-je haben einen Krieg gewonnen
Smwei-nachWIer« der Vanarbeiler In de» große» Lager»
Stärkster Kinderschuh
Das am 1. Januar in Kraft tretende neue Jugendschutzgrsetz und die jetzt dazu ergangene Ausführungsverordnung werden im Reichsarbeitsblatt eingehend erläutert. Die Zulassung der Kinderarbeit, die in Deutschland grundsätzlich verboten ist. wird in Aus- nahmesällcn an strenge Voraussetzungen geknüpft, die jede Gefährdung der Erziehung und Gesundheit des Kindes ausschließen und eine leichte Kontrolle gewährleisten. Die Beschäftigung von Kindern ist regelmäßig nur dann gestattet, wenn für sie Arbeitskarten ausgestellt sind. Arbeitskarten werden äbgeiehnt, wenn der seelische und körperliche Zustand des Kindes sowie die Art der Beschäftigung Schädigungen erwarten lassen. Auch die Länge des Weges, den das Kind bis zur Arbeitsstätte zurückzulegen hat, ist bei der Prüfung der Anträge zu berücksichtigen. Arbeitskarten sind nicht erforderlich, wenn Kinder über zwölf Jahre nur gelegentlich mit le'chten Arbeiten un Handelsgewerbe, mit dem AuStragcn von Waren und anderen Botengängen beschäftigt werden, oder wenn Kinder über zwölf Jahre oder jüngere Kinder nur gelegentlich bei Musikaufführungen, Theater und Film Mitwirken. Die Beschäftigung mit den erstgenannten Arbeiten ist ohne Genehmigung jedoch nur bis zur Höchstdauer von zwei Stunden an den Schultagen und vier Stunden in den Ferien zulässig. Zu den letztgenannten Beschäftigungen ist dagegen stets eine besondere Genehmigung des Gewerbeaufsichtsamtes erforderlich.
Bei der Ausstellung der Arbeitskarten ist Vorsorge getroffen, daß Schulbehörde, Jugendamt und Hitler-Jugend Mitwirken. Das Kind darf nur von dem Unternehmer beschäftigt werden, dessen Name auf der Arbeitskarte eingetragen ist. Die Beschäftigung ist auch nur mit den auf der Arbeitskarte nerzeichneten Arbeiten zulässig. In der Heimarbeit werden Kinder im allgemeinen in Familienbetrieben beschäftigt. Nur Kinder über zwölf Jahre dürfen beschäftigt werden. Die Art der Arbeiten ist grundsätzlich nicht beschränkt. Ausgenommen sind icdoch alle in einer Liste zusammengestellten Arbeiten, die zum Teil mit dem Verzeichnis des Kinderschutzgesetzes von 1903 übereinstimmt. Allerdings sind einige bemerkenswerte Verbesserungen ersetzt. So dürfen nach dem neuen Verzeichnis auch in Familienbetrieben Kinder nicht mit Hilfsleistungen auf Kegelbahnen beschäftigt w- oeu.
Geist und Leben
Fest der deutsche« Chormust! Der Reichsverband der gemischten Chöre Deutschlands veranstaltet vom 24. bis W. Juist in Graz ein Fest der deutschen Chormusik, das als erstes seiner Art nach der Einigung Großdeutschlands zu einem Bekenntnis deutschen Volkstums und deutscher Kultur gestaltet werden soll.
Bachaufführung des Berliner Philharmonischen Chors in Paris. Der Berliner Philharmonische Chor erzielte unter der Leitmrg von Professor Günter Namin in dem größten Pariser Konzertsaal einen triumphalen Erfolg mit dem Weihnachtsoratorium von Johann Seb. Bach, das hier seit vielen Jahren nicht mehr aufgeführt worden ist. Von sachverständiger Seite wurde vor allem die meisterhafte Stabiührung Professor Ramins bewundert. Stürmischer, nicht endenwollendcr Beifall veranlaßte den Dirigenten zum Schluß den Eingangschor des ersten Teiles noch einmal zu wiederholen.
