Das Such als Sonntagsfreude

Es ist immer so. daß wir den Wert eines Gegenstandes ebensotvenig wie den Wert eines Menschen recht erkennen, solange wir uns ihres sicheren Besitzes erfreuen. Aber müssen wir sie entbehren, so wissen wir sogleich, aus unserer Sehnsucht nach jenem Gegenstand oder? jenem Menschen, ivas er für uns selbst schon immer bedeutet hat.

So ist es auch mit den Büchern. Wir sprechen von ihnen, sind sie uns ja immer treu und immer zur Hand; aber wie notwendig ist es doch auch, dem Buch einmal zu danken, das Uns unendliche Freuden spendet.

Wer hätte sich nicht schon einmal einen gan­zen Feiertag einem schönen Buch geweiht? Die Schönheit der Gedanken und der Sprache hat uns gewaltig angezogen, wir fühlten uns dem Buch so innig befreundet, weil aus ihm auf einmal all das so herrlich hervorklang, was wir selbst wohl schon empfunden hatten, aber nicht in Worte zu fassen vermochten. Das ist ja das Große an dem dichterischen Men­schen, daß er unseren geheimsten Regungen Und Empfindungen durch die Dichtung Leben und höhere Weihe gibt. So wird das dich­terische Werk uns selbst zu einem Feiertag, zu einer köstlichen Zwiesprache mit einem edlen gottbegnadeten Geist. I. B.

Hinter Nebelmaffen lauert die Gefahr

Nebel und Reif sind die Borboten der kalten Jahreszeit. Vielfach liegt jetzt in den Morgenstunden Nebel über dex Landschaft, der die freie Sicht unterbindet. Häuser und Bäume, Dörfer wie auch Städte sind an sol­chen Nebeltagcn in graue Schwaden einge­hüllt, sodaß uns alles merkwürdig verändert erscheint. An solchen.Tagen ist für jeden Ver­kehrsteilnehmer besondere Vorsicht geboten, insbesondere aber auf jenen Verkehrswegen, die außerhalb der Städte das Land in allen Richtungen durchschneiden. Da kann der graue Nebeldunst sich zur lauernden Gefahr auswachsen, und jede Straßenkreuzung, jeder Bahnübergang, jede Brücke, jede Kurve und jeder Baum kann zum heimtückischen Hinder­nis werden. Doppelt aufpassen heißt es darum für jeden Fahrzeuglenker, aber auch für jeden Radfahrer und Fußgänger an solchen Tagen, an denen der Nebel die freie Sicht behindert. Besonders dann, wem? Nebel und Dunkelheit gemeinsam den Ausblick erschweren, können Zusammenstöße und Unfälle nur bei aller­größter Vorsicht vermieden werden.

In besonderer Gefahr befinden sich an Nebeltagen die Fußgänger und .Radfahrer Sie müssen sich unbedingt ganz rechts halten. Geradezu unverantwortlich ist es aber, wenn Radfahrer im Nebel ohne Licht fahren, wie eS trotz aller Warnungen immer wieder vor- kommt. Wie schnell können durch solch un­glaublichen Leichtsinn wertvolle Menschen­leben vernichtet werden. Bruchteile von Se­kunden genügen dazu! Für alle Kraftfahrer gilt an Nebeltagcn das unbedingte Gebot: Langsam fahren!

Der Oktober geht zu Ende. Nur noch we­nige Tage und der ernste November tritt sein Regiment an. Wr Oktober war vom ersten Tag bis heute freundlich und unterschied sich ganz erheblich von seinen Vorgängern. Warme sonnige Tage waren vor allem in der ersten Monatshälfte zu verzeichnen. Aus den Feldern konnten die Landleute Planmäßig die Erntegäbcn des Herbstes bergen und un­ter Dach und Fach bringen. Allerdings hat sich in den letzten Tagen erwiesen, daß um Gallentag herum starke Temperaturschwan- kungen leicht möglich sind. Zeitweise sank das Quecksilbcrkügclchen unter den Nullpunkt, man war gezwungen, warme Kleider anzu- ziehcn und zu Hanse wurden die Oesen in Aktion gesetzt. Nun rüstet die Natur zum Feierabend. Das Laub ist gelb-rot gefärbt, fällt von den Bäumen, der Wind fegt wild durch die Lüste, rüttelt und schüttelt die Wälder, jagt die welken Blätter von den Bäumen und Sträuchern, um zu zeigen, daß nun bald eine andere Jahreszeit anbricht. Auch die seit einigen Tagen in den Tälern

brütenden Nebel sind Vorboten für die nahende Spätherbst- und Winterszeit. Und so nebenbei merken wir ^uch, daß nun das Jahr rasch znsammenschmilzt. In rund acht Wochen hat das Jahr 1938, das so viele und weltbewegende Ereignisse brachte, seinen Lauf vollendet.

