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Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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enenre Äunrage über»
nommen. An übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft aukgestellt.Destimnmngen. Vordruckeftehen zur V-rfüguna. Zu«eUM ^Elsliste^.4qültig. VH. S8: über 4200. Verlag u Rotation,« druck: L.Meeh sche Duchdruckerei. Inh. Fr. Biesinaer. Neuenbnrq.
Nr. 208
Neuenbürg. Freilag den 2. September 1938
96. Jahrgang
Konrad Senlein beim Führer
Sitzung des Politischen Ausschusses der Sudeteudeutschen Partei
Sraf Weitzel bei Sonnet
Paris, 1. September. Der deutsche Botschafter Graf Welczek wurde am Donnerstag vom Außenminister Bon net empfangen. Bonnet sprach seine besondere Genugtuung und seinen Dank für die glänzende Aufnahme aus, die General Buillemin bei seinem Besuch in Berlin gefunden hatte. Daran anschließend erörterte der französische Außenminister mit dem deutschen Botschafter eingehend die allgemeine internationale Lage.
Brot ln Frankreich wieder teurer
Strcikgelüste in der Textilindustrie
Paris, 1. September. Der neue Brotpreisaufschlag in Frankreich wird nun. doch höher ausfallen, als zunächst angenommen worden war, und zwar wird die Erhöhung nicht 10, sondern 20 Centimes für das Kilogramm Brot betragen.
Sämtliche Arbeiter der nordfranzö- sischenTextilindustrie haben beschlos. sen, in den Streik zu treten, falls ihnen nicht bis zum 8. September eine neue 12prozentige Lohnerhöhung bewilligt wird.
WiedEnung der NmnSeKgroim gefordert
eg. London, 2. September. Der sogenannte spanische „Botschafter" in London hatte heute mit Lord Halifax eine Unterredung, in der er die sofortige Wiederösfnung der spanisch-französischen Grenze für rote Was- fentransporte verlangte. In anmaßendem Tone erklärte der „Botschafter", daß Barcelona durch die Verzögerung der Angelegenheit einen schlechten Eindruck von der englischen Spanienpolitik bekommen habe, obwohl es verständlich sei, daß die tschechische Frage für England im Vorder- grund stehe. Lord Halifax wies den rotspa- nischen Vertreter darauf hin, daß der Vor- sitzende des Nichteinmischungsausschusses gegenwärtig in London weile, um mit den Mitgliedern des Ausschusses Besprechungen über die A e n d e r u n g s v o r s ch l ä g e General Francos zu beraten. Von einer Hintanstellung des spanischen Problems in London könne nicht die Rede sein.
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Im August 349 Tote und Verwundete
Jerusalem, l. September. Wie ernst die Lage in Palästina ist, zeigt die soeben ver- öffentlichte Verlustliste. Die Bilanz des abgelaufenen Monats weist 549 Tote und Ver. wundete der ständigen Unruhen und Auseinandersetzungen auf. Getötet wurden 185 arabische Freischärler, 39 Juden, 15 englische Soldaten, ferner zwei Angehörige der englischen Polizei, ein hoher englischer Beamter sowie sechs Neutrale. In der gleichen Feit wurden 151 Araber verwundet, von denen acht inzwischen gestorben sind. Verwundungen erlitten weiter 119 Juden, von denen neun ihren Verletzungen erlegen find, weiter 25 Soldaten, vier Polizisten und zwei Neutrale.,
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Günstiger Verlauf der Luschanberg-Schlacht
Schanghai, 1. September. Die Schlacht am Luschanberg südlich von Kiukiang nahm, dem amtlichen japanischen Bericht zufolge, einen überaus günstigen Verlauf. Die Ein- kreis ungsbewegung von beiden Flanken aus wurde nunmehr durchgeführt, so daß die auf 200 000 Mann geschätzten chinesischen Truppen, die westlich des Luschang-Berges „st' eingeschlossen und von den übrigen chinesischen Verbänden abgeschnitten wurden. Die zur Entsetzung der Eingeschlossenen her- annahenden chinesischen Abteilungen wurden von («panischen Armeefliegern mit Maschi- nengewehrseuer und Bomben angegriffen Auch in den übrigen Abschnitten errang die lapanische M i t t e l ch i na-A r m e e wei- tere Fortschritte. Nordwestlich von Imchang nähern sich die Japaner der Stadt Matau am Jangtse-Südufer. Nördlich des Jangtse griffen die japanischen Truppen vom Hwangmei aus auf der Autostraße nach Hankau vorwärts. Die japanische Marine auf dem Jangtse beschießt bei Matau die chinesischen Nserstclluuacn und räumt die
rstußinlnen.
