tung bei der gegenwärtigen Tokioter Konfe­renz.

Es muffe außerordentlich bedauert werben, daß die britische Regierung dieangeblichen besonderen Ansprüche" der japanischen Militär- macht in China anerkenne und damit Opera- tioncn, die Großbritannien zusammen mit anderen Mitglicdstaaten 6er Genfer Liga bis- her immer mitInvasion und Aggression" bezeichnet habe. Es sei auch erstaunlich, daß es die britische Regierung unternommen habe, den britischen Behörden und Staatsangehörigen in China klarzumachen, baß sie sich zu enthalten hätten von Handlungen oder Maßnahmen, die schädlich seien für die Erreichung der japani­schen Ziele.

Dann wird die Antwort Chamber- lains mit einiger Genugtuung zur Kenntnis genommen, und die Erklärung schließt mit der Hoffnung,daß die britische Regierung eine Haltung einnehmen werde, die in Ueberein- stimnrung stehe mit ihren gesetzlichen und mo­ralischen Verpflichtungen gegenüber China.

Erfolglose chinesische Offensive

Schanghai, 26. Juli. Mehrere chinesische Di­visionen hatten sich in der vergangenen Woche in Südhonan westlich der PekingHankau-! Bahn zusammengezogen, um in der Richtung aus Hankau offensiv vorzugehen. Die chinesi­schen Truppenansammlungen veranlaßten die Japaner, die zweimonatige Ruhe an diesem Frontabschnitt zu brechen und Gegenoperatio­nen einzuleiten. Am Samstag traten sechs japanische Kolonnen den Vormarsch in nord­westlicher Richtung an und drangen unter schwierigen Gelände- und Wetterverhältnissen vor. Sie stehen jetzt 40 Kilometer westlich der Bahn. Die chinesischen Truppen zogen sich kampflos zurück.

Lvlislls Kabinett

Das durch Dr. Colijn zusammengcstellte Fachministerium hat am Dienstag den Amts- e i d g e l e i st e t und ist in der zweiten Kammer mit der Regierungserklärung hervorgetreten. Die Mitteilung der neuen Regierung über ihre Arbeitspläne lassen sich in vier Punkte zu- sammenfasseu, es wird danach gestrebt: , .

1. Den ordentlichen Staatshaushalt wieder in Gleichgewicht zu bringen;

2. die Gemeindefinanzen zu sanieren;

3. die Arbeitslosigkeit auf kräftige Weise zu bekämpfen, wobei große Kapitalanlagen vermie­den, Auswüchse der Arbeitslosenunterstützung, die zum Sinken der Arbeitsmoral und Arbeits- freudigkeit führen müssen, bekämpft und die Privatwirtschaft in erhöhtem Matze zur Lösung der Arbeitslosenfrage herangezogen werden soll;

4. die Verteidigungsmittel Niederländisch-Jn- diens durch Ausarbeitung eines neuen Flotten- plancs weitgehend zu erhöhen.

Die Pläne sollen im September der Kammer vorgelegt werden. Aus diesen vier wesentlichsten Punkten des Regierungspro­gramms geht hervor, daß das Kabinett alle gewagten Finanzpläne ablehnt und das System der Arbeitslosenunterstützung in Holland grundlegend ändern will. Die praktische Durchführung dieses Systems hat schließlich da­zu geführt, daß die unterstützten Arbeitslosen sich vielfach als Staatsrentner fühlen und gar keine Lust mehr verspüren, in den normalen Arbeitsprozeß einzutreten. Auf diesen Mißstand ist gerade in letzter Zeit in der Presse immer wieder hingewiesen worden.

Zweifellos liegt jedoch der Schwerpunkt der Regierungserklärung auf dem Gebiet der Verteidigung Niederländisch-Jndiens. Es wird viele in Holland enttäuschen, daß die Flot­tenpläne, deren Veröffentlichung bereits im Frühling in Aussicht gestellt wurde, erst im September der Oeffentlichkeit vorgelegt werden sollen, in weiten Kreisen steht gerade diese Frage heute im Mittelpunkt des Interesses. Trotzdem kann nun doch in absehbarer Zeit mit der Stapellegung der geplanten Schlacht­schiffe und kleineren Einheiten gerechnet werden.

