Non M LallötvWchaft an öle Leinwand
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Tie feierliche Einweihung des Ncutmues der Reichskanzlei Aus Anlaß der Einweihung des Neubaues der Reichskanzlei fand im Berliner Sportpalast eine Feier statt, an der neben zahlreichen Ehrengästen rund 8000 Arbeiter teilnahmen, die an diesem Riesenbau gearbeitet haben. Oben: Ein Bauarbeiter spricht im Namen seiner Kameraden und übergibt anschließend dem Führer den Schlüssel. Rechts der Führer und neben ihm Generalbauinfpektor Prof. Speer. Unten: Die neue Reichskanzlei in der Paßstraße, gestaltet nach den Plänen von Prof. Speer und ausgeführt bon dem Architekten Piepenbnrg. RechtS:
Der Führer während seiner Ansprache an die Arbeiter. Weltbild (M)
Spezialistin für „vamp"-ähnliche Geschöpfe auf der Filmleinwand, für überlegene, ihre Gefühle gut im Zaum haltende Frauen, für etwas schnippische, ihres „sex appeal" bewußte weibliche Wesen — das ist Gina Faistenberg. Wenn man sie kenncnlernt, kann man wieder einmal feststellen, daß hier Rollentp und Persönlichkeit durchaus nicht immer übereinstim- men.
Sie wohnt nicht in ultramodcrnen Räumen, umgeben bon Möbeln und Kunstwerken letzten Stils, sie empfängt einen nicht mit lässiger Zurüsthaltung in mondänem Gewand, sie plaudert nicht über Kleider und Mode und bersendct keine mit leichter Ironie getränkten Pfeile gegen ihre Mitmenschen. Stein, ihr Heim im Grnnewald atmet Behaglichkeit, zeigt Geschmack und Vorliebe für alte Kunst, bor einem steht ein lebensprühendes, an allem Geistigen interessiertes, warmherziges Menschenkind, und ihre Neigungen sind neben der Kunst Statur, Sport, Tiere.
In Fürstenfeldbruck, einer kleinen baycri- schen Stadt, geboren, kam sie früh nach München mit der Atmosphäre Schwabings in Berührung. Schwabing, das ist bekanntlich fene Gegend Münchens, in deren Straßen die Hauser im Erdgeschoß Künstlerkncipen, Weinstuben, Kabaretts beherbergen und unterm Dach die Boheme, Maler, Schriftsteller, Musiker, Studenten, Schauspieler, die aber im übrigen als ganz bürgerliches Viertel wirkt. Da standen in der Angustastraßc die „Kammerspiele", die der Vater leitet (die aber bor längerer Zeit in das frühere „Schauspielhaus" in der Maxi- miliansiraße umgezogen sind). Den Hauptteil ihrer Jugend verbrachte Gina auf einer landwirtschaftlichen Schule, bon deren Schönheiten sie heute noch schwärmt. Aus dieser Zeit hat sie sich ihre Liebe zur Statur und für das Landleben bewahrt, und die besonderen Kenntnisse, die sie sich dort damals angecignet hat, verwertet sie heute praktisch.
DaS ist eine Seite, die die wenigsten an Gina Faistenberg bisher kannten. In ihrer Freizeit ist sie auf ihrem nahe Wittstock an der Dosse gelegenen Gut tätig. Daß sie auch schriftstellerisch arbeitet, ist eher bekannt: eine größere Novelle und ein Roman bon ihr sind vor einiger Zeit veröffentlicht worden, und auf dem Schreibtisch liegen Blätter mit ihren Schriftzügen: der Anfang eines Romans, an dem sie jetzt arbeitet. —
Die Faistenbergs scheinen ihren Namen von Vorfahren abgeleitet zu haben, die auf einem Berg wohnten, um den die Falken kreisten: auf einem alten Stich, den Gina Faistenberg einmal zufällig beim Kramen unter den Schätzen eines Kunsthändlers von der Auer Dult in München entdeckte und der jetzt eine Wand ihres Wohnzimmers ziert, erhebt sich auf einem Berg in einer offenbar alpenländischen Gegend ein Weißes Schloß, der Gralsburg ähnlich, und der Stich trägt die Unterschrift „Faistenberg".
Der Name Faistenberg hat heute in der Münchener Theaterwelt einen guten Klang: Otto Falckenberg ist der verdienstvolle Leiter der Münchner „Kammerspiele", einer Stätte, an der stets leidenschaftlich um ernste Bühnen- knnst gerungen wurde. Es patzt zu dem Wesen
Ein Besuch bei Gina Falckenberg
Von Dr. Geno Ohligschlaeger
Wunsch des Backfischs Gina, Schauspielerin zu werden, zunächst einmal skeptisch gegenttber- diescs Mannes, wenn er als Vater dem stand. Er wußte als „einer vom Bau" am besten, wieviel Können, welche Fülle bon Energie, welches Maß bon Begeisterung dazu gehören, um in diesem Beruf etwas zu leisten und sich durchzusetzcn. So ermunterte er ihren Ehrgeiz nicht, sondern riet ihr, etwas zu lernen und ihm dann zu zeigen, was sie könne. Gina war damals Schülerin des bekannten LanderziehungSheimS von Elly Petersen in Dachau. Sie hatte neben dem landwirtschaftlichen Studium, das ihr viel Freude machte, schon manche Rolle gelernt, aber vor keinem Menschen hätte sie ein Wort hcransgebracht. Die Scheu, eine Darstellung zu offenbaren, verschloß ihr den Mund.
Ilm diese Scheu zu überwinden und sich richtig anszubilden, fuhr sie nun von Dachau aus einige Male in der Woche nach dem nahen München und besuchte dort eine private Schauspielschule. Dort wurde weniger Theorie nlS Praxis betrieben, und sie mußte sich gleich bei Beginn als „Fräulein Julia" erproben. Der energischen Leiterin dieser Schule (ich kann ihr Temperament beurteilen, da ich selbst einmal in meiner Münchener Studienzeit einem ihrer Abende beiwohnte) gelang cs, Ginas Hemmungen zu überwinden und ihr den Mut zum freien Sprechen zn geben.
Als sie ihr Studium beendet hatte, konnte sie vor den Vater hintrcten und ihm vorsprechen. Sie bestand die gestrenge Prüfung und durfte an den „Kammerspielen" auftreten, zunächst in kleineren Rollen, dann bekam sie größere Aufgaben. Nach einem Jahr sah Karl Heinz Martin sie hier und verpflichtete sie an die VolkSbiibne nach BerO».
Beil Film mußte Gina Falckenberg sich langsam nach vorn kämpfen. Es ist ja nicht so leicht, die Leinwand zu erobern, wie sich das manche Laien borstellen: es heißt, sich hier erst
bewähren, selbst wenn man ans der Bühne schon „jemand" ist. So begann ihre Filmlaufbahn mit einer Enttäuschung, die der Schmerz vieler Schauspieler ist: das erste Film-Engagc- ment war zustandegckommcn, die erste Rolle gespielt, und dann mußte die ganze Gestalt aus irgendwelchen Gründen beim Schnitt des Films herausfallen. Dafür war dann die zweite Rolle umso dankbarer, die Tochter Zsnpans im „Zigeunerbaron". Darauf folgten die Filme „Ferien vom Ich", „Der Außenseiter", „Licbcsleute", „Die unmögliche Frau" und „Boccaccio". Im vorigen Jahr hat sie in dem in Paris gedrehten deutschen Film „Ab Mitternacht" gespielt, und ihre letzte Rolle war die der Frau des Architekten Hcmmsteet (Mathias Wicman) in dem Film „Anna Grandi- flora", der von Erich Waschneck nach dem Roman bon Walter von Holländer gedreht wurde.
Es ist Vesser zn sagen, waS man denkt, als nie zu denken, was man sagt.
Man ist sich bei keinem Urteil so uneinig wie bei dem Urteil über sich selb».
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Mancher verteidigt unsere Fehler nur, um mit seiner Ucberlegenhcit glänzen zu können.
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Wer sich mit kleinen Erfolgen begnügt, verdient keine großen.
Ein bedeutiamer rao,mn»t u, oer vreugeicatlung der Reichsyauptstadt Der Führer spricht auf der Feier zur Einweihung des Neubaues der Reichskanzlei zu den rund 8000 Arbeitern, die an diesem Riesenbau gearbeitet haben. Weltbild (M)
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Liebe als statistisches Moblenr
AXUll» Mädchen berichten über ihre» ersten Kutz
Ein junger Engländer ist kürzlich Doktor der Universität Oxford geworden, indem er eine — Kulturgeschichte des .Küssens schrieb.
Die Zärtlichkeitsbczengnngen sind auf dieser Welt verschieden. Bei den Kulturvölkern küßt oder umarmt man sich; die „wilden Eingeborenen" aber spuken sich ins Gesicht, reiben die Nasenspitzen aneinander oder versetzen sich gut gemeinte Ohrfeigen. Was lag da näher, als die Kulturgeschichte des Kufies einmal wissenschaftlich zu erforschen? Der Kuß reicht bekannntlich bis ins grane Altertum zurück, war aber damals niehr als ein Zeichen der Ehrerbietung und Freundschaft, als der Liebesbezeugung gedacht. Es küßten sich daher auch ernsthafte Männer, die sich heutzutage höchstens die Hand reichen würden. Später fand der Kuß dann Eingang in das höfische Zeremoniell des Mittelalters, wodurch er zu eurer bloßen Förmlichkeit herabsank. Erst in den letzten Jahrhunderten ist dann der Kuß zn dem geworden, wcu er heute noch ist, eine Liebesbezeugung zwischen zwei Menschen verschiedenen Geschlechts. De Amerikaner sind jedoch niit dieser Feststellung noch nicht zufrieden Sic haben daher an? einer ihrer Universitäten einen Lehrstuhl für Lebens kunst errichtet, durch den die Studenten vcider- lei Geschlechts vor allem darüber ansgeklär. werden sollen, wie sie Fchlschläge in der Liebe vermeiden und dadurch wirklich glückliche Menschen werden können.
Sicherlich hat der junge Engländer zn seiner Doktorarbeit auch die Ergebnisse der Umfrage benutzt, die eine große englische Zeitung unlängst veranstaltet hat. Cs sollte hierdurch fest- gestellt werden, wie sich die heutige Generation dem Problem der Liebe gegenüber verhält. Nicht weniger als 50 000 Frauen und Mädchen berichteten über ihren ersten Kuß, der nach der bon den britischen Journalisten ausgestellten Statistik gewöhnlich bereits im Durchschnittsalter bon — lö Jahren und drei Monaten „fällig" war.
Viele der Befragten wußten noch auf die Minute genau Zeit. Ort und äußere Umstände an- -ugeben. Die meisten von ihnen — nicht weniger als 76 v. H. — erhielten ihren ersten Kuß cn der Zeit von abends sechs Uhr bis Mitternacht, während von mitkagS 12 Uhr bis nbeirdS
5 Uhr offensichtlich eine starke „Lieüesflaute" herrschte. Erst nach Büroschintz begann die „Kuß-Kurve" wieder anznneigen.
Doch was bedeutet alle Statistik gegenüber den dichterischen und geschichtlichen Ueberliefe- rungcn, die um die „ewigen drei Worte" — i eb liebe dich! — entstanden sind! Paris unk die schöne Helena, Cäsar und Kleopatra, Römer und Julia, Tannhäuser im Venusberg, Her mann und Dorothea — sie alle sind uns aut dem Schulunterricht oder vom Theater her genau bekannt.
Manchmal gibt cs auch heute noch Beispiele einer wirklichen großen Liebe, wie man sie in unserer nüchternen Zeit kaum für möglich halten sollte. Da lebt z. B. zn Audubon in Iowa der Engländer William Perrh, der vor fünfzig Jahren von seiner Braut am Altar verlassen wurde. Er hat seitdem kein Wort mehr gesprochen. hat aber das treulose Mädchen niemals 'crgessen. Perrh, der jetzt bereits 76 Jahre alt 'st, führt das typische Leben eines vereinsamten Junggesellen. Jeden Sonntag jedoch holt er icn schwarzen Anzug hervor, mit dem er einst lor dem Altar stand, reinigt ibn sorgfältig und begibt sich dann zur .Kirche. Stumm wohnt er dem Gottesdienst bei und stumm kehrt er wieder zurück in seine Behausung, wo noch immer Ales für den Empfang der treulosen Braut vorbereitet ist. Der Tisch, aus dem ein längst verdorrter und schon faß zu Staub zerfallener Blumenstrauß steht, ist für zwei gedockt, und im Schrank hängen Fraucnkleider nach der Mode der achtziger Jahre. Läßt sich eine größere Liebe denken, als dieses endlose Warten auf eine Frau, die niemals wiederkommt?
Ein groteskes Gegenstück zu diesem Fall war vor einiger Zeit in Budapest zu verzeichnen. Es lebte dort eine junge Krankenpflegerin namens Margarete Biel, die zn einem in demselben Krankenhaus beschäftigten Chirurgen eine tiefe Zuneigung gefaßt hatte Der junge Arzt erwiderte jedoch ihre Liebe nicht, weshalb Margarete, als ihr Angebeteter bald darauf an eine andere Heilstätte versetzt wurde, einfach ihre Stellung aufgab und ihm uachfolgte. Sie konnte aber dort nicht ankommen und verfiel daher auf den AnSweg, sich — krank zu stellen, um wenigsten? auf diese Weise in die Nähe des- Geliebten zu gelangen. Man hatte jedoch das Mädchen, das eine Blinddarmentzündung vorschützte, bald „durchschaut" und verweigerte ihm die Operation. Auch der junge Chirurg, dem Margarete so gern ihr Leben anvertrauen
wollte, war nicht dazu zn bewegen, den Eingriff vorzunehmen.
Dem unglücklichen Mädchen blieb nun nach einer Ansicht nichts-anderes übrig, als — in üe Donau zu gehen. Als sie auch mit diesem etzten Versuch das Herz ihres Chirurgen nicht rwerchen konnte, wandte sie sich an einen Ner- ""arzt, der sie von ihrer aussichtslos-», R-» liebtheit durch Hypnose heilen sollte. Leider ist nichts darüber bekannt, ob sich Margarete nun etwa in diesen Mediziner verliebt hat und ihm nun die Hölle heiß macht.
Schließlich sei in diesem Zusammenhang noch der in Amerika erfundene Kußmesser erwähnt, der das Temperament der Küssenden in Kurvenform genau aufzeichnet. Man will damit herausbekommen, ob Küsse ehrlich gemeint find oder die Liebe etwa nur — vorgetäuscht wird.
Wahrlich — eine Einrichtung, Sie im „Lande der unbegrenzten Möglichkeiten" gerade noch gefehlt hat und so manche Glückliche Ehe" in wias eigenartigem Lickst erscheinen lassen mag!
Jeder hat seine Fehler.
„Ist es denn nicht komisch und hinderlich, Linkshänder zu sein?"
„Nein, warum denn? Wir Menschen haben ja alle unsere Fehler!"
„Ich nicht!"
„So. dann sage mir mal, ob du die Suppe mit der rechten Hand umrührst?"
„Ja, das tue ich!"
„Siehst du, das ist dein Fehler... alle am deren Menschen nehmen dazu einen Löffel!"
Bei dem Festakt böhmens an die Reichskommissar
Uebergabe sudetenbeutscher Gebiete an die Ostmarkgaue
in Znaim
iubelud begrüßt werden.
Weltbild