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Nr. 13

Neuenbürg, Montag den 16. Januar 1S3S

97. Jahrgang

Glänzender SieseSzug FrancoS

Tarragorra. Neu« und Tareeaa gefallen

Bilbao. 16. Januar.

Nachdem die Truppen des Generals Solchaga im Norden und Westen bis dicht vor die Stabt Balls Vorstotzen konnten, wurde in den ersten Morgenstunden des Samstags die Umzingelung vollzogen. Bei einem konzentrischen Angriff auf die Stadt versuchten die Roten im Stadt- innern, wo sie sich in einigen Gebäuden ver­schanzt hatten. Widerstand zu leisten, der jedoch bald gebrochen werden konnte. Von Balls führt, aus dem Gebirge kommend, die grotze Hauptstraße nach Tarragona, so datz sich dem weiteren Vormarsch der nationalen Truppen keine Gelünöeschwierigkeiten mehr entgegenstel­le» können. Die eroberte Stadt hat 13 ovü Ein­wohner. eine reiche Landwirtschaft und besitzt zahlreiche Textilfabriken und Gerbereien.

In den Nachmittagsstunden konnten die vor­marschierenden Kolonnm der Navarra-Divi­sionen das- Dorf Vallmoll fünf Kilometer süd­lich von Balls erobern. Weitere Kolonnen, die nordwestlich operierten, besetzten die Orte Ro- jals, Montreal und Sarreal, so daß jetzt sämt­liche Flanken gesichert sind. Die Maestrazgo- Armee drang im Mittelabschnitt vor und er­oberte den Ort Bellver sowie die Höhe Miro. Die Aragon-Armee konnte ihren Vormarsch auf der Straße MonManchTarragona fortsctzen und nahm Cantallop ein.

Von den übrigen Armeekorps werden gleich­falls gute Fortschritte gemeldet. Die spanische Marokko-Armee des Generals Nague nähert sich in Eilmärschen dem Hafen Hospitalet.

Tarraaona beseht

»uch Neus genommen Francos Siegeszng

Ans ihrem siegreichen Vormarsch in Katalo­nien haben die nationalen Truppen am Sonn­tagnachmittag die bedeutende Hafenstadt Tar- ragona besetzt. Kurz nach 12 Uhr drangen die ersten nationalen Truppen in die Häuser der Stadt ein und bereits um 12.38 Uhr hielt die 5. Navarradivision unter dem Befehl des Gene­rals Batistia Sanchez ihren Einzug. Andere Abteilungen gelangten 1» km östlich von Tar­ragona bei Tamarit ans Meer, nachdem sie den Fluß Gaya überquert hatten. Auch die Stadt Rens ist bereits völlig von nationalen Truppen cingeschlossen. Im Nordabschnitt gelangten die Nationalen nach der Einnahme von Anglcsow bis kurz vor Tarragona.

Andere Abteilungen sind in die Provinz Bar, cclona vorgestotzcn und befinden sich etwa 2l km vor der wichtigen Industriestadt Jgualada Auch die Hafenstadt Hospitalet zwischen Torto sa und Tarragona ist in nationaler Hand.

Der Einzug der nationalen Truppen ir die Stadt Balls gestaltete sich zu einem w a h ren Trinmvhzug. Alle in der Stadt ver bliebenen Einwohner hißten nationale Flag gen und begrüßten begeistert die einmarschie­renden Truppen. Der Vormarsch vollzog sich mit solcher Schnelligkeit, daß rin Eisen- üahnzug/mit dem die Bolschewisten ihre Beute von der Plünderung der Stadt Balls in Sicherheit bringen wollten, noch rechtzeitig auf gehalten werden konnte. Die Verluste der Bolschewisten sind ungeheuer stark. Unter den aufgefundenen Toten befand sich der ober­ste Anführer der 11. sowjetspanischcn Brigade.

Der Frontberichterstattcr des Deutschen Nachrichtenbüros meldet zu den Operationen am Samstag zusätzlich, daß die Bolschewisten zur Verteidigung von Balls eine Brigade entsandt hätten, die bei ihrem Eintreffen von den nationalen Truppen überrascht und völ- ligvernichtet wurde. In Balls wurde nur eine geringe Zahl von Einwohnern 'vorgefnn- den, da der größte Teil von den Bolschewisten wie üblich verschleppt worden war.