Die Arbeiten am Hauptbahnhuf. An der Verschönerung des Hauptbahnhofs wird gegenwärtig eifrig weitergearbeitet. Die Ein­friedung am Obernhäuser Weg wird ausge­bessert und sie erhält ein neues Farbenkleid. Auf dem Bahnsteig sieht man Basaltgrus und Schotter bereitliegen. Schaffende Män­ner sind dabei den Bahnsteig sauber zu fegen und den Staub wegzufahren. Nach Aus­besserung der unebenen Stellen wird der Bahnsteig eine Teerdecke erhalten. Diese Ausführung dürfte einem schon längst emp­fundenen Mißstand hinsichtlich der Staub- u. Schmutzplage Abhilfe schaffen u. wird allseitig dankbar begrüßt. Für das kommende Jahr bleibt die Teerung der Zufahrtsstraße und die Herrichtung einer kleinen Anlage gegen­über dem Bahnhofportal Vorbehalten. Viel­leicht geht auch ein vielgehegter Wunsch, die Anbringung einer Uhr am Bahnhofvorplatz, zur Beruhigung der Reisenden recht bald in Erfüllung. Man sieht, auch die Reichsbahn hilft zur Förderung der Verkehrswerbung und -Steigerung nach Kräften mit. Ein schmucker Bahnhof als Portal entbietet dem erholungssuchenden Reisenden die ersten an­genehmen Eindrücke unserer Stadt und er verrät die Bedeutung, die der aufwärts- strebendcn Knrstadt Neuenbürg zukommt.

Zum Wochenende. Schon in der Nacht vom Sonntag auf den Montag stellte sich der erste Frost ein und machte vielen Garten­blumen den Garaus; sogar die Winterastern haben unter der so unvermittelt eingetretc- nen Kälte gelitten. Was in der ersten Frost­nacht noch verschont geblieben war, fiel dem noch stärkeren Frost der nächsten zum Opfer. Kalter Reif bedeckte morgens Garten und Feld und an manchen Tagen hielt sich der düstere, feuchtkalte Nebel recht lange. Die Wintersachen sind nun bereits hervorgeholt worden und die Wohnränme müssen regel­mäßig geheizt werden. Dafür ist cs auch wieder gemütlicher im Heim, wenn sich am frühe hereinbrechenden Abend die Familien­glieder beim traulichen Schein der Lampe versammeln, ein jedes mit einer Beschäfti­gung, die ihm gerade besonders liegt. In

der Schulsparkasse wurden am Nationa­len Spar tag insgesamt 133 Einlagen ge­macht, die einen Gesamtbetrag von 103.20 RM. ergaben. Es wurde also eine Steige­rung von rund 11 v. H. erzielt gegenüber dem Vorjahr, in welchem 71.20 RM. einge­legt wurden. 11 neue Schulsparer wurden gewonnen. Am Mittag versammelten sich die Schnlsparer vor der schön geschmückten Dorf­kasse, wo man sie photographierte.

Sein 82. Lebensjahr vollendet am heutigen Tage der Goldschmied Karl Friedrich Roth. Der Altersjubilar ist noch verhältnismäßig rüstig und betätigt sich im landwirtschaft­lichen Anwesen, wobei ihm seine Gattin eine treue Gehilfin ist. Auch unsererseits beste Wünsche für einen sorgenfreien Lebensabend.

Besprechung mit den Gcmeindcräten am 27. Oktober 1938

Zu Beginn der Sitzung dankte Bürger­meister Frank dem in den Ruhestand getrete­nen Gendarmeriemeister Brann für seine verdienstvolle Tätigkeit in der hiesigen Ge­meinde. Darauf sprach er dem zurzeit in Bad Grotzingen weilenden Gemeind§rat Pan­zer seine besten Wünsche zur baldigen Ge­nesung aus.