Prag, 1. September. Nach einer Mitteilung des Presseamtes der Sudetendcutschen Partei ist Konrad Henlein nach Berchtesgaden abgcreist, um dem Führer und Reichskanzler einen Besuch abzustattcn.
Wie die Presseabteilung der Sudetendeut- schen Partei mitteilt, fand am Donnerstagnachmittag in Prag unter dem Vorsitz des Stellvertreters Konrad Henleins, des Ab- geordneten K. H. Frank, eine zweistündige Sitzung des Politischen Ausschus. ses der Hauptleitung der SDP. statt. Es wurde die politische Lage eingehend erörtert und die notwendigen Beschlüsse gefaßt. Die Haltung und die Arbeitsweise der mit der Führung der Gespräche und Verhandlungen mit den Regierungsstellen und der englischen Mission beauftragten Abordnung wurde einstimmig gebilligt.
Lsrd Rlinkiman bel Benesch
Prag, 1. September. Lord Runciman stattete am Donnerstagvormittag dem tschechoslowakischen Staatspräsidenten Dr. Benesch einen Besuch ab. Die Unterhaltung dauerte über Stunden.
Das Sekretariat der Mission Lord Runci- mans erklärt zu einer Meldung des Londoner „Daily Telegraph", die das Prager „Tagblatt" übernommen hat und die Informationen über das am vergangenen Sonntag auf dem Schloß Rothenhaus zwischen Lord Runciman, den Mitgliedern seines Stabes und Konrad Henlein geführte Gespräch enthält, daß diese Informationen, soweit es sich um die Einzelheiten des Gesprächs handelt, jeder Grundlage entbehren. Die in der Meldung erwähnten Einzelheiten und Umstände wurden von der Mission Lord Runcimans überhaupt nicht veröffentlicht.
Zu den, vornehmlich in London aufge- tanchteu Sensationsmeldungen über die künftige Grundlage tschechischer Nationalitätenpolitik gibt das Tschechische Preßbüro bekannt: „Einige Blätter verzeichnen aus journalistischen Quellen des Auslandes Nachrichten über den vermeintlichen Inhalt neuer Vorschläge für die Verhandlungen mit der Sudetendeutschen Partei. Die Informationen
R o m, 1. September. Der italienische Ministerrat hat am Donnerstag einschneidende Bestimmungen über die Ausweisung sämtlicher ausländischer Juden und neue Maßnahmen auf dem Gebiet der Bevölkerungspolitik und der Rasse getroffen.
Auf Vorschlag Mussolinis in seiner Eigenschaft als Innenminister ist beschlossen worden „Die Stellung der Aus- länder jüdischer Nasse, die sich nach dem Weltkrieg, und zwar vom 1. Januar 1919 ab in Italien, Libyen und den Besitzungen im Aegäischen Meer niedergelassen haben — einschließlich der wenigen, die in der Zwischenzeit die italienische Staatsangehörigkeit erlangt haben — wird wie folgt geregelt: Vom Tage der Veröffentlichung dieses Gesetzesdekretes an ist es jüdischen Ausländern verboten, in Italien, Libyen und in den Besitzungen im Aegäischen Meer festen Wohnsitz zu nehmen. Als Juden gelten im Nahmen dieses Gesetzes, wer von jüdischen Eltern, die beide der jüdischen Rasse angehören, abstammt, auch wenn er sich zu einer von der jüdischen verschiedenen Religion bekennt. Die Zuerkennung der italienischen Staatsangehörigkeit, die nach dem 1. Januar 1919 an jüdische Ausländer erteilt wurde, gilt in jeder Hinsicht als aufgehoben. Tie Ausländer jüdischer Nasse, die am Tage der Veröffentlichung dieses Gesetzes sich in Italien, Libyen oder den Besitzungen im Aegäischen Meer aufhalten und erst nach dem 1. Januar 1919 sich dort niedcraelassen haben, müssen das Gebiet
dieser ausländischen Quellen sind teils tendenziös, teils provokatorisch zugespitzte Kombinationen. Das Tschechoslowakische Preßbüro wurde von den verantwortlichen amtlichen Stellen zu der Erklärung ermächtigt, daß diese Informationen nicht authentisch sind. Die Oeffentlichkeit wird von den amtlichen tschechoslowakischen Stellen authentische Nachrichten erhalten, sobald alle Voraussetzungen für deren Publikation gegeben sein werden."