In dem Abschnitt zwischen Montblanch und Cervcra stießen die Truppen des Generals Sol­chaga bei ihrem Vormarsch in nordöstlicher Richtung zum erstenmal in die Provinz Barcelona vor und eroberten verschiedene Ortschaften an der Straße MontblanchJgua­lada, darunter den wichtigen Knotenpunkt San­ta Coloma

In dem Abschnitt nördlich von Cervera be­fand sich die Maestrazgo-Armee nach der Erobe­

rung des Ortes Palagalls am Samstagabend nur noch 8 km vor der Stadt Cervera ent­fernt.

Die Stabt Rens ist von den nationalen Truppen eingenommen worden.

Ser Siegeszug in Katalonien

Auch Tarrega genommen. Ungeheurer Jubel.

Saragossa, 1«. Jan. Der schnelle Vormarsch ber nationalen Truppen an allen Fronten in Katalonien dauert auch am Sonntag an. Er verwandelt sich in einen triumphalen Sieges­zug, wie er im bisherigen Kriege noch nicht dagcwescn ist. Nach der Einnahme don Tarra­gona und Rens fiel in den ersten Nachmittags- stuiiden des Sonntag auch der wichtige Kno­tenpunkt Tarrega, der hart umkämpft wurde und an der Kreuzung der Straßen Lerida Barcelona und ArtefaMont!'.auch liegt. Von Tarrega aus setzte die Aragon-Armee unter General Moscardo ihren Vormarsch unauf­haltsam auf Cervera fort. Die Lage dieser Stadt ist ebenfalls kritisch geworden. Figuero- sa, acht Kilometer nordwestlich von Cervera, wurde schon genommen.

Im Abschnitt Rens nahmen die Navarra- Brigaden und das Marokko-Korps am Sonn- tag über 40 Ortschaften, die in dem Drei­eck MontblanchTarragonaHospitalet lie­gen, ein.

Die großen Erfolge der nationalen Truppen mit dem Fall von Tarragona und Rens und die weiteren Siegesmeldungen von der Front versetzten das ganze nationale Hinterland in einen Zustand unbeschreiblicher Begei- sterung. Bereits am Sonntag mittag wa­ren in Stadt und Land alle Häuser beflaggt. Am Sonntag nachmittag bildeten sich spon­tane Umzüge, die in den Städten unter dem Gesang nationaler Lieder durch die Straßen zogen.

Rom, 16. Januar. Zum Besuch Chamber- lains und Lord Halifax' in Rom veröffentlicht am Sonntag abend die hochoffiziöseInfor­mation Diplomatie«" eine Verlautbarung, in der es n. a. heißt, daß die echte Herzlichkeit dieser Besprechungen unterstrichen werden müsse und weist darauf hin, datz bei den eng­lisch-italienischen Besprechungen nichts Sensa­tionelles zu erörtern gewesen sei, da die eng­lisch-italienischen Beziehungen insgesamt und im einzelnen in den Abkommen vom 16. April 1938, die am 16. November v. I. in Kraft ge­treten waren, geregelt worden seien. Man habe bereits von englischer wie von italieni­scher Seite begonnen, diese Abkommen loyal anzuwenden. Bei dem notwendigen Ableuch­ten des Horizonts seien natürlich auch Fragen allgemeiner Art angefallen. Während der englische Premierminister auf die engen Be­ziehungen hingcwicsen habe, die zwischen Lon­don und Paris bestehen, habe man von italie­nischer Seite in formalster Weise betont, daß die Grundlage der italienischen Politik die Achse RomBerlin sei und bleibe.