I« allen deutsche« GemeinfchaftS» lagern fanden vorweihnachtliche Feiern statt, in deren Mittelpunkt eine Red« stand, die Dr. Ley bei der Feier in Pirmasens hielt. Noch einmal waren Hunderttansende von Arbeitern, die an den Wehrmachtbautrn im Westen, an den Reichsautobahnen, an den Hermann-Göring-Werken und den vielen an» deren Bauten des Dritte« Reiches schaffen, bei Abschluß der Arbeitsperiode zuwmmengekom- men, um in gemeinsamer Festesfreude stch ihrer Kameradschaft zu erfreuen und damit den Beweis zu erbringe», daß das gemeinsame Werk sie zusammengeschmiedet hat zu einer einzigen großen Familie.
Im Volksgartensaal von Pirmasens saßen die Männer vom Westwall an langen weitzgedeckten Tafeln, aus denen die blauen Kerzen des VDA. flammten Das Musikkorps des Zweibrücker Infanterie-Regiments leitete mit seinen Weisen die Feier ein. unterbrochen vom Gesang der Werkscharen. Nach Begrüßungsworten des Leiters des Sozialamtes der DAF.. Mende. sprach Generalmajor Sperch. der Inspekteur der West- besestiguugen. der sich besonders an die Arbeiter vom Westwall wandte und ihnen das von ihnen geschossene Werk vor Augen führte. Viele hundert Kilometer entlang der deutschen Westgrenze und kilometerweit in die Tiefe gingen heute die Befestigungen die dadurch das größte Gemeinschaftswerk des Arbeiters, des Soldaten un- des Bauern darstellten. Zusammen mit der neuen starken Wehrmacht würde« sie jeden Einbruchsversuch schon in den Anfängen scheitern lassen.
Dr.Ley: Der Sinn des Ansatzes
Reichsorganisationsleiter Dr Ley sagte in seiner Ansprache, die Kameraden vom Westwall seien ein lebendiges Beispiel dafür, was Einsatz und Opfer bedeuten. Sie hätten nicht nur eine Schlacht, sondern buchstäblich einen
Krieg gewonnen, weil ste der ganzen Welt den Frieden erhalten hätten. Jetzt gelte es. deutsche Weihnacht zu feiern. Weihnacht der Kraft und Fröhlichkeit, der Lebensfreude. So bringe er jetzt allen Arbeitern den Gruß des Führers, des Parteigenoffen Heß und des Feldmarschalls Göring. Sie und alle deutschbewußlen Männer und Frauen dankten ihnen für den Einsatz Der Führer weile an diesem Abend im Geiste und mit seiner Liebe und Sorge unter den Feiernden.
Sr. To-t: Zm Schutze -es Westwalls
Nach dem begeistert aufgenommenen Gruß an den Führer legten dann die Sudeten- deutschen durch den Mund eines Sprechers das Gelöbnis der Treue kür Führer und Vaterland ab. Dann wurde die Uebertragung auf das Reichsautobahniager Pkain bei Salzburg umgeschaltet, von wo das Gelöbnis der Hürer der Ostmark erklang. Generalinspektor Dr. To dt. der an der dortigen Feier tcilnahm sprach zu den deutschen Bauarbeitern in West und Ost. in Nord und Süd der großdeulschen Heimat.
Nicht die Vollendung des 8«ao. Kilometers der Autobahnen sei die bedeutendste Leistung dieses Jahres, sondern die Grenzbefestigung. 4«« oos bis kM ««« Bauarbeiter, IS« 00« Mann Arbeitsdienst und zahlreiche Formationen der Truppen seien dabei beschäftigt gewesen. Dazu kämen alle die Arbeitskameraden in den Kiesgruben. den Zement- und Stahlwrrken und all die anderen, die für den Nachschub gesorgt hätten. Wenn das deutsche 8«-Millionen-Votk in diesem Jahr seine Weihnacht besonders friedlich und sicher feiern könne, so habe der deutsche Bauarbeiter ganz besonders dazu bei- getragen.
Die deutschen Bauarbeiter wünschten dem Führer, durch dessen geniale Politik der Frieden gesichert worden sei, Erhaltung seiner Gesundheit und seiner Arbeitskraft, ste wünschten ihm vollen Erfolg im neuen Jahr und von Herzen frohe Weihnacht. >
IM dle Drahtzieher?
