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Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 296

Neuenbürg, Samstag den 3. September 1938

96. Jahrgang

V2VV Km. in 24 Stunden

Der Europa-Rundflug des Flugzeuges der Sievel-Werke gelungen

Berlin, 3. September 1338. Der zwei­motorige Eindecker der Siebel-Werke, Halle, F. H. 104, der in der Nacht znm Freitag um 0.0 Uhr in Tempclhof gestartet war, hat seinen Europa-Schnellrundflug glücklich vol­lendet. Nach genau 21 Stunden traf das Flugzeug wieder über dem Flughafen Tem­pelhof ein. Es hat in dieser Zeit die rund 6200 Kilometer lauge Strecke Berlin Lon­don ParisRom Bukarest War­schau Stockholm Berlin zurückgclegt, wobei cs in allen großen Haup städten eine Zwischenlandung vornahm. An Bord befan­den sich der Flugzeugführer, Diplomingenieur Ziese, der Funker Selig, der Werkmechanikcr Kobeln und ein Fluggast.

Berrötrr hinMichttt

Berlin, 2. September. Ter am 16. Juni vom Volksgerichtshof wegen Ausspähung von Staatsgeheimnissen und Diebstahls zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verur­teilte 36 Jahre alte Ernst Weißer aus Alpirsbach im Schwarzwald ist am Freitagmorgen hingerichtet worden. Weißer hatte in einem Betrieb, der mit Wehrmachts­fertigungen beauftragt ist. Arbeit gefunden. Er stahl geheimzuhaltende Munitionsteile, um sie an eine ausländische Regierung zu verkaufen. Diesen um schnöden Geldes willen versuchten Verrat mußte Weißer mit seinem Leben büßen.

EDV Abgrordnete bei BsnM

Sitzung des Parlamentarischen Klubs

Prag, 2. September. Der tschccho-slowa- kische Staatspräsident Dr. Bene sch emp­fing am Freitagmittag den sudetendentschen Abgeordneten Kundt und das Mitglied des Führungsrates der Sudetendentschen Partei Dr. Sebekowski. Wie hierzu verlautet, legten die beiden Vertreter der SDP. dem Staatspräsidenten den Standpunkt der Su­detendeutschen Partei auf der Grundlage der Karlsbader Forderungen dar. Die Aus­sprache dauerte über eine Stunde.

Um 17 Uhr begab sich Lord Nunciman zum Präsidenten der Republik, Dr. Benesch. Lord Runciman teilte Dr. Benesch mit, daß er am Freitag von 10.30 bis 14.30 Uhr mit den in Prag weilenden Vertretern der Sudeten­deutschen Partei verhandelt habe und daß die Besprechungen am Montag fort­gesetzt werden sollen. Nach einer Mitteilung des Sekretariats Lord Rnncimans empfing dieser am Freitag auch den Rektor der tschechi­schen Universität, Dr. Slavik.

Diplomatenempfänge bei Lord Plymouth

Der Vorsitzende des Nichtcinmischungsausschns- ses, Lord Plymouth, empfing gestern den italie­nischen und den sowjetrujsischen Botschafter, sowie den deutschen und den Portugiesischen Ge­schäftsträger zu einem Gedankenaustausch, der die Wiederaufnahme der Verhandlungen über den Freiwilligenplan betraf.

§ie EMM am LuWanMrg

Planmäßige Fortschritte der Japaner

Schanghai, 2. September. Im Gesechts- abschnitt von Juischang kam es zu heftigen Kämpfen, bei denen hie Chinesen ver­geblich versuchten, durch schwere Gegen- angriffe die japanischen Linien zu er- schlittern. An den anderen Frontabschnitten machten die japanischen Truppen Planmäßig Fortschritte. Die Schlacht um den Luschanberg tst noch im Gange. Die rechte japanische Umgehungskolonne, die südwärts vorgestoßen ist. erreichte einen Punkt, 17 Kilometer nördlich von Teian. Es ist baldig zu erwarten, daß sie Gesechtsfühlung mit der linken zum Poyang-See herkommenden F!ü- gelgruppe aufnimmt. Nördlich des Jangtsee nähern sich die japanischen Truppen Kwangtsi bis ans 10 Kilometer von der Stadtgrenze. Die Nordgruppe rückte west­wärts vor entlang den Nordabhängen des Tatieh-Massivs und ans der Straße, die nach Uehkiatsi führt. Der japanische Vizeadmiral K a to und drei höhere Marineoffiziere sind bei einem Fluge an die Front tödlich ver­unglückt.