Die neue holländische Regierung verfügt über keine Mehrheit im Parlament. Nach den in Holland herrschenden parlamentarischen Grundregeln kann sie jederzeit durch einen Mehrheitsbeschluß der Kammer gestürzt werden. Daher ist man vielfach geneigt, dieser Regie­rung nur eine kurze Lebensdauer zu prophezeien. Schon heute kann festgestellt wer­den. daß deutliche Bestrebungen zur Bildung einer schwarz-roten Koalition im Gange sind, die nach dem Sturz Colijns in ihren letzten Auswirkungen zu einer Volksfrontregie- r u u g i n H o l l a n d führen muh. Dieses Ver­halten der Römisch-katholischen Staatspartei hat in dem Teil der Presse, der Colijn nahe- steht, starke Erbitterung ausgelöst.

So schreibt derTelegraf": Die Art, mit der die Römisch-katholische Stantspartei das neue Kabinett noch vor seiner Amtsübernahme bekämpfe, laste jede Sachlichkeit vermissen und zeige, daß diese Partei ihre engen Interessen rücksichtslos in den Vordergrund stelle, ohne auf das Wohl des Staates in einer politisch kriti­schen Zeit Rücksicht zu nehmen.

Bisher haben die holländischen Katholiken sich stets geweigert, mit dem Marxismus offen zu- sammeuzugehen. Tie in Belgien gemachten Er­fahrungen bildeten hierbei das abschreckende Beispiel. Tie Entwicklung der letzten Tage hat jedoch gezeigt, daß der Volksfrontgedanke immer noch sehr w a ch ist und daß die innerpolikischen Zustände keineswegs konsolidiert sind. Die Aus­sichten der neuen Regierung sind daher nicht sehr günstig.

Das Land steht auch nach Beendigung der akuten Krise vor schwerwiegenden Entschei­dungen. Sollte es dem politischen Katholizismus und der stark jüdisch durchsetzten Sozialdemo­kratie gelingen, die sachliche Arbeit der neuen Regierung zu torpedieren und in gemeinsamer Kraftanstrengung dieses fünfte Kabinett Co- lijn zu stürzen, dann werden Holland die Schwierigkeiten, die das innerpolitische Leben Belgiens und Frankreichs erschüttert"» nicht erspart bleiben.

Jeder kann seelischen

Fernseh.Rundfuuk s«r die Oeffentlichkeit feeigegebe»

Berlin, 26. Juli. Bisher hat die Deutsche Neichspost den Fernsehrundsunk versuchs­weise betrieben und nur in beschränktem Um­fange der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Vorarbeiten sind jetzt soweit abgeschlossen, daß die Deutsche Neichspost den Fernsehrund­funk sür die Öessentlichkeitfreigeben kann. Jeder Rundsunlhörcr kann bann, vorerst ohne Erhöhung der Gebühren, die Sen­dungen des Fernsehsenders Berlin-Witzleben im eigenen Heim empfangen. Allerdings wird diese Maßnahme anfangs nur den Berlinern zugute kommen, denn die Ultrakurzwellen, die das Fernsehen und den dazu gehörigen Ton über­tragen, haben im Vergleich zu den Wellen des allgemeinen Rundfunks nur einen kleinen Aus- brei.tungsbcreich, nämlich 50100 km.

Wenn die Fernsehsendungen allgemeine Be­deutung für das ganze Reichsgebiet gewinnen sollen, werden die Fernsehsender wesent­lich dichter gesetzt werden müssen als die Rundfunksender. Deshalb stehen bereits zwei Fernsehsender, einer auf dem Brocken, der andere auf dem Feldberg im Taunus, vor der Vollendung, und weitere Fernsehsender werden in den übrigen größeren Städten des Reiches errichtet werden. Daneben hat die Deutsche. Reichspost bereits den Ausbau eines