W Ein .bewahrtes" System der sowjetrus- Z fischen Juden ist cs. bei allen MißständeN Z ihre eigenen Raffegenossen, die fast immer W ursächlich daran schuld sind, im Hinter- Z grund zu lassen und lediglich einige Opfer g vor den Kadi zu bringen, um desto un- W gestörter ihr Treiben fortsetzen zu können. > Wenn man so die Moskauer Blätter stu- Z dien, findet man säst täglich Beweise kür W die Anschauung, So beispielsweise in dem W Gerichtsdienst eines bolschewistischen Milt» W tärblattes, das die Gerichtsverhandlung W gegen zwei zum Tode verurteilte namhafte W Aerzte schildert. Die beiden Männer, deren Z Namen vorsichtshalber nicht genannt wer- W den. sollen das Ziel verfolgt haben in der W Roten Armee Unzufriedenheit hervorzu» Z rufen. Zu diesem Zweck hätten Ke das W Sanitätswesen sabotiert und Kranken» W Häuser und Lazarette vernachlässigt. Für W den Fall eines Krieges sollen sie wie die W rege Phantasie des Staatsanwalts behanp- W tet. die massenweise Vernichtung von Rot- Z armisten durch Verbreitung von Jnfek- W tionskraukheiten. Unterbrechung der Ber»
V sorgung mit chirurgischen Instrumenten W und Arzneimittel geplant haben. So mutz- W ten die beiden Aerzte den Kopf her» W geben und als Sündenböcke für die Un- W zukriedenheit dienen, während die wirklich W Schuldigen im Kreml sitzen und ihre Angst
V vor dem Erwachen des russischen Volkes W in immer neuen Blutströmen ertränken.
W Daß dieses Erwachen allerdings nicht so W schnell kommt, dafür sorgen wieder jene, die W etwa die Arbeitsdisziplin in den W Betrieben und Fabriken des Sowjetstaates U planmäßig untergraben. Jetzt ist es W schon soweit gekommen, daß die rote
V Presse einen gewaltigen Feldzug gegen die W „Faupelze, Trunkenbolde und Schwänzeick' W durchführen mutz. Wie sich aus den dabet W ins Feld geführten Argumenten ergibt, ist W es an der Tagesordnung, daß Arbeiter W und Angestellte unpünktlich zum Dienst W kommen oder gar so betrunken, daß sie wie- W der fortgeschickt werden müssen. Oft wür» W den sogar während der ArbertS» W zeit von den ..Lumpen und Desorganisa» W toren" Trinkgelage veranstaltet Eben- Z so -sei der häufige Wechsel von einem Be- W trieb in den anderen eine Maffenerschei- W nung geworden. Das alles hat zum Ziel. W daß man künftig in Mißachtung der .«iro- W ietarischen Errungenschaften" Untentützu«- W gen usw. nach der Arbeitsleistung und dem W Dienstalter abstufen will. Dies alles kün- W digt neue, für die Arbeiterschaft überaus Z empfindliche Verschärfungen der bisherigen W Gesetzgebung an. von denen natürlich auH - wieder nicht di e eig en tliche n Schul- D digen betroffen werden. Sie halten D sich vorsichtig zurück, wenn es dar- W um geht, die Opfer ihres Treibens verant» D wörtlich für all das zu machen, was doch D im Grunde nichts weiter als der von jüdi» W scher Hand vorbereitete Zusammenbruch W aller Ordnung im Staate ist.
SeiKSWslljSrLllSoMiM« der Tel, werde MWed der NSB.
Schweres Zugunglück in Mexiko
40 Tote» zahlreiche Verletzte —
Mexiko-Stadt, 21. Dez. Der am Mittwoch morgen von Mexiko-Stadt mit Veracruz als Zielbahnhof abgegangene Zug der englischen Bahngesellschaft Ferrocarril Mexicano entgleiste zwischen den Stationen Ometusco und Jrolo. Nach den ersten vorliegenden Meldungen sind mehrere Tote und zahlreiche Verletzte zu beklagen. Von Mexiko-Stadt wurde ein Hilfszug abgeschickt, lieber den Gesamtumfang und die Ursache des Unglücks ist noch nichts bekannt, doch spricht man bereits von über 40 Verletzten.