MMN'M maßlos
Ausstellen von Führer-Bildern verboten!
Gablonz, 1. September. Die hiesige Staatspolizei hat für das gesamte Gebiet der Gablonzer Polizeidirektion verboten, Bilder und Karten von Adolf Hitler und den führenden Männern Deutschlands auszu- stellen, ebenso Bildwerke mit dem Bilde des Führers und Karten vom Obersalzberg sowie alle Bilder, die irgendwie mit dem Führer in Zusammenhang stehen.
Der Erlaß sieht Strafen von 10 bis zu 5000 Tschechenkronen oder Arreststrafen von zwei Stunden bis zu 14 Tagen vor. Begründet wird die Anordnung damit, daß die „Ruhe und Ordnung gestört werden könnte" (!). ES ist in diesem Zusammenhang recht bezeichnend, daß in tschechischen und marxistischen Buchhandlungen häufig Bilder von Stalin zu sehen sind.
„Me Zeis" erneuk beschlagnahmt!
Das sudetendeutsche Tageblatt „Die Zeit" wurde am Donnerstag wiederum beschlagnahmt. Als Anlaß zur Beschlagnahme nahm die Zensur eine Notiz „Alte und neue Methoden im Melniker Sender". Die Notiz enthüllte die verlogene Decknamenpraxis dieses üblen Hetzsenders, der erst im Mai eröffnet wurde und durch Uebertragungen in deutscher Sprache völlig erfolglos versucht, in der sudetendeutschen Bevölkerung Verwirrung zu schaffen. Im August wurde „Die Zeit" nicht weniger als fünfmal beschlagnahmt. Im Monat Mai verfiel sie sogar siebenmal der Beschlagnahme.
Italiens, Libyens oder der Besitzungen tm Aegäischen Meer innerhalb von sechs Monaten nach der Veröffentlichung dieses Gesetzes verlaßen. Diejenigen, die nicht dieser Verordnung innerhalb der gesetzten Frist nachgekommen sind, werden auf Grund von Art. 150 der Polizeiverordnung auch unter Anwendung der vorgesehenen Gesetzes- strafen ausgewiesen werden."
Nach einem weiteren Beschluß wird im Innenministerium ein beratendes Organ sür B e v ö l k e r u n g s P o li t i k und Nasse ins Leben gerufen, um Gutachten über allgemeine Fragen auf diesen Gebieten abzngeben. Weiterhin wird das Innenministerium dem Hilfswerk „Mutter und Kind" erhöhte Unterstützung und Förderung zuteil werden lasten. Aehnlichen Zielen dient die auf Vorschlag Mussolinis getrosfene Maßnahme, wonach in Zukunft bei Beförderungen von Staatsbeamten der Familien, stand berücksichtigt wird. Danach werden in Zukunft zu höheren Stellen nur noch verheiratete Anwärter zugelassen. Ledige Staatsbeamte über 30 Jahre oder ledige Staatsanaestellte über 26 Jahre werden nicht mehr befördert. Schließlich gab der Ministerrat auf Vorschlag des Außenministers einigen Handelsverträgen seine Zustimmung sowie dem zwischen Italien und Deutschland am 9. Juni abgeschlossenen Abkommen über eine gegenseitge verwaltungstechnische und rechtliche Unterstützung in Steuerfragen.