SrtStermiu in Lichtem»«

Zweiter Berha«dl«ng,tag im Wiedeeaufaahmeprszetz Lange

Paderborn, 26. Juli. Am zweiten Tage des Wiederaufnahmeprozesses Lange begann der Vormittag mit der Vernehmung einer Reihe Zeugen. Einer der wichtigsten Zeugen, die an der Oertlichkeit nach der Tat Wahrnehmungen gemacht haben, ist der Nachtwächter und Amtsgehilfe Tölle. Dieser kam gegen 2V< Uhr an dem Hause Langes vorbei und sprach Lange senior, der mit einer Lampe vor dem Hause hantierte, an. Dieser erklärte darauf, daß sein Sohn erschossen worden sei. Der Zeuge ging in das Mordzimmer und von da in ein anderes Zimmer. Er hörte dann, wie aus dem Nebenzimmer Gebetsworte klangen. Als er durch den Türspalt die im Bett lie­gende Frau nach dem mutmaßlichen Täter fragte, antwortete diese nicht, sondern zog die Decke über den Kopf.

Die übrigen Zeugen sind insofern wesentlich, weil sie aus ihren früheren Wahrnehmungen für diesen Prozeß wichtige Unterlagen schaf­fen. Nach Vernehmung des Gendarmeriewacht­meisters erklärte als Zeuge Landgerichtsdirek­tor Dr. Oebbeke, der damals Untersuchungs­richter war. daß der Verdacht gegen Anton Lange jun. sehr stark gewesen sei. Auf eine seiner Vorhaltungen hin habe dieser einmal feinerzeit die Aeußerung getan:Dann hacken sie mir doch die Rübe ab." Anton Lange wi­derspricht hier nicht nur leidenschaftlich und beteuert seine Unschuld erneut, sondern bestrei­tet überhaupt, diefe Aeußerung getan zu haben.

Nach Vernehmung der beiden Sachverständi­gen Dr. med. Wolf aus Lichtenan und Dr. Löhr aus Paderborn bildete den Abschluß der Vormittagsvernehmungen die Aussage des Amtsgerichtsrats Schulze, der damals in Lichtenan tätig war.

Am Nachmittag begab sich das Schwurge­richt zum Tatort nach Lichtenau. Das Haus, ein kleines Vauerngehöft. umfaßt im unteren Raum Stallungen und vier Wohn-

Eine SLeuervergüirsrru-"»

Verlustvortrag jetzt auch auf die Gewerbe­steuer möglich

Berlin, 26. Juli. Zur Durchführung der Ge­werbesteuer sür das Rechnungsjahr 1939 hat der Reichsfinanzminister im Einvernehmen mit dem Reichsmlnister des Innern und Vorbehalt lich der späteren Regelung im Verordnungs­wege einstweilen durch Erlaß eine weiter« Steuererleichterung verfügt. Der sogenannt« Verlustvortrag, der bisher auf die Einkommen- und Körperschaftssteuer beschränkt war. Wirt nunmehr auch bei der Gewerbesteuer er möglicht. Erstmalig gilt die Neuregelung sin das Jahr 1938, dessen Gewerbeertrag der Ge­werbesteuer für das Rechnungsjahr 1939 zu­grunde zu legen ist. Dabei können also Ver­luste aus den Jahren 1936 und 1 937 berück­sichtigt werden. Der Erlaß bestimmt, daß bei Gewerbetreibenden, die Bücher nach den Vor­schriften des Handesgesetzbuchcs führen, der Gewerbeertrag um die Fehlbeträge zu kürzen ist. die sich bei Ermittelung des Gewerbeertra­ges für die beiden vorangegangeuen Wirt­schaftsjahre ergeben, soweit die Fehlbeträge nicht bereits bei Ermittlung des Gewerbe-Er­trages sür das vorangegangene Wirtschaftsjahr berücksichtigt worden sind.

