Äus ^Pforzheim
Versuchter Straßenraub
Als gestern nachmittag zwei Frauen auf dem Lückenweg einen Spaziergang nach dem Sechaus machten, kam ihnen im Walde ein etwa 12 Jahre alter Junge entgegen und rief: „Geld oder Leben!" Er trug ein blaues Tuch als Mark cüber dem Gesicht. Ein zweiter etwa 14 Jahre alter Bursche hielt sich mit einer Waffe in der Hand im Gebüsch auf. Als die Frauen sich den beiden Burschen entgegenstellten, flüchteten sie. Polizeiliche Untersuchung ist im Gange.
Zu Professor Nücklin's 70. Geburtstag
Professor Rücklin, der frühere Direktor der hiesigen Goldschmiedeschule, feierte gestern in voller geistiger und körperlicher Frische seinen 70. Geburtstag. Ans diesem Anlaß sind dem Geburtstagskinde zahlreiche Ehrungen zuteil geworden, sowohl aus den Kreisen seiner früheren Lehrtätigkeit als ans denen der Pforzheimer Schmuckindustrie, für die er sich auch noch nach seiner Pensionierung tatkräftig eingesetzt hat. Auch behördlicherseits ist des 70-Jährigen gebührend gedacht worden.
An den Folgen der Verbrühung gestorben ist das 2 Jahre alte Töchterchen des W. S. im benachbarten Wilferdingen. Das Kind hatte sich vor etwa vier Wochen in eine Schüssel hettzen Wassers gesetzt, die auf dem Boden in der Küche stand und zog sich dabei schwere Brandwunden zu. Eine hinzugetretene Lungenentzündung hat den Tod des Kindes noch beschleunigt.
Das Johann Strauß-Orchester sollte in der zweiten Hälfte des Konzertwinters 1938/39 für das „Große Wiener Ballett" im Städt. Saalbau nach Pforzheim kommen. Nun ereilte uns die Nachricht vom plötzlichen Tode des ehemals k. und k. Hofballmusikdirektors. Der 73-Jährige hat uns noch im vorigen Jahre in einem Saalbau-Konzert, bas von der NSG. „Kraft durch Freude" veranstaltet worden war, die unsterbliche Kunst des Wiener Strauß-Walzers hören lasten und wie im jugendlichen Feuer stand der hochgewachsene „Johann Strauß Ul." auf dem Podium und geigte in alter Manier einige Takte. Sein überraschender Tod wird auch in hiesigen Musikkreisen allgemeine Teilnahme erwecken. „Wiener Hofballmusik" ohne Strauß ist schlechterdings nicht gut denkbar und so wird die Frage auftauchen, ob man auf das „Große Wiener Ballett" wird verzichten müssen. Denn Johann Strauß war der letzte noch in der Öffentlichkeit wirkende Vertreter der berühmten Musiker-Dynastie.
Eine Umgehungsstraße für Vaihingen-Enz
Vaihingen-Enz, 13. Jan. Der außerordentliche starke Verkehr auf der Reichsstraße Nr. 10, der Hauptverkehrsstraße aus dem mittleren Württemberg nach dem Rhein, hatte seit geraumer Zeit unter den engen Straßenver- hältnisten im Stadtgebiet von Vaihingen-Enz zn leiden. Wiederholt war es an besonders
gefährlichen Stellen auch zu Unfällen gekommen. Seit langem war eine Umgehungsstraße geplant, deren Bau nunmehr begonnen werden soll. Die neue Straße wird bei Enzweihingen von der alten Straße abzweigen, eine Strecke weit der Enz folgen, diese oberhalb des „Löbertsbrunnens" auf einer Brücke überqueren und nach einer nochmaligen Ueberbrückung der Enz an der Seemühle wieder auf die Reichsstraße Nr. 10 stoßen.