Henleius Besuch beim Führer

Unterrichtung über de« Stand der Verhandlungen auf Wunsch Rnncimans

Berchtesgaden, 2. September. Der Führer empfing am Freitag auf dem Obersalzberg den Führer der Sudetendeut­schen, Konrad Henlein, der ihm aus Wunsch Lord Rnncimans einen Einblick in den derzeitigen Stand der Verhandlungen mit der Prager Regierung geben sollte. Der Führer nahm die Aufklärungen mit Interesse zur Kenntnis. Es ergab sich dabei eine voll­kommene Uebereinstimmung in der Beurteilung der Lage. Konrad Henlein, der noch am Mittagstisch des Führers teil­nahm, verließ am Nachmittag den Berghof.

Die Enlscheidung lieg! bei Prag!

Die gestrige Berliner Abendpresse beschäf­tigt sich mit den Ablenkungsmanövern, die die Londoner und Pariser Presse jetzt an­läßlich der Unterredung des Führers mit Konrad Henlein in Szene gesetzt hat. Die Presse der westlichen Staaten versucht Plötz­lich, die Verantwortlichkeit zu verschieben und > die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit von ; der Tatsache abzulenken, daß die alleinige! Entscheidung für die Bereinigung des sudetendentschen Problems von der Haltung der Prager Negierung abhängt. So stellt derA n g r i s s" in seinem Kommentar fest:Soweit die Zeitungen in London und Paris schreiben, es handele sich bei der Zu- samenknnst Henlems mit dem Führer um einegeschichtliche Begegnung", die eine j Entscheidung" bringe, unterliegen sie einem ' nicht geringen Irrtum. Eine Rücksprache ^ des Führers der Sudetendentschen mit dem Führer und Reichskanzler ist eine ganz ! natürliche Sache. Eine Entscheidung! kann aber nicht in Berchtesgaden, sondern ^ nur in Prag gefällt werden. An der Prager Negierung ist es, sich zum Ausgleich mit den Sudetendentschen auf einer gerechten Basis zu bekennen. Daß England und Frankreich dabei sehr starken Einfluß ausüben können, ist bekannt. Wenn die Londoner und Pariser Blätter daher von einer auf dem Obersalz­berg zu treffendenEntscheidung" sprechen, so sicht das nach einer Flucht vor der eige­

nen Verantwortung aus. Sache Frankreichs und Englands ist und bleibt es, der Prager Negierung das Verantwortungsbewußtsein einzuslößen, das die Lage erfordert und allein Sache Prags ist es dann, sich zu entscheiden."

ZmMaUuns ln London

Starke Beachtung der Berchtesgadener Ver­lautbarung

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cg. London, 3. September. Die Verlaut­barung über die Aussprache zwischen dem Führer und Konrad Henlein in Berch­tesgaden fand in der englischen Oeffentlich­keit stärkste Beachtung. In der Presse findet vor allem die Feststellung der vollkommenen Uebereinstimmung in der Beurteilung der Lage, wie sie in der Berchtesgadener Verlaut­barung zum Ausdruck kam, bemerkenswerte Hervorhebung. Während nur wenige Blätter an dieses Ereignis Vermutungen zu knüpfen versuchen, hält sich die Mehrzahl der Zei­tungen ausfallend zurück. Auch in offiziellen Kreisen unterläßt man zur Zeit jede konkrete Stellungnahme zu dem tschechisch-slowaki­schen Problem, da niemand über dessen wei­tere Entwicklung eine klare Vorstellung zu haben scheint. Immerhin scheint die Erkennt- nis an Boden gewonnen zu haben, daß eine Regelung der zur Tagesordnung stehenden Fragen nur dann zu erwarten ist, wenn von tschechischer Seite weitgehendste und grundsätzliche Zugeständ­nisse gemacht werden. Vor allem in der Oeffentlichkeit Englands findet man ein wachsendes Verständnis für die Forderungen der Sudetendentschen, mit denen man sich jetzt mehr zu beschäftigen beginnt, nachdem bisher die tschechische Zweckpropaganda fast ausschließlich die Haltung der englischen Presse beeinflußt hatte. Diese Tatsache darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,. daß auch heute noch in London einflußreiche Kreise am Werke sind, um den unverändert verständigungsfeindlichen Bestrebungen der Tschechen Hilfestellung zu leisten.