Zur Klärung von Zweifeln:

Wehrmacht in Urlaub mutz Luftschutz mitmachen

Berlin, 26. Juli. In der Praxis haben sich Zweifel über das luftschutzmäßige Verhalten von Wehrmachtsangehörigen bei Lustfchutz- übungen ergeben. Zur Aufklärung weist ein Erlaß des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe darauf hin, daß solche Uebungen der Erziehung der Be­völkerung zum richtigen Verhalten im Ernst­fall und der Förderung der allgemeinen Luft­schutzdisziplin dienen. Auch außer Dienst und aus Urlaub befindliche Angehörige der Luft­waffe hätten sich den sür die Einwobnerickmil

umsamnoen Fernseykabelnetzes begon­nen, auf dem die Ereignisse von der Berliner Fernsehbühne oder von anderen Aufnahmeorten zu den Sendern geleitet werden.

Die Lösung der großen Aufgabe, den Fern­sehrundfunk im Reich allgemein einzuführen, ist nur möglich, wenn sie in umfassender Wege angepackt wird. Damit das Fernsehen Gemein­gut des deutschen Volkes werde, hat die Deut­sche Reichspost unter der Leitung ihres Mini­sters Dr.-Jng. e. h. Ohnesorge in groß­zügiger Weise alles daran gesetzt, um von der Feruschbühne bis zum Fernsehempfänger tech­nisch und organisatorisch die notwendigen Vor­aussetzungen zu schaffen und zu verbessern.

Es wäre verfehlt, zu glauben, der Fcrnseh- rundfunk werde in absehbarer Zeit den allge­meinen Rundfunk zurückdrängen. Das zeigt sich schon in der ganz verschiedenen Programmge­staltung, die für den Fernsehrundsunk ebenfalls der Reichsrundfunkgesellschaft übertragen ist.

Beim Fcrnsehrundfunk liegt die Bedeutung noch mehr als beim allgemeinen Rundfunk in feiner aktuellen Gestaltung. Weil er die Vorgänge durch das Ohr und durch das Auge gleichzeitig vermittelt, bringt er dem Beschauer die Geschehnisse der Gegenwart sinnlich wahr­nehmbar heran und läßt sic ihn eindrucksvoller miterleben.

räume. Das Mordzimmer, in dem der Ermor­dete geschlafen hat, wird heute zu Stallzwecken benutzt. Am Tatort selber wurden nochmals die Vorgänge, wie sie seit der Zeit festliegen, rekonstruiert. An Ort und Stelle machte der Vorsitzende. Landgerichtsdirektor Koch, dem Vater Lange, der heute 75 Jahre alt ist. energische Vorhaltungen. Dieser aber blieb nach wie vor dabei nichts von der Tat selbst gesehen und nur einen leisen dumpfen Knall gehört zu haben. Die Verhandlung wird j darauf im Amtsgericht fortgesetzt. Bei der Vernehmung des Vaters Lange blieb dieser ständig dabei, nach 18 Jahren nichts Wesent­liches mehr bekunden zu können. Die Aeuße­rung. die er damals bezüglich des festen Schla­fes von Anton Lange getan hat, will er beute nicht mehr wahrhaben, zumal er sie auch schon früher widerrufen hatte.

Der Vorsitzende machte ihn daraus aufmerk­sam, daß gerade die Aeußerung und ihr spä­terer Widerruf vielleicht ein schweres Indiz gegen Anton Lange junior geworden sei. Län­gere Erörterungen nahmen die Feststellungen zu dem Testament ein, das am Sonntag nach der Tat durch den Sohn Franz des Lange senior verbrannt wurde. Dieses bestimmte, daß nach dem Tode von Hermann Lange seine Frau Universalerbin sein solle. Im Laufe der Prozeßreihe während der Haftzeit des Anton Lange junior ist ein Vergleich zustande ge­kommen.

Anton Lange, der Angeklagte, erklärte spon­tan, daß er nie die Absicht gehabt habe, seiner Schwägerin, die er nun zum ersten Male als Mörderin bezeichnet, das Vermögen als Be­lohnung znkommen zu lassen. Er hätte auch nie eurer itevertragung an die Angehörigen der wiederverheirateten Schwägerin zuge­stimmt. Nach der Vernehmung weiterer Zeu­gen in Lichtenau wurde in den Abendstunden die Verhandlung abgebrochen.

oei solchen Uebungen bestehenden Vorschriften unterzuordnen.