Skimeisterschaften der schwäbischen Hitler-Jugend
Den Auftakt für die großen HJ-Sport- veranstaltungen des Jahres 1939 der schwäbischen Hitler-Jugend bilden die Skimeisterschaften, die am 21. und 22. Januar bei Stei- Lis-Oberstaufen zum Austrag gelangen. Trotzdem der Meldeschluß erst am kommenden Montag ist, liegen bis heute bei der Gebietsführung bzw. beim Obergau nicht weniger als 300 Nennungen vor. Man wird insgesamt mit einer Teilnahme von 250 HJ-Angehöri- gen und 150 BdM-Mädeln rechnen müssen.
An Wettkämpfen kommen zum Austrag: HI, Klasse ^ und 8: Abfahrtslauf, Torlauf, Geländelauf (Langlauf mit Mannschaftswertung) und Sprunglauf; DJ: Abfahrtslauf und Sprunglauf; BdM: Abfahrtslauf und Torlauf (IM beteiligt sich an den Wettkämpfen nicht).
Am Freitag den 20. Januar findet abends 20 Uhr in Oberstaufen die feierliche Eröffnung der HJ-Skimeisterschaften und die Verpflichtung der Wettkämpfer und Wettkämpferinnen statt. Die Verpflichtung wird durch den Beauftragten für die Leibeserziehung der HI im Gebiet (20) Württemberg, Bannführer Hehl, vorgenommen. Gebietsführer Sundermann wird über die ganzen Wettkampftage anwesend sein. Ebenso weilen über diese Zeit alle Bannführer der schwäbischen HI in Steibis-Oberstaufen.
Der Samstag bringt dann für den BdM, das Jungvolk und die HI die Abfahrtsläufe, die vom Staufener Haus am Hochgrat herunter bis zur Unterlauchalm führen. Am Sonntagvormittag wird der Geländelauf für die HI und der Torlauf für BdM und HI abgewickelt. Höhepunkt der Meisterschaften wird der Sprunglauf sein, der am Sonntagnachmittag steigt. Abends findet die feierliche Siegerehrung statt.
In dieser Form führt die Gebietsführung Württemberg der HI zum ersten Mal Skimeisterschaften durch. Wohl hat im Jahre 1931 ein Gebietsskitreffen in Freudenstadt stattgefunden, doch konnte an die Austragung von Skimeisterschaften erst mit Uebernahme des Leistungssportes durch die Hitler-Jugend gedacht werden, die ihre Krönung in den Winterkampfspielen der HI bzw. der Feststellung der Reichsjugendmeister findet. Diese Reichs- Veranstaltung findet bekanntlich in Garmisch- Partenkirchen statt.
Die Erfahrung aus den Reichskämpfen vom Vorjahre hat unsere Jungen gelehrt, daß wir in Württemberg keine so schwierigen Gelände haben, wie sie die olympischen Abfahrtsstrecken
von Garmisch darstellen. Aus diesem Grunde haben sich die Banne entschlossen, während der Weihnachtsferien im Hochgebirge Skilager durchzuführen und heute können wir sagen, daß der Leistungsstand der Bann-Besten sich gegenüber dem Vorjahre doch merklich gebessert hat. Man darf mit Recht auf die Meisterschaftskämpfe gespannt sein!
Schöffengericht Neuenbürg
Neuenbürg, 14. Januar.