Das schwere Eisenbahnunglück erforderte, soweit sich bisher übersehen läßt, 40 Todesopfer. Der Zug beförderte mehr als tausend Personen, vorwiegend Regierungsüeamte, die ihren Weihnachtsurlaub in Veracruz verleben
War die Ursache ela Attentat?
wollten. Ueber die Ursache des Unglücks heißt es in einigen Berichten, ein Rad der Lokomotive habe sich gelöst, doch bezeichnen andere ein Attentat Lls die Ursache der Katastrophe.
Weltreise des Wiener Mozart-Knabenchors.
Unter Leitung seines Kapellmeisters Dr. Georg Gruber hat sich der bekannte Wiener Mozart-Knabenchor nach Hamburg begeben, von wo sich der aus 20 Knaben bestehende Chor nach Amerika einschiffen wird. Die kleine Sängerschar wird die gesamten Staaten der amerikanischen Union durchreisen. Die Reise geht dann nach Australien, wo der Chor seine in der ganzen Welt anerkannte Sangeskunst gleichfalls Horen lassen wird- Im späten Früh- >ahr nächsten Jahres erst werden die unternehmungslustigen Wiener Sänger in die Donaustadt zurückkehren.
lis. Fortsetzung.)
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So-ilberhört ste das Klopfen und dann daS Eintreten Heldings . . Erst ihr Name, von ihm mit schwingender Stimme gernsen, trifft ihr Ohr nnd gelangt zn ihrem Bewußtsein. Dieser Ton und des Mannes freudige Bewegtheit, die sie im selben Augenblick erfaßt, sagen ihr sogleich alles.
Ein Beben löst die Berkrampftyeit ihrer Glieder. , l>elding stützt die schwankende Gestalt. Sie läßt es ge» chehen gibt den mühsamen Kampf um die äußerliche Raffung ans', lehnt, geschloffenen Anges, den Kopf an >ie Schulter des Mannes, indes ein leiser Seufzer ihren Lippen entflieht.
Die hilflos vertrauliche Geste der Frau, die ihn znm erstenmal in io nahe körperliche Berührung mit ihr bringt, verletzt Helbing in einen Taumel jubelnd glück- seliger Freude. Aber er kämpft alle wilden Wünsche nieder. Wie etwas namenlos Kostbares, ganz Zartes, Zerbrechliches hält er Riandine umfangen, deren Kör» per letzt von einem lautlosen, stoßweisen Schluchzen er- schüttert wird. Behutsam läßt er die Willenlose in einen Stuhl gleiten. Behält nur ihre heißen Hände in den leinen nnd kühlt das jagende Klopfen ihrer Pul,e dnrch die dünne Haut der Gelenke.
Verhaltene Zärtlichkeit in der warmen Stimme, spricht er zu ihr:
„Keine Angst haben ... es wird ja alles gut .. . ein ganz großes Stück sind wir schon nntcrwegs in das neue, lockende Leben mit seinen tankend Möglichkeiten . , . znerst Bernd, dann Sie nnd schließlich anch ..
Ehe er noch den Satz beenden kann, schlägt die Frau die Angen auf. Ihr nndentbar schwerer Blick scheint dnrch ihn hindnrchzngehen in eine weite, rätselhafte Ferne. Zäh macht er den Mann verstummen. Nnans» gesprochen bleibt sein letztes Wort: „ich". Seine Hände verlaßen die ihren. Er tritt zurück. Schafft umvillkür» llch einen Abstand zwischen stch nnd ibr...
Nun hat auch Blandine stch wiedergcfnnden. Leicht neigt sie den Kops bei der Frage:
„Fechner gibt also Hoffnung . . .?"
„Mehr noch als das . . . nahezu Gewißheit. Noch Im Laufe dieser Woche werden sich seine Angelegenheiten hier erledigen. Tann will er Bernd gleich selbst mit nach Hamburg nehmen. Die Dauer der Behandlung vor und nach der Operation schätzt er auf insgesamt zehn bis zwanzig Tage . . . Und dann . .
„Haben Sie Dank, lieber Freund, vielen, vielen Dank!" Blandine erhebt sich. Steht gerade, schlank und rank vor Helbing. Dieser versteht die Verabschiedung.
„Soll ich Bernd noch ein wenig Gesellschaft leisten?" fragt er.
„Ja, bitte, seien Sie so lieb. Ich habe hier nämlich noch einiges zu tun und werde wohl erst in einem Stündchen nach drüben kommen/ Vielleicht sagen Sic das meinem Mann inzwischen . .
