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Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Nenenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 247
Neuenbürg, Freitag den 21. Oktober 1938
96. Jahrgang
Mols Hitler wieder im Sudeltllland
Fahrt durchs obere Molbautal - Begeisterte Kundgebunsen der vltmärkWen Eudetendeutschen
Der Führer hat eine neue Besichtigungsreise durch das sudetendeutsche Gebiet angetreten, die diesmal der nördlich des Gaues Oberdonau gelegenen Landschaft des oberen Moldautales gilt. Nach den befreiten Volksgenosse» im Egerland und in den an Sachsen und Schlesien angrenzenden Landesteilen des Sudetenlanörs erlebten nun auch die ost- märkischen Sudetendeutschen das große Glück, den Führer bei sich zu sehe». An dieser neuen Fahrt Adolf Hitlers durch das befreite Land nahmen «. a. teil General- oberst Ritter bon Leeb, Reichskommissar Konrad Henlein, Reichsstatthalter Dr. Sehtz - In quart und die persönliche Begleitung des Führers.
Die Heimkehr der italienischen
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Agitation für verstärkte Rüstungen.
Wohl niemand hat sich der Illusion hingegeben, daß nach der Münchener Vereinbarung das Zeitalter des ewigen Friedens angebrochen sei und daß alle Länder nunmehr ihre Kanonen und Flugzeuge und Kampfwagen verschrotten würden. Daß diese Auffassung — wenn sie überhaupt bestand — eine Illusion sein mußte, wurde schon bald nach der Viererbesprechung in der Hauptstadt der Bewegung durch Erklärungen Chamberlains und Daladiers, deren Namen unter dem Münchener Abkommen stehen, bestätigt. Die beiden Regierungschefs der Westmächte betonten neben dem Wunsch, die Münchener Fühlungnahme fortzusetzen, den Willen, die Wehrkraft ihrer Staaten zu verstärken. Niemand wird in Deutschland anderen Mächten das Recht streitig machen, ihre Rüstungen auf den >t,,ien notwendig erscheinenden Stand zu bringen und etwa bestehende Lücken zu schließen. Wenn also beispielsweise England die Weltlage so beurteilt, daß es die Verstärkung seines Rüstungsstandes für nötig hält, so ist das seine Sache. Ein anderes Licht fällt auf diese Bestrebungen, wenn man die in den letzten Tagen entfesselte Rüstungspropaganda in England verfolgt und das hitzige Tempo spürt, das die Beschleunigung der britischen Aufrüstung angenommen hat. Diese Beobachtungen gelten nicht minder für USA. und für Frankreich, wo für die Luftaufrüstung den französischen Flugzeugwerken ein Staatskredit in Höhe von fast einer Milliarde Franken zur Verfügung gestellt worden ist. Die italienische Presse hat angesichts der neuen Kampagne für einen Rüstungswettlauf in England und Frankreich mit ihrem Hinweis durchaus recht, daß die angeblichen Unzulänglichkeiten. die bei den jüngsten Ereignissen zutage getreten sein sollen, nur ein willkommenes Agitationsmittel zu einer noch weiteren Verstärkung der Rüstungen bieten. Sehr große Beachtung findet in diesem Zusammenhang die in der deutschen Presse zum Ausdruck kommende Mahnung, daß Deutschland unter allen Umständen das Kräftegleichgewicht beibehalten werde. „La- voro Fascista" betont, daß „Italien und Deutschland eine starke Gemeinschaft bilden, die allein Europa retten kann und sich trotz ihres Willens zum Frieden keinerlei Optimismus hingeben. Alle ihre Kräfte zu Lande, zu Wasser und in der Luft bilden, ebenso wie ihre geistigen Kräfte, einen einzigen geschlossenen Block."
Jeder zum Notdienst verpflichtet.