Ein Werbeplakat der NS-Frauenschaft
abgerissen
Am Abend des 4. November 1938, kurz nach 11 Uhr, bemerkte der stellv. Bürgermeister von Dachtel bei Liebenzell vom Fenster seiner Wohnung aus, daß eine Frau das.am Tor des Feuerwehrgeräteschuppens aufgehängte Werbeplakat der NS-Frauenschaft abritz. Als Täterin will er bestimmt eine ledige Person erkannt haben. Auf Grund seiner Anzeige bei der Gendarmerie wurden Ermittlungen angestellt und die der Tat Verdächtige vernommen. Sie räumte bei der Vernehmung ein, das Plakat abgerissen zu haben. Auch bei der Vernehmung im Amtsgericht Calw durch den Richter gab sie den Sachverhalt zu. Bei ihrer Vernehmung vor dem Schöffengericht bestritt sie jedoch energisch, die ihr zur Last gelegte Straftat begangen zu haben und machte geltend, daß sie an dem fraglichen Samstagabend — nach den Angaben des stellv. Bürgermeisters, der als Zeuge vernommen wurde, soll es aber der Freitagabend gewesen sein — schon um 9 Uhr ins Bett gegangen sei. Sie will von dem Plakat überhaupt nichts gewußt haben, auch hätte sie keinen Grund gehabt, dasselbe zu entfernen. Der als Zeuge vernommene stellv. Bürgermeister blieb bei seinen Angaben, daß er die Angeklagte an dem fraglichen Abend bestimmt erkannt habe. Er war bereit, die Aussagen auf seinen Eid zu nehmen. Da sich aber bei seiner Vernehmung ergab, daß es der Freitag, 4. November, und nicht der Samstag, 5. November, war. an dem das Plakat abgerissen wurde, stellte der Verteidiger Antrag auf Vertagung der Hauptver, Handlung, damit neue Erhebungen durchgeführt und weitere Zeugen zur Hauptverhandlung geladen werden können. Der Staatsanwalt sprach sich gegen den Antrag aus, das Gericht stimmte jedoch zu. Die Hauptverhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.
Eine diebische Elster
Ein Spülmädchen aus der Mannheimer Gegend, das im Frühjahr 1938 im Kaffee Lutz in Calw in Arbeit trat, besaß nach kurzer Zeit schon die Dreistigkeit, eine Arbeitskameradin zu bestehlen. Es wäre bestimmt vor den Strafrichter gekommen, wenn die Strafe nicht durch die erlassene Amnestie geschenkt worden wäre. Das hielt die Angeklagte keineswegs davon ab, einen neuen Diebstahl zu begehen. An einem Oktoberabend klaute sie auf ganz geschickte Art und Weise dem Bedienungsmädchen aus der Abrechnungs-Geldschublade, die in einem Schrank verwahrt war, 15 RM. Als das Mädchen mit ihr über den Diebstahl
sprach, spielte sie noch die Getränkte und wa» gegenüber ihrer Prinzipalin nicht sehr sparsam mit Ausreden. Die Gendarmerie erfuhr von der Sache und führte die Langsingerin dem Richter vor. Unter dem Druck der Beweise legte sie ein Geständnis ab, besaß aber hintendrein noch die Unverschämtheit, den Richter anzulügen, so daß er die Diebin einige Tage in Haft nehmen ließ. Ihre kommissarischen Aussagen für die Hauptverhandlung hatte sie wieder aus Täuschung aufge» baut. Sie bestritt, die 15 RM. gestohlen zu haben, obwohl sie der Arbeitskameradin, dem Gendarmeriebeamten und dem Untersuchungsrichter die Straftat zugegeben hatte. Der als Zeuge vernommene Untersuchungsrichter bezeichnete die Angeklagte als eine Lügnerin, der man nichts glauben könne. Das Gericht erkannte auf die vom Staatsanwalt geforderte Gefängnisstrafe von einer Woche. Da keine Vorstrafen vorliegen und der gestohlene Geldbetrag verhältnismäßig gering ist, wurde ihr die diktierte Gefängnisstrafe auf die erlittene Untersuchungshaft angerechnet.
Sonntag, IS. Januar
6.00: Frühkonzert. 8.00: Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, „Bauer hör' zul" 8.15: Gymnastik. 8.30: Katholische Morgenfeier. 9.00: Orgelkonzert. 9.3V: Morgenständ- ständchen. 10.00: Morgenfeier der SA-Grupps Südwest. 10.30: Frohe Weisen. 12.00: Musik am Mittag. 13.00: Kleines Kapitel der Zeit, 13.15: Musik am Mittag (Forts.). 14.00: Unser Kasperle für groß und klein. 14.30: „Musik zur Kaffeestunde", 16.00: Musik am Sonntagnachmittag. 18.00: Zwischen Bodensee und Arlberg. 19.00: Sport am Sonntag. 20.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. 20.10: „Schön ist die Welt". 22.10: Nachrichten deS Drahtlosen Dienstes, Wetter- u. Sportbericht, 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24.00—2.00: Nachtkozert.
