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Nr. 168 Neuenbürg, Freitag den 21. Juli 19S9 97. Jahrgang
Vas eherne Vermächtnis von Tannenberg
Ansprache des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberst v. Branchisch, im Relchsehrenmal Tannenberg
Antwort an törichte Maulhelden
Hohenstein, 20. Juli. Es ist schon zur Tradition geworden, daß alle Kriegs- schule» desHeeres mn Ende ihrer Ausbildungszeit eine Schlachtfeldreise nach Sen historischen ostpreußischen Kampfgebieten am Tannenberg durchführen. Ten Höhepunkt der diesjährige» Fahrt bildete ein feierlicher Appell im Reichsehrenmal Tannenberg, auf dem der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, der selbst lange Zeit Kommandierender General des 1.
Armeekorps war, zu den Fähnrichen don diesem historischen Schlachtfeld sprach und scharf mit allen denen abrcchnetc, die vermeintliche Rechte ans diesen uralten deutschen Boden seststrllen zu können glauben.
Am Donnerstag waren die einzelnen Füh- rungsgruppen strahlenförmig von ihren Standquartieren nach dem Mittelpunkt des Schlachtfeldes, dem Reichsehrenmal Tannenberg marschiert, um an dieser Stätte einen Appell aüzu- halten. Nach all den Eindrücken, die die Kriegsschüler auf dem Schlachtfeld gewonnen haben, war fetzt im Angesicht des großen verewigten Feldherrn der Tannenberg-Schlacht eine Stunde der inneren Sammlung gekommen. Diese Stunde brachte neben einem Bild starken denr- schcn Soldatentums gleichzeitig eine ernste Rückschau auf die heldenhaften, siegreichen Kämpfe in diesem Ostprenßenlande.
Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, schritt durch das Spalier vorbei an der verstärkten Ehrenwache in die Hindenburg-Gruft, wo er am Sarkophag des verewigten Generalfeldmarschalls einen großen 5k ranz des Heeres nieder- leate. Zur gleichen Zeit wurde von den Kriegsschulen se ein Kranz an den beiden Gräbern der unbekannten Soldaten niedergelegt.
Sodann ergriff der Oberbefehlshaber des Heeres das Wort.
In seiner Ansprache an die Fähnriche wies Generaloberst von Brauchitsch zunächst auf die tiefe symbolische Bedeutung der Stätte, an der der Appell abgehalten wurde, hin. Er erinnerte darn, daß die Generation des neuen nationalsozialistischen Deutschland der Generation der Väter, deren Blut den Boden für eine junge Saat düngte, zu danken habe.
„Nach Tannenberg heute zu gehen, heißt Geschichte zu begreifen! In diesen! Augenblick und an dieser Stelle erscheint es mir allerdings nicht genug, nur vom Jahre 1914, dem Sieg der deutschen Armee und dem Fcldherrntnm Hin- denburgs und Ludendorffs zu sprechen. Dieser
Boden ist ein alter geschichtlicher und, was ich in starker Betonung Euch allen noch einmal sagen will, ein alter deutscher Boden. Hindenburg wußte, um was es sich handelte, als er sagte, es gelte, „das alte Preußenland wirklich und völlig zu befreien".
Preußenland — deutsches Land! — eine Parole geradezu für die Tannenberg-Fahrt derKriegsschulen im Jahre 19391 — eine Antwort aber auch an diejenigen, die vermeintliche Rechte auf diesen uralten, in tausendjähriger Tradition mit deutschem Wesen und deutscher Geschichte verbundenen Boden setzt feststellen und glauben machen wollen, daß die Kraft zu seiner Behauptung nicht mehr die alte seil Ein Irrtum, den ein Soldat nicht gern mit dem Wort widerlegt!
Ich brauche nur auf Euch Fähnriche des Lehrgangs 1939 zu blicken, um zu wissen: Ihr verkörpert das gleiche Soldatentum, das gier so tapfer kämpfte, das an Zahl seinem Gegner unterlegen, dennoch siegte! Ihr würdet, wie Eure Väter, auch mit Freuden Euer Bestes, Euer Blut für Volk und Führer hin- gebenl Wir suchen den Kampf nicht, wir fürchten ihn aber noch viel weniger."