Wichtig bei Pfändungen

Das Schwein des kleinen Mannes darf nicht mehr gepfändet werden

Berlin, 26. Juli. Durch eine Verordnung zur Ergänzung der Vorschriften über den Pfändungsschutz bei der Fahrnis-Vollstreckung erweitern der Reichsjustiz- und der Reichs- inncnminister den Pfändungsschutz zugunsten weniger bemittelter Volksgenossen. Die Ver­ordnung bestimmt, daß Schweine nicht gepfän­det werden dürfen, soweit sie zur Ernährung des Schuldners, seiner Familie oder von Haus- haltsangehörigcn, die ihm im Haushalt oder in der Landwirtschaft Helsen, erforderlich sind.

Schlagcreme zmaffig

Berlin, 26. Juli. Im Interesse einer allen Volksgenossen zugute kommenden sparsameren Bewirtschaftung von Fett ist durch die seiner­zeit berichtete Verordnung das Inverkehrbrin­gen und die Weiterverarbeitung von Sahne verboten worden. Die Nachahme von flüs­siger oder geschlagener Sahne ist nach dem Milchgesetz verboten. Um nun den Bäckern und Konditoren die Herstellung gefüllter Kuchen und Torten zu ermöglichen, will der Reichs­minister des Innern, wie er in einem Erlaß an die Landesregierungen außer der Ost­mark und sonstigen Nachgeordneten Stellen bekanntgibt, keine Bedenken dagegen er­heben, daß fetthaltige Creme (Schlagcreme) zum Garnieren und Füllen von Backwa­ren verwendet wird, sofern dabei auf möglichste Fetteinsparung Bedacht genommen wird. Be­dingung ist aber, daß die Creme sich durch ihre Farbe von der Schlagsahne so deutlich unter­scheidet. daß sie mit dieser nicht verwechselt werden kann. Eine Abgabe von solcher Creme für sich oder als Beigabe zu Torten. Obstkucheu u. dgl. ist unzulässig. Ohne Fette hergestellte Erzeugnisse sind nicht als Schlagsahne anzu- lehcn und fallen nicht unter diesen Erlaß.

Ernteurlaub zu Verwandten fnr Behördenangestellte

Berlin, 26. Juli. B.amten, Angestellten und Arbeitern bei Behörden, öffentlich-rechtlichen Körperschaften und öffentlichen Betrieben, die mit landwirtschaftlichen Arbeiten umzugehen verstehen und auf dem Lande Verwandte oder Bekannte haben, kann im Jahre 1939 auf An­trag ein Sonderurlaub unter Fortgewährung der Bezüge bis zur Dauer von zwei Wochen zur Hilfeleistung bei der Einbringung der Ernte gewährt werden, wie der Neichsinnen- minister, zugleich im Namen des Reichsfinanz- und des preußischen Finnnzministers, durch eine Verfügung bestimmt. Der Urlaub ist aus den Erholungsurlaub für die Zeit nicht; anzu- rechneu, sür die eine Bescheinigung der zu­ständigen Kreisbauernschaft über die geleistete Erntehilfe vorgclegt wird. Der Sonderurlaub kann nur gewährt werden, wenn die Dienst- und Personalverhältuissc es gestatten.

Vlemots erster Krwalflrrg

Verabredetes Luftgefecht an Frankreichs Noröküste

Paris, 26. Juli. Der 30. Jahrestag des Ka­nalfluges von Louis Bleriot ist in Frankreich in besonderer Weise zur Unterstreichung der Entente cordialc benutzt worden. Erstens hat sich der französische Luftfahrtminister Guy la Chambre gemeinsam mit der Witwe Bleriots aus Anlaß dieses Jubiläumstages nach London begeben und hat, wie man hört, gelegentlich der dort abgehaltenen Gedenkfeier eine längere Unterredung mit dem briti­schen Luftfahrtminister Kingsleh Wood gehabt.

