hat noch immer seine Ausrufschelle und stellt sich vor die Häuser hin, nachdem er laut gebimmelt hat, und spricht mit hohem Pathos: „Es wird bekanntgegeben, daß der kleine Mauerweg infolge Bauarbeiten für acht Tage gesperrt ist. . . Bimmelin ... Es wird bekanntgegeben, daß dicSperrzeit fürTauben vorbei ist. . . Schluß der Bekanntmachung!" Er schellt genau am gleichen Platz wie damals und macht die gleiche Wendung. Und die gleichen eingeknickten Beine hat er noch. — Viehmarkt ist auch. Da liegen die Straßen mit sanftem Kuhdreck voll. Und die Bauern und Händler laufen an den Kühen vorbei und klatschen auf ihre Hintern. Dann Wedeln sie. Farren führt man gefesselt und mit verbundenen Augen heran.
Hier wird noch Schwäbisch gesprochen. Hier ist saftiges Schwabenland. Auch am Abend beim Landwein, der an den Stadt- bergen wächst. Der Bürgermeister sagt: „Hier wird kein Wein verkauft. Wir trinken ihn selber!" Und das empfiehlt ihn.
Gruß diesem Bürgermeister, der meine Stadt zusammcnhält, der keine Schulden macht, der ihre Straßen schön in Ordnung brachte und der darauf achtet, daß jedes Hans so sauber wie sein Rathaus ist!
Amtl.RSDAP.Mchrichlen^^
Ortsgruppe Neuenbürg. Sämtliche Blockleiter der Zellen 1—1 haben am Samstag Len 29. Juli 1939, abends 8 Uhr, auf der Geschäftsstelle zu erscheinen.
Bann Schwarzwald 101. Stelle für Leideserziehung. Betr.: Boxwettkampf in DornHetten. Der auf Samstag den 29. 7. 39 vorgesehene Boxwettkampf muß umständehalber auf 5. 8. 39 verlegt werden. Diese Verlegung wurde wegen anderweitiger Raumbenützung notwendig. Die Anfahrtszeiten für die Wetttkämpfer bleiben dieselben.
Der Lagerbcauftragte im Bann 101. Betr.: Freizeitlager. Der 3. Lagerabschnitt fährt am Montag den 31. Juli um 3 Uhr morgens am Brühl in Calw ab. Antreten 2.30 Uhr. Verpflegung für den 1. Tag ist mitzunehmen sowie sämtliche Trommeln, Pfeifen und Ziehharmonikas. Auch eine oder zwei Fähnleinfahnen sind mitzunehmen.
Männer 1070 Frauen, während im Jahre 1931 1066 Frauen auf 1000 Männer entfielen. Gegenüber der letzten Zählung, bei der 2112 951 Einwohner in Baden vorhanden waren, ist eine Bevölkerungszunahme um 105 000, also um
1.1 Prozent zu verzeichnen. Im Land Baden ist eine Bevölkerungsdichte von 167,1 Einwohner auf 1 qkm anzntreffen.
Von der ortsanwesenden Bevölkerung Baden entfallen auf den Regierungsbezirk Konstanz 386 956 Einwohner, Regierungsbezirk Fr ei bürg 661887 Einwohner, Regierungsbezirk Karlsruhe 711568 Einwohner, Regierungsbezirk Mannheim 756192 Einwohner. Die stärkste Bevölkerungszunahme gegenüber 1983 hat der Regierungsbezirk Konstanz mit einer Steigerung seiner Einwohnerzahl um 8 Prozent, es folgen Freiburg mit
5.1 Prozent, Karlsruhe mit 5,3 Prozent und Mannheim mit 0,9 Prozent. Während in Baden eine Bevölkerungsdichte von 167,1 Einwohnern auf 1 qkm anzutreffen ist, kommen im Bezirk Konstanz auf den qkm 92, im Bezirk Freiburg 131, im Bezirk Karlsruhe 283,4 und im Bezirk Mannheim 209,1 Einwohner.
Aus aller Welt
Raubmord in München. In einer Wohnung in der Pestalozzistraße in München wurde die 19 Jahre alte Damenschneiders Berta Roos von einem Mann durch Stiche in die Brust er? mordet. Der Täter stürzte sich, als die Polizei in die Wohnung eindrang, aus einem Fenster der im vierten Stock gelegenen Wohnung auf die Straße, wo er mit zerschmetterten Gliedern tot liegen blieb. Die Beamten fanden alle Schränke und Schubladen der Wohnung durchwühlt vor.
Schafe von Hunden zerrissen. In der Nähe des Frauenberges drangen nachts wildernde Hunde in einen Schafpferch ein und richteten unter den Schafen wüste Verheerungen an. Zwölf Schafe wurden so zugerichtet, daß sie eingingen oder aber notgeschlachtet werden mußten.
Der Revolver in der Hosentasche. Ter Bauernsohn Peter Schmitz in Ägatharicd trug zur Heuarbeit einen Revolver mit, um ans einen Fuchs zu schießen, der wiederholt Hübner aus dem väterlichen Anwesen gestohlen hatte. Durch einen unglücklichen Zufall ging die Waste in
Vor seinem Rathaus mit den bunten Wappenfenstern steht ein Brunnen mit einem ritterlichen Fürsten drauf. Er hat der Stadt das Stadtrecht ausgehändigt; er müßte ihn zum Oberbürgermeister machen. Denn die Stadt wächst. Auf dem Kirchdach nistet der Storch seit Mcnschengedcnkeu und die Kinder-' schule ist genau so stark besucht wie ehemals. Mit neuen Straßen strebt die verträumte Stadt ins Feld hinaus; sie ist wach geworden; sie hat Omnibusse. Aber die kleinen Wein- Wirtschaften wissen nur die Eingeweihten. Sie liegen abseits in den Gassen, wo die Fachwerkhäuser stehen, wo die Küfer hämmern, Wo der Sattler seinen Arbeitsbock auf den Hof zog. Tort sitzen die Bürger in halb- hellen Stuben, auch der Lehrer kommt hin, der Apotheker, der Arzt und ein Rechtsanwalt. Meinen ersten Lehrer sah ich im Garten Bienen Pflegen. Er war es, der uns durch die Wälder führte, der uns von dem Fürsten auf dem Brunnen erzählte, der mit uns durch die Winkel stöberte. Er hat die Stadt der Jugend, durch die unsere Kriegspfade führten, mit geschichtlichem Wissen unterbaut. Denn die Geschichte der Stadt verzeichnete Hungerjahre und Zeiten der Pest, Zerstörung und Aufbau, Wohlstand und Untergang; wenn große Wcinjahre waren, hat mau die Jahreszahlen am Keltcrhaus ins Gebälk geschrieben; die Ueberschwemmuugen wurden auf Pfählen vermerkt, die am Fluß einge- rammt sind.
Nun gibt es keineUcberschwemmung mehr. Nur der Bach tobt sich manchmal aus. Ten Fluß hat man im Oberlauf geregelt. Daß er trotzdem über seine Ufer kommt, erlaubt man ihm. Er nimmt nichts mit. Er fließt nur an der Stadt vorbei, düngt ihre Wiesen, steht ohne Schaden in den Gärten.
Nun fragt nicht, wie der Fluß heißt, und wie meine Stadt heißt! Es ist eine schwäbische Landstadt wie fast alle, friedlich und unbekannt, obwohl die Eisenbahn an ihr vorbeifährt. Es ist die schönste Stadt, die es für mich auf der Welt gibt.