Montag, 1«. Januar
6.00: Morgenlied. Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten. 6.15: Gymnastik. 6.30: Frühkonzert. 7.00—7.10: Frühnachrichten. 8.00: Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte. 8.10: Gymnastik 8.30: „Fröhliche Morgenmusik". 9.20: Für Dich daheim. 9.30: Sendepause. 10.00: „Der Königsfischer". 10.30: Sendepause. 11.30: Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15: Mittagskonzert (Forts.). 14.00: „Eins Stund' schön und bunt". 15.00: Sendepause. 16.00: Musik am Nachmittag. 17.00: Paul Enderling zum Gedächtnis. 17.10: Die schöne Stimme. 18.00: Aus Zeit und Leben. 19.00: Beliebte Kapellen spielen zum Tanz. 19.30: Das unsterbliche Herz. 20.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. 20.15: „Stuttgart spielt auf!" 22.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht. 22.30: Nachtmusik. 24.00—2.00: Nachtkonzert.
Schttellknr bei Erkältung, Grippegefahr:
Erkältungen behandelt man häufig unsachgemäß durch Trinken größerer Mengen Alkohols. Das ist dem geschwächten Organismus nicht zuträglich und strengt namentlich das Herz unnötig an. Unschädlich und doch wirksam ist solgende Schnellkur: Erwachsene trinken kurz vor dem Zubettgehen möglichst heiß zweimal je einen Eßlössel Klosterfrau-Melissengeist und Zucker mit etwa der doppelten Menge kochenden Wassers gut verrührt. Kindern gebe man die Hälfte. Zur Nachkur und zur Vermeidung von Nücksällen trinke man noch einige Tage die halbe Menge oder süge dreimal täglich dem Tee jeweils einen Schuß Klosterfrau-Melissengeist zu.
Überraschende Erfolge werden gemeldet! So schreibt beispielsweise Herr Norbert Tuschen (Bild nebenstehend), Vertretungen, Duisburg, Tonhallen- straßo 61. am 22. ö. 38: „Ich bekam im Januar einen Grippeanfall. Nachdem ich am Abend zwei Klvstersrau-Melissengeist-Heißgetränke genommen und mich sosort ins Bett gelegt hatte, war ich am andern Tage wieder so weit, daß ich meiner Beschäftigung nachgehcn konnte. Ich kann Klosterfrau-Melissengeist nicht mehr missen/
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Vikojinungssmi-lciitungsn Ullll ksuscllksinsksrdsitgn
xevissenkatt ru bedienen, ick bitte die llinvoknerscbskt von blöken und Umgebung um kreundlicke Unterstützung.
/Udert Sott, Lclik'sinei'MLiLtek'.
Lohnsteuer.
Die Arbeitgeber werden auf ihre Verpflichtung, die Steuerkarten 1938 bis spätestens IS. Februar 1S3S an das zuständige Finanzamt eiuzvsende« noch ausdrücklich hingewiesen, val. Merkblatt und die Bekanntmachung im Regierungscmzetger für Württemberg Nr. 149 vom 29. Dezember 1938.
Finanzamt Neuenbürg.
Deutsches Rotes Kreuz
Savttittszyg
Neuenbürg
Montag, 16. Januar 1939, 20 Uhr
Dienst in der Mühle.
Zugführer.
IValelraniiseb, den 14. jsnuar IS39.
Vervandten und Lekannten die sckmerrlicke dlack- ricbt, dak mein lieber dlann, unser guter Vater, Lckvie- gervsker, 8ckvsger und Onkel
ttokbsuar
inkolge eines 8ckl3gsnkalles sankt eotscklaken ist.
In kieker Trauer:
Xstbsrinv Naeb un«I AnvarrranNt«.
Leerdigung: dlcmisg den 16. jsnuar, nsckmittsgs V.3 Ukr.
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