Der Führer hat -asAerz -esvolkes

Rrichsführer Himmler spricht über Wege der Erziehung zu de« Ausländsdeutsche«

Stuttgart, 2. September. Im Rahmen der VI. Reichstagnng der Auslandsorganisation der NSDAP, sprach in der Stuttgarter Ge­werbehalle am Freitag, wie auch schon im ver­gangenen Jahr, der Reichsführer ss und Chef der deutschen Polizei, Heinrich Himmler, zu Tausenden auslandsdeutscher Männer und Frauen.

In einer fast zweistündigen, immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochenen Rede entwickelte er die Auffassung des Nationalsozia. lismus zu den Grundproblemen unseres völ­kischen Lebens. Er stellte seinen Ausführungen die Erkenntnis voran, daß es nicht angehe, wie man es früher getan habe, nur in einer Gene­ration zu denken, nämlich der lebenden.E i n Volk, das Ahnen hat, hat Kinder", st->Nte er unter stürmischer Zustimmung fest. Ebenso wie ein Baum verdorren muß, wenn inan ihm die Wurzeln nimmt, geht ein Volk zugrunde, das nicht seine Vorfahren ehrt. Es gilt, den deutschen Menschen wieder hineinzn- stcllen in den ewigen göttlichen Kreislauf von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von Vergehen, Sein und Werden, von Ahnen, Lebenden und Enkeln."

An Hand der in der ss bereits mit bestem Erfolg durchgeführten und erprobten Maßnah­men und den daraus gemachten Erfahrungen entwickelte der Reichsführer « dieWegeder V o l k s e r z i e h u n g, die eingeschlagen wer­den müssen, um auf allen Gebieten des öffent- licyen und privaten Lebens Sauberkeit und Bcrantwortnngsbewußtsein dem deutschen Menschen als selbstverständliche Lebensgrund­satze einznimpfen. Mit Stolz konnte er in die- ,'M Zusammenhang die Feststellung treffen

daß schon jetzt dank der tatkräftigen Arbeit der nationalsozialistischen Staatsführung dieKri. minalität in Deutschland niedri­ge r ist als irgendwo sonst auf der Welt.

Gegenüber den verleumderischen Behaup­tungen, die von gewissen Kreisen des Auslan- des immer wieder gegen wesentliche Grund­sätze der Erziehungsarbeit der wie des Nationalsozialismus überhaupt erhoben wer­den wobei besonders auf Fragen des Glaubens angespielt wird stellte der Reichsführer U mit allem Nachdruck fest, daß in der ^ in den Fragen des Glaubens jeder Zwang und jeder Druck, von welcher Seite er auch kommen möge, abgelehnt wird.Welt­anschauliche Erkenntnisse müssen wie eigent­lich alles in der Welt über das Herz gehen. Warum hat der Führer das deutsche Volk? Weil er das Herz dieses Volkes hat!" (Minu­tenlanger stürmischer Beifall.)

Mit innerer Aufgeschlossenheit und starker Anteilnahme hörten die Tausende auslands­deutscher Männer und Frauen, die in vielen Teilen der Welt so oft erleben müssen, wie der Oeffentlichkeit des Auslandes ein Zerrbild der wirklichen Verhältnisse in "ihrer Heimat von böswilligen Kreisen vermittelt wird, aus dem Munde eines der Männer, die an hervor­ragender Stelle in der Staatsführunq stehen, mit welch hohem Verantwortungsgefühl die ^-Führung ebenso wie auch die anderen Glie­derungen der Bewegung mutig und entschlossen darangehen, alle Probleme zu lösen, die das Leben aufwirft, stets nur beherrscht von einem Grundgedanken: unserem Boltzu die­nen, seinen Fortbestand über die Jahrhun-