Der Beauftragte für den Vierjahresplan hat durch eine Verordnung vom 15. Oktober Bestimmungen über den „Notdienst" erlassen. Es wird sich daran die Frage nach einer näheren Begriffsbestimmung knüpfen. Soweit diese nicht aus der Verordnung selbst gegeben ist, wird man auf Grund einiger Beispiele antworten können. Es bricht ein großer Waldbrand aus. Polizei und Feuerwehr reichen mit ihren Kräften zu seiner Bekämpfung nicht aus. Hier kann die örtliche Verwaltung den Notdienst in Anspruch nehmen, also jeden Reichsbürger. In der Regel soll dieser Dienst nicht länger als drei Tage dauern, es sind aber Fälle denkbar, wo diese Zeit nicht ausreicht. Man denke an lleberschwemmungen, die plötzlich Hereinbrechen; die Dämme sind zu sichern, die bedrohte Ernte ist zu bergen. Unter Umständen können mehrere Tage des Notdienstes erforderlich sein. Der Sinn der Neuordnung geht also dahin, in solchen außergewöhnlichen Fällen, in denen der staatliche Dienst oder der Einsatz öffentlich-rechtlicher Verbände nicht ausreicht, jeden Reichsbewohner zur Hilfeleistung heranzuziehe,,. Es handelt sich um eine ähnliche Pflicht gegenüber der Gemeinschaft, wie es der Luftschutz ist. Dabei ist nielwsti „o:i> nickit bekannt, daß nach
Die Fahrt des Führers durch das obere Moldautal erfolgte von Linz aus. Bei seiner Abfahrt bereiteten die Linzer dem Führer, den sie bereits am Vorabend bei seiner Ankunft in der Gauhauptstadt begeistert begrüßt hatten, stürmische Kundgebungen. Alle Straßen der Stadt, durch die die Fahrt des Führers ging, waren dicht besetzt von den Volksgenossen aus dem Heimatgau des Führers.
Das Ehrenbuch eines kleinen Ortes
Die Fahrt führte zunächst durch den Haselgraben, jene uralte Straße, die früher einmal für die Salzlieferungen von Linz nach Prag benutzt wurde. Die Berge des Mühlviertels erheben sich. Nach etwa 30 Kilometer Fahrt ist die Grenze bei Weigetschlag erreicht. Nur ein paar Häuser stehen dort mitten in dem land reichen hügeligen Gelände, durch das die Straße sich dahinzieht. In der kleinen Gemeinde Ottau mutz der Führer halten und sich in das Buch der Gemeinde eintragen. Wenn diese Gemeinde auch nur ein Paar Häuser umfaßt, so will sie doch in dem Buche, in dem ihr ganzes Schicksal ausgezeichnet ist, den Namen des Führers nicht missen. Lächelnd erfüllt der Führer diesen Wunsch.
Glückliche Vöhmerwaldler
Wenig später trifft der Führer in Kr um au ein. Auf dem Marktplatz sind die deutschen Truppen angetreten unter der Führung von General Ritter von Schobert. Der Führer schreitet unter den Klängen des Deutschland-Liedes und des Horst-Wessel-Lie- des die Front ab. Er begrüßt die alten Kämpfer der NSDAP, aus Krumau. Er schreitet auch die Front ab der angetretenen SA., dahinter steht HI. und BdM. In dem Senatssaal des Rathauses trägt der Führer sich in das Gedenkbuch der Stadt Krumau ein. Dann tritt er auf die Tribüne, bie vor dem Rathaus aufgebaut worden ist. Ein minutenlanger Jubel, stürmische Heil- und Dankrufe schlagen ihm entgegen. Nur mühsam kann Konrad Henlein Ruhe schaffen.
Konrad Henlein dankt dem Führer in bewegten Worten dafür, daß er den Weg nicht gescheut habe, um in dieses schöne, aber auch so arme Land des Böhmer Waldes zu kommen.
dem Dtralgejetzbucy derjenige, der sich einer Hilfeleistung entzieht, strafbar ist. Es fehlte aber eine allgemeine Bestimmung, wo diese Verpflichtung einsetzt und wer dazu aufzu- rufcn hat. Nur in einigen Polizeibestimmungen der Länder finden sich dazu Ansätze. Nunmehr wird auch diese Lücke,durch eine für das ganze Reich geltend" Verordnung ge- jch lassen. Mit dem regulären Arbeitseinsatz hat dieser „Notdienst" also nichts zu tun.
Entjudung der Bekleidungsindustrie.