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Stuttgart, 2. September. Vor sämtlichen Hoheitsträgern und Politischen Leitern der Auslandsorganisation sowie Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Frau im Ausland wird heute abend Neichsführer ss Himmlerum 17 Uhr in der Gewerbehalle sprechen. — Ein bedeutsames künstlerisches Ereignis verspricht das „Festliche Konzert" des Neichsrundfunks sür die Deutschen aller Welt um 20 Uhr in der Stadthalle zu werden, dank der Verpflichtung hervorragender Künstler. Reichsintendant Dr. Glasmeier (Berlin) wird diesem Konzert beiwohnen.
Den gestrigen Tag beherrschte die aus- landsdeutsche Jugend. Auf einer HJ.-Führertagung, an der auch der Neichs- jugendführer Baldur von Schirach teilnahm, kam der Chef des Grenz, und Auslandsamts, Hauptbannführer Stadler, auch auf den Aufbau der Führerschicht zu sprechen. Er setzte sich für die Formung eines Führer- typus ein. der sowohl draußen als auch im Reich geradesteht. Die kameradschaftliche Ge- meinschaftsarbeit zwischen der geistigen Hei- matstadt der Ausländsdeutschen und der Auslandsorganisation fand ihren sichtbaren Ausdruck in der Grundsteinlegung eines Nückwandererheimes dro. ben auf dem herrlich gelegenen Weißenhof- gelände. — Eine besondere Ehre und Auer- kennung wurde Gauleiter Bohle zuteil durch das ihm vom Neichsjugendsührer über- reichte Goldene Ehrenzeichen der HI. — Im übrigen war der Tag wiederum mit Arbeitstagungen (Studenten und Gangericht) ausgefüllt.
Morgen, Samstag, wird der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder um 16.30 Uhr in der Stadthalle zu den Ausländsdeutschen sprechen. Heute wird gegen 13 Uhr die Wache einer Ehrenkompanie der Kriegsmarine vor dem Hotel Viktoria zu seinen Ehren auf- ziehen.
Ehrung für Saulriter Sohle
Das Goldene Ehrenzeichen der HI. verliehen
Stuttgart, 1. September. Zum Tag der auslandsdeutschen Jugend traf in Stuttgart der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, ein und nahm am Vormittag an der Tagung der Jugendführer der auslandsdeutschen Jugend teil. In den Rach- mittagsstunden besuchte er in Begleitung des Gauleiters Bohle das Lager der Jungen und Mädel. Dem Gauleiter Bohle verlieh Baldur von Schirach das Goldene Ehrenzeichen der HI.
Völkische Selbstverwaltung notwendig
Tagung der deutschen Volksgruppen
Reval, 1. September. Die diesjährige Jahrestagung des Verbandes der deutschen Volksgruppen in Europa fand hier statt. Da der Präsident des Verbandes, Konrad Henlein, an der Teilnahine verhindert war, führte der Vizepräsident Heinz Cohnert aus Bromberg den Vorsitz. Vertreten waren Abgeordnete der deutschen Volksgruppen in Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, der Tschechoslowakei und Ungarn. Es wurde folgende Entschließung angenommen:
„Die Jahrestagung des Verbandes der deutschen Volksgruppen m Europa stellt fest, daß die Lage der einzelnen deutschen Volksgruppen und die Voraussetzungen für ihr volkseigenes Leben so unterschiedlich und zum Teil so schwierig ist wie kaum je zuvor. Trotz dieser von den Volksgruppen unabhängigen Unterschiede blei- ben die Grundsätze zu ihrer Arbeit gleichgerichtet. In diesem Zusammenhang betont die Jahrestagung mit besonderem Nachdruck die N o t - Wendigkeit völkischer Selbstverwaltung» weil sie überzeugt ist, daß nur auf diesem Wege bestehende Schwierigkeiten zu überwinden sind und eine gebührende Befrre- düng der BÄkerbeziehungen erreicht werden kann. Unverrückbares Ziel aber bleibe trotz vielfacher Enttäuschungen ein befriedigendes Zusammenarbeiten der deutschen Volksgruppen mit ihren staatSfübrenden Völkern."
Ralien weift auSlün-We Juden aus
Mivisterrat beschließt scharfe Maßnahme» gegen die Blutsauger