IssLs es nickt alles Flirt

DaS menschliche Nein, diesmal nicht:Ich Uhrwerk trage, wo ich gehe, stets

eine Uhr bei mrr . . Nicht vom Pochenden Menschenherzen soll hier die Rede sein, sondern von einem riesen- großen Zeitmesser, der von einem Menschen bewegt wird. InBiarritz an der südfran. Mischen Küste wäre ein Uhrmacher, der zeit seines Lebens in städtischen Diensten gestan­den hatte, beinahe arbeitslos geworden. Aber man wollte den Alten nicht einfach auf die Straße setzen, und so ersann man für ihn eigens diese Riesenuhr. Sie wurde am Bade- strand aufgestellt, und die Badegäste konnten auch dann, wenn sie weit hinausgeschwom­men waren, genau den Lauf der Zeiger der- folgen. Die neue Einrichtung wurde also mit viel Beifall ausgenommen. Was aber hatte diese schöne und praktische Uhr mit jenem alten Mann zu tun? Nun, der Zeitmesser besaß kein Uhrwerk, und hinter der Zisfern- scheibe saß Stunde um Stunde der Uhr­macher, mit der Taschenuhr in der Hand, und schob die Zeiger jede Minute weiter. Er sitzt heute noch immer, sieht nach der kleinen Taschenuhr und versetzt den riesigen Zeigern Pünktlich auf die Minute einen kleinen Schubs . . . aber er ist schon sehr nervös und zerfahren und nahe daran, die gütige Tat der Stadtverwaltung zu verfluchen . - -

Großpapa Keine größere Freude

wird übermütig kann einem alten Vater

zuteil werden als die Nachricht, sein Sohn oder seine Tochter habe ihn zum Großpapa gemacht. Nein übermütig kann so ein ergrauter Herr dann werden, gar erst, wenn man ein heißblütiger und leicht begeisterter Italiener ist. In hohem Alter wurde ein Mailänder Bürger in diesen taumeligen Zustand versetzt. Kaum, daß er die glückliche Nachricht vernommen hatte, eilte er auf die Straße, denn die Stube wurde ihm zu eng. Dort setzte er die Mund­harmonika an die Lippen und spielte zu Ehren des neuen Erdenbürgers es war ein Enkel zunächst einen feierlichen Cho­ral. Mit einem ganzen Anhang von Leuten, die die Musik liebten und sich gerne vergnüg, ten, zog der Großpapa dann von Kneipe zu Kneipe, und nach Mitternacht hatte sich der alte Herr soviel Mut angesungen und ange- trunken, daß er einer außergewöhnlichen Tat fähig war. Er kletterte nämlich plötzlich wie ein Fassadenkletterer auf den haushohen Nömertbogen hinauf, um dort oben in schwin­delnder Höhe die Mundharmonika erschallen zu lassen. Es war schon ein außerordentliches Erlebnis für die nächtlichen Spaziergänger, die denn auch an Beifall nicht kargten. Als aber plötzlich jemand davon sprach, der Herr Großpapa könnte vor lauter Begeisterung sich das Genick brechen oder sich auch wirklich daS Leben nehmen wollen da änderte sich die Stimmung jäh, man alarmierte die Feuerwehr, die rasch kam, ein Sprungtuch ausbreitete und eine Leiter aufrichtete. Da war aber auch der alte Mann wieder ver­nünftig geworden. Er stieg selbständig an dem Bauwerk wieder herunter, umarmte die Feuerwehrleute und wurde von ihnen eigentlich nicht wie ein Großpapa, sondern Wie ein kleines Kind behutsam nach Haus und ins Bett gebracht.