Auch in der Bekleidungsindustrie ist der Entjudungsprozeß jetzt schon bedeutend vorgeschritten. Vor noch nicht langer Zeit waren die nichtarischen Firmen noch in der Ueber- zahl gegenüber den arischen. Anfang des Jahres 1938 waren von 6560 Mitgliedsfirmen der Wirtschaftsgruppe bereits 1500, also mehr als zwei Drittel, arisch. Inzwischen sind, wie sich aus Mitteilungen des Instituts zum Studium der Judenfrage ergibt, von Len 2000 nichtarischen Firmen weitere 900 ent- judet worden, so daß augenblicklich etwa 5100 Betrieben etwas über 1100 nickst-
Jn packenden Worten gibt Konrad Henlein dem Glücksgefühl der befreiten Sudetendeutschen Ausdruck: .Wir alle können es ja immer noch nicht fassen, was es heißt, frei zu sein, endlich frei zu sein." Im Namen des sudetendeutschen Volkes gelobte Konrad Henlein. daß die befreiten Volksgenossen nicht durch Worte, sondern durch Taten ihren unauslöschlichen Dank an den Führer zum Ausdruck bringen und mit allen ihren Kräften sich stets hinter das ganze Deutsche Reich stellen werden.
Der Führer dankt den Böhmerwäldlern für die Treue, die sie dem deutschen Volkstum in jahrzehntelangem Kampf bewahrt Haben.
Als der Führer erklärte, daß ganz Deutschland bereit und entschlossen war, die Sudeten- öeutfchen, wenn nötig mit dem ganzen Einfaß der deutschen Stärke zu befreien, da äußert sich der unermeßliche Dank der befreiten, überglücklichen Böhmerwäldler erneut in minutenlangen begeisterten Heilrufen.
Der Führer spricht nun zu ihnen von der Größe des neuen Deutschen Reiches, das nun auch die Sudetendeutschen in seiner Mitte für immer umschließe. So wie dieses Reich bereit sei, für jeden einzelnen einzutreten, so habe auch jeder einzelne Deutsche die Pflicht, sich für dieses Reich einzusetzen. Der Führer gedachte der Deutschen, die nicht das Glück besitzen, zu unserer Gemeinschaft zu gehören, und die glücklich sein würden, alles für diese Gemeinschaft hingeben zu dürfen.
Unter dem begeisterten Jubel der Böhmer- wäldler weist der Führer darauf hin, daß in diesem Jahr rund iv Millionen Volksgenossen und über 100 Ovo Quadratkilometer Land ohne einen Schwertstreich dem Reich zurückerobert wurden.
Als der Führer hinznfügt, daß dieser Erfolg nur möglich gewesen sei, weil wir gerüstet waren für den letzten Ein- s a tz und entschlossen, wenn notwendig, diesen letzten Einsatz auch vorzunehmen, da kommt erneut in den begeisterten Kundgebungen die überströmende Dankbarkeit der Sudetendeutschen zum Ausdruck. Sie alle stimmen dem Führer zu, als er sie aufruft, nun noch mehr als bisher ihre Pflicht zu erfüllen, alles zu tun, was unserem Volk nützt, und alles zu unterlassen, was ihm Schaden zufügen würde.
arische gegenüberstehen. Von diesen 1100 Firmen dürfte aber nur mehr ein ganz geringer Prozentsatz zur Uebernahme durch Arier kommen. Gerade die Bekleidungsindustrie war in den letzten Jahrzehnten stark übersetzt. Die Umschichtung gibt jetzt Gelegenheit, die' ungesunden Verhältnisse zu bereinigen. Es ist nur natürlich, daß dazu vor allem die Kreise den größten Beitrag liefern, die die ungesunden Verhältnisse verursacht haben. Es handelt sich um Firmen, die nicht mehr recht lebensfähig waren. Man schätzt diese nicht- arischen Betriebe, die der Auflösung überlassen werden sollen, auf 600 bis 900, so daß dann nur noch 200 bis 500 nichtarische Betriebe zur Entjudung übrigblieben. Hinsichtlich der Betriebsgröße ist festzustellen, daß die Mehrzahl der großen Betriebe in nichtarischen Händen war. Der Umsatz der nichtarischen Betriebe lag, obwohl sie nur ein Drittel der Betriebe umfaßten, auch Ende 1937 noch um 20 Prozent höher als der der arischen Betriebe. Auch diese Verhältnisse sind jetzt beseitigt. Wir werden bald im besten Sinne des Wortes eine deutsche Bekleidungsindustrie baben.