Die Arbeiten am Gemeindebockstall gehen ihrem Ende entgegen. Beim Farrenstall soll eine württembergische Dunglege erstellt werden. Zu dem dazu nötigen Aufwand von rund RM. 500. erhält die Gemeinde einen Zuschuß von der Landesbauernschaft in Höhe von etwa RM. 200.. Der Ortsbaumeister gab einen Bericht über den Stand der Kana- lisations- und Wasscrleitungsarbeiten auf der Kleinen Höhe. Die Siedler der Stammarbei- ter-Siedlung sind jetzt mit Wasser versorgt. In der Panoramastraße sind zurzeit 1 Bau­unternehmer mit Kanalisations- und Wasser­leitungsarbeiten beschäftigt. Durch die große Tiefe des Grabens und die schwierigen Bo­denverhältnisse wurden diese Arbeiten etwas, hinausgezögert. Die Dampfheizungsanlage tm Schulhaus wird zurzeit wieder in Ord­nung gebracht. Ein Fachmann führt diese Arbeiten im Verein mit dem Hausmeister durch. Baurat Stoll und noch ein Ver­treter des Ministeriums haben eine Besichti­gung des Baugeländes Malmsheimcr vorge­nommen. Eine Entscheidung erging bis jetzt noch nicht. Die abgeschlossenen Kaufver­träge über Straßenflächen wurden ohne.Er­innerung ciugesehen. Es wird beabsichtigt, die Sirene auf dem Rathaus, die im Brand­fall Herr versagt hat, von einem Fachmann Nachsehen zu lassen und endgültige Abhilfe

SimMefiilSlirlM üer Vlg. VrkkrMeliksAe Neuenbürg

« Weiterbestand für den allen Kreis

Der Beirat der Allg. Ortskrankenkasse Neuenbürg kam nach längerer Pause wieder zn einer Sitzung zusammen. Im Vorder­grund der Beratungen stand die Abnahme der Jähresrechnungen 1936 und 1937 und die Erteilung der Entlastung des Leiters der Kasse.

Die Geschäfts-, Rechnungs- und Betriebs- führuug der Allg. Ortskrankenkasse Neuen­bürg wurde vor einiger Zeit durch die Lan- desprüsstelle der Landesversicherungsanstalt Württemberg sehr eingehend geprüft. Ans Grund dieses Prüsungsergebnisses konnte fest­gestellt werden, daß die Kaste in Lester Ord­nung ist und gewissenhaft und sparsam ver­waltet wird.

Anschließend berichtete der Kastenleiter über die finanzielle Lage der Kaffe. Auch aus diesem Bericht konnte erfreulicherweise festgestellt werden, daß die Finanzlage trotz des durch den schlechten Sommer sehr hohen Krankenstandes und der dadurch bedingten starken Inanspruchnahme der Kaste überaus günstig ist. Die starke Senkung deS Beitrags­satzes von 5,9 v. H. auf 5,1 v. H. hat bis jetzt keine Inangriffnahme des Reservefonds mit sich gebracht. Dies ist umso erfreulicher, weil für die vielerlei Mehrleistungen, wie volle Krankenhauspflegc für Familienangehö­rige für 13 Wochen, erhöhtes Hausgeld und Zuschläge für Kinderreiche usw. keinerlei

Sonderbeiträge bezahlt werden müssen.

Als weitere Verbesserung der Leistungen ist die Uebernahme der vollen Kosten für Zahnersatz für solche Mitglieder, welche in der Invalidenversicherung die Wartezeit er­füllt haben, zu verzeichnen.

Wenn die günstige Finanzlage weiter an- hält und die starke Inanspruchnahme der Kaste etwas nachläßt, kann im Frühjahr 1939 die Frage einer weiteren Beitragssenkung ge­prüft werden.

Die Geschäfte der Meldestelle Wildbad Werden seit 1. Mai 1938 durch das Bürger­meisteramt besorgt. Diese Regelung muß geändert werden und zwar wird die Melde­stelle wieder im Hause von Glasermeister Rothsuß in der Hauswiescnstraße untcrge- bracht. Die Meldestelle Wildbad ist dort ab 1. November 1938 nachmittags geöffnet.

Am Schluffe der Sitzung teilte der Kasten­leiter mit, daß die Allg. Ortskrankenkaste Neuenbürg in der bisherigen selbständigen Form für den aufgelösten Kreis Neuenbürg weiter bestehen bleibt und daß eine Zusam­menlegung der Krankenkassen vorerst nicht erfolgt. Es ist damit auch dem Willen d->s Reichsstatthaltcrs, den aufgelösten Kreisen Wenigstens die Verwaltungen zu erhalten, die nicht am Sitze des Landrats sein müssen, Neckmung getragen.