Was Spanien anlangt, so heißt es dann, habe der Duce wiederholt, daß die letzten ita­lienischen Freiwilligen heimbefördert werden würden, wenn die Roten das Gleiche täten, und wenn Franco bas Recht als kriegführende Macht anerkannt worden sei, bas ihm immer noch zu verweigern einfach absurd wäre. Der Duce habe außerdem hinzugefügt, datz, wenn in der nächsten Zeit eine weitgehendere Inter­vention seitens der Negrin befreundeten Re­gierungen stattfinden sollte. Italien seine volle Handlungsfreiheit zurück- nehmen würde, da dann die Politik der

Tarragonas Vedeulung

Mit Tarragona ist einer der wichtigsten Mittelmeerhäfen und die zweitüedeutendste Stadt Kataloniens in die Hände der Franco­truppen gefallen. Tarragona kann bei dem Angriff auf Barcelona als Flottenstützpunkt benutzt werden. Von hier aus führen Straßen und Eisenbahnen nach Castellon, Barcelona, Lerida und Saragossa. Die Entfernung nach Barcelona auf der Landstraße beträgt 90 Kilometer. Die Einnahme Tarragonas ver­kürzt die Front um mehr als lOO Kilo­meter. Tarragona selbst hat in normalen Zei­ten 35 000 Einwohner. Infolge der großen Zahl von.Flüchtlingen aus ganz Katalonien ist die Einwohnerzahl gegenwärtig erheblich größer. Die Pryvinz Tarragona, dir ebenfalls fast ganz in den Besitz der Nationalen geriet, gehört zu den dichtestbevölkerten Gebieter Spaniens. Tarragona hat eine bedeutsame Iw dustrie. Die Einwohner bereiteten, soweit sv rückgeblieben sind, den nationalen Trupe» einen begeisterten Empfang. Die Navarra-Di- Visionen wurden bei ihrem Zug durch di> Stadt triumphal gefeiert. Im Hafen konn­ten infolge des überraschenden Vordringens der nationalen Truppen verschiedene rot- spanische Schisse noch geschnappt werden. olS sie im Begriff waren, auszulaufen An Bord befanden sich viele Stücke, dir aut Plünderungen und Raubzügen der Bolsche­wisten stammen und entführt werden sollten Die Einnahme von Rens ist von nicht geringerer Bedeutung wie dii von Tarragona. Diese Stadt hat 30000 Ein­wohner. Sie ist eines der größten Industrie­zentren Spaniens und bekannt durch ihre Bronze- und Kupferlieferungen, ihre Textil­industrie, chemische Industrie und Möbelfabri- ka.mn. Von besonderer Wichtigkeit ist der Bahnhof von Rens und die nicht zu unter­schätzende Rüstungsindustrie, die sich nun in nationalspanischem Besitz befindet.

Nichteinmischung als abgeschlossen u. bankrott zu betrachten wäre.

Zu den italienisch-französischen Beziehun­gen habe der Duce erklärt, daß die spanische Frage beide Länder in einen tiefgreifen - den Gegensatz gebracht habe und weiter­hin bringe, und datz nur nach Beendigung des spanischen Krieges es möglich sein werde, die Lage erneut zu prüfen. Inzwischen sei cs absolut gegenstandslos, von Schiedssprüchen zu sprechen. In römischen Kreisen stelle man fest, Satz damit sämtliche sehr wenig einsichti­gen, von einigen Presseorganen verbreiteten Phantasien hinfällig werden, nach denen Ita­lien die englische Vermittlung gewünscht und sogarangefleht" haben soll.

Weitere Fragen, so heißt es abschließend, die geprüft worden sind, betrafen eine Syste­matisierung der sogenannten hcbrärischen Flüchtlinge und die allerdings noch in weiter Ferne liegende Möglichkeit einer Rüstungs­beschränkung. Die Absicht, den Frieden in Europa zu erhalten, sei mit fester IteLerzeu- gung sowohl von italienischer wie von eng­lischer Seite zum Ausdruck gebracht worden.

Gegenbesuch Lianos in London?

London, 14. Jan. Außenminister Gras Ciano gewährte dem römischen Korrespon­denten der Daily Mail am Freitag ein Interview, in dein er u. a. von der Möglich­keit eines baldigen Besuches in London sprach. Graf Ciano erklärte zunächst, er sei über den Verlauf der englisch-italienischen Unterredungen sehr befriedigt und könne nur versichern, daß sie äußerst freundschaftlich gewesen seien. Man babe alle offenen Probleme erörtert.

Offiziöse italienische Stellungnahme rum Chamberlain-Besuch

Sank dem Mrerkorps

Die Reichs- und Gauleiter bei», Führer

Berlin, 16. Jan. Zum Abschluß ihrer Zu­sammenkunft hatte der Führer, wie die NSK meldet, die Reichsleiter und Gauleiter zu sich i« die Reichskanzlei gebeten. Nach dem gemeinsa­men Mittagessen lud der Führer zu einem Rundgang durch die neue Reichskanzlei ein und führte seine Gäste persönlich durch die Räume des Gebäudes.