In Erinnerung an seine eigene Dienstzeit als Kommandierender General und Befehlshaber nn Wehrkreis 1 zeichnete Generaloberst von Brauchitsch vor dem Offiziersnachwuchs ein Büd von dem oft Preußischen Land, seinen Menschen und seinen Soldaten. Das viele deutsche Blut, das zur Verteidigung des putschen Osten geflossen sei, heilige diesen K?den und verpflichte auch jeden von den Fähnrichen.
„Ihr sollt begreifen, was Generationen vor Euch für Euer Volk und Vaterland taten. Ihr sollt mit eigenen Augen sehen, wofür der Kamp' immer wieder geführt wurde. Ihr sollt Eucl von dem Heldentum, das hier immer wieder — ?st ui so rührender Schlichtheit und Selbstverständlichkeit, ohne laute Worte und Wunsch nach Anerkennung — zum Ausdruck kam, ergreifen und erheben lassen! Ich ivill, daß Ihr Euch hier noch einmal fragt, ob Ihr Soldaten seid, dw -- wenn üe dazu aufgefordert werden — d"». Wort des großen Preußenkönigs besahen: „Wir müssen den Feind schlagen oder uns alle von leinen Batterien begraben lassen."
„Feldherr und unbekannter Sol- oat, zwei bestimmende Größen, meine Fähn- riche, wenn wir uns an dieser Stätte über deut-
nnes isoioarentum riar weroen sollen! Nicht jedem ist es in die Wiege gelegt, ein Feldherr zu werden. Und doch, der Ware kein rechter innger deutscher Offizier, der nicht diesen brennenden Wunsch hätte, einmal verantwortlich deutsche Soldaten zum Sieg zu führen. Ich sehe keine schönere und edlere Aufgabe für einen Mann, als einmal in der Gerichte sich mit dem Heldentum und dem Aufstieg seines Volkes verbunden zu wissen. Darum will ich auch in dieser Stunde Euren Blick auf die Feldherrneinheit Hindenburg-Ludendorff lenken und seststellen, daß ihr Sieg auf diesem Schlachtfeld mehr war als die Durchführung eures vorbereiteten Planes."
An der Persönlichkeit des Feldherrn, wie sie von Hindenburg und Ludendorff beispielhaft verkörpert wurde, gab Generaloberst von Brauchitsch den jungen Kameraden einen Begriff von den Anforderungen an Charakter, Entschlußkraft und Mut, die der Kampf gegen einen an Zahl überlegenen Gegner erfordert. Der Oberbefehlshaber prägte ihnen ein, daß es Pflicht des Soldaten sei, in jeder Lage und auch im Falle eines Rückschlages immer fest an den Sieg zu glauben. Er wies sie zugleich auf die andere bestimmende Größe, den unbekannten Soldaten der Schlacht von Tannenberg hin. „Führen wir es uns in aller Deutlichkeit vor Augen, was von dem einzelnen Mann verlangt wurde, um den daheim auf eurem Hof Mutter und Kinder bang
ten und dessen Gr'ab ihr hier draußen trefft mit der Inschrift: „Hier ruht ein unbekannter deutscher Soldat"."
„Wann hat jemals," so schloß der Oberbefehlshaber seine eindringliche Ansprache, „in der Geschichte Hoffen und Glauben, Handeln und Kämpfen, Opfern und Sterben einen solchen lebendigen Sinn erfahren, wie heute? Diese Frage stelle ich in tiefem Ernst, aber auch mit hohem Stolz auf das Feld- Herrn- und Soldatentum von Tannenberg an jeden von Euch. Ich weiß, daß Euer aller Antwort eine fest soldatische Ueberzeuguna und eine vorbildliche Haltung auf dem Schlachtfeld sein wird, solltet Ihr dies einmal betreten müssen.
Dies zu geloben, seid Ihr hier angetreten! Als Euer Oberbefehlshaber verpflichte ich Euch auf jenes Soldatentum, das alle edlen und starken Kräfte unseres Volkes in sich schließt, das auf diesem Schlachtfeld in wunderbarer Einheit von Führer und Truppe in Erscheinung getreten ist, das der Oberste Befehlshaber der Wehrmacht im Frieden und im Krieg uns als Vorbild hingestellt hat. Ueber Gräber und Kreuze vieler Jahrhunderte, in denen immer wieder dieser: Boden als deutsches Eigentum siegreich behauptet wurde, geht unser Weg vorwärts zur Ehre und Größe unseres Vaterlandes!