Spaniensreiwilligen
Feierlicher Empfang in Neapel.
Die Iv ovo italienische» Spanienfreiwilligen sind an Bord der vier von einem Geschwader der italienischen Kriegsmarine begleiteten Transportdampfer im Hafen von Neapel eingetroffen.
-i-
Kampfgeschichte der Legionen
Seit Anfang 1937 standen die nun heimgekehrten italienischen Legionäre in Spanien in einem harten und opferreichen Kamps gegen den Bolschewismus. Und diese Tatsache muß man sich an der Hand der Karte vergegenwärtigen. Es ist eine ganz unerhörte Tatsache, die kommenden Geschlechterfolgen schier unbegreiflich sein wird, daß die halb- asiatische Macht der Sowjets ihre Hand auf die westlichste Halbinsel Europas legt und unter der Tarnung ihrer blutroten „Ideologie" von Moskau aus die Beherrschung des westlichen Eingangs des Mittelmeerbeckens anstrebt — mit dem Hintergedanken, von hier wiederum eine Machtposition zur endgültigen Eroberung des volksfrontlerisch infizierten Frankreichs zu gewinnen. Die 20 Monate antibolschewistischen Kampfes der italienischen Schwarzhemden in Spanien sind durch folgende Ereignisse umschrieben: Am 8. Februar 1937 Eroberung von Malaaa; vom 8. bis 18. März 1937 erbitterte Kampfe im Nordwesten von Madrid am Guadalajara, die infolge einer bösartigen Kriegslist — Gebrauch italienischer Kommandos durch italienische Emigranten zur Irreführung! — nicht ganz den erwünschten Erfolg brachten. Dann die große Revanche mit der Eroberung von Bilbao und Santander und schließlich die erfolgreichen Kämpfe, die zum Vormarsch an- die ostspanische Küste, zur räumlichen Abtrennung Valencias von Barcelona und zur Zurückweisung der- Rotspanier in Aragonien führten. Insgesamt bezahlten 2700 Legionäre ihren Freiheitskampf mit dem Tode und 10000 mit Verwundungen, Diese Blutopfer der italienischen .Legionäre sind nicht umsonst gebracht, sie retteten das Abendland vor der roten Flut, die sich von Spanien aus über Europa ergießen sollte.
Die beiden Divisionen „23. März" und „Littorio" waren samt dem Befehlshaber der italienischen Legionäre. General Berti, und der Generäle Bergonzoli und Francisci nach Verlassen der vier Transportdampfer auf des Hafenmole angetreten. Kurz nach 15 Uhr erschien der König und Kaiser, der die Front abschritt. Viktor Emanuel begab sich mit seinem Gefolge zur Ehrentribüne, wo auch die ausländischen Polizeidelegationen, darunter die deutsche, sich eingefunden hatten, um den Vorbeimarsch der Truppen abzunehmen.
Den heldenhaften Spanienkämpfern wurden auf ihrem Marsch durch die Straßen Neapels von der Bevölkerung stürmische und begeisterte Kundgebungen dargebracht.
Italiens Haltung unverändert
Die römische Presse widmet den siegreich hcimkehrenden Legionären die wärmsten Worte der Anerkennung und spricht ihnen den Dank der gesamten Nation aus. Das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" erinnert in diesem Zusammenhang an den Beitrag, den das faschistische Italien durch das selbstlose Opfer seiner in Spanien gefallenen 300!» Freiwilligen für die Befreiung Spaniens vom roten Terror geleistet habe. Die Zusammenarbeit des faschistischen Italien mit dem nationalen Spanien werde auch nach der Rückkehr der beiden siegreichen Divisionen in unveränderter Brüderlichkeit und Wirksamkeit wciterbestehen.
Nochmals erkläre das faschistische Italien unzweideutig, daß der Sieg Francos gegen den Koinmunismus entscheidend und endgültig sein müsse. Das Werk, für dLs sich die Freiwilligen an der Seile der tapferen Sol-