Im Anschluß an die Besichtigung vcrsammcl ten sich die Reichs- und Gauleiter mit dem Stellvertreter des Führers an der Spitze in Arbeitszimmer des Führers. In mehr als ein ständiger Rede gab der Führer seinem politi schen Führerkorps einen Rückblick auf die Er eignisse des vergangenen Jahres «nd eine» Ausblick auf die politische Lage der Gegenwart Bei dieser Gelegenheit sprach er den Reichs und Gauleitern seinen Dank für die ausgezeich nete Haltung der Parte; in den entscheibungs vollen Monaten des vergangenen Jahres aus

Abschluß der Tagung

Rudolf Hetz gab die Parole

Die Rcichspressestelle der NSDAP teilt mit

Die Zusammenkunft der Reichsleiter, Gaulei irr und stellvertretenden Gauleiter nahm an Samstag mit einem Vortrag des Neicyswirr- schaftsministers Pg. Walter Funk ihren Fortgang. Der Reichswirtschaftsminister ent­wickelte eine ins einzelne gehende Darstellung der wirtschastspolitischen Lage des Reiches und erläuterte die in Richtung auf eine stärkere Konzentration der wirtschaftlichen Kräfte er­gangenen Beauftragungen- Von besonderem Interesse für die versammelte Parteiführer­schaft waren die Hinweise des Reichswirtschafts- ministers auf die große Bedeutung, die die Ar­beit der NSDAP und ihrer Organisationen für die innere Haltung der deutschen Wirtschaft ge­wonnen hat.

Nachdem mit den Ausführungen des Reichs- Ministers Funk die Reihe der Vorträge ihren Abschluß gefunden hatte, ergriff der Stellver­treter des Führers, Rudolf Heß, das Wort zu einer Ansprache, in der er die aktuellen in» nerpolitischen Aufgaben und die sich für di» NSDAP ergebenden arbeitsmäßigen Folge­rungen kennzeichnete. Einen besonderen Platz nahm in seinen Ausführungen das Problem der Landflucht ein, dem sich die Partei in näch­ster Zeit im besonderen Maße zuwenden werde.

Rudolf Hetz schloß die Paroleausgabe an bas Parteiführerkorps mit Worten der freudigen Erinnerung an das in dielen Jahren, in man­cher bedeutsamen Stunde bewährte Vertrau­ensverhältnis zwischen Partei und Volk, das bi» Größe unseres Reiches für alle Zukunft garan- tiere.

Der Zweck ist vollauf erreicht

Ehamberlain vor der italienische« Presse

Rom, 11. Jan. Premierminister Cham- berlain hat, einem Bericht der Agentur Stefani zufolge, Samstagvormittag in Billa Madama die Vertreter der italienischen Presst empfangen und ihnen einige Erklärungen ab-

-geben.

Einleitend gab Ehamberlain seiner aufrich- gen Freude über die ihm von allen Setten -teil gewordene außerordentlich herzliche und »vergeßliche Aufnahme in der italienischen auptstadt Ausdruck, um dann zu erklären: Oer Zweck der Reise war nicht der, beson­ne Abkommen abzuschließen, son- :rn vielmehr durch persönliche Füh- >ingnahme ein Verständnis für die nderseitigen Gesichtspunkte zu schaffen, äeser Zweck ist vollauf erreicht worden.

Wir verlassen Rom, mehr denn je von de« ,ten Absichten und dem guten Willen der alienischen Regierung überzeugt.

Wir sind sicher, daß ein tieferes Verstandms -reicht worden ist und daß die Besprechungen i der Zukunft nicht nur für die Beziehun- -n zwischen unseren beiden Ländern, sondern ach für die europäische Zusammenarbeit

London, 15. Jan. Premierminister Cham­ber l a i n traf Sonntagabend, aus Rom kom­mend, wieder in London ein. Trotz des Sonntags hatte sich eine verhältnismäßig grotze Menschenmenge zu seiner Begrüßung aus dem Bahnhof eingefunden.