Zweitens hat man diesen Tag dazu ausge­wählt, um erneute britische Massenflüge über Frankreich zu organisieren. Diesmal erreichte die Zahl der britischen Bomben- und Jagd- maschineu, die wiederum bis in den Süden Frankreichs hinunter ihre Manöverflüge durchführen, die Rekordhöhe von 2 40 Ma­schinen mit insgesamt rund 1000 Mann Be­satzung.

DieserRaid" der Royal Air. Force nach Frankreich wies auch insofern eine Neuerung auf, als sich die französische Luftwaffe an diesen Geschwaderflügen beteiligte. Als. die britischen Bomber am Morgen die franzö­sische Nordküste überflogen, lieferten ihnen ver- abredungsgemäß französische Jagdmaschinen einBerteidigungsgefecht". Anschlie­ßend folgten einige französische Luftstaffeln den britischen Bombern auf ihren Langstreckenflü­gen nach Süden. Selbstverständlich vergaß man auch bei diesem dritten britischenTrainings­flug" nicht die demonstrative Seite: der größte Teil der Flugzeuge überquerte auf dem Hin- und Rückweg die französische Hauptstadt in niedriger Höhe.

Londoner Walfang­besprechungen

Berlin, 26. Juli. Die Londoner Walfaug- besprechungcn der an der Walsangindustrie be­sonders interessierten Staaten, die am 17. 7. begonnen haben, sind am 20. Juli beendet wor­den. An den Besprechungen waren beteiligt die Union von Südafrika, die Vereinigten Staaten von Amerika. Kanada, Irland, Groß­britannien, Deutschland, Japan und Norwe­gen. Die deutsche Delegation stand unter Füh­rung von Staatsrat Wo hithat.

Gegenstand der Besprechungen war die Vereinheitlichung der internationalen Vorschriften sür den Walfang und eine allge­meine Walmarkierung, die bisher nur von England und Deutschland als wissenschaftliche Methode zur Feststellung der Wanderungen der Wale angewendet wurde. Die Entscheidunk über eine weitere Konferenz im Jahre 1940 wurde aufgeschoben.

Es ist anzunehmen, daß Japan vor dem Be­ginn der neuen Walfangsaifon offiziell dem Londoner Walfangabkommen von 1937 und dem Protokoll von 1938 beitreten wird.

Die Delegierten haben ihren Regierungen verschiedene Entschließungen unterbreitet, die die praktische Zusammenarbeit der Walsang- nationcn weiter verbessern sollen, u. a. soll der Schutz der Buckelwale um ein weiteres Jahr verlängert werden.

Ws den AachdarMeri >

Autofalle oder Bubenstreich?

** Kassel, 27. Juli. Einem Verbrechen war! beinahe ein junger Autofahrer aus einer Ort­schaft im Kreise Ziegenhain zum Opfer gefallen. Er fuhr in der Nacht zum 23. Juli gegen 22.80 Uhr bei Abholung von Fahrgasten aus einer anderen Ortschaft unversehens gegen einen über die Straße gespannten Stacheldraht, der die Kuhlerverschlußhaube abriß und zum Glück bei dem Uebcrgleitcn über das Autvdach zerriß. Die Kühlerverschlußschiaube flog durch die Autoscheibc und zertrümmerte sie zum größten El, .ohne den Fahrer zu verletzen. Tie sofort eingesetzte Mordkommission der Krimiualpo- lizeistelle Kassel nahm noch in der Nach: zuw ^uli ,m Zusammenwirken mit den zustän- oigen Gendarmeriebcamten und mit dem in den Nachmittagsstundcn aus Marburg eingc- troncnen. Staatsanwalt die Ermittlungen auf. Zurzeit steht noch nicht mit Sicherheit fest, ob die Autosalle in räuberischer Absicht gestellt worden »t. Der Hauptverdacht fällt auf einen bereits vorbestraften jungen Man. der sich seih dem W. Juli entfernt hat und bisher flüchtig sif- , Im rialle^seiner Täterschaft dürfte eine räuberische Absicht ohne weiteres auzunehmeu

Wie aus Damaskus verlautet, wurden wäh­rend der letzten Nacht zahlreiche syrische Nationalisten durch die französischen Be­hörden verhaftet