Daß Ihr alle dafür Euer Letztes einzusetzen bereit seid, bekundet es, indem Ihr mit mir ruft: Unser Führer und Oberster Be*"^'^"" Adolf Hitler, Sieg Heil! Sieg Heil! "
Polnisch-englische Anleihe-Verhandlungen in der Sackgasse besteht ans Rüstungsmonspol
London
London, 21. Juli. (Eigene Funkmeldung.) Die polnisch-englischen Anleiheverhandlungen sind allem Anschein nach in eine Sackgasse geraten. Mehrere Blätter teilen am Freitag mit, daß sowohl die Polen als auch die Engländer auf ihrem Standpunkt be- harrten. Die Polen wollten ihre Anleihe- Bedingungen, die englischen Unterhändler beständen jedoch daraus, daß Polen sich verpflichte, die Gelder ausschließlich für Rüstungsankäufe in England und nicht in anderen Ländern anzulegen. Der Leiter der Polnischen Abordnung, Oberst Koc, habe bereits am Donnerstag, wie der politische Korrespondent des „Daily Expreß" meldet, die Absicht gehabt, nach Warschau zurückzufliegen. Er habe aber seine Abreise verschoben und gewisse Kompromiß-Vorschläge unterbreitet. Die Stimmung sei ziemlich düster.
Im gleichen Sinne berichtet der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph", der seine Meldung mit der Erklärung schließt, daß die polnische Abordnung sich Donnerstag abend telefonisch mit dem polnischen Außenminister Beck in Verbindung gesetzt habe. So wie die Dinge Donnerstag abend gestanden hätten, sei es unwahrscheinlich, daß es Polen möglich sein würde, irgendeine Anleihe auf der angebotenen Grundlage überhaupt anzunehmen.
„Daily Expreß" warnt vor einer Anleihe an Polen. Man habe beabsichtigt, Polen Geld zu leihen, damit es englische Waffen kaufen könne. Das sei schon schlimm genug, denn England brauche alle seine Waffen für sich selbst. Jetzt aber forderten die Polen, daß sie das britische Geld für den Ankauf von Waffen in anderen Ländern ausgeben könnten, das sei noch schlimmer.
Die dritte Unterredung Arita-Craigie
„Einige Fortschritte hinsichtlich eines Nebereinkommens"
Tokio, 21. Juli. (Ostasiendienst des DNB.) (Eig. Funkmeldung.) Die dritte Unterredung zwischen Außenminister Arita und dem britischen Botschafter Craigie begann Freitag um 11 Uhr japanischer Zeit und wurde 12.45 Uhr beendet.
Das CommuniqnL des japanischen Aus
wärtigen Amtes besagt, daß in der Unterredung „einige Fortschritte hinsichtlich eines Uebereinkommens" gemacht wurden. Die nächste Besprechung ist auf den morgigen Samstag festgesetzt worden.
Schwere Unwetter in Südbayern
In Kempten zerschlug der Hagel zahlreiche Fensterscheiben — Erhebliche Schäden im Kochelsee-Gcbiet
Kempten im Allgäu, 21. Juli. (Eigene Funkmeldung.) Ein schweres Unwetter mit Hagelschlag von selten erlebter Heftigkeit ging in den Nachmittagsstunden des Donnerstag über Kempten nieder. Die Eiskörner Hagelten fast eine Viertelstunde lang auf Häuser und Straßen nieder und zertrümmerten viele Fensterscheiben. Die Abflußkanäle konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, sodaß an vielen Stellen der Stadt das Wasser in die Häuser eindrang. Die Wasserwehr mußte zur Hilfeleistung eingesetzt werden, um das Wasser aus den Kellern zu pumpen. In den Gärten und Anlagen ist durch das Unwetter außerordentlicher Schaden angerichtet worden.