Ortsgruppe Neuenbürg. Heute abend 6 Uhr findet imBären" ein Sprech- und Schulungsabend statt. Es haben alle Pg. und die Führer und Führerinnen der Gliederun­gen und Formationen von Neuenbürg, Arn­bach, Wnldrennach und Rotenbach teilzuL nehmen.

Psrtel-lliutep mit

NS-Frauenschaft. In der^ Gauschule II, Stuttgart, finden folgende Kurse statt: Auf­baukurse für Ortsfranenschaftslciterinnen und Kreisstabsmitglieder: 7.12. November, 11.-19. November, 28. November bis 3. De­zember, .Grnndschulungskurs für Ortsjugend- grnppenführerinnen 21. bis 26. November, Grundschnlungskurs für Ortskindergruppen­leiterinnen 5.-10. Dezember. Meldungen baldmöglichst an die Kreisschulungsleiteriis.

NS-Fraucnschaft Deutsches Frauenwerk Hcrrenalb. Heimabend am Dienstag, 1. 11. 1938, 20.80 Uhr. Bücher znm Umtausch mit­bringen, auch Liederbücher n. LicderbtäUer.

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NTKK Motorsturm 15/M 53 Trupp I u. IV. Heute abend 19.15 Uhr Antreten am Dienst­zimmer zur Teilnahme am Sprechabned der Ortsgruppe der NSDAP. Großer Dieust- anzng. Stnnnführer.

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HI Standort Neuenbürg. Morgen Sonn­tag 7.30 Uhr Antreten am Alten Schnlhaus znun Schießen für das Schießabzeichen.

zu schaffen. Tie BdM-Gruppe hat in einem Gesuch um einen Zuschuß von der Gemeinde zu einem Koch- und Nähkurs gebeten. Die Sache soll von der Gemeinde unterstützt wer­den. Der Kurs wird während des Winters durchgefiihrt und eine recht zahlreiche Betei­ligung der Mädels wäre erwünscht. Die Farrenankörnng hat kürzlich stattgefunden. Die Gemeinde besitzt jetzt einen Farren erster und drei Farren zweiter Klasse. Bei dieser Gelegenheit wurde dem Farrcnhalter Fischer eine Anerkennung ausgesprochen. Der Verkauf von Brötchen im Schulhof soll durch' die Bäckerinnung geregelt werden. Dem Gesuch verschiedener Anlieger an der Sied-

>Lu1 rasier, gut ge,ar,».

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lungsstraße am Kirchweg um Anbringung einer Straßenbeleuchtung wird entsprochen. Zwischen dem Hotel und dem Gebäude des G.E.T.s soll ebenfalls eine Straßenlampe an­gebracht werden. Auch im Industrieviertel sollen einige Brennstellen eingerichtet werden; diesbezügliche Voranschläge werden eingeholt.

Am 18. November kommt durch die NS- GemcinschaftKraft durch Freuds" die Württ. Landesbühne wieder einmal hierher. Es wird der 1. Teil von GoethesFaust" in der Turn­halle zur Aufführung gelangen. Die Ge­meinde unterstützt die Sache in seder Weise.

Die alten Schulbänke' in zwei Schulklassen sollen aus ein entsprechendes Gesuch des Lei­ters der hiesigen Volksschule hin durch neue ersetzt werden. Es ist beabsichtigt, daß im Laufe des November ein Militärkonzert durch die Kapelle des III. J.R. 111 hier dnrchgcführt wird.

Unserer heutigen Gesamtauflage ist ein Prospekt des Rhein. Brannkohlen-Syndi- kats, Mannheim beigelcgt, dessen gefl. Beach­tung wir unserer Leserschast empfehlen.

und wissen meist nicht, woher diese kommen!

Diese Erfahrung machen wir täglich des Oestern. 90°/,> der Menschheit ist fußleidend, der eine hat Anlaß zum Senkfuß, der andere hat das Gegenteil, einen HalMß. ein anderer einen Spreizfuß, der andere einen Knickfuß. Meist weiß dies der Betreffende gar '»ckt, ec trägt gutes Schuhwerk und kann trotzdem nicht laufen. Wir haben täglich Knuden, welche mit dicker Hornhaut auf der Fußsolste behaftet sind, sie haben dadurch Schmerzen, welche bis zum Oberschenkel gehen. Wir können dem Allen abhelfen. Tragen Sw unsere

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