Morgen WA Sr. Goevveis

Der Schluß-Akkord der VI. Reichstagung der Ausländsdeutschen

Stuttgart, 3. September. Die Aus­ländsdeutschen und die Bevölkerung des gan­zen Schwabenlandes sehen voll gespannter Erwartung dem Schlutztage der VI. Reichs­tagung der Ausländsdeutschen entgegen: dem Sonntag, 4. September. Mit einem in Form und Ausmaß einzigartigen Festzug am Nachmittag und mit einer gewaltigen Schlutztundgebung am Abend zieht dieser Tag den Schlußstrich unter die für unsere auslandsdeutschen Gäste erhebenden Tage der Sammlung und Ausrichtung. Neichsministcr Dr. Goebbels, der schon am Nachmittag beim Festzug anwesend sein wird, spricht abends im Schloßhof in einer Riesenkundgebung.

Flutendes Licht und glutvolle Farben wer­den einen kaum zu übertreffenden äußeren Nahmen zu dieser nächtlichen Kundgebug schaffen. Die Flammenstrahlen der Schein­werfer werden über das satte Rot und leuch­tende Weiß des Fahnenwaldes gleiten, den festlichen Schmuck bestrahlen und lohende Fackeln das bunte Gemisch der ausmarschie­renden Gliederungen umspielen. Der von der Wehrmacht gespielte Große Zapfen­streich wird zum Schlußpunkt überleiten. Dann zischen Feuerflammen in den nächt­lichen Himmel, in der bunten Vielfalt ihrer Farben ein unvergeßliches Schauspiel zau­bernd.

Nie Brtrruuirg m NMmbrjter

. Abkommen DAF. Reichsforstmeister

Berlin, 2. September. Zwischen Ncichs- organisationsleiter Dr. LeY und Neichsforst- meister Ministerpräsident Göring ist eine Vereinbarung über die sozialpolitische Be- treuung sowie die Berufserziehung der Wald­arbeiter getroffen worden. Danach über­nimmt die Deutsche Arbeitsfront die sozialpolitische Betreuung der Waldar­beiter aller öffentlich-rechtlichen Betriebe der Forstwirtschaft. Die DAF. betreut die Wald, arbeiter und die Betriebe der Holzwirtschast durch das FachamtWald und Holz". Dem N e i ch s s o r st m e i st e r obliegt die Berufs­erziehung und die berufliche Fortbildung; er führt sie in Zusammenarbeit mit der Deut- scheu Arbeitsfront durch. Die Zusammen, arbeit der Dienststellen des Neichssorstmei- sters mit denjenigen der Arhritssront wird durch besondere Vereinbarungen geregelt, zu deren Abschluß der Neichsforstmeister und der Neichsorganisationsleiter Bevollmächtigte er­nennen.

Stalien merzt jüdische Lehrer nutz

Erteilung von Schulunterricht untersagt

Nom, 2. September. Im italienischen Ministerrat wurde am Freitag eine auf dem Gebiet des Unterrichtswesens einschneidende Maßnahme getroffen, derzusolge in Zukunft jüdischen Lehrern di« Erteilung des Unter­richtes an staatlichen oder halbstaatlichen Schulen jeder Art, sowie diesen im Rang« gleichstehcnden Schulen untersagt wird.

Die gesamte italienische Presse gibt weiter- hin ihrer tiefen Befriedigung über die Maß­nahmen des Ministerrats gegen die Juden Ausdruck und bezeichnest sie als eineu Akt der Gerechtigkeit gegenüber den Italienern. Tevere" unterstreicht die Notwendigkeit, den Juden genau auf die Finger zu sehen, um von vornherein jeden Versuch unmöglich zu machen, das italienische Volksvermögen nach dem Auslande zu verschleppen. Auch für die sogenannten italienischen Juden werde alles Bemühen, Ausnahmen für sich in Anspruch zu nehmen, zwecklos sein. Die Berge von anonymen Briefen, die das Blatt aus jüdischen Kreisen erhalte, könnten nur ein schwaches Bild der niedrigen Gesin­nung dieser Rasse von feigen Faulenzern und Blutsaugern geben. Auch das Schicksal dieser Fremdlinge sei besiegelt.

derte hinweg zu sichern und es einer glücklichen Zukunft entgegenzuführen.

Auch die Stuttgarter Bevölkerung bereitete dem Reichsführer auf seiner Fahrt durch die Stadt herzliche Huldigungen.