Kochel (Oberbahern), 21. Juli. Ueber dem Kochelsee-Gcbiet entlud sich am Donnerstag abend ein Unwetter, das schlimmste Auswirkungen hatte. Ein außerordentlich heftiger Wolkenbruch ging einem Hagelschlag voraus, der etwa 25 Minuten dauerte und in solcher Gewalt in dieser Gegend noch nie erlebt wurde.
Am stärksten wütete das Unwetter in der Gegend von Großweil, Schlehdorf u. Kochel. Hier wurde die Ernte auf den Feldern zu einem großen Teil vernichtet. Hunderte starker Alleebäume sind von der Gewalt des Sturmes entwurzelt. In den Dörfern wurden sämtliche Obstbäume völlig entlaubt.
Der Telefonverkehr ist in Großweil, Schlehdorf und Urfeld unterbrochen.
Wie Lord Stanhope im Oberhaus mitteilte, wird das Oberhaus am 4. August in die Ferien gehen. Es sei „möglich", falls inzwischen eine Einigung erzielt würde, daß man vorher noch das Gesetz über die Rüstungsanleihe an Polen beraten müsse.
Parole -es Ariedens
Auftakt der KdF-Rcichstagung.
Hamburg, 21. Juli. Den Auftakt der diesjährigen großen KdF-Reichstaguug bildete wieder der schon traditionell gewordene Empfang der in- und ausländischen Presse durch den Reichs- organisationsleiter in den herrlichen Räumen des stolzen KdF-Schiffes „Robert Ley", das über die Toppen geflaggt hatte. Weit über 100 Pressevertreter, darunter eine große Zahl auswärtiger, nahmen an dem Empfang teil.
Dr. Leh wies auf den starken Besuch des Auslandes bei den Hamburger KdF-Tagungen hin. Die Tagung habe im Auslände schon viele Freunde gefunden, die nun alljährlich kommen, und die sich nicht beirren lassen durch Lügen und Falschmeldungen. Er wies dann auf den französischen Feiertag des 1t. Juli hin, der in diesem Jahr ganz im Zeichen der Kriegshetze, der Nervosität und Hysterie stand und verglich ihn mit den Feiertagen des deutschen kulturellen Lebens, dessen höchster, der Tag der Deut, scheu Kunst, jetzt in München gefeiert wurde. Der Führer, so sagte Dr. Ley, beweise tag. lich, daß er n i ch t a u f e i n e n K r i e g hin- ii r b e i t e.
Dieses Fest in Hainburg sei eine Art Fortsetzung der Münchener Tage. „In AZiuchen war die Kunst triumphierend — so betonte Dr. Ley —, in Hamburg soll es die Freude sein. Wir wollen ein Fest der Volksgenteinschaft feiern. Ein Fest der Freude und des Friedens- Dieses Fest soll aber auch ein Fest der Kraft und Gesundheit seiir, aber kein Fest der Gewalt, ein Fest der Selüstsicherheit und der Selbstbeherrschung, der Bolkwerdung und der sozialen Gerechtigkeit."
„Wir wollen," so schloß der Rcichsorganisa- tionsleiter, „daß „Kraft durch Freude" eine Parole des Friedens für die Welt wird. Wir wollen sie als antimarxistische Parole Hinausrufen, denn wir wollen der Parole, daß die Arbeit eine Last wäre, cntgegentreten."
Anfrage im Unterhaus
Die „überlegenen deutschen Kreuzer"
London, 20. Juli. Der Labour-Abgeordnete Fletcher fragte im Unterhaus, ob die Admiralität irgend etwas tun werde, um einen Ausgleich für den Bau überlegener deutscher Kreuzer zu schassen. Diese deutschen Kreuzer seien allen englischen Kreuzern, die im Dienst oder im Bau seien, überlegen. Der parlamentarische Sekretär der Admiralität Shakespeare wußte darauf nur zu erwidern, daß man keinen Bau neuer Schiffe als direkte Antwort auf diese deutschen Kreuzerbauten plane. Er müsse aber Fletcher darauf Hinweisen, daß das britische Empire bereits 15 Kreuzer mit 8-Zoll- Geschützen Habel
Im Ein-Mann-U-Boot unter Wasser Barney Connett, ein Mechaniker aus Chicago, hat dieses kleine Unterseeboot konstruiert, mir dem er bei Tanchversncyen im Hudson eine Stund- unter W-sser blieb. Weltbild -M).