„Gern, Frau Doktor . .
Dann ist Blandine allein.
„Menschen, die unterwegs sind, müssen immer ihr Bündel aeschnürt haben," sagt ste vor sich hin, setzt sich an den Tisch nnd öffnet die Lade.
Nnhig nnd bestimmt sind Ihre Bewegungen: klar nnd fest ist ihr Blick. Aber geisterhaft blaß ist das schmale Oval des Gesichts .. .
» » *
Am Abend meldet Helbing ein Gespräch mit Dresden an.
Voll teilnehmender Freude vernimmt Ilse Waldner die Nachricht vom günstigen Ergebnis der Fechnerschen Nntersnclmng. Dabei hört ihr feines Ohr das Beben in der Stimme des Mannes ein Beben ungeduldig drängender Erwartung: nnd ihr feines Gefühl empfindet die sehnsuchtsvolle Hoffnung seines Herzens mit: ihr feines Ahnnngsvermögen aber ist es, das ste in dieser Stunde an seine Seite ruft als Stütze in drohen- der Bedrängnis.
So meint sie kurz entschlossen:
„Was würden Sie wohl sagen, lieber Freund, wenn ich seht Ihre letzthin ausgesprochene Einladung an- nehmen nnd mich hiermit bei Ihnen ansagen möchte?"
„Daß Sie mir gar keine größere Freude machen könnten. Wann darf ich Sie also erwarten?"
„Nebermorgen."
„Bravo..."
„Ich will Ihnen aber auch gleich sagen, daß ich die Absicht habe, mich ziemlich lange in Berlin aufzuhalten
. . mindestens io lange, wie Ihr Freund in Hamburg, Sind Sie auch damit einverstanden?"
„Einverstanden ist wohl nicht der richtige Ausdruck für meine Dankbarkeit für so viel... ach, ich weiß gai nicht, was ich sagen soll, liebstes, bestes Fräulein Waldner..."
„Auf Wiedersehn und . . . Schluß!"
Zur selben Stunde etwa verläßt der Diener Emil, nachdem er seinem Herrn die letzten Handreichungen getan, das Nainersche Eßzimmer.
Die Gatten sitzen einander gegenüber. Zwischen ihnen räkelt sich Lord ans dem dicke» Teppich.
„Du gestattest, Tina?" wiederholt Bernd die übliche Frage, die keine Frage ist und zündet anch ohne eine Antwort abznwarten, die in Griffnähe vorbereitete Zigarre an,
Blandine hat genickt wie immer: jo genickt, als könnte der Mann ihre stumme Bejahung sehen.
Neberhanpt ist sic. ist ihr ganzes Wesen anch dann, wenn sie mit dem Bünden allein ist, so beherrscht wie stets. Jeden Bück, jede Bewegung hält sie selbst vor den erloschenen Angen des Mannes im Zügel.
„Dcrhabe ich mir nun fest vorgcnommen. keine Pläne zu schmieden, keine Luftschlösser zu bauen." sagt Bernd nach kurzem, smnnendcm Schweigen, „aber, ob ich will oder nicht, ich kann jetzt an nichts anderes denken als daran, daß mir vielleicht doch noch das Glück bcschiedcn sein wird, schaffend im Leben zu stehen." Ein in seiner Schüchternheit rührendes Lächeln steht in seinem Gesicht. „Hoffen nnd Wünschen ist eben doch stärker als jede Vernunft , . ."
„Das ist doch natürlich, Bernd. Wehre also nicht deinen Gedanken, die um Wunsch nnd Hoffnnng kreisen, nm daraus zn schöpfen." Wie eine tröstliche Verheißung schwingt Rlandines warme Stimme im Raum.
„Ach, Ding, wenn wirklich alles gut werden wird mit mir, dann sollst vor allem du den ersten Vorteil davon haben," erwidert in spontaner Herzlichkeit der Mann.
„Oh," entgegnst Blandine nur, indes ste die schmalen, zartgeäderten Hände kneinandcrkrampft^
„All die schwere, oft lastende Berufsarbeit kann ich dir dann abnchmen ..
„Willst mich wohl in die Ecke stellen, Bernd?" Ohne Festigkeit gesprochen, flattern Blandines Worte selt« sam haltlos
lFortsetznng folgt.)