Samstag den 3. September 1938

Der Enztaler

96. Jahrgang Nr. 206

HhwilkgeriKt filmte NsrdreKos

Vier Mörder auf der Anklagebank

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SN. Königsberg, 2. September Vor dem hie­sigen Schwurgericht stellte nach sechstagiger Verhandlung der Staatsanwalt die Straf­anträge im Plibischker Mordprozetz. Er bean­tragte gegen die vier Mörder Ernst Wiechert, Karl Hindrigkeit, Herbert und Bruno Schulz wegen gemernschaftlichen Mordes die Todes­strafe und den dauernden Verlust der bürger­lichen Ehrenrechte. Gegen Käte Sperling lau­tete der Antrag wegen unterlassener Ver­brechensanzeige und Begünstigung auf zehn Jahre und sechs Monate Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverlust, gegen den angeklagten Wil­helm Rührig ebenfalls wegen unterlassener Verbrechensanzeige und Begünstigung auf sechs Jahre Zuchthaus und sechs Jahre Ehr­verlust.

Ohne einen für ein normales Hirn wirklich erklärbaren Grund hatten sich die vier Mord­gesellen nach einem vorher genau ausgearbei- tcten Plan am Abend des 18. Mai hinter dem Spritzenhaus des Dorfes Plibitschken zusam- mengefundsn, um dem 29jährigen Peter Groß mann aufzulauern. Als dieser das Haus von Frau Sperling, der Mutter seiner Braut, verließ, sprang Wiechert als erster auf ihn zu und schlug ihn mit zwei Fausthie - ben besinnungslos. Dann trommelten auch die übrigen drei auf den Kopf des Bewußt­losen ein, trugen ihn nach allen Seiten hin sichernd zum Kreuzweg d.>r Dorfsrraße und weiter über die Wiesen zum Pregel hinab. Dort schleppten die Mörder Großmann in einen Kahn und Wiechert befestigte an dem Körper des Bewußtlosen einen mit Steinen gefüllten Sack, den er dort schon bereitgehal­ten hatte. Großmann, der quer über dem Sitzbrett lag, kam nach einiger Zeit noch ein­mal zu sich und schrie:Was wollt ihr von mir? Ich Hab euch nichts getan." Da schlugen zwei der Burschen von neuem auf ihn ein und warfen den Ohnmächtigen kurz darauf über Bord. Nach ihrer fürchterlichen Tat gelobten sie sich mit Handschlag Stillschweigen.

Der Mordplan war in dem Hirn des gewalttätigen und minderwertigen Ernst Wiechert gereift, der seinen Arbeitskame­raden Peter Großmann um seiner guten Arbeit und seiner Anständigkeit willen haßte. Karl Hindrigkeit machte bedenkenlos mit weil er sich von der 19jährigen Käte Sperling, der Braut des Ermordeten, unmißverständliche Gunstbezeugungen versprach. Dieses Mädel, das seit ihrem 15. Lebensjahr mit einer Unzahl von Männern Umgang gehabt hat und davon vor Gericht in der verworfensten Ausdrucks­weise sprach, war von Hindrigkeit in den Mordplan eingeweiht worden. Ihre Antwort lautete:Dann macht man schnell, damit es nicht so lange dauert."

Zum Entsetzen der Mörder wurde die Leiche des Peter Großmann trotz des Steinsackes nach einigen Tagen am Pregelufer angeschwemmt. Die Redereien der Frau Rührig und die Un­rast des Karl Hindrigkeit gaben der Kriminal­polizei die ersten schwachen Anhaltspunkte, die aber nach der Verhaftung der Mörder und Mitwisser bald zur vollen Aufklärung dieses Verbrechens führten. Während des Prozesses wurde im Schwurgerichtssaal als bemerkens­wertestes Ereignis ein Film der Mordtat vorgeführt, den die Kriminalpolizei unter Mit­wirkung der vier Mörder am Tatort gedreht hatte. Dieser Film, der den ganzen Ab­lauf des Verbrechens schilderte, war für das Gericht eine wertvolle Beweishilfe.

Stahlener" unter dem Kammer

Berühmtes Wiener Vergnügungslokal K verschwindet

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elc. Wien, 2. September. Eines der berühm­testen Vergnügungslokale Alt-Wiens, der Stahlener" in Hernals, wird demnächst zur Zwangsversteigerung gebracht. Da­mit verschwindet eine Gaststätte, die einst un­trennbar zum Begriff echter volkstümlicher Faschingsgemütlichkeit in der Donaustadt gehörte. BeimStahlener" tanzten die W ä s ch e r m ä d e l s, hier fand der alljähr­licheMännerball" statt und hier gab es zum Abschluß des Karnevals den weit über die Grenzen Wiens bekannten katzenjammerver­treibenden Heringsschmaus. Der Niedergang dcr Systemzeit riß auch dieses Unternehmen in den Ruin hinein, von dem sich das alte Lokal jetzt nicht wieder erholen konnte.

Durch den Fortfall der Schaum­wein-Steuer, der mit dem 1. September in Kraft trat, ist nunmehr auch in Wien dem Sekt der Charakter eines Luxusgetränkes genommen worden, wozu ihn die Regierungen der abgelaufenen Systeme gestempelt hatten. Die Sektabgab^mit deren Einführung die rote Aera Wiens Wahlstimmen zu fangen hoffte, hat einen einst blühenden Zweig der ostmärki­tschen Industrie fast völlig zugrundegerichtet.

Großartiger Festzug in Stuttgart

Dr. Goebbels beim Schlnßappell dee AS.

«rungart, 2. September. Rur noch wenige Tage dauert die VI. und bisher größte Reichs- tagung der Ausländsdeutschen, die am Sonntag ihren Gipfelpunkt und erlebnisstar- kcn Ausklang finden wird in einem Festzug, wie ihn Stuttgart noch nie gesehen hat, in dem feierlichen Schlußappell mit Dr. Goebbels, für den im Schlotzhos die letzten Vorbereitungen getroffen werden, und mit dem großangelegten Riesenfeuerwerk, für dessen Gelingen, wie auch für die beiden dorausgehenden Veranstaltun­gen, der Himmel hoffentlich durch Bescherung eines regenlosen Tages seine Unterstützung leihen wird.

Der Festzug wird nicht allein durch seine Länge von fast 5 Kilometern, durch seine farben­prächtigen Gruppen mit den von Künstlerhand geschaffenen Festwagen und Kostümen imposant wirken, sondern durch die Teilnahme Don Wagen und Gruppen aus allen Gauen des großdeutschen Reiches in seiner Art erstmalig sein und bei unse­ren auslandsdeutschcn Gästen in gleicher Weise unvergeßliche Eindrücke hinterlassen, wie bei den in großer Zahl aus dem ganzen Inland in Stutt­gart weilenden Volksgenossen, bei der in Scharen herbeiströmenden württembergischen und Stutt­garter Bevölkerung.

Von der ungeheuren Vorarbeit, die sür den Auf­bau dieses einer Planung von Gaupropagandaleiter Mauer entspringenden Festzuges notwendig war, kann man sich einen ungefähren Begriff machen, wenn man hört, daß 2000 Menschen mit Trachten und Kostümen einzuklciden und 43 Fest­wagen zu gestalten waren, wozu seit Wochen eine große Zahl erster Künstler und 500 weitere Ar- beitskräste eingesetzt sind. Bei einem Blick in die auf das ganze Stadtgebiet verteilten Werkstätten konnte man sich von der Vielgestaltigkeit der künst­lerischen und handwerklichen Arbeiten und von den mancherlei zu überwindenden Schwierigkeiten ein Bild machen. Ueberall wird letzte Hand ange- legt an die vielen kleinen und großen Dinge, die noch sertigzustellen sind.

In den Werkstätten der Württ. Staatstheater zeigen die Herren Cziossek und Pils die wahre Flut von Entwürfen, Modellen, fertigen und halbfertigen Kostümen und Rüstungen. In der dem Stuttgarter Fremdenverkehrsverein von einer Feuerbacher Firma zur Verfügung gestell­ten Halle wird an einer größeren Anzahl von Festwagen emsig gearbeitet. Da stehen z. B. die drei Waaen des Gaues Württemberg, von denen

der eine Württembergs Kampf um die teutsch Nation* während der Bauernkriege im 16. Jahrhundert versinnbildlicht, der zweite zu einem Ehrenmal der schwäbischen Dichter ausgestaltet ist und der dritte den weltberühmten großen Erfindern unseres Landes, wie Zep­pelin, Bosch, Daimler usw. gewidmet ist. Einen besonderen Ehrenplatz im Festzug nehmen die Gaue der Ostmark ein, womit zum Ausdruck kommt, wie stolz und glücklich wir sind, sie nicht mehr nur als Gäste, sondern als Heimkehrer ins Reich unter uns zu wissen.

Dem Festwagen des Gaues Oberdonau mit der starken Begleitgruppe aus dem Heimatgau des Führers schließen sich die den jeweiligen Charkter und die besonderen Eigenheiten ihres Landes oder Volksstammes symbolisierenden Wagen aus Kärnten, Tirol, der Steiermark, Wien. Niederdonau und Salzburg an. Danzig erinnert an seine Stellung als Bollwerk im Osten. Es folgen die Wagen der übrigen Gaue von der Nordsee bis zum Schwäbischen Meer, vom Rhein bis zur Oder.

Wir wollen hierüber nicht alle Einzelheiten verraten, denn ein künstlerisch ausgestattetes Fest­programm gibt darüber erschöpfend Auskunft. 15 Stuttgarter Musikkapellen uns zahlreiche auswärtige Kapellen begleiten den langen Zug, der seinen Abschluß finden wird mit dem das Wesen der schwäbischen Hauptstadt als Beschütze­rin der Ausländsdeutschen darstellenden Wagen der Stadt der Ausländsdeutschen, dem Wagen der Auslandsorganisation als Sinnbild des einigen­den Bandes, das der Nationalsozialismus um alle Ausländsdeutschen schlingt, und dem Hohcitsadler alsd em Symbol des Dritten Reiches. So wird dieser in seiner Art und Aufmachung völlig neuartige Festzug dem Beschauer einen Querschnitt über die ruhmreiche Vergangenheit und die stolze Gegenwart des großdeutschen Rei­ches und seiner einzelnen Gaue darbieten.

Weqcplan des Festzuges am Sonntag

Der große Festzug der AO. beginnt pünktlich um 15 Uhr und nimmt folgenden Weg: Hanpt- bahnhof Königstraße Tübinger Straße Paulinenstraße Hauptstätterstraße Leon­hardsplatz Eßlinger Straße Ncckarstraße Neckartor. Tribünen wurden errichtet: Am Königsbau, in der Hauptstätterstraße und in der Eßlinger Straße.

Rsofevett als gudenfreun-

Amerikanische Presse über Italiens Borgehe» gegen 3vda entrüstet

j. Detroit, 2. Sept. Präsident Noosevelt sandte dem hier tagenden Verband der jüdischen Kricgsbeteranen folgendes Telegramm:Das amerikanische Volk braucht nicht an die Dienste erinnert zu werden, welche die Vertreter des jüdischen Glaubens der amerikanischen Nation er­wiesen haben. Es waren Dienste voller Ehre und Auszeichnung. Die Geschichte beweist, daß die Juden in der Verteidigung des Amerikanismus während des Weltkrieges und auch schon anläß­lich früherer Kriege eine große lobenswerte Nolle spielten und in Friedenszeiten viel zur Förde­rung und Erhaltung des Ruhmes und der Romantik der Vereinigten Staaten und ihrer demokratischen Regierungssorm beitrugen."

Wir bitten Herrn Roosevelt, es uns nicht übel zu nehmen, aber wir waren bis jetzt gewöhnt, den Amerikanismus von einer anderen Perspektive aus zu betrachten. Wir waren sogar bis heute fest davon überzeugt, daß die Truppen, die von jenseits des großen Teiches 'Sen Alliierten zu Hilfe eilten und im Sommer und Herbst des Jahres 1918 an der Westfront erstmalig eingesetzt wurden, ausschließlich aus waschechtenPankees* bestanden. Lediglich in den Kriegsgewinnlern, die sicher und eifrig spekulierend in den blühenden Großstädten Amerikas saßen, fanden wir würdige Vertreter Israels und waren naiv wie wir

nun einmal sind weit davon entfernt, anzu- nehmen, daß diesen sür ihre beutelschneiderische Tätigkeit derDank der amerikanischen Nation* gebührt. Genau so wenig verzeichnen unsere An- nalen der amerikanischen Geschichte jüdische Na­men in den Reihen eines Thomas Paine. Was uns aber am schmerzlichsten berührt ist das mit derRomantik der Vereinigten Staaten*. Es geht uns einfach über die Hutschnur, daß die schnei­digen Cowboys und Pfadfinder, die Jedalgestal- ten unserer Jugendträume. sich Plötzlich als Nach- folger Abrahams entpuppen, die mit flatterndem Ohrbehänge über die Prärie reiten oder knob­lauchkauend die Sioux beschleichen. Das einzige, was wir Herrn Roosevelt gerne glauben wollen, ist, daß Amerikas Judentum viel zur demokrati­schen Negierungsform beitrug. In der Person des Neuyorker Bürgermeisters La Guardia nennen wir gleich einenverdienstvollen* Anhänger der wahren, freien amerikanischen Demokratie.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Reaktion auf die neuen Judengesetze in Italien. Die neue italienische Regierungsverordnung hat in der amerikanischen Presse große Er- regung hervorgerufen. Die Blätter tasten erkennen daß man mitderartigen drakonischen Maßnah. men* nicht gerechnet habe.

KdF.-Bolksscst in Nürnberg

Schöner als im Vorjahr Es wird keine Langeweile gebe«

Wenige werden es sein, die sich als Besucher des letztjährigen Parteitags nicht des KdF.-Volks- festes erinnern können und kaum einer von ihnen wird damals von diesen fröhlichen Stunden nicht etwas mit nach Hause genommen haben. Was wird das KdF.-Volkssest in diesem Jahr bringen? Nun, zunächst kommen deutsche Artisten von den größten Bühnen des In. und Auslandes nach Nürnberg, um Zeugnis abzulegen von deutschem Fleiß, Mut und Können.Trnxa*,Die vier Winstons*,Gebrüder Kentsch* undDie drei Franklins* sind leuchtende Sterne am Artisten­himmel. Wieder wird das Ballett Gerard begei­stern. Der bekannte Künstler Richard Kisten- macher sagt an. Das NS.-Frankenorchester und die Nürnberger Militärkapellen werden die musika- lische Ausgestaltung der Programme in der Fran­kenhalle betreuen. Ganz groß aber sind auch die Darbietungen in den übrigen Hallen und Zelten; auch dort gestalten große deutsche Künstler der Artistik und des Humors erstklassige Programme.

Doch mit den Hallen sind die Darbietungen In der KdF.-Stadt noch lange nicht erschöpft, denn drei große Zelte warten in diesem Jahr mit besonders fröhlichen Darbietungen auf. Die bekanntesten süd­deutschen Stimmungskapellen werden dafür sor­gen, daß in den Zelten Stimmung herrscht. Im Waldtheater bringen wieder die besten Äolks- tumsgruppen ihre Lieder und Musik zu Gehör. Neben der bekannten Lautensängerin Else Wag- ner wird eine schwäbische Künstlerschar aufs beste unterhalten. Die Nothenburger und Nürnberger Hans-Sachs-Spieler* geben sich ein Stelldichein. Das KdF.-Orchester spielt frohe Wanderserenaden, und unsere KdF.-Handharmonikaspieler werden mit ihren heiteren Weisen begeistern.

Vielseitiges Programm auf den Freilichtbühnen

Groß ist die Zahl der Darbietungen auf den Vielen Bübnen und Podien im freien Gelände

der KdF.-Stadk. Wf ek Frlesenbühns finden zehn Tage lang große Radballturniere der zehn besten Radballmeister statt. Beste Leistungen der Ama- teurartisten wechseln ab mit Rhönradvorführun­gen der Düsseldorfer Gruppe und Vorführungen der deutschen Meister im Kunstradfahren. Die Guts-Muths-Bühne bietet ein vielgestaltiges Pro­gramm in Gymnastikübungen, Tanz; u. a. den alt­historischen Schwertertanz, den Schäfflertanz usw. Auf der Jahn-Bühne turnt die berühmte Deutsch­landriege sowie der Werbetrupp Franken des DRL. Tanz, und Gymnastikvorführungen, Ama- teurartistik usw. werden auch hier das Programm abwechslungsreich gestalten. Die Siegfried-Bühne zeigt uns besonders die Meister im Kunstradsah. ren neben den besten deutschen Tanz- und Sport- gruppen. Auf der neugestalteten Filmbühne die für 6000 Zuschauer Platz bietet, wird tagsüber die Gausportgruppe Hamburg dasSpiel der Freude* zeigen. Die Deutschlandricge tritt auf. Kunstturnen am Neck mit den Besten des Reiches wird gezeigt. Die hervorragende Berliner Nhbn- radgruppe und die Meister des Amateursports darunter z. B. die bekannten5 Pontius* (Me tapferen Kumpels aus dem Bergwerks werben dem Programm dieser Bühne eine besonders wertvolle Note geben.

150 Vorführungen in 22 Stunden

Auf neuerbauten Nollschuhbühnen werden alle besten deutschen Nollschuhläufer und -länferinnen nicht nur der Hochburg des Nollschuhlaufes Nürnberg, sondern auch aus Frankfurt, dem Rheinland usw. ihre Kunst zeigen. Benno Falter, meier, der unvergleichliche Humorist auf Roll­schuhen, wird uns wieder erfreuen, 150 Turnerin- neu von Breslau werden am Abend den übermal- tigend schönen Chorsesttanz verführen. Bei einem Tagesprogramm von 150 Vorführungen in 22 Stunden von rund 1000 aktiven Teilnehmern wird cs bestimmt auch in diesem Jahr wiederum keine Langeweile geben, vielmehr werden die Tage und Nächte abermals viel, viel zu kurz sein, um ben einzelnen alles aus dem Programm zu zeigen. Das KdF.-Dorf mit seinen schmucken Zelten wird in diesem Jahre wieder 16 000 Arbeiterurlauber aus allen Gauen Großdeutschlands beherbergen- Erstmalig werden die Gaue der deutschen Ostmark mit je 500 Arbeitskameraen vertreten sein. Neben eigener Küche, die ganz neuzeitlich ausgestattet ist, sehen wir in der Zeltstadt alles, was den Ans- enthalt angenehm und sicher gestalten kann. Es gibt Sanitätszelte, eigenes Postamt, Telephon, Waschanlagen und vorzügliche Omnibus- und Straßenbahnverbindungen nach allen anderen Stadtteilen.

Feuerwerk wie noch nie

Lange schon arbeiten die besten deutschen Feuerwerksfabriken mit Hochdruck an den großen Aufträgen, die ihnen für den Reichsparteitag zn- gewiesen wurden. Das Feuerwerk, das den Sams­tag der Parteitagwoche würdig abschließt, wird ein unvergeßliches, festliches Erlebnis bilden. DaS Feuerwerk am Dutzendteich mit seinen gewaltigen Bombardements, seinem Phantasti­schen Goldregen und dem Spiel goldstrahlender Ketten wird die größte Feuerwerksleistung sein, die überhaupt bisher gezeigt wurde. Am Dutzend­teich wird das Feuerwerk in vier großen Ab­schnitten pausenlos abgebrannt. Jeder Abschnitt verwendet mehrere Bilder, die in sich ständig stei- gender Mannigfaltigkeit und Fülle aufeinander abgestimmt sind. Aus dem an Ueberraschungen reichen Feuerwerk sei nur ein Massenabwurf von Feuerwerksbomben und Raketen genannt, wobei Kaliber abgeschossen werden, die bisher in Deutsch- land noch nicht gezeigt wurden. Es werden Bom- ben im Gewicht von 20 bis 30 Kilogramm ver­wendet, die 40- bis 50-fach verwandeln. Es wird weiter ein gewaltiges Höhenfeuerwerk in einer Höhevon 120bis 150 Meter ge­boten werden. Gegen Schluß wird ein riesiges Bombenfinale, das auch bisher in Deutsch­land einzig dastehen dürfte, dargeboten.

Die gewaltigen Knallfronten leiten über zur großen Schlußapotheose. Aus dem benga­lisch und durch Scheinwerfer angestrahlten Kon­greßbau werden Hunderte von 3X5 Meter großen H a k e n k r e u z f a h n e n mit Bomben in die Luft geschossen und von Scheinwer­fern angestrahlt. Besondere Effekte bietet hierbei die Widerspiegelung des ganzen Geschehens im Dutzendteich. Man wird ohne Uebertreibung dieses einzigartige Feuerspiel als eine künstlerische Leistung ersten Ranges ansprechen können.

Zur gleichen Zeit wird sür die im SA.-Lager Langwasser anwesenden SA.-Männer ein Son- derseuerwerk zur Durchführung gelangen.

Uruguay bankt für Zuden-Zuwakhs

Montevideo, 2. Sept. Allmählich beginnen auch die südamerikanischen Staaten, Maßnahmen gegen die wachsende Ueberfremdung durch Zuwanderung jüdischer Elemente zu treffen. So wurden im letz­ten Kabinettsrat der Regierung von Uruguay die notwendigen Abwehrmaßnahmen gegen die Juden beschlossen. Ferner ist der Landwirtschaftsminister beauftragt worden. 500 jüdischen Einwanderer­familien, die Land zu kaufen beabsichtigen, einen abschlägigen Bescheid zu erteilen. Gleichzeitig wurde den jüdischen Anlragstellern die Ein­reiseerlaubnis verweigert.

Unwetter fordert zehn Todesopfer

Ueberschwemmungen in Kanada

Montreal, 2. September. Die ganze Pro­vinz Quebec wurde am Donnerstag von hef- tigen Stürmen und Ueberschwemmungen heimgesucht. Bei dem schweren Unwetter kamen zehn Menschen ums Leben. In St. Gregoire zerstörte eine Lawine ein großes Wohnhaus; vier Bewohner wurden getötet.

VE»

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