Er konnte nur auf Harold Newman be. dem Baume schlafen saß in der Nähe von New Jersey eine hübsche kleine Villa und eine nette junge Fra» dazu. Er hätte sich sehr glücklich sühlen müssen und doch benahm er sich derart, daß diese Ehe jetzt von dem Vorsitzenden des Scheidungsgerichts in New Jersey getrennt wurde. Zugunsten der Frau. Der Ehemann hatte nämlich die merkwürdige Angewohn­heit. sich zum nächtlichen Schlummer nicht in sein Bett zu legen, sondern sich in den Wipfel einer Linde zurückzuziehen, die in seinem Pack stand. Konnte ihm das seine Frau Dorothea schon mit Fug und Recht übelneh­men, so kam es zum endgültigen Krach in dem Augenblick, da er forderte, Dorothea möge ihn auf seinen luftigen Schlafplatz be- gleiten. Das könne er ihr wirklich nicht zu­muten. meinte sie. und der Richter schloß sich dieser Auffassung an. Warum der Ehegatte überhaupt diesem verrückten Spleen huldige, wollte er wissen. Und Harold Newman be­hauptete, in seinem Bett wahre Angstzustände zu bekommen. Er meinte immer, die Decke fiele ihm auf den Kopf. Darauf konnte der Richter wirklich nichts anderes tun, als die Schnvung aussprechen.

Nicht wieder Eine Frau war in Folke - gutzn,nachen! stone hundert Jahre alt

geworden, ohne je einen Tropfen Alkohol zu sich genommen zu haben. Selbstverständlich führte sie ihr Hohes Alter und khre Rüstigkeit auf diesen Umstand zu­rück und die Presseleute bestätigten diese An­nahme nur allzu gern, denn sie entsprach ja einer vielvertretenen Anschauung. An ihrem hundertsten Geburtstag aber wagte doch ein Besucher, der Greisin ein Glas Champagner anzubieten, und sie. bewegt und verwirrt von der Jubelstimmung, schlug ihm das nicht ab. Erst nippte sie vorsichtig und mißtrauisch, dann folgte ein längerer Schluck, und schließ, lich trank sie das Glas ohne anzuhalten leer. Die Umstehenden schmunzelten, und die alte Frau fragte:Ist das wirklich Alkohol?" DaS wur^ bestätigt. Da seufzte die Hundert- jchhri««Nun tut es mir leid, daß ich nicht schon früh»? Hamit ansefangen Label"

Hankau im Zeichen des Krieges

Fieberhafte Tüti-teit der Bereinigung der AnalSnder Wen» die iZunckerr-Mafchine landet

Hankau hat wie keine andere chinesische Stadt Zeit gehabt, sich auf die Belagerung durch die Japaner vorzubereiten. Hankau hat von dieser Zeit ausgiebigst und besten Gebrauch ge­macht. Wer die Stadt, wie sie heute ist, mit dem Hankau vor einem halben Jahr vergleicht, dem wird es schwer fallen, zu glauben, daß es sich wirklich und wahrhaftig um dieselbe Stadt handelt.

Die bunten Fahsm sind verschwunden, ebenso die Propagandaredner, die Straßensänge­rinnen, die Frau«, in Uniform, die für den Ein­tritt in das chinesische Heer warben. Der furcht­bare Ernst der Stunde regiert die Stadt. Auch die malerische Unordnung ist wie fortgeblasen. Die Improvisation wurde abgelöst durch eine für chinesische Verhältnisse unwahrscheinliche Diszi­plin. Die Feldpolizeistreifen, die für Ordnung und Ruhe sorgen, haben kaum noch Arbeit und sind in erheblichem Maße vermindert worden.

Die Lage der Ausländer

Hankaus Mauern berge» noch über el-hun< dert Ausländer, obwohl der größte Teil der Frauen und Kinder schon fortgeswafft wurde. Fieberhaft ist die.-Vereinigung der Aus­länder", in der sich die Weißen aller Nationa­litäten zusammengeschlossen haben, dabei, ihre Vorbereitungen für di« künftigen schweren Wochen oder Monate, zu treffen. Ein Aktionsausschuß, dem drei Engländer, zwei Deutsche, zwei Franzo­sen und ein Weißrusse angehören, leitet diese Vor­bereitungen. Man hat Lebensmittelvorräte zu­sammengetragen. Man hat eine weiße Hilfs­polizei geschossen, die, wenn der Flüchtlings- ström beginnt, oder wenn die Armes der Chinesen auf dem Rückzug durch Hankau marschiert, für die Sicherheit der Weißen und ihres Eigentums sorgen soll.

Aakenkreuzfahnen über Hankau

Die französische Niederlassung ist die Kernzelle der Sicherheitszone für den Ernst- fall. Man hofft jedoch, daß auch die ehemalige englische, russische und deutsche Niederlassung aus dem Kampsberelch gehalten werden kann. Schon heute sind zahlreiche Häuser, in denen Deutsck> e wohnen oder in denen sich deutsche Geschäfte be­finden, durch riesige Hakenkreuzfahnen oder aufgemalte Hakenkreuze für die

japanischen^ Bombengeschwader gekennzeichnet, so daß dis todbringenden Geschosse nicht auf sie prasseln.

Tag und Nacht errichten Arbeiter und Soldaten in der französischen Niederlassung Drahtverhaue und Stachelzäune. Die farbigen Truppen sind ab­gezogen und durch weiße Einheiten ersetzt worden.

Im Flugzeug von Hongkong nach Hankau

Die einzige regelmäßige Verbindung, die Han­kau noch mit der Außenwelt zusammenhält, ist das Flugzeug, das Tag für Tag von Hongkong aus startet. Jeden Mittag erhebt sich ein drei- motoriges I u n k e r 8-F l u g z e u g von dem schwierigen holprigen Hongkonger Flughafen. Fast jeden Tag ist das Flugzeug ansverkaust. Wichtige Mann« »enutzen es, Äerater der chinesischen Ne­gierung. Finanziers, Waffenaufkäufer, die Gattin- hoher chinesischer Militärs und Minister.

Das Flugzeug landet jetzt nicht mehr auf dem Flughafen von Hankau, weil der zu oft von japa- nischen Bombern heimgesucht wird. Es setzt seine kostbare Last bei Wutschang, der Schwesterstadt Hankaus, aus der anderen Seite des Jangtsekiang nieder.

Leben im Race-Klub

Einen merkwürdigen, ungewöhnlichen Gegen­satz zu den fieberhaften Vorbereitungen für die ernsten Wochen bildet das Leben im Race-Klnb. Schon nachmittags tressen sich die Europäer dort, um vor der furchtbaren feuchten Hitze in seinen herrlichen Parks Schutz zu suchen. Der Golfplatz, die schönen allen Bäume, die gepfleg­ten, weiten Rasenflächen lassen die blutige Gegen­wart vergessen, ja, man vergißt säst, daß man in China lebt. Und dochl Die Europäer können be­obachten, wie gar nicht weit von ihnen, in der Gegend des Flugplatzes, die Geschosse der japani­schen Bomber einschlagen. wie Erdsüulen bis zum Himmel aufspritzen, wie die Sirenen des Luft­schutzes die Bewohner der Millionenstadt von den Straßen treiben. Doch hinter der scheinbaren Ge­borgenheit im Klub lauert das ungewisse, gefähr­liche Morgen. Schon liegen acht ausländische Kanonenboote im Hafen, um diejenigen, die weichen wollen, in Sicherheit zu bringen.

Hankau geht den gefährlichsten Zeiten seiner Geschichte zu. lnd.

32000Hiiuser unter Wasser

Taftunkatastrophe in Japan forderte 34 Tote 4500 Käufer zerstört

Tokio, 1. September. Das Gebiet von Tokio und Aokohama wurde am Donnerstag von einem schweren Taifun heimgesucht, der große Verwüstungen und noch unabsehbare Schäden anrichtet«. Der Bahnverkehr in den genannten Gebieten ist völlig unterbrochen. Seit Donnerstag morgen ist kein Schiff mehr in Tokio «ingelaufen. Es wurden bisher 34 Tot« und 30 Verletzte gezählt; 13 Personen werden vermißt. Insgesamt 4500 Häuser sind ganz oder teilweise zerstört und 32 üüv Häuser stehen unter Wasser. Mehr als tausend Men­schen sind obdachlos.

Gegen 2 Uhr morgens erreichte der Taifun mit einer seit vielen Jahren nicht mehr gekannten Stärke die Städte Tokio und Yokohama und ihre Umgebung. Zerstörte Häuser, umgerissene und entwurzelte Bäume und überflutete Straßen kennzeichnen in bei­den Städten den furchtbaren Weg des rasen­den Sturmes, der von schwersten Wolken- brüchen und Gewittern begleitet ist. Die verängstigten Einwohner flüchteten auf die Straßen, oa zahlreiche kleine Häuser ab­gedeckt wurden oder eingestürzt sind. Höchste Verwirrung entstand, als zweimal die Licht­versorgung für längere Zeit unterbrochen Wurde. Als erstes Todesopfer wurde ein acht- ehnjähriges Mädchen unter einem einge- türzten Haus in Omori begraben.

In der Tateyama-Bucht bei Aokohama stie­ßen infolge des Taifuns zwei 3400 Tonnen große Frachtdampfer zusammen. Der DampferHagure Maru" mußte sinkend auf Strand gesetzt werden. Ein weiterer Dampfer, der vor Jokusuka auf der Halbinsel Misaki sinkend auf den Strand lief, ist gleichfalls ver­loren. Seine Besatzung konnte noch nicht gerettet werden. Der 15 300 Tonnen große DampferChitral" der britischen Penin- sula-Oriental-Line riß sich im Hafen von Yoko­hama los und wurde hilflos abgetrie­ben. Später stieß er dann mit einem japa­nischen Frachtdampfer zusammen. Beide Schiffe strandeten. Bisher wurden mehr als 2000 Telephonleitungen als zerstört gemeldet. Bei Kozu auf der Strecke Tokio Kobe wurde der Bahndamm durch Ueberflutung zerstört. Die Regenfälle dauern bei tropi­scher Schwüle noch an.

Wieder Sochrvajser in Schlesien

Häuser, Straßen und Felder überschwemmt

Breslau, 1. September. In ganz Schlesien seit Mittwochnachmittag säst ununterbrochen anhaltende Regengüsse lassen bei den ohne­hin infolge der Hochwasserkatastrophe der vergangenen Woche im Vorgebirge noch hohen Wasierständen. der Bäche und Flüsse erneut eine erhebliche Gefahr er- wachsen. Schon laufen auS dem ganzen Vor­gebirge Alarmmeldungen ein. Gegen Mittag setzte die Neiße die unteren Stadtteile von

Glatz unter Wasser. Der Stadtbahnhof ist vom Master völlig eingeschlossen. Der Ver­kehr von der Innenstadt nach den neuen Stadtteilen im Osten ist fast völlig unter­bunden. Auch in der Ebene wirken sich die anhaltenden starken Niederschläge verhee­rend aus. In Liegnitz war die am Mitt­wochabend niedergegangene Regenmenge so groß, daß ganze Straßenzüge überschwemmt wurden. Polizei und Wehrmachtsteile muß­ten eingesetzt werden. Der Friedrichsplatz bildete einen großen See. Der Ort Ment- schütz hat eine noch nie erlebte Schrek» kensnacht hinter sich. Oberhalb des Or­tes ging ein Wolkenbruch mit solcher Gewalt nieder, daß das Dorf innerhalb kur­zer Zeit völlig überschwemmt wurde. Meh­rere Brücken und Fußsteige wurden-weggeris- sen. Der Ort Möttlitz im Kreise Liegnitz ist ringsum von Wasser eingeschlossen. InÖlse ist die Dorfstraße streckenweise bis zu einem halben Meter hoch unter Wasser. Die Fern­sprechverbindung von Oelse nach Striegau ist unterbrochen. Die Wiesen und Felder um Teichau und Oelse gleichen Seen

ckie /ecken rnkeressreren

Prämienziehung der Reichslotterie für Arbeitsbeschaffung

Die Prämienziehung der II. Neichslotterie für Arbeitsbeschaffung wird am 31. August in München öffentlich unter notarieller und be­hördlicher Aussicht durchgeführt. Zur Auslosung gelangen eine Sonderprämie zu 10 000 RM., fünf Sonderprämien zu je 1000 RM. und 360 Prä­mien zu je 100 RM., insgesamt 51 000 NM

Wegweiser unseres Gaues für den Reichsparteitag

Für den Reichsparteitag 1938 hat das Gan- Organisationsamt wiederum einen besonderen Wegweiser für die württembergischen Partei­genossen herausgegeben, der die Nürnbergfghrcr über alle wesentlichen Dinge unterrichtet. Dns schmucke, sorgfältig znsammengestellte Hest, das von Gauleiter Reichsstatthalter Murr mit einem Gedenkwort eingeleitet wird, bringt einen lieber- blick über die Sonderzüge unseres Gaues, das Zeltlager in Fürth, die Lagerordnung, die Dienst, einteilung und vieles mehr. Es wird den Niirn- bergfahrern ein unentbehrlicher Ratgeber lein

NröMirmiOWg

für ArbMbWafjWgskjö

Zur Auslosung gelangten insgesamt 3 6 6 Prä- mien im Gesamtbetrag von 51 000 NM- die Sonderprämie von 10 000 NM. fiel auf die Los- nummer 94 205 der Reihe 0, weitere süns So», derprämien in Höhe von je 1000 NM sielen auf die Nummer 0 226 151, 0 1016042, 6 041 855. L 2246 und L-l 365 946. Schließlich kamen nock> 360 Prämien zu je 100 NPH zur Ziehung.

Ser Fisch erobert bas Land

Im vorigen Jahr wurde der Förderungs­dienst des Fischhandels ins Leben gerufen, dessen Aufgabe es ist, den Fischt, erkauf zu fördern und ihm besonders die Dörfer zu erschließen. In der kurzen Zeit seines Be­stehens hat der Förderungsdienst bereits 474 Darlehen im Betrage von über 1,2 Millionen RM. bewilligt. Damit wurden 156 Fischfach­geschäfte neu errichtet, 199 Fischfachgeschäfte neuzeitlichen Anforderungen angepaßt und er­weitert und 119 Fischverkaufsabteilungen bestehenden Lebensmittelgeschäften angeglie­dert. Neben dieser Kreditaktion läuft die Finanzierung der Fischverkaufstische für den nebengewerblichen Fischverkauf im Lebens­mitteleinzelhandel. Seit dem 1. Mai dieses Jahres hat der Förderungsdienst bereits 782 Fischverkaufstische geliefert.

Meldepflicht der Beamten

Der Reichsinnenminister hat angeordnet, daß die Beamten, Behördenange­stellten und -Arbeiter zur Vervollstän­digung ihrer Personalakten der Vorgesetzten Dienststellen anzuzeigen haben, ob sie der NS.- DAP., ihren Gliederungen, angeschlossenen Verbänden oder dem NS.-Fliegerkorps angehö- ren, welche Aemter sie dort bekleiden und seit wann sie diese Aemter wahrnehmen. Die glei­chen Angaben sind zu machen bei Mitgliedschaft in einer freiwilligen Feuerwehr, im Deutschen Noten Kreuz, NS.-Reichskolonialbund (Kyff- häuser), Reichsbund der Kinderreichen, Not­hilfe, im Altherrenbund der Deutschen Stu­denten und Deutschen Reichsbund für Leibes- Übungen. Auch eintretende Aenderungen sind in jedem Fall zu melden.

Wer hat Anrecht aus den Blutorden?

Reichsleiter Schwarz hat zur Ausführung der Verfügung des Führers vom März 1934 und der Anordnung des Führers vom 30. Mai 1938 über das Ehrenzeichen vom 9. November 1923 Ausführungsbestimmun­gen erlassen, in denen alle die Fälle aufge­zählt werden, in denen der Blutorden verliehen werden kann. Dabei wird aus- geführt, daß der Blutorden nicht nur an die aktiven Teilnehmer des Mar- sches vom 9. November 1923 ver­liehen werde, sondern auch an solche An­gehörigen der Wehrmacht oder der Polizei, der SA-, der Neichskriegsslagge und dem Bund Oberland, die innerhalb ihres Dienst­bereiches sich ofsenkundig auf die Seite dieser Verbände stellten, so daß sie als Folge ihres Verhaltens ihren Beruf verloren. Auch die­jenigen. die am 9. November 1923 nur in Marsch gesetzt wurden, ohne an den Kamps­handlungen teilzunehmen, können mit dem Blutorden ausgezeichnet werden. Genauer geregelt wird auch der Begriffschwer verletzt". Als schwerverletzt gilt derjenige Parteigenosse, der im Kampfe für die Be- wegung einen dauernden, besonders schweren körperlichen Schaden erlitten hat. oder in­folge der erlittenen Verletzungen mindesten? ein Vierteljahr arbeitsunfähig war.

Arisch seit Grun-mg' unzulässig

Die fortschreitende Arisierung ehemals jüdischer Betriebe hat in letzter Zeit verstärkt dazu geführt, daß Geschäftsleute darauf hin. wiesen, ihr Unternehmen sei seit einer be­stimmten längeren Zeit arisch oder befinde sich seit einer Reihe von Jahren in arischem Familienbesih. Diese Hinweise waren geeig- net, die Arisierungsaktion zu gefährden und bestehende Schwierigkeiten arisierter Firmen noch zu erhöhen. Äußer diesen wirtschasts- politischen Gründe» sprechen auch werbe- rechtliche Grundsätze gegen Hinweise wieArisch seit Gründung",Seit 100 Jah­ren in arischem Familienbesitz" usw. Sie stellen nämlich eine wettbewerbs­fremde Maßnahme dar, die nichts mit der sachlichen Hervorhebung der eigenen Lei­stung zu tun hat. Der Werberat der deut­schen Wirtschaft hat deshalb in einer neuen Verlautbarung die Verwendung dieser Hin­weise in der Werbung untersagt.

Abschluß her Leipziger SeWmGe

Am gestrigen Schlußtag der Leipziger Herbst­messe läßt sich das Gesamtergebnis dahin zusam­menfassen, daß die Messe ein normales Ge­schäft erkennen ließ und in ihrer Bedarfsdeckung hauptsächlich aus den Herbst und Winter eingestellt war. Hauptkäufer war der Binnenmarkt. In einer Reihe von Artikeln kamen auch nutz­bringende Exportgeschäfte zustande. Es konnten fernerhin neue Verbindungen angeknüpft werden. Mit Genugtuung wurde die starke Beteiligung der Ostmark als Einkäufer und Aussteller anerkannt.

Weiter berührte es angenehm, daß die Neu­heiten, die ans der Messe gezeigt wurden, durchschnittlich formschön und preiswert waren, und daß die Fabrikate selbst Lualitütsleistimgen darstellten. Als große Orientierungsstätte über die reichhaltigen Verwendungsmöglichkeiten der deut­schen Roh- und Werkstoffe hat die Messe bei allen Besuchern einen starken Eindruck binter- lasicu. Soweit noch Voreingenommenheit gegen di« ans ihnen hcrgestellten Erzeugnisse bestanden haben mag, wird sie überwunden sein. Nur Un­verstand und Voreingenommenheit zu unseren neuen Ausgangsstosfcn können zu einer Ablehnung führen. Fast in allen Branchen ist es den Aus­stellern gelungen, neue Kundschaft zu gewinnen. Die Teilnahme an der Leipziger Messe hat sich also für die AuSstellerfirmen auch nach dieser Richtung hin gelohnt