luuuttiri
Bezugspreis:
Durch Träger monatlich RM. 1.40 einschließlich 20 Npfg. Zustellgebühr. durch die Post NM. 1.76 (einschließlich 36 Rpfg. Post- -eilungrgebühren). Preis der Einzelnummer 10 Rpfg. In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückerstattung des Bezugspreises. Gerichtsstand für beide Teile ist Neuenbürg (Württ.) Fernsprecher 404. — Verantwortlich für den gesamten Inhalt Fridolin Biesinger, Neuenbürg (WUrtt.)
er lkmIÄer
Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt
Das Heimatblatt seit 1843 Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Anzeigenpreis:
Die kleinspaltige mm-Zelle 7 Npf.. Familienanzeigen 6 Rpfg.» amtl. Anzeigen S.S Rpfg.. Textzeile tü Rpfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vorm. Gewähr wird nur für schriftlich erteilte Aufträge übernommen. Im übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellt.Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 4 gültig, vä. XU. 3«: über 4300. Verlag u. Rotation», druck: T. Meeh'sche Duchdruckerei. Inh. Fr. Biesinger, Neuenbür".
Nr. 10
Neuenbürg. Donnerstag den 12. Januar 1S3S
S7. Jahrgang
Neujahrsempfäuge beim Führer
Berlin, 12. Januar. Heute finden im neue» Führerhaus die üblichen
Neujayrsempfänge für das Jahr 193» statt.
Um 11 Uhr empfängt der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht zur Entgegennahme der Glückwünsche der Wehrmachtteile deren Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall Güring, Generaladmiral Dr. h. c. Rae der, Generaloberst v. Brauchitsch und den Ehcf des Oberkommandos der Wehrmacht Generaloberst Keitel. Bei ihrer Anfahrt und bei ihrer Abfahrt erweist eine Ehrenkompanie die Ehrenbezeigungen.
Hieran schließt sich der Empfang des Chefs Ser deutschen Polizei Reichsfuhrer tt Himmler, der dem Führer die Glückwünsche aller Gliederungen der deutschen Polizei übermittelt.
Dann werden die Halloren in der herkömmlichen Wene dem Führer eme Probe des von ihnen erzeugten Salzes und das «bliche Ncujahrsgedicht dar- bringen.
Im Anschluß daran wird der Oberbürgermeister und Stadtpräsident der Reichshauptstadt Dr. Lippert zur Entgegennahme der Glückwünsche der Reichshauptstadt vom Führer empfangen. Gegen 11.3« Uhr beginnt die Auf- fahrt des Diplomatischen Korps. ^ ^ -
Die fremden Missionschefs werden, von den Linden kommend, vorbei an der in der Wilhelmstraßc ausgestellten Ehrenkompanie, durch den Eingang Wilhelmstratze 78 in den El,.cnhof des neuen Führerhauses einfahren, wahrend die Ehrenkompanie ihnen die militärischen Ehrenbezeigungen erweist.
Um 12 Uhr wird dann der Führer und Reichskanzler im neuen großen Empfangssaal in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen die ausländischen Missionschefs zur Entgegennahme und Erwiderung der Glückwünsche ihrer Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker in der üblichen feierlichen Form empfangen.
Mussolini und Chamberlain
„Englisch,italienische Vereinbarung, feste Basis für die gegenseitigen
Beziehungen-
Sieette Aussprache
Die „Diplomatisch-Politische Information' schreibt anläßlich des Chamberlain-Besuches in Rom folgendes: Wenn der englische Ministerpräsident in Begleitung des englischen Außenministers der Hauptstadt des italienischen Imperiums einen Besuch abstatte, so wird überall darüber Klarheit herrschen, daß cs sich hierbei nicht einfach um einen Akt handelt, mit dem das im vorigen Jahr abgeschlossene und in Kraft gesetzte englisch-italienische Abkommen gewissermaßen besiegelt werden soll. Das Abkommen selbst wird vielmehr die Grundlage und der Ausgangspunkt für eine freimütige Aussprache sein, die zur Klärung und hoffentlich auch zur Förderung einer Entwicklung führen kann, welche gewiß die Aufmerksamkeit auch der nicht unmittelbar Beteiligten beanspruchen darf.
Es ist keine Frage, daß der berühmte Status auo im Mittelmeer heute eine Begriffs- btldung ist, die weit davon entfernt ist, als eine feststehende Realität betrachtet zu werden. Während andere Teile des europäischen Raumes, die noch vor nicht zu langer Zeit als besonders gefährliche Unruheherde angesehen werden mußten, jetzt ruhigem Aufbau erschlossen werden können, ist heute im Mittelmeerraum eine Reihe von empfindlichen Stellen vorhanden, deren Zustand nicht als befriedigend angesehen werden kann. Verschiebungen im Mittelmeergebiet gab es zu Beginn des Jahres im syrisch-türkischen Grcnzraum, und Syrien selbst erscheint auch heute noch nicht in seiner staatlichen Struktur als festgefügt und konsolidiert. Auch was Palästina anlangt w ist noch nicht abzusehen, inwieweit die künftige Entwicklung in diesem Gebiet auch das politische Gewicht im östlichen Mittelmeerbecken verändern kann. Hinsichtlich Spaniens wird heute schon gesagt werden können, daß es sich eigentlich Wohl nur noch darum handelt, ob die Unabhängigkeit eines national ausgerichteten Gebietes nach schwersten Opfern und internationalen Gefahren endlich wieder hergestellt werden kann, oder aber, ob gewisse internationale Kräfte weiterhin am Werk sein werden, um die Befriedung in diesem Raum zu ihrem Teil künstlich anfzuhaltcn.
Daß der Faktor ItaIienin diesem Mit- telmecrraum ebenfalls ein völlig anderer geworden ist und damit auch andere Ansprüche zu stellen hat, ist eine Tatsache, vor der die Welt die Augen nicht verschließen kann.
Das Mittelmecr ist heute nicht der LcbeuS- ranm eines noch vor wenigen Jahrzehnten allen möglichen fremden Einflüssen unterliegenden Volkes, sondern in diesem Lebensraum ist inzwischen eine neue Großmacht entstanden. Wenn damals andere Nationen rechtzeitig zur Stelle waren, um sich an den Küsten des Mittelmeercs erwünscht erscheinende politische und wirtschaftliche Möglichkeiten zu sichern, so kann man heute nur hoffen, daß der neuen Tatsache einer einigen italienischen Nation, die sich starker Freunde sicher weiß, und ihren legitimen Bedürfnissen ebenfalls rechtzeitig Rechnung getragen werde.
Wenn auch für England daS Mittelmecr nicht eigentlicher Lebensranm ist, so bleibt es doch als Vcrbindungsstratze für sein Imperium von lebenswichtigem Interesse. Die Herstellung befriedigender und befristeter Verhältnisse an seinen Gestaden ist daher auch für Großbritannien von wesentlicher Bedeutung Die englischen Staatsmänner werden daher in Rom gewiß Gelegenheit haben, vielleicht klarer und elastische r. als ihnen das aus der Entfernung möglich ist, Aufschluß über vik wirkliche Bedeutung der Probleme zu erhalten, deren Lösung durch jahrelanges Hinausschieben sicherlich nicht leichter Werden würde
Daß direkte Aussprache im Endeffekt die nützlichste Methode für die Ausräumung und glückliche Gestattung schwerwiegender Fragen zu sein vermag, zeigt das vergangene Jahr in seinen verschiedenen Phasen. Auch deutscherseits kann nur im Interesse einer wsprießlichen Entwicklung des alten enropäi- ichen Kontinents und seiner Nationen der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß — gerade im Hinblick auf die von fremden Kontinenten ausgehenden Störungsversuche — die römischen Gespräche zu einem Ergebnis führen, das den Erwartungen seines- italienischen freundes genügt und gleichzeitig eine Ordnung ,er Verhältnisse anbahut, die letzten Endes dem wohlverstandenen Interesse aller entspricht.
Rom, 12. Januar. Bei dem am Mittwoch abend vom Duce zu Ehren des englischen Premierministers Mville Chamberlain und des Außenministers Lord Halifax gegebenen Essen wurden zwischen dem italienischen u. englischen Regierungschef Trinkfprüche gewechselt.
Der Duce entbot zunächst Chamberlain und Lord Halifax seinen und den herzlichen Gruß der faschistischen Regierung in Italien und Rom, die mit dem Empfang willkommener Gäste und Vertreter einer großen, befreundeten Nation auch die Sympathie bezeugen wolle, mit der das italienische Volk das Werk des englischen Premierministers und seiner Regieruin; verfolge. Mussolini hob sodann den verständnisvollen Geist und die Festigkeit mit der Chamberlain an einer gerechten Lösung der Probleme, die im vergangenen September über dem Leben Europas lasteten, arbeitete und die Zähigkeit bei der Verfechtung eines Versöhnungs- und Friedcnsprogramms hervor und fuhr dann wörtlich wie folgt fort:
„Die unlängst in Kraft getretenen englisch - italienischen Vereinbarungen haben die Beziehungen zwischen England und Italien auf eine feste Basis gestellt und haben nicht nur die Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern auf einer neuen Verstänbigungsebcne und im Rahmen d-r neuen Realität im Mittelmeer und in Afrika wieder hergestcllt, sondern auch de» Weg für eine Zusammenarbeit frcigcmacht, van der wir wünschen, daß sie als notwendiges Clement für den Frieden Europas ebenso lange wie fruchtbar sein miwc,"
In seiner Erwiderung gab der englische Premierminister Ebambcrlain seinem Dank für die herzlichen Worte Mussolinis und der tiefen Bewegung für den warmen Emsüanq, der den englischen Gästen bei ihrer Ankunft in der Hauptstadt des italienische» Imperiums bere-tet ward- Ausdruck. Er befinde sieb heute in Rom als Vertreter einer großen Nation, deren Wunsch es sei, in engen freundschaftlichen und sogar intimen Beziehungen mit einer anderen großen Nation zu bleiben.
Chamberlain hob sodann die Hilfe und Mitarbeit Mussolinis, die in so entscheidender Weise zum friedlichen Ergebnis von München bcigetragcn habe, hervor und sagte dann wörtlich:
„Ich bin hierüergekommen mit dem Vorsatz, die Politik, die ich entschlossen verfolge, fortzusetzrn: eine Politik der Freundschaft mit allen und der Feindschaft gegen niemand, einer auf die gerechte und friedliche Lösuug d.r internationalen Schwierigkeiten gerichte
ten Politik über den Verhandlungsweg."
Dieser Politik fei das kürzlich in Kraft getretene englisch-italienische Abkommen entsprungen, und es verdiene hervorgehoben zu werden, daß eines der ersten Ergebnisse dieses Abkommens darin bestehe, daß am Dienstag in Rom und in London der im Slbkommen vorgesehene Austausch militärischer Informationen habe beginnen können. Chamberlain betonte die für beide Seiten vitale Wichtigkeit der Belange im Mittelmecr. die keinerlei Konfliktsgrund mit sich brächten, und gab der Versicherung Ausdruck, daß das Älbkommen zwischen Italien und England ein neues Kapitel der Freundschaft und des Vertrauens eingelcitet habe, das sich für die Stabilität Europas als fruchtbar erweise» werde.
Grundlagen der Besprechungen
Rom, 11. Jan. In seinem Begrüßungsacti- kel für die englischen Gäste erklärt der Direktor des „Giornale d'Jtalia", obwohl von englischer wie italienischer Seite kein Verhandlungsprogramm im voraus festgelegt wurde, könne man doch sagen, daß die Themen das Gesamtproblem des europäischen Wiederaufbaues mit allen offen stehenden Fragen umfassen werden. In den Beziehungen zwischen Italien und Großbritannien gebe et nichts mehr zu definieren, denn das Oster- ab kommen habe bereits den Schlußstrich unter alle offen stehenden Fragen gezogen. „Dies gilt auch für die spanische Frage, in der Italien seine Position loyal festgelegt hat und für die der rasche Verlauf der derzeitigen Ereignisse den unabwendbaren und gerechten Abschluß vorbereitet."
Die italienisch-englischen Besprechungen würden also vor allem die allgemeinen Probleme Europas betreffen. Unter ihnen gebe es auch für Italien und Deutschland lebenswichtige Themen, für deren Behandlung man von jedem Staatsmann, der tatsächlich die Ordnung und die Zusammenarbeit in Europa im Auge habe, ein offenes Verständnis der Notwendigkeiten, Interessen und Rechte der Nationen verlange. Chamberlain habe bei mehr als einer Gelegenheit den Beweis für ein solches Verständnis gegeben. In Paris sei der Premierminister mit jenen künstlich geschaffenen antiitalienischen Strömungen in Berührung gekommen, die die französische Regierung, nachdem Gras Ciano in seiner Kammerrede vom 30. November die italienischen Ansprüche angekündigt hatte, unvorsichtigerweise hervorgerufen habe. Es genüge Italien, nochmals zu wiederholen, daß die italienischen Forderungen nicht nur auf dem geschriebenen Recht, sondern auch auf wesentlichen politi-
Irr kurzen Morien
Am Donner-..ag finden im neuen Führerhaus in Berlin die Ncujahrsempfänge für das Jahr 1S3S statt. Um 11 Uhr rmpfängt der Führer dic Vertreter der Wehrmacht, anschließend den Chef der deutschen Polizei, Reichsfuhrer A Himmler, dann die Halloren »nd Dr. Lippert und gegen 11.3« Uhr das Diplomatische Korps.
Die Deutschen rumänischer Staatsbürgerschaft gliedern sich gemäß einem Abkommen mit dem Innenminister korporativ in die „Front der nationalen Wiedergeburt" ein. Für kulturelle, wirtschaftliche und soziale Zwecke können die Deutschen eine eigene Organisation errichten.
Chamberlain und Halifax trafen in Rom ein. wo sie von Mussolini herzlich begrüßt wurden. Am Abend fand bereits die erste Besprechung statt.
Die nationalspanischen Trupcn setzten ihren Vormarsch in Südkatalonien fort. In Andalusien ist die rote Offensive gescheitert, die Nationalen haben eine Gegenoffensive eingelcitet.
Wie die Pariser Zeitungen melden, wurde auf Initiative des französischen Außenministers und nach Billigung durch den Ministerrat beschlossen, nach Rotfpanien IS««« Tonnen französisches Mehl zu schicken.
slhen und moralischen Grundlagen beruhen.
Graf Lsaky kommt nach Berlin
Besprechungen über das Verhältnis Deutschland—Ungarn.
Berlin, 12. Januar.
Amtlich wird mitgeteilt, daß der ungarische Außenminister Graf Csakh am 1k. Januar zu rinem zweitägigen Aufenthalt in Berlin ein- treffen wir-, um mit dem Reichsminister de- Auswärtigen, von Ribbentrop. die das deutsch, ungarische Verhältnis betreffenden Fragen zu erörtern.
Attentat anf deutsche Konsums' beamte
Folgen der internationalen Judenhetz« in Holland
Amsterdam, 11. Jan. Am Freitagabend -er vergangenen Woche wurde auf bas Wohnzimmer der Privatwohnung des Konsulatkanzlers vom deutschen Generalkonsulat in Amsterdam, offenbar aus größerer Entfernung, ei» Schuß abgegeben. Während noch die holländische Staatsanwaltschaft mit der Suche nach dem unbekannten Täter beschäftigt ist, wurde in der Nacht vom Montag auf Dienstag ein gleicher Anschlag auf das Arbeitszimmer des S - kretärs in der deutschen Gesandtschaft i > Haag verübt.
Trotz Level und Legen
Weiteres Bordringen der Nationalen.
Saragossa, 12. Januar.
Nebel und Regen erschweren zurzeit die Ope» ationen an der Katalonienfront. Aber trotz de- chlechten Wetters haben die nationalen Trupe >en am Mittwoch ihren Vormarsch fortgesetzt, Wie der Frontberichterstatter des DNB melier, wurden besonders im südlichen Ab« chnitt der Front Fortschritte erzielt. Dort irang das Marokkanerkorps des General? hague in Richtüng Fasset vor und besetzte den Ort Gratallops.
Tie Navarrabrigadcn, die entlang der Straße Lerida—Tarragona vorrücken, besetzen die Höhe Sabatsch südwestlich von Mont- üanch. Sabatsch ist die bedeutendste Höhe des zanzen Gebietes und von hier aus steht man di« Kreisstadt Vatis, die schon in dem zur Küst« ibsallendcn Gelände liegt, vor sich. Eine andere Kolonne der Navarrabrigaden ist bis Prüdes, mitten im Gebirge, vorgedrungcn.
Die wichtige Kreisstadt Montblanch an de« Hauplstratze Lerida—Tarragona ist jetzt von den Nationalen völlig eingekreist und ihr Fall dürfte unmittelbar bevorstehen. Mit den Op«> rationen am Mittwoch haben die nationale» Truppen dic Wasserscheide zwischen de» Neben- flössen des Scgre und den Mittelmeerflüsse» überwunden. Sie beherrschen bereits das Tai des zum Mittelmeer strömenden Franco' llus' scs. Zurzeit sind sic noch 1« Kilometer vo» Rens und 18 Kilometer